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Die Fernbusse sind da! Und jetzt?

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Umfrage zur Verkehrsmittelwahl<br />

<strong>Die</strong> Hälfte der Reisenden<br />

ist wechselfreudig<br />

Hohe Dynamik auf<br />

europäischem Verkehrsmarkt<br />

Anders als es die statisch anmutenden<br />

Marktanteile der verschiedenen Verkehrsträger<br />

nahelegen, herrscht der Umfrage<br />

zufolge auf dem europäischen Verkehrsmarkt<br />

eine hohe Dynamik. „Wir wissen<br />

<strong>jetzt</strong>, <strong>da</strong>ss die Hälfte aller Verkehrsteilnehmer<br />

nicht ein für allemal auf <strong>da</strong>s<br />

Auto oder den öffentlichen Verkehr festgelegt<br />

ist“, sagt der Geschäftsführer der<br />

Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Wir wissen<br />

außerdem, welche Faktoren eine Rolle<br />

spielen, wenn Menschen vom Auto zum<br />

öffentlichen Verkehr wechseln oder umgekehrt<br />

dem öffent lichen Verkehr den<br />

Rücken kehren.“ USEmobility – im vollen<br />

Titel: <strong>Und</strong>erstanding Social behaviour for<br />

Eco­friendly multimo<strong>da</strong>l mobility – liefere<br />

der Verkehrspolitik ein klares Anforderungsprofil<br />

und den Verkehrsunternehmen<br />

Hinweise, wie sie ihre Fahrgäste halten<br />

oder neue gewinnen könnten. „Wo<br />

viel Dynamik ist, <strong>da</strong> gibt es für Politik und<br />

Unternehmen auch vielfältige Gelegenheit,<br />

eine Entscheidung der Reisenden<br />

für den öffentlichen Verkehr zu begünstigen“,<br />

sagt der Geschäftsführer der<br />

Allianz pro Schiene, unter deren Leitung<br />

<strong>da</strong>s EU­Projekt läuft.<br />

Wechselnutzer <strong>sind</strong><br />

multimo<strong>da</strong>l unterwegs<br />

<strong>Die</strong> von Quotas ermittelten Wechselnutzer<br />

<strong>sind</strong> laut Umfrage vermehrt multimo<strong>da</strong>l<br />

unterwegs: Zwei Drittel der Reisenden<br />

wählten einen Mix aus verschiedenen Ver­<br />

Aktuell<br />

<strong>Die</strong> Reisenden in Deutschland und Europa <strong>sind</strong> bei der Wahl ihres Verkehrsmittels überraschend wechselfreudig:<br />

Fast 50 Prozent der Befragten aus sechs europäischen Ländern haben in den vergangenen<br />

Jahren ihren Mobilitäts-Mix verändert. Das hat eine Quotas-Umfrage im Rahmen des EU-Projekts<br />

USEmobility ergeben. Ihren neuartigen Ansatz zur Erforschung von realen Wechselentscheidungen<br />

erprobten die Verkehrsforscher repräsentativ für Deutschland, Österreich, Ungarn, Kroatien, die<br />

Niederlande und Belgien.<br />

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schienenallianz<br />

kehrsmitteln für ihre täglichen Wege,<br />

während nur ein Drittel auf ein einziges<br />

Verkehrsmittel umstieg. „Insgesamt liegt<br />

mit steigendem Alter eine immer höhere<br />

Wahlfreiheit bei den Wechselnutzern<br />

vor“, sagt Thomas Krautscheid von Quotas.<br />

„Menschen im fortgeschrittenen Alter<br />

haben oft einen Pkw und zeigen dennoch<br />

eine hohe Flexibilität, sich je nach Situation<br />

für oder gegen den öffentlichen Verkehr<br />

zu entscheiden.“ Dass Menschen<br />

überhaupt ihr gewohntes Verkehrsverhalten<br />

ändern, hänge vor allem mit Veränderungen<br />

im privaten Umfeld zusammen:<br />

Arbeitsplatzwechsel, Geburt der Kinder,<br />

Umzug oder Pensionierung nannten die<br />

Befragten in allen europäischen Ländern<br />

als Gründe, ihre Verkehrsmittelwahl zu<br />

überdenken. <strong>Die</strong> Reisenden gaben an, im<br />

Schnitt alle zwei Jahre eine solche Änderung<br />

ihrer Lebensverhältnisse zu erleben.<br />

„Solche Anlässe <strong>sind</strong> also nicht selten und<br />

liefern den Verkehrsunternehmen einen<br />

Hebel, ihre möglichen Kunden direkt und<br />

gezielt anzusprechen“, sagt Krautscheid.<br />

Deutsche <strong>sind</strong> wechselfreudiger<br />

als europäische Nachbarn<br />

<strong>Die</strong> Umfrageergebnisse in allen untersuchten<br />

Ländern gleichen sich. Dennoch<br />

fanden die Forscher auch landesspezifische<br />

Besonderheiten. So verfügt der Pkw<br />

im Autofahrerland Deutschland erwartungsgemäß<br />

über ein besonders starkes<br />

Image, <strong>da</strong>s überwiegend mit Attributen<br />

wie schnell, spontan und aufregend verknüpft<br />

ist. Zugleich belegt die Umfrage,<br />

<strong>da</strong>ss die Deutschen noch wechselfreudiger<br />

<strong>sind</strong> als ihre europäischen Nachbarn.<br />

Auf dem Weg zur Arbeit haben mehr als<br />

50 Prozent der Befragten in den letzten<br />

fünf Jahren ihren Mobilitätsmix verändert.<br />

Zudem weist Deutschland von allen<br />

europäischen Ländern die höchste Multimo<strong>da</strong>lität<br />

auf (77 Prozent). Während<br />

deutsche Reisende jedoch laut Umfrage<br />

mit dem Personal in den Zügen im Schnitt<br />

zehn Prozent weniger zufrieden waren als<br />

Fahrgäste in den anderen Ländern Europas,<br />

zeigten sich die Kunden in Österreich<br />

mit ihrem öffentlichen Verkehr überdurchschnittlich<br />

zufrieden. Auch <strong>da</strong>s<br />

Image von Bussen und Bahnen ist in der<br />

Alpenrepublik hoch. In den Niederlanden<br />

waren 43 Prozent der Reisenden auch<br />

nach einem Verkehrsmittelwechsel weiterhin<br />

strikt monomo<strong>da</strong>l unterwegs, so<br />

viele wie nirgendwo sonst in Europa. <strong>Die</strong><br />

Reisenden in Belgien sehen öffentlichen<br />

Verkehr eher als städtisches Verkehrsmittel,<br />

dessen Sicherheit vor Verkehrsunfällen<br />

die Befragten höher bewerten<br />

als in anderen europäischen Ländern. In<br />

Ungarn ergab die Umfrage Nachholbe<strong>da</strong>rf<br />

für die Informationspolitik der Verkehrsunternehmen.<br />

Nur sieben Prozent<br />

der Befragten gaben an, über Reiseangebote<br />

informiert worden zu sein. In Kroatien<br />

zeigen die Befragten ein erhöhtes<br />

Umweltbewusstsein: Stolze 70 Prozent<br />

der befragten Kroaten gaben an, für einen<br />

umweltgerechten Verkehr Mehrkosten<br />

in Kauf nehmen zu wollen.<br />

<strong>Die</strong> Abschlussveranstaltung zum USEmobility­Projekt<br />

findet am 13.02.2013<br />

um 10:00 – 16:00 Uhr in der Berliner<br />

Akademie der Wissenschaften (Leibniz­<br />

Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin)<br />

statt. Sie <strong>sind</strong> herzlich eingeladen.<br />

Da die Plätze begrenzt <strong>sind</strong>, bitten wir<br />

um frühzeitige Anmeldung unter<br />

info@allianz­pro­schiene.de. Weitere<br />

Informationen zum Projekt finden Sie unter<br />

www.allianz­pro­schiene.de/projekte/<br />

usemobility/oder auf der europäischen<br />

Projektseite: www.usemobility.eu<br />

10 derFahrgast 1/2013

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