Brandenburgisches Ärzteblatt 01/2008 - Landesärztekammer ...
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Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
Am 14. August diesen Jahres wurde<br />
das Unternehmensteuerreformgesetz verkündet.<br />
Es bringt eine wesentliche Neuerung<br />
für die steuerliche Behandlung von geringwertigen<br />
Wirtschaftsgütern ab <strong>2008</strong><br />
mit sich. Unter Umständen lohnt es sich, von<br />
der Neuregelung betroffene Wirtschaftsgüter<br />
noch dieses Jahr anzuschaffen.<br />
Die Neuregelungen<br />
Bis Ende diesen Jahres gilt ein Wirtschaftsgut<br />
allgemein als geringwertig, wenn dessen<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
maximal 410 € ohne Umsatzsteuer betragen.<br />
Die Folge ist, dass die Aufwendungen<br />
ohne Berücksichtigung der Nutzungsdauer<br />
des Wirtschaftsguts im Jahr der<br />
Anschaffung oder Herstellung sofort steuermindernd<br />
geltend gemacht werden können.<br />
Diese Regelung gilt auch <strong>2008</strong> weiter,<br />
allerdings nur für Einkünfte aus nichtselbständiger<br />
Arbeit und Vermietung und<br />
Verpachtung.<br />
Für Gewinneinkünfte, also z.B. aus einer<br />
Arztpraxis, wird ab <strong>2008</strong> die Grenze für<br />
geringwertige Wirtschaftsgüter auf 150 €<br />
herabgesetzt. Entscheidend ist der Tag der<br />
Anschaffung bzw. Herstellung des Wirtschaftsguts.<br />
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs-<br />
bzw. Herstellungskosten zwischen<br />
netto 151 und 1.000 € müssen ab <strong>2008</strong> in<br />
einem jahrgangsbezogenen Sammelposten<br />
erfasst werden. So wird der „Sammelposten<br />
<strong>2008</strong>“ alle im nächsten Jahr angeschafften<br />
bzw. hergestellten Wirtschaftsgüter<br />
dieser Preisklasse enthalten und mit<br />
20 Prozent jährlich über fünf Jahre abgeschrieben<br />
werden. Der Sammelposten und<br />
dessen Abschreibung bleibt von Veränderungen<br />
der einzelnen Wirtschaftsgüter<br />
unberührt. D.h. werden Wirtschaftsgüter<br />
des Sammelpostens innerhalb dieser fünf<br />
Jahre veräußert oder scheiden aus anderen<br />
Gründen aus dem Betrieb aus, bleibt<br />
der Sammelposten und die Abschreibung<br />
unverändert. Bei Veräußerung eines Wirtschaftsguts<br />
des Sammelpostens muss der<br />
Kaufpreis folglich gewinnerhöhend erfasst<br />
werden.<br />
Vor- und Nachteile des Sammelpostens<br />
Die Erfassung der Wirtschaftsgüter im Sammelposten<br />
kann sowohl ein Steuervorteil als<br />
auch ein Steuernachteil darstellen.<br />
Vorteilig wirkt die Neuregelung, wenn ein<br />
Wirtschaftsgut grundsätzlich eine längere<br />
Nutzungsdauer als fünf Jahre hätte. So<br />
ist z.B. zukünftig ein Schreibtisch zum<br />
Anschaffungspreis von netto 950 € im<br />
Rahmen des Sammelpostens über fünf<br />
Jahre abzuschreiben. Aktuell wäre die<br />
Abschreibung nach der amtlichen Abschreibungstabelle<br />
noch über 13 Jahre<br />
vorzunehmen. Auch der Wegfall des unter<br />
Umständen zu führenden gesonderten<br />
Verzeichnisses für geringwertige Wirtschaftsgüter<br />
kann als positiv bewertet werden.<br />
Nachteilig ist die fünfjährige Abschreibungsdauer<br />
in all den Fällen, in denen das<br />
Wirtschaftsgut nach jetzigem Recht in einem<br />
kürzeren Zeitraum gewinnmindernd<br />
abgeschrieben werden kann, z.B. bei<br />
gebrauchten Wirtschaftsgütern. Auch die<br />
fehlende Möglichkeit, bei Veräußerung<br />
eines Wirtschaftsguts des Sammelpostens,<br />
vom erzielten Preis den Buchwert abzuziehen,<br />
um den Gewinn zu ermitteln, wirkt<br />
nachteilig. Gleiches gilt für den Wegfall<br />
der Sofortabschreibung bei Verlust oder<br />
Zerstörung des Wirtschaftsguts.<br />
Überlegungen zum Jahresende<br />
Arzt und Recht<br />
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Geringwertige Wirtschaftsgüter und Sammelposten ab <strong>2008</strong><br />
Torsten Feiertag<br />
Foto: Treuhand Hannover<br />
Tel: 0431 – 65 94 99 89<br />
Fax: 0431 – 65 99 77 2<br />
info@schlossakademie.de<br />
www.schlossakademie.de<br />
Aus den aufgezeigten Vor- und Nachteilen<br />
lassen sich einige Überlegungen zum Jahresende<br />
ableiten. Demnach sollte darüber<br />
nachgedacht werden, eventuell Wirtschaftsgüter<br />
mit einem Preis von netto 411<br />
bis 1.000 € bis zum Jahresende anzuschaffen,<br />
wenn deren Nutzungsdauer kürzer<br />
als fünf Jahre ist. Ist deren Nutzungsdauer<br />
länger als fünf Jahre, sollte der Kauf<br />
nach Möglichkeit bis nach dem 31. Dezember<br />
2007 aufgeschoben werden, um<br />
die schnellere Abschreibung über den<br />
Sammelposten zu erreichen. In die Überlegungen<br />
sollte allerdings einbezogen werden,<br />
dass 2007 angeschaffte oder hergestellte<br />
bewegliche Wirtschaftsgüter noch<br />
degressiv mit maximal 30 Prozent abgeschrieben<br />
werden können. Diese Möglichkeit<br />
entfällt für erst ab <strong>2008</strong> angeschaffte<br />
oder hergestellte Wirtschaftsgüter.<br />
Torsten Feiertag,<br />
Steuerberater, Treuhand Hannover GmbH<br />
Kontakt:<br />
Treuhand Hannover GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft,<br />
Niederlassung Berlin<br />
Joachimstaler Straße 10 – 12<br />
10719 Berlin<br />
Tel. 030/315947-0<br />
Fax 030/315947-99<br />
E-Mail:<br />
kanzlei@treuhand-hannover-berlin.de<br />
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<strong>Brandenburgisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2008</strong> · 18. Jahrgang<br />
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