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Die Polizei<br />

... in Hagsfeld ist in neuen Räumen. Der Posten befi ndet sich seit<br />

dem vergangenen Oktober in der Ortsmitte in der Julius Bender Straße.<br />

Die neuen Räume sind hell, freundlich und relativ großzügig<br />

gestaltet. So wie ein Arbeitsplatz eben sein sollte. Für die<br />

Be amten des Hagsfelder Polizeipostens ist das jedoch keine<br />

Selbstverständlichkeit. Die beiden Polizeihauptmeister Karl<br />

Merk und Rolf Roth, sowie Postenführer Polizeihauptkommissar<br />

Hans Daimer können erst seit dem 1. Oktober vergangenen<br />

Jahres auf ein modernes Arbeitsumfeld verweisen,<br />

vorher befanden sich ihre Büros in einer kleinen Wohnung<br />

in der Geroldstraße 11, mitten in Hagsfeld. Viele Bürger<br />

wussten gar nicht, wo wir sind, beschreibt Daimer die bisherige<br />

Lage. <strong>Das</strong> ist zum Glück Vergangenheit, denn der neue<br />

Polizeiposten befi ndet sich nun zentral in der Julius Bender<br />

Straße 2, gleich neben der Sparkasse. Bei der Einweihung<br />

Ende vergangenen Jahres erkundigten sich mehrere Hundert<br />

Bürger über den jetzigen Standort und waren voll des Lobes.<br />

Sie freuten sich für ihre Beamten – ein Zeichen wie wichtig<br />

der Umzug tatsächlich war. Mit Sätzen wie „hier lässt es sich<br />

richtig leben“ oder „da haben sie aber endlich mal schön“,<br />

kommentierten sie die neuen Büros.<br />

Doch nicht nur die geografi sche Lage war für die Beamten<br />

untragbar, auch die Raumaufteilung erschwerte die Arbeit<br />

enorm. „Es war einfach zu beengt“, sagt Daimer. Diskretion<br />

bei Vernehmungen oder Aussagen sei oft nicht möglich<br />

gewesen, weil sich die Beamten kaum aus dem Weg gehen<br />

konnten. Lediglich das Nachbarschaftsverhältnis, das habe<br />

gestimmt. „Wir haben oft Kuchen bekommen und uns viel<br />

mit den Menschen unterhalten, das war natürlich schön“,<br />

so der Hauptkommissar weiter. Auf Dauer war das aber kein<br />

Zustand und so waren die Beamten froh, als sie hörten, dass<br />

der Posten neben die Sparkasse umzieht. „Hier können wir<br />

richtig arbeiten“, erklärt Daimer.<br />

Und Arbeit gibt es genug. Wer glaubt das Leben auf dem<br />

Polizeiposten Karlsruhe-Hagsfeld sei rosig, der täuscht sich.<br />

Im Kernort selbst passiert zwar nicht soviel, das Industrie-<br />

und Gewerbegebiet bereitet den Beamten aber schon Sorgen.<br />

„Wie in jedem dieser Gebiete, ist es für uns fast nicht möglich<br />

einen optimalen Schutz zu bieten, da es nachts ziemlich<br />

verlassen ist“, sagt Hans Daimer. Da wären die dort ansässigen<br />

Firmen und Anwohner schon selbst gefragt. „Eigentlich<br />

ist ein guter Einbruchschutz für diese das A und O“, sagt<br />

der Polizeihauptkommissar. Doch wer weiß, was ein guter<br />

Einbruchschutz ist? „Unsere Kollegen von der Kriminalpolizeilichen<br />

Beratungsstelle“, antwortet Daimer. Die Beamten,<br />

die im Polizeipräsidium Karlsruhe sitzen, haben alle Tricks<br />

und Kniffe auf Lager, die vor Diebstahl und Einbruch schützen<br />

können. Und sie beraten Firmen wie Privatleute <strong>kostenlos</strong>.<br />

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Beratung unabhängig ist<br />

und keine bestimmten Produkte bevorzugt werden. „Unsere<br />

Kollegen kommen vor Ort und überprüfen erst einmal den<br />

14<br />

Ist-Zustand. Dann machen sie eine Schwachstellenanalyse<br />

und sagen den Bewohnern wie sie sich wo und wie schützen<br />

können“, so der Beamte. Was der Einzelne aus dieser<br />

Beratung macht, bleibt ihm selbst überlassen. „Die meisten<br />

Menschen sind allerdings überrascht, wie viel man tatsächlich<br />

tun kann“, sagt Daimer. Und das ohne großen Aufwand.<br />

Oftmals müssen nur Fenster und Türen mit einem Einbruchsschutz<br />

nachgerüstet werden, aber auch mit kleinen Kniffen<br />

wie Bewegungsmeldern, Türspionen oder Querriegelschlössern<br />

können Einbrecher abgehalten werden. Letztlich hilft<br />

auch eine Alarmanlage, die aber gut geplant und ausgewählt<br />

sein muss. „Wichtig ist, dass sie fachgerecht installiert und<br />

instand gehalten wird“, rät der Fachmann aus gutem Grund:<br />

So wird die Gefahr von Fehlalarmen reduziert. „Bei häufi -<br />

gen Fehlern verliert die Anlage ihre Glaubwürdigkeit und<br />

im Ernstfall nimmt sie keiner mehr Ernst“. Doch nicht nur<br />

deshalb ist ein falscher Alarm für den Besitzer der Anlage<br />

ärgerlich: Er ist auch mit Kosten verbunden. Für unnötige<br />

Polizeieinsätze werden nämlich Gebühren erhoben.<br />

<strong>Das</strong> große Manko des Industriegebietes, die fehlenden Nachbarn,<br />

sind das große Plus des Kernortes. „In Hagsfeld stimmt<br />

das Nachbarschaftsverhältnis wirklich“, lobt der Polizist<br />

die Bürger. Jeder passe auf jeden auf – nur selten würden<br />

irgendwelche Vorkommnisse gemeldet. „Wenn jemand in<br />

einen ruhigen und sicheren Ort ziehen möchte, muss er nach<br />

Hagsfeld kommen“, wirbt Daimer für den <strong>Karlsruher</strong> Stadtteil.<br />

Die Arbeit auf dem Posten ist daher auch oft alltäglich.<br />

Von 8 bis 16 Uhr sind die Beamten offi ziell da, meist hält<br />

sie der Schreibkram aber länger auf. „Im wesentlichen sind<br />

wir mit Ermittlungsarbeiten beschäftigt“, sagt Hans Daimer.<br />

<strong>Das</strong> heißt: Entweder den Beamten wurde selbst ein Vorfall<br />

gemeldet, den sie verfolgen und bearbeiten müssen oder aber<br />

sie übernehmen Fälle, die sich nachts ereignet haben und<br />

daher vom Revier Waldstadt an sie weitergeleitet werden. Die<br />

beiden Polizeiposten kommunizieren dabei viel über e-mail<br />

oder Intranet miteinander. „<strong>Das</strong> erleichtert die Sache natürlich<br />

ungemein“, so der Polizeihauptkommissar.<br />

<strong>Das</strong> Sicherheitsempfi nden ist nicht nur in Hagsfeld ein<br />

beliebtes Thema, sondern beschäftigt die Polizei in Karlsruhe<br />

generell. Deshalb organisierte das Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe im vergangenen Oktober auch eine repräsentative<br />

Telefonumfrage, in der 2114 Bürger der Stadt und 3162<br />

Menschen im Landkreis gefragt wurden, wie sicher sie sich<br />

in ihrem Umfeld fühlen. Dabei kam heraus, dass nicht nur<br />

Hagsfeld ein gutes Wohnumfeld bietet. Die Aktion ergab,<br />

dass sich 90,3 Prozent der Befragten bei Tag auf den Straßen<br />

und Wegen in ihrer Wohngegend in Karlsruhe sicher fühlen.<br />

Der Vergleich mit der zurückliegenden Erhebung aus dem<br />

Jahr 1998 ergab eine generelle Zunahme des Sicherheits-

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