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Guide Beratung 2013 - BME

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IT<br />

10<br />

Agile IT-Anwendungslandschaften als<br />

strategische Unternehmensressource<br />

IT-Agilität im Unternehmen messen und optimieren<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unterneh mens hängt zunehmend<br />

von der Verände rungs fähigkeit seiner IT, der<br />

IT-Agilität, ab.<br />

Unter IT-Agilität wird hier die Fähigkeit der Infor mationsver<br />

arbeitung verstanden, auf wechselnde Kapazitäts ansprüche<br />

sowie veränderte funktionale Anfor derungen schnell<br />

zu reagieren und zukünftige IT-gestützte Innovationen im<br />

fach lichen Geschäft aktiv aufspüren und unterstützen zu<br />

können. Die Architektur der IT-Anwendungslandschaft stellt<br />

eines der wichtigsten Unter schei dungs merk male zwischen<br />

hochagilen und weniger agilen Unternehmen dar. Sie ist<br />

durch fol gen de Eigenschaften einer strategischen Ressource<br />

charakterisiert:<br />

• Werthaltigkeit: Die IT-Anwendungs landschaft hat einen<br />

positiven Einfluss auf die Effizienz und die Effektivität<br />

eines Unternehmens, in dem sie die Geschäfts prozesse<br />

eines Unternehmens unterstützt.<br />

• Einzigartigkeit: Die IT-Anwendungs landschaft ist einzigartig,<br />

da keine zwei Unternehmen exakt die gleiche IT-<br />

Anwendungslandschaft besitzen.<br />

• Unnachahmlichkeit: Die IT-Anwen dungs landschaft ist<br />

unnachahmlich aufgrund der Heterogenität der his torischen<br />

Umstände und In di vi du ali tät der IT-bezogenen<br />

Ent schei dungen zwischen Unternehmen.<br />

• Nicht-Substituierbarkeit: Die IT-An wendungslandschaft<br />

ist nicht durch ein anderes Konstrukt er setz bar.<br />

Anhand von Gestaltungsprinzipien und unter Nutzung geeigneter<br />

Metriken kann die Agilität von Anwendungslandschaften<br />

in der Praxis optimiert werden. Gestaltungsprinzipien,<br />

die IT-Agilität steigern, nen nen wir Agilitäts prinzipien.<br />

Die Wichtigsten lassen sich in vier Gruppen zusammen fassen:<br />

<strong>BME</strong>net <strong>Guide</strong> <strong>2013</strong><br />

<strong>Beratung</strong> für Einkauf und Logistik<br />

Kopplung: Um eine Anwendungslandschaft agil zu gestalten,<br />

sollte die Kopp lung zwischen den Bestandteilen<br />

durch die Kapselung von Anwendungslandschafts ele menten<br />

so wie standardisierte Schnittstellen möglichst lose<br />

sein.<br />

Redundanz: Redundanzfreiheit verlangt, dass keine Daten<br />

oder Funktionen mehr als einmal innerhalb einer Anwendungslandschaft<br />

existieren sollten.<br />

Komplexität: Große monolithische, historisch gewachsene<br />

und dadurch kom plexe IT-Systeme sind mühsam<br />

wartbar und änderbar und erschweren es, Veränder un gen<br />

der unterstützten Geschäftsprozesse abzubilden.<br />

Parametrierbarkeit: Dies ist die Fähigkeit eines Elements<br />

der Anwendungslandschaft, eine fachliche Änderung<br />

ohne Program mierung und damit sehr schnell systemseitig<br />

umzusetzen.<br />

In unserer Forschung wurden elf<br />

Indikatoren zur Messung der Agilität<br />

von IT-Anwendungs landschaften<br />

definiert. Das Modell ist skalierbar von<br />

der Mes sung einzelner Domä nen bis hin<br />

zur gesamten Anwendungsland schaft.<br />

Es hat im Rahmen mehrerer Fall studien seine Praxistauglichkeit<br />

demonstriert. Ein zusätzliches Ergebnis war, dass<br />

auch Standardsoftware, wenn sie anforderungs gerecht<br />

eingesetzt wird, zu einer Erhöhung der IT-Agilität messbar<br />

beitragen kann.<br />

Univ.-Prof. Dr. Volker Nissen<br />

Alexander v. Rennenkampff<br />

TU Ilmenau, Institut für Wirtschaftsinformatik,<br />

FG Wirtschaftsinformatik 2<br />

Postfach 10 05 65, 98684 Ilmenau<br />

Tel.: + 49 (0)3677 69 – 4047<br />

volker.nissen@tu-ilmenau.de<br />

www.tu-ilmenau.de/wid

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