16 Amtsblatt <strong>Durbach</strong> Donnerstag, 21. April 2011 Markus-Passion für Chor und Orchester in der <strong>Durbach</strong>er Pfarrkirche Kirsten Bormann führte am Sonntag die Markus-Passion von Reinhard Keiser mit dem Kirchenchor St. Heinrich auf. Rund 200 Zuhörer applaudierten minutenlang und zollten Chor, Solisten und Instrumentalisten mit Standing Ovations Respekt für deren Leistung. „Die Passion ist die Verkündigung der Botschaft unserer Erlösung“ sagte Pfarrer Dietmar Mathe zur Einleitung. „Wenn auch im historischen Gewand und in der Sprache Luthers vorgetragen“, erzähle die Leidensgeschichte auch für uns heute die neue Geschichte unseres Heils durch Jesu Passion und Auferstehung. Die Erzählung von Treue und Untreue der Menschen, Wahrheit und Verleugnung, Schuld und Vergebung, Leid und dessen Überwindung durch das Kreuz Jesu sei nach wie vor aktuell. Harmonisch fügten sich Rezitative, Arien und Choräle zusammen. Stimmgewaltig und dynamisch sang der Chor, ergreifend klangen die Solostimmen. Getragen spielte das Orchester mit Konzertmeister Rupert Pieper und Organist Adrian Sieferle. Der mehrfache Bundespreisträger Simon Doll unterstrich mit seinem bewegt vorgetragenen Oboensolo die starke Wirkung der Sopranistin Anne Demougin beim Geschehen um Golgotha. Den umfangreichsten Part bestritt zweifellosTenor Peter Erdrich. Leidenschaftlich erfüllte er seine Doppelrolle als erzählender Evangelist und betroffene Person. Mit klarer Stimme und ruhiger Gestik zog er die Zuhörer in den Bann der Ostergeschichte. Sehr ergreifend interpretierte Laurel White (Alt) den Choral „Wenn ich einmal soll scheiden…“. Kirchenchor- und Dekanatsratsvorsitzender Winfried Walter aus Zunsweier verkörperte eindrucksvoll die Rolle Jesu. Religiöse Gesänge kennt er zwar seit seiner Kindheit, jedoch befasste er sich für das Konzert zum ersten Mal mit Rezitativen. Fest und zugleich sanft klang seine Bass-Stimme, die er seit zwei Jahren im Einzelunterricht ausbildet. Dem Chor gelang es eindrucksvoll, die Spannung biblischen Geschehens erfahrbar zu machen. Die Stimmen verschmolzen zur Einheit, unterbrochen nur durch kurze Soli einheimischer Sänger. Jeder, der die Musik aufmerksam in sich aufnahm, konnte eintauchen in das Geheimnis von Passion und Auferstehung. Eineinhalb Stunden lang verband die Musik Menschen auf und vor derTribüne im Gebet. Anschließend erfüllte bedächtige Stille minutenlang den Kirchenraum. Nach feierlichem Glockengeläut erhob sich das Publikum in spannungsvoller Aufmerksamkeit; es applaudierte kräftig und lang anhaltend. Seit September hatte der Chor intensiv für die Aufführung geprobt. Dirigentin Kirsten Bormann nutzte persönliche Kontakte, um Solisten und Musiker auszuwählen. Es ist ihr gelungen, mit Sorgfalt ein echtes Gesamtkunstwerk zu schaffen: beseelt, natürlich und mit nachhaltiger Wirkung. Vorsitzender Ulrich Person lobte beim anschließenden Umtrunk im Pfarrgemeindesaal Sankt Kunigunde folgende Choristen für ihren Mut zum Solo: Hermann Weißhaar, Petrus; Frank Halley, Pilatus; Sabine Schumacher, Hauptmann; Karin Schwartz, Hohepriester; Andrea Frey, Magd. Außerdem dankte er: Kirsten Bormann für die ausgezeichnete musikalische Leitung; Adrian Sieferle, Organist; Peter Erdrich, Evangelist, Tenor; Winfried Walter, Jesus; Anne Demougin, Sopran; Laurel White, Alt; Robert Pieper, Konzertmeister. Klärle Ebner, Konzertkartenvorverkauf; Text: Rosa Harmuth/ Fotos von Gerhard Harmuth von links nach rechts: Laurel White, Alt; Anne Demougin, Sopran; Winfried Walter, Jesus. Solist Peter Erdrich Chor und Orchester , dirigiert von Kirsten Bormann.
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