Steuerung sozialer Systeme - Konstantin Bähr

Abbildung 2-2 Soziale Systeme, Erweitertes Schema (Zwischenschritt)
Soziale Systeme
F (Funktionssystem)
O (Organisation)
I (Interaktionssystem)
Sub-Ebene
Abk. Umschreibung (1)
F FF Funktionsförmige Funktion
O FO Funktionsförmige Organisation
I FI Funktionsförmige Interaktion
F OF Organisationsförmige Funktion
O OO Organisationsförmige Organisation
I OI Organisationsförmige Interaktion
F IF Interaktionsförmige Funktion
O IO Interaktionsförmige Organisation
I II Interaktionsförmige Interaktion
Ein Blick auf die Umschreibungen (1) zeigt, dass, so wie sie jetzt dastehen,
sie sich für eine genauere Beschreibung eines Funktionssystems, einer Organisation,
eines Interaktionssystems eignen. Dies soll im nächsten Kapitel
erfolgen. Gewonnen hätten wir mit dieser Form Präzision in der Beschreibung
der einzelnen Ebene (F-O-I), verloren hätten wir allerdings die Möglichkeit,
Zusammenhänge zwischen den Systemformen zu prüfen, und dies
ist gerade zum Thema Steuerung entscheidend. Deshalb wird das Schema in
einem weiteren Schritt umgebaut. Wir setzen die Logik eines Funktionssystems
mit den F-Sub-Ebenen (OF; IF) in Organisationen und Interaktionssystemen
in Beziehung.
Abbildung 2-3 Soziale Systeme, Erweitertes Schema
Soziales System
F(n) (Funktionssystem n)
O
I
Abk. Umschreibung (2)
12
FF(n) Funktionsförmige Funktion des Funktionssystems (n)
FO Funktionsförmige Organisation
FI Funktionsförmige Interaktion
OF(n) Organisationsförmiges Prozessieren der Funktionslogik (n)
OO Organisationsförmige Organisation
OI Organisationsförmige Interaktion
IF(n) Interaktionsförmiges Prozessieren der Funktionslogik (n)
IO Interaktionsförmige Organisation
II Interaktionsförmige Interaktion
Schauen wir zunächst die Sub-Ebene OF(n) an, das organisationsförmige
Prozessieren der Funktionslogik (n): Mit dem Umbau des Schemas haben
wir die Theorie sozialer Differenzierung – also die Aussage, dass es funktional
differenzierte Teilsysteme der Gesellschaft gibt – mit einer Organisationstheorie
verknüpft, die davon ausgeht, dass Organisationen nicht nur nach
Massgabe ihrer Organisationslogik, sondern auch und gerade nach Massgabe
eines organisationsförmigen Prozessierens der Funktionslogik arbeiten.
Genauer: Nach Massgabe der Funktionslogik des Funktionssys-tems, für das
sich die Organisation entschieden hat.