MAGAZIN - Astra Tech
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Seite 12<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong><br />
A 1<br />
Jahressymposium<br />
SCHWERPUNKT<br />
ASTRA TECH DENTAL<br />
<strong>MAGAZIN</strong><br />
AUSGABE 2 • FEBRUAR 2007<br />
SCHWERPUNKT VERBINDUNG<br />
Seite 32<br />
Philosophie<br />
Einfachheit<br />
Seite 44<br />
Periimplantäre<br />
Gesundheit<br />
1
2 INHALT<br />
CONNECTIVE ISSUE<br />
Verbindung – der Schwerpunkt dieser Ausgabe.<br />
Mit einigen Gedanken, was Verbindungen bedeuten. Auch in der Implantologie.<br />
ABSOLUT ABUTMENT<br />
Die Form als Erkennungsmerkmal.<br />
Oder: Der Beweis für die Vorteile einer konischen Implantat-Abutment-Verbindung.<br />
DREI FRAGEN +1 AN …<br />
Interview mit einem Fachmann für zahnärztliche Werkstoffkunde.<br />
Über Verbindungen, nicht nur im zahnärztlichen Bereich.<br />
500 TROMMELN UND EIN PAUKENSCHLAG<br />
Wissenschaftlicher Dialog auf höchstem Niveau.<br />
Beim 3. <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Jahressymposium in Frankfurt am Main.<br />
TELESKOPIERENDE BRÜCKEN AUF IMPLANTATEN<br />
Zahnarzt Frank D. Stelz präsentiert uns sein aussergewöhnliches Gesamtkonzept<br />
auf der Basis von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> -Implantaten.<br />
GUTE VERBINDUNGEN<br />
Zwei Spezialisten zeigen Ihnen die kleinen Tipps aus der täglichen Praxis.<br />
Nachahmung empfohlen.<br />
SCIENCE TO GO<br />
Unsere Checkliste aktueller zahnmedizinischer Studien.<br />
Mit einem exklusiven Angebot für Schnellentschlossene.<br />
VORSPRUNG DURCH FORTBILDUNG<br />
Unser Programm bis Juni 2007<br />
– namhafte Referenten für Sie und Ihr Team.<br />
KLETTEN STATT KLEBEN<br />
Ein Artikel über die perfekte Synthese.<br />
Aus unserem Schwerpunktthema „Verbindung“ und unserem Kernwert „Einfachheit“.<br />
DIE WELT UM ACHT<br />
Man kann seit einem halben Jahrhundert die Uhr nach ihr stellen<br />
– die „Tagesschau“ als Institution der Zuverlässigkeit.<br />
MOLEKULARE SCHÖNHEITSCHIRURGIE<br />
Das Brüsseler Atomium: Unser (gerade restauriertes) Beispiel für gelungene Ästhetik.<br />
Eine Ästhetik, die der Natur nachempfunden ist.<br />
CASINO DENTALE<br />
Die Reihe „Filmzähne“ wird diesmal mit einem Nebendarsteller fortgesetzt.<br />
Der als „Beisser“ in gleich zwei James Bond-Filmen Furore machte.<br />
PERSPEKTIVEN IM DENT-ALL<br />
Alle zwei Jahre hat die Branche ein „Mekka“:<br />
Im März 2007 gibt es wieder eine IDS in Köln. <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> wird dabei sein.<br />
ASPEKTE DER IMPLANTOLOGIE<br />
Unser aktueller Kongress-Tipp: Der 20. Jahreskongress der DGI.<br />
Mit dem Schwerpunktthema „Implantologie: Chancen und Risiken“.<br />
INNOVATIONEN<br />
Aktuelle Neuheiten und Weiterentwicklungen von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>.<br />
PERIIMPLANTÄRE GESUNDHEIT: EIN HOLISTISCHER ANSATZ<br />
Was ist wichtiger, die Stabilität des Knochens oder die Integrität des Weichgewebes?<br />
Oder beides?<br />
PEINLICHE BEFRAGUNG ODER HEBAMMENKUNST?<br />
Was gehört zum ABC der Patientenkommunikation?<br />
Wir geben Ihnen zweitausend Jahre alte Tipps – aktueller denn je.<br />
VERTRAUENSBILDENDE MASSNAHME<br />
Das Internet ist ein bedeutender Marktfaktor geworden – auch für den Erfolg Ihrer Praxis.<br />
Wir machen Ihnen deswegen ein „Online-Angebot“.<br />
KLEINE HELDEN<br />
Wir stellen vor: Die „Kinderinitiative Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte“.<br />
Unterstützt vom <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Deutschland-Cup, der auch 2007 wieder stattfindet.<br />
LIZENZ ZUM GEWINNEN<br />
Unser 007-Quiz – schütteln Sie die Antworten aus dem Ärmel.<br />
Wir rühren dann kräftig in der Lostrommel mit attraktiven Preisen.<br />
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
ebenso wie die Marktforschung das Kundenverhalten gegenüber<br />
Konsumgütern beobachtet, untersuchen Meinungsumfragen<br />
den politischen Massenmarkt – und wirken auf<br />
die Arbeit der Politiker zurück. Genau so ist das auch bei<br />
uns: Nach der Erstausgabe des <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Dental Magazins<br />
haben wir Sie als Leser gefragt, wie Sie Inhalt und Layout<br />
beurteilen. Das Ergebnis: 75 Prozent fanden den Inhalt „gut“<br />
bis „sehr gut“, 77 Prozent sagten dies über das Layout. Eine,<br />
wie wir finden, schöne Bestätigung unserer Arbeit.<br />
Was nicht heißen soll, dass wir nicht noch besser werden<br />
wollen. Da ist zunächst einmal das Layout. Offener, großzügiger<br />
haben wir es gestaltet. Und hoffen, es gefällt Ihnen.<br />
Inhaltlich haben wir eine neue Rubrik aufgenommen: Mit<br />
dem „Expertentipp“ wollen wir Sie bei den häufig gestellten<br />
Fragen zu unserem Implantat-System unterstützen.<br />
Geblieben sind unsere Serien zu „Einfachheit“, „Zuverlässigkeit“<br />
und „Ästhetik“, den Kernwerten von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>,<br />
und die Reihe „Filmzähne“, die sich diesmal mit einem<br />
bissigen Widersacher von James Bond beschäftigt. Dazu<br />
ein Preisrätsel mit attraktiven Gewinnen – nicht nur für<br />
eingefleischte 007-Fans.<br />
„Es hat immer einen unendlichen Nutzen sich so zu gewöhnen,<br />
dass man sich selbst zu einem beständigen Gegenstand<br />
seines Nachdenkens macht.“ Wilhelm von Humboldts Ratschlag<br />
werden wir auch nach dieser zweiten Ausgabe des<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Dental Magazins beherzigen.<br />
Unterstützen Sie uns dabei? Wir würden uns freuen.<br />
Yolanda Rubio<br />
Leiterin Marketing Dental<br />
Katja Geis<br />
Junior Produktmanagerin<br />
IMPRESSUM<br />
ASTRA TECH DENTAL <strong>MAGAZIN</strong><br />
Herausgeber: <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> GmbH, An der kleinen Seite 8, 65604 Elz<br />
Konzept: InfotainMed ® , Leipzig Redaktion: Yolanda Rubio und Katja<br />
Geis (<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>), Dr. med. Jörg A. Zimmermann Autoren: Marion Güntzel,<br />
Cathrin Günzel, Sebastian Späthe, Dr. Alexander Warkus, Dr. med. Jörg A.<br />
Zimmermann Layout: Rainer Mietsch Druck: Bornemann Werbung, Göttingen<br />
Bildnachweise: <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>, Cinetext, Fotolia, Photocase.com, privat<br />
Kontakt: Ihr <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Dental Magazin erhalten Sie kostenlos bei <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong>, Frau Katja Geis, E-Mail: katja.geis@astratech.com Tel.: 06431-<br />
98 69 214. Wir freuen uns natürlich auch über Ihre Fragen, Kritik und<br />
Anregungen.<br />
Redaktionelle Hinweise: Das <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Dental Magazin erscheint 2007 in<br />
zwei Ausgaben. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiederspiegeln.<br />
Falls im Kontext nicht anders bezeichnet, schließt – zur Verbesserung der<br />
Lesbarkeit – der Singular den Plural (und umgekehrt) und das Maskulinum<br />
das Femininum und Neutrum ein. Obwohl größte Aufmerksamkeit auf Aktualität<br />
und Korrektheit der publizierten Beiträge gelegt wurde, wird jegliche<br />
Haftung des Herausgebers aus diesbezüglichen Fehlern, Unvollständig-<br />
EDITORIAL<br />
keiten oder Ungenauigkeiten ausgeschlossen. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Copyright: Alle Rechte vorbehalten, einschließlich der Übersetzung in andere<br />
Sprachen. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Zustimmung<br />
des Herausgebers reproduziert, übermittelt oder gespeichert werden – unabhängig<br />
von Form und Art (mechanisch, elektronisch, durch Fotokopie,<br />
durch Foto- oder Audioaufnahme, in Datenbanken).<br />
Anwenderhinweis: Nur die von uns herausgegebenen Gebrauchsanweisungen<br />
und Verfahrensweisen sind für die Anwendung unserer Produkte und<br />
die zugelassenen Indikationen maßgeblich. In diesem Magazin veröffentlichte<br />
Studien, Erfahrungsberichte und Anregungen von Anwendern dienen<br />
lediglich der wissenschaftlichen Diskussion. Es ist möglich, dass die dargestellten<br />
Anwendungen und Indikationen noch nicht wissenschaftlich anerkannt<br />
sind oder entsprechend der Gebrauchsanweisung nicht von uns<br />
empfohlen werden. Der Anwender hat in jedem Einzelfall die Wahl der geeigneten<br />
Behandlungsmethode eigenverantwortlich vorzunehmen. Bei Auswahl<br />
einer nicht geeigneten oder von uns nicht empfohlenen Behandlungsmethode<br />
ist eine Haftung unsererseits ausgeschlossen.<br />
3
4 SCHWERPUNKT<br />
Verbindungen bestimmen unser gesamtes Leben. Oft entscheiden<br />
sie es auch. In jedem Fall sind gute Verbindungen kein Nachteil.<br />
Und manche besser als andere.<br />
Besonders in der Implantologie.<br />
CONNECTIVE ISSUE<br />
Unsere allererste Verbindung im Leben ist<br />
nicht gerade von dauerhafter Natur: Das<br />
„Abnabeln“ nach neun Monaten bedeutet<br />
Trennung, wenn auch nur von der mütterlichen<br />
Nährstoffversorgung.<br />
Dann aber beginnt eine Phase ständig neuer<br />
Erfahrungen und Erlebnisse, die alle etwas<br />
mit dem Wort „Verbindung“ zu tun haben.<br />
Der erlernte Zusammenhang zwischen<br />
Fehlverhalten und Strafe, die Allianzen um<br />
die schönsten Förmchen im Sandkasten, die<br />
Freundschaft mit dem Wichtigsten (oder der<br />
Wichtigsten) in der Schulklasse. Nicht zu<br />
vergessen das Pauken chemischer Formeln,<br />
das Testen des Bettrahmens bei der Kissenschlacht<br />
oder die elterlichen Vorhaltungen<br />
über die Höhe der Telefonrechnung.<br />
Und nach Abschluss von Pubertät und<br />
Schulausbildung, manchmal auch früher,<br />
nabeln wir uns ein zweites Mal ab – diesmal<br />
allerdings eher von der mütterlichen Nahrungsversorgung.<br />
Lebhafte Verbindungen<br />
Verbindungen, ob emotional, sozial, naturwissenschaftlich<br />
oder technisch, spielen also<br />
eine wichtige Rolle in unserem Leben. Sie<br />
halten uns biologisch zusammen und die<br />
Welt in einem politischen Kräftegleichgewicht,<br />
zumindest annähernd. Wir vertrauen<br />
auf unsere persönlichen Beziehungen, wenn<br />
wir etwas erreichen wollen – und lassen<br />
eine dieser Beziehungen vielleicht so vertraut<br />
werden, dass wir eine Ehe schliessen,<br />
die Institutionalisierung einer Verbindung<br />
zwischen zwei Menschen. Letztlich also ein<br />
dauerhafter, intensiver Kontakt.<br />
Was aber nicht notwendigerweise bedeutet,<br />
dass eine funktionierende Verbindung viel<br />
Kontakt erfordert. Denn selbst unsere körperliche<br />
Unversehrtheit vertrauen wir fast<br />
täglich einer relativ kleinen, physikalischen<br />
Verbindung an: der sehr geringen Kontaktfläche<br />
von vier Autoreifen, die uns in schnellen<br />
Kurven auf der Straße halten.
„Einen Moment bitte,<br />
ich verbinde.“ In Zeiten<br />
von Voice-over-IP und SMS<br />
ist das Fräulein vom Amt<br />
zwar längst verschwunden, das<br />
Grundprinzip aber ist gleich geblieben:<br />
Wir stellen kommunikative<br />
Verbindungen her. Jeden Tag hundertfach,<br />
meistens ohne Nachrichtentechnik,<br />
einfach im persönlichen Gespräch. Was allerdings<br />
nicht nur dieselbe Sprache voraussetzt<br />
(noch gibt es über 5.000 davon), sondern<br />
auch die Fähigkeit des Sprechens. Die<br />
liegt, nach Erkenntnissen des Leipziger Max-<br />
Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie,<br />
auf dem sogenannten FOXP2-Gen,<br />
codiert für eine Sequenz von 715 Aminosäuren<br />
– und unterscheidet sich vom entsprechenden<br />
Gen beim Schimpansen nur in zwei<br />
Aminosäuren. Die Hypothese der Forscher:<br />
Schimpansen müssen ohne Sprache kommunizieren,<br />
weil ihnen im Laufe ihrer Evolution<br />
die Mutation zweier Molekülverbindungen<br />
verwehrt blieb.<br />
SCHWERPUNKT<br />
5
6 SCHWERPUNKT<br />
Von der Mechanik zur Biologie<br />
Es gibt aber auch Verbindungen, deren Abwesenheit<br />
oder Versagen weitaus dramatischere<br />
Folgen hätte, als den alleinigen<br />
Verzicht auf Sprache. Zum Beispiel die Hyaluronsäure,<br />
ein überall im Körper vorkommendes<br />
Glykoprotein der extrazellulären<br />
Matrix. Da es für diese biologische „Kittsubstanz“<br />
keinen bekannten Enzymdefekt<br />
gibt, nimmt man an, dass ihr Fehlen mit<br />
dem Leben nicht vereinbar wäre. Oder bestimmte<br />
Bauteile der mechanischen Verbindungstechnik,<br />
die unter keinen Umständen<br />
versagen dürfen – die Nieten an Tragflächen<br />
von Flugzeugen. Ihr Vorteil: Im Gegensatz<br />
zu Schraubverbindungen, welche<br />
durch komplexe Messungen des Drehmoments<br />
überprüft werden müssten, ist eine<br />
kraftschlüssige Nietverbindung optisch<br />
und ohne Messaufwand an dem geformten<br />
Schließkopf zu erkennen.<br />
Auch in der zahnärztlichen Implantologie<br />
sind es in erster Linie die Verbindungen, die<br />
den Erfolg – oder das Versagen – einer Behandlung<br />
ausmachen. Das beginnt mit der<br />
graduellen Einheilung des Implantates in<br />
sein knöchernes Bett, ein Prozess, bei dem<br />
die nachlassende mechanische Implantatverankerung<br />
durch eine biologische ersetzt<br />
wird. Je schneller dieser „Kompensationsmechanismus“<br />
– also die zelluläre Verbindung<br />
zwischen Implantat und Knochen<br />
durch Osteokonduktion – stattfindet, des-<br />
16,6 %<br />
Eine Milliarde Menschen nutzen – nach einer Erhebung<br />
von „Internet World Stats“ vom September 2006 – das<br />
Internet als aktive oder passive Kommunikationsverbindung.<br />
Dies entspricht einem Anteil von 16,6 Prozent der<br />
Weltbevölkerung. Die höchsten Zuwachsraten beim kontinentalen<br />
Vergleich hat Afrika mit 625 Prozent seit dem<br />
Jahr 2000. Die höchste Penetration findet sich mit fast<br />
70 Prozent in Nordamerika.<br />
1<br />
King GN et al. Influence of the microgap on crestal<br />
bone levels in non-submerged dental implants: a radiographic<br />
study in the canine mandible. J Periodontol<br />
2002; 10: 1111-1117.<br />
to größer ist die Belastungsstabilität, gerade<br />
in der frühen Phase der Einheilung. Insbesondere<br />
der biochemische Ansatz von <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> mit einer Fluorid-modifizierten Oberfläche<br />
(OsseoSpeed TM ) ist hierbei ein wichtiger<br />
Faktor.<br />
Konische Vorteile<br />
Aber auch an der Schnittstelle zwischen<br />
Implantat und Abutment hat eine perfekte<br />
Verbindung ohne Toleranzen nachgewiesene<br />
Vorteile. Mikrospalten scheinen hier einen<br />
Rückgang des marginalen Knochenniveaus<br />
zur Folge zu haben – vor allem in der<br />
frühen Phase der Einheilung. 1 Eine stabile<br />
Implantat-Abutment-Verbindung ist für die<br />
Knochenheilung somit von großer Bedeutung.<br />
Implantat und Abutment sind beim<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantat-System deswegen<br />
durch eine konische Verbindung mit geringem<br />
Konuswinkel (11°) verbunden. Dieser<br />
Konuswinkel bedingt, dass das Abutment<br />
rotationsstabil im Implantat fixiert ist.<br />
Mikrobewegungen und die Bildung von<br />
Mikrospalten werden hierdurch ausgeschlossen,<br />
was den Erhalt des marginalen<br />
Knochenniveaus unterstützt.<br />
Für die Kraftverteilung im Knochen gibt es<br />
weitere entscheidende Aspekte. Eine konische<br />
Verbindung unterhalb des marginalen<br />
Knochenniveaus, wie beim Conical Seal<br />
Design TM von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>, hat an dieser kritischen<br />
Stelle mehrere Vorteile: Sie verlagert<br />
Spannungsspitzen bei funktioneller Belastung<br />
entlang des Implantatkörpers nach apikal<br />
und schützt somit den Bereich des marginalen<br />
Knochens – den Bereich, der die<br />
anatomische Abstützung für das wichtige<br />
periimplantäre Weichgewebe bildet.<br />
Letztlich ist es eine komplexe Verbindung<br />
verschiedener Faktoren, die zu einem erfolgreichen<br />
Implantationsergebnis führen.<br />
Wir bei <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> wollen und werden unseren<br />
Teil dazu beitragen: Indem wir Ihnen<br />
wissenschaftlich abgesicherte Produkte zur<br />
Verfügung stellen, die geprägt sind von der<br />
unablässigen Suche nach der optimalen Verbindung<br />
– an der Grenzfläche von Implantat<br />
und Knochen genauso wie bei der Implantat-Abutment-Verbindung.<br />
Die spezifischen<br />
Eigenschaften des <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantat-Systems<br />
zielen dabei auf eines: dauerhafte Stabilität<br />
von Knochen und Weichgewebe.<br />
Weil ein erfolgreiches Ergebnis in der Implantologie<br />
immer nur ein dauerhaftes sein<br />
kann. Und mit Sicherheit keine nur neunmonatige<br />
Verbindung.
3<br />
SCHWERPUNKT<br />
In der Mechanik werden drei Verbindungsarten unterschieden.<br />
Sollten Sie also mal einen Physiklehrer oder<br />
Ingenieur auf Ihrem Zahnarztstuhl haben, dann könnte<br />
seine spitzfindige Frage lauten: Welcher Art von Verbindung<br />
entspricht eigentlich ein in den Knochen eingebrachtes<br />
Implantat, dem Kraft-, Form- oder Stoffschluss?<br />
Zugegeben, wir haben auch eine Weile überlegt: Es<br />
sind – genau genommen – alle drei Verbindungsarten.<br />
Solange das Implantat keine Kraft auf den Knochen ausübt,<br />
also inseriert, aber noch nicht angezogen ist, könnte<br />
man dies als einen Formschluss bezeichnen. Nach Festziehen<br />
der Implantatschraube resultiert der Kraftschluss.<br />
Dabei muss die Reibungskraft zwischen Implantat und<br />
Knochen größer sein als die Zug- oder Scherkraft, die<br />
das Schraubengewinde zurückdreht. Stoffschluss – im<br />
weitesten Sinn – entsteht dann, wenn die Verbindungspartner,<br />
also Metall und Knochengewebe, durch molekulare<br />
Kräfte zusammengehalten werden – ein Phänomen,<br />
was bei vollständiger Einheilung eines Implantates mit<br />
Fluorid-modifizierter Titan-Oberfläche (OsseoSpeed TM )<br />
mikroskopisch nachweisbar ist.<br />
1.000<br />
In Deutschland sind rund 1.000 Studentenverbindungen<br />
bekannt. Mit 260 sind die katholischen Studentenverbindungen<br />
die größte Gruppe, gefolgt von rund 160 Corps<br />
und der gleichen Zahl an Burschenschaften.<br />
7.000.000<br />
Sieben Millionen chemische Verbindungen sind bis heu-<br />
te analysiert. Dazu gehören, in der Zahnmedizin gut bekannt,<br />
metallische Verbindungen oder Legierungen wie<br />
Amalgam (Quecksilber mit Silber, Zink und anderen Metallen)<br />
oder Zahngold (Gold und Platinmetalle), aber<br />
auch Bronze (Kupfer und Zinn), Messing (Kupfer und<br />
Zink) und Weißgold (Gold und Silber). Ionische Verbindungen<br />
wie Kochsalz oder dessen Effekt auf unbehandeltem<br />
Autoblech – Eisen-II-oxid, kurz: Rost – sind<br />
das Ergebnis einer Reaktion von Metall(kation) und<br />
Nichtmetall(anion). Wenn sich nur Nichtmetalle zusammentun,<br />
entstehen molekulare Verbindungen. Dazu zählen<br />
Wasser, Zucker, Kohlensäure und Sauerstoff. Und<br />
schließlich: Die lebenswichtigste Verbindung höherer<br />
Ordnung (Komplex) ist das Hämoglobin, im weitesten<br />
Sinne eine Kombination aus Metall, Eiweiß und Farbstoff.<br />
1.760 km<br />
Die bislang längste Ölpipeline der Welt ist eine 1.760<br />
Kilometer lange „Röhre“, die das aserbaidschanische<br />
Baku am Kaspischen Meer über Tiflis in Georgien mit<br />
Ceyhan, einem Hafen an der türkischen Südküste, verbindet.<br />
Sie ist im Prinzip fertig, aber bis zum Sommer<br />
2006 wurde, nach Berichten des ZDF, noch kein Tropfen<br />
des schwarzen Goldes befördert. In China wird’s noch<br />
länger: Mit Kasachstan baut man seit 2005 an einem<br />
Megaprojekt von insgesamt rund 7.000 Kilometern. Hier<br />
entsteht entlang der früheren Seidenstraße eine Pipeline<br />
für den Transport von Öl und Gas in die zentralen und<br />
östlichen Teile Chinas. 2010 soll die Verbindung eröffnet<br />
werden.<br />
23.<br />
395.992 Paare in Deutschland sagten sich 2004 das<br />
Jawort, 213.691 lösten ihre Verbindung fürs Leben.<br />
Übrigens, weil es für jedes Jahr des Bestehens einer Ehe<br />
einen Namen gibt, existiert auch die „Titanhochzeit“. Sie<br />
wird, liebe Implantologen, am 23. Hochzeitstag gefeiert.<br />
7
8 SCHWERPUNKT<br />
Funktion, Komfort und Sicherheit: Bei der Weiterentwicklung<br />
von Zahnimplantaten gibt es auffällige Parallelen zum Automobilbau.<br />
Die Form spielt dabei eine nicht ganz unwesentliche<br />
Rolle, schließlich soll sie der Funktion folgen.<br />
Die Form ist aber auch entscheidend für die Sicherheit einer<br />
technischen Lösung. Und manchmal einfach ihr deutlich sichtbares<br />
Unterscheidungskriterium.<br />
Fixationsschraube für<br />
das Düsentriebwerk eines<br />
Verkehrsflugzeuges<br />
Passgenaue konische Form<br />
der Implantat-Abutment-<br />
Verbindung (Conical Seal<br />
Design)<br />
ABSOLUT ABUTMENT<br />
Bei der Entwicklung eines völlig neuen technischen<br />
Produkts stand und steht immer<br />
die reine Funktion im Vordergrund.<br />
Ein gutes Beispiel ist die Erfindung<br />
des Automobils: Der Motorwagen<br />
von Carl Benz aus dem Jahr<br />
1885 hatte erst einmal die Aufgabe,<br />
das Pferd vor einer Kutsche<br />
zu ersetzen. Die Funktion dieser<br />
Konstruktion war auf das Wesentliche<br />
reduziert: das Fahren<br />
und Bremsen.<br />
Viele Weiterentwicklungen der folgenden<br />
zwanzig Jahre konzentrierten<br />
sich zunächst nur auf die Verbesserung dieser<br />
beiden Kerneigenschaften. Die Luftreifen<br />
von J. B. Dunlop (1888), die Einführung<br />
der Kraftübertragung mittels Kardanwelle<br />
durch die Brüder Louis, Fernand und Marcel<br />
Renault (1899 patentiert) sowie die Entwicklung<br />
der Kerzenzündung von Rudolf<br />
Bosch (1902) verbesserten in<br />
erster Linie das Fahren. Und weil<br />
die immer höheren Geschwindigkeiten<br />
auch höhere Ansprüche an<br />
das Bremsen stellten, ersetzte die<br />
Trommelbremse irgendwann die<br />
Backenbremse, die hydraulische<br />
Bremse die rein mechanische.<br />
Die formgebenden Anforderungen<br />
an die verwendeten Bauteile<br />
reduzierten sich bis dahin überwiegend<br />
auf die Erfüllung ihrer Hauptfunktion.<br />
Aus Freude am „besser ankommen“<br />
Aber der moderne Mensch wollte nicht nur<br />
fahren, er wollte ab Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
besser und komfortabler fahren; Automobile<br />
sollten noch schneller, bequemer und<br />
leichter zu bedienen sein. Dieser Anspruch<br />
spiegelt sich in fast allen Entwicklungen<br />
bis in die späten 50er-Jahre wider. Man konstruierte<br />
immer größere Motoren mit immer<br />
mehr Leistung und überließ das Schal-<br />
ten gerne einem Automatikgetriebe; das<br />
Lenken wurde servounterstützt, das Öffnen<br />
von Seitenscheiben, Schiebedach und Verdeck<br />
mit „kleinen Helfern“ bewerkstelligt.<br />
Die individuelle Mobilität in formal unterschiedlichsten<br />
Kraftfahrzeugen, gefördert<br />
durch die automobile Massenproduktion<br />
nach dem zweiten Weltkrieg, kannte keine<br />
Grenzen – und in Deutschland bis 1972 noch<br />
nicht einmal Tempolimits auf Bundes- und<br />
Landstraßen, was 1970 zum historischen<br />
Höchststand von über 21.000 Verkehrstoten<br />
geführt hatte.<br />
In den 60er-Jahren begann, nach der Konzentration<br />
auf Funktion und Komfort, deswegen<br />
der dritte Schritt der „automobilen<br />
Evolution“: Die Sicherheit der Autoinsassen,<br />
aber auch der anderen Verkehrsteilnehmer,<br />
stand zunehmend im Mittelpunkt des Interesses.<br />
Dies war zunächst eine Herausforderung<br />
hinsichtlich der Formgebung: Wie sind<br />
die erhöhten Sicherheitsanforderungen mit<br />
der dadurch eingeschränkten Fahrdynamik<br />
– also mehr Material und damit mehr Gewicht<br />
– in Einklang zu bringen? Zunächst<br />
wurde die passive Sicherheit im Innenraum<br />
durch Verwendung von weichen Materialien<br />
erhöht, die Karosserien erhielten Seitenaufprallschutz<br />
und Knautschzonen. Es<br />
folgten weitere passive Elemente wie Sicherheitsgurt,<br />
Kopfstützen und Airbag. Und die<br />
Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen:<br />
Seit Einführung des ABS im Jahr 1980 sind<br />
auch Systeme, die aktiv in die Fahrsicherheit<br />
eingreifen, Standard oder setzen sich<br />
zunehmend durch: elektronische Fahrhilfe,<br />
Abstandswarner oder adaptive Fahrwerks-<br />
und Kurvenlichteinstellung.<br />
Implantologische Evolution<br />
Eine vergleichbare Entwicklung hinsichtlich<br />
des Anforderungsprofils an Funktion,<br />
Komfort und Sicherheit ist bei Zahnimplantaten<br />
zu beobachten. Zunächst ging es<br />
erst einmal darum, die Idee eines Zahnwur-
zelersatzes technisch zu verwirklichen. In<br />
den 60er-Jahren wurden deswegen verschiedene<br />
Konzepte zur knöchernen Verankerung<br />
von künstlichen Zähnen aus Titan getestet<br />
(Schraubenimplantat, Blattimplantat).<br />
Aufgrund der deutlich günstigeren Handhabung<br />
und der flexibleren Anwendbarkeit<br />
setzten sich vor allem Schraubenimplantate<br />
in ein- oder zweiteiliger Ausführung durch.<br />
Hervorzuheben ist hier das Jahr 1965, als<br />
der Patient Gösta Larsson das erste Schraubenimplantat<br />
erhielt, entwickelt von Per-<br />
Ingvar Brånemark.<br />
Im weiteren Verlauf konzentrierte sich die<br />
Entwicklung auf die Verbesserung von<br />
Funktion und Komfort. Dazu gehörten neue<br />
Ansätze bei den verwendeten Werkstoffen,<br />
verschiedene mechanische, chemische und –<br />
seit einigen Jahren – auch biologische Konzepte<br />
der Implantatoberflächen zur Beschleunigung<br />
der Osseointegration sowie<br />
unterschiedliche Gestaltungen des Implantatgewindes.<br />
Die operativen und prothetischen<br />
Arbeitsschritte wurden vereinfacht<br />
oder erleichtert, was nicht nur dem Implantologen,<br />
sondern auch dem Patienten zugute<br />
kam. Heute – und in der Anfangszeit der<br />
Zahnimplantate vor rund 40 Jahren undenkbar<br />
– ist die Sofortbelastung ein von allen<br />
diskutiertes Thema.<br />
Paradoxe Paradigmen<br />
Was aber bedeutet nun Sicherheit bei Zahnimplantaten,<br />
speziell bei der Implantat-<br />
Abutment-Verbindung? Während Mikrobewegungen<br />
im Nanometerbereich an der<br />
Grenzfläche von Implantat und Knochen<br />
durchaus förderlich für eine perfekte Osseointegration<br />
sein können, sind sie an der Verbindung<br />
von Implantat und Abutment absolut<br />
unerwünscht. Einige wissenschaftliche<br />
Arbeiten der letzten Jahre haben eindeutig<br />
gezeigt, dass der marginale Knochenabbau<br />
durch Unterbinden von Mikrospalten und<br />
Mikrobewegungen verhindert werden kann.<br />
Insofern sind Pauschalaussagen, dass es bei<br />
zweiteiligen Dentalimplantaten im ersten<br />
Jahr nach prothetischer Versorgung zu einem<br />
crestalen Knochenverlust von ein bis<br />
zwei Millimeter komme, in Frage zu stellen.<br />
Besonders kritisch sind das räumliche Entfernen<br />
von Mikrobewegung und der damit<br />
verbundene Verbleib von Bakterienundichtigkeit<br />
zu sehen. In allen chirurgischen<br />
– auch oralchirurgischen – Disziplinen wird<br />
der Entwicklung von Bakterienherden vorgebeugt,<br />
vorhandene Herde werden, wenn<br />
möglich, restlos entfernt. In der zahnärztlichen<br />
Implantologie dagegen gelten bakterielle<br />
Verunreinigungen und der damit<br />
verbundene Knochenabbau bei vielen als<br />
akzeptabel. Es werden sogar <strong>Tech</strong>niken entwickelt,<br />
um die Bakterienherde in der Vertikalen<br />
oder der Horizontalen vom Knochen<br />
zu entfernen, anstatt dies einfach zu vermeiden.<br />
Womit die Frage zu stellen ist, ob<br />
mögliche Fehlerquellen nicht lieber gleich<br />
grundsätzlich vermieden werden<br />
sollten, anstatt ihre Auswirkungen<br />
nachträglich zu beseitigen.<br />
Biomechanischer Paukenschlag<br />
Eine Antwort auf diese Frage<br />
gab Diplom-Ingenieur<br />
Holger Zipprich, Leiter<br />
der Sektion Werkstoffkunde<br />
der Poliklinik<br />
Prothetik an der Johann-<br />
Wolfgang-Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main,<br />
anlässlich des 3. <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> Jahressymposiums<br />
im Oktober 2006. In seinem<br />
Vortrag präsentierte er<br />
erste und bisher einmalige<br />
Ergebnisse seiner Untersuchung<br />
zu den „klinischen<br />
und werkstoffkundlichen Aspekten<br />
eines funktionsstabilen<br />
Implantates“.<br />
SCHWERPUNKT<br />
Konische Bohrer- (links) und<br />
Fräseraufnahme (rechts)<br />
9<br />
Formschlüssige, konische<br />
Verbindungsstellen an einem<br />
Cocktail Shaker
10 SCHWERPUNKT<br />
Abb. 1 und 2<br />
Abb. 3 und 4<br />
Funktionsstabilität an der Grenze zwischen<br />
Implantat und Abutment, so<br />
Zipprich, bedeute zunächst die<br />
Vermeidung der an dieser Stelle<br />
typischen Lockerungsmechanismen:<br />
plastische Verformung<br />
bis hin zur Fraktur des<br />
Materials, mangelnder Formschluss<br />
durch Mikrobeweglichkeit<br />
und ungenügender Rotationsschutz.<br />
Dies habe sehr viel mit<br />
der Form der Verbindungselemente<br />
zu tun. Eine Flach-zu-Flach-Konfiguration<br />
bei einer stumpfen Verbindung<br />
sei gerade im Hinblick auf die Rotationsfestigkeit<br />
nicht optimal: „Flach-zu-Flach ist<br />
für eine formschlüssige, parallelwandige<br />
Verbindung, die hohen Belastungsspitzen<br />
durch unterschiedlichste<br />
Kraftvektoren ausgesetzt<br />
ist, schlichweg ungeeignet. Wenn<br />
dann auch noch die Verbindungsschraube<br />
unterdimensioniert ist,<br />
sind Probleme wie Mikrobewegungen<br />
und Mikrorotationen vorprogrammiert.“<br />
Schließlich, so Zipprich, sei eine implantatgestützte<br />
prothetische Versorgung<br />
den unterschiedlichsten Belastungen ausgesetzt.<br />
Diese Belastung – eine Kombination<br />
von variablen Kaukräften mit häufig starker<br />
Überlagerung von Drehmomenten<br />
– hänge nicht nur von der jeweiligen<br />
Indikation ab, sondern auch von<br />
den Ernährungsgewohnheiten der<br />
Patienten: „Je höher der prothetische<br />
Aufbau, desto höher die Belastung.<br />
Ähnliches gilt für das<br />
Essen: Schon beim Verzehr eines<br />
Gummibärchens wirken deutlich<br />
höhere Kraftvektoren auf die<br />
Kauflächen, als beim Essen von<br />
weichem Brot.“<br />
Die Form folgt ... der Sicherheit<br />
Doch welche Implantat-Abutment-Verbindung<br />
ist am ehesten dazu geeignet,<br />
diesen Belastungen – und den<br />
daraus entstehenden Folgewirkungen<br />
wie Mikrobewegungen und<br />
Mikrorotationen – zu widerstehen?<br />
In einer aufwendigen Versuchsanordnung<br />
testete Holger<br />
Zipprich mehrere, formal unterschiedliche<br />
Konzepte einer Implantat-Abutment-Verbindungunter<br />
dynamischen Kaubedingungen.<br />
Mit mikroskopischen Videoaufnahmen,<br />
die den Bereich des Formschlusses<br />
zwischen Implantat und Abutment deutlich<br />
zeigten, gelang ihm der eindeutige Beweis<br />
für die Überlegenheit einer konischen Verbindung<br />
mit niedrigem Konuswinkel: Die<br />
Einzelbilder links zeigen eine konische Implantat-Abutment-Verbindung<br />
von <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> ohne jegliche Spaltbildung unter Belastung<br />
(Abb. 1 und 2), die Implantat-Abutment-Verbindung<br />
eines anderen Herstellers<br />
bei gleicher Belastung jedoch mit deutlich<br />
sichtbaren Toleranzen (Abb. 3 und 4).<br />
Diese Spaltbildung, betont der Ingenieur,<br />
habe einen sogenannten Mikropumpeffekt<br />
zur Folge: „Durch die Mikrobewegungen<br />
beim Kauen kommt es zu ständigen Änderungen<br />
der Spaltweite. Dadurch wird ein<br />
Unterdruck im Sulkus erzeugt, der dort zu<br />
einer verstärkten Besiedelung mit Bakterien<br />
führt.“ Eine konische Selbsthemmung, bei<br />
der die Reibungskräfte zwischen Implantat<br />
und Abutment die Spannungskräfte überwiegen,<br />
sei im Hinblick auf Mikrobeweglichkeit<br />
und Bakteriendichtigkeit anderen<br />
Lösungen eindeutig überlegen.<br />
22 Jahre nach Einführung durch <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong><br />
ist die überlegene Formgebung der konischen<br />
Implantat-Abutment-Verbindung unverwechselbar<br />
geworden (Conical Seal Design<br />
TM ). Für unverwechselbare Formen<br />
– manchmal auch ohne funktionalen Hintergrund<br />
– gibt es viele Beispiele: das Design<br />
von VW Käfer und Austin Mini, das Logo<br />
von James Bond 007 oder die Architektur<br />
des Atomiums in Brüssel, die Flaschen der<br />
Marken „Coca-Cola“ und „Absolut“.<br />
Unverwechselbar ist auch der schwedische<br />
Hersteller Volvo, gilt er doch nach wie vor<br />
als Innbegriff automobiler Sicherheitsmerkmale.<br />
Sein Name, abgeleitet von dem lateinischen<br />
Wort für „ich rolle“, beginnt mit dem<br />
Buchstaben „V“.<br />
Gibt es ein Zeichen im Alphabet, das eine<br />
konische Verbindung – sozusagen als der<br />
Sicherheitsstandard in der dentalen Implantologie<br />
– besser symbolisiert?
DREI FRAGEN +1 AN …<br />
Herr Zipprich, welche Rolle spielen Verbindungen<br />
in Ihrem Fachgebiet, der zahnärztlichen<br />
Werkstoffkunde?<br />
Eine sehr große Rolle! In der mechanischen<br />
Verbindungstechnik allgemein, aber auch in<br />
der zahnärztlichen Werkstoffkunde unterscheiden<br />
wir zunächst zwischen unlösbaren<br />
und lösbaren Verbindungen. Unlösbare Verbindungen<br />
sind das Kleben, Zementieren,<br />
Verblenden, Löten oder Schweissen, lösbare<br />
Verbindungen das Verschrauben oder Verklemmen.<br />
Wenn Zahnsubstanz oder ganze Zähne ersetzt<br />
werden, ist – nach der Wahl des Materials<br />
– die Entscheidung für die Verbindungstechnik<br />
die wichtigste. Dabei ist es<br />
egal, ob es sich um unlösbare oder lösbare<br />
Verbindungen handelt: Die Eigenschaften<br />
der gesamten prothetischen Versorgung,<br />
also Festigkeit, Komfort oder Ästhetik, werden<br />
stark von der Ausführung an den Verbindungsstellen<br />
beeinflusst.<br />
Gibt es – in der Welt der Ingenieure, aber<br />
auch im Alltag – Verbindungen, die für eine<br />
bestimmte Aufgabe perfekt geeignet sind<br />
und damit alle anderen denkbaren Lösungen<br />
übertreffen?<br />
Selbstverständlich, und ich will Ihnen dazu<br />
einige Beispiele nennen. In der Bohr- und<br />
Frästechnik (Bilder S. 9) müssen hohe Drehmomente<br />
und hohe Axial- und Querkräfte<br />
spielfrei und selbstzentrierend übertragen<br />
werden – und das Ganze bei einfacher und<br />
Platz sparender Montage. Eine andere Lösung<br />
als eine konische Verbindung zwischen<br />
Maschine und Bohrer wäre, bei vergleichbarem<br />
Konstruktions- und Handhabungsaufwand,<br />
schwer vorstellbar.<br />
Für die Befestigungen von Flugzeugturbinen<br />
(Bild S. 8) gibt es ebenfalls nur ein wirklich<br />
brauchbares Lösungsprinzip – die konische<br />
Verbindung. Hier sind extrem hohe<br />
Dauerfestigkeiten bei häufigen Lastwechseln<br />
gefordert. Das wird oft mit nur drei<br />
konischen Verbindungen erreicht.<br />
Ein weiteres Beispiel, das jeder kennt: der<br />
Cocktail Shaker (Bild S. 9). Im Prinzip geht<br />
es hier darum, mit harten Werkstoffen eine<br />
Flüssigkeitsdichtigkeit ohne Verwendung<br />
von Dichtungen oder Dichtmaterialien zu<br />
erzeugen. Das ist technisch nicht einfacher<br />
zu gestalten, als mit einer konischen<br />
Formgebung der Einzelteile.<br />
Oder anders ausgedrückt:<br />
Es gibt für die<br />
„dichtungslose Dichtigkeit“<br />
keine bessere Lösung<br />
als die konische<br />
Verbindung. Stellen<br />
Sie sich nur einmal<br />
vor, der Barkeeper<br />
müsste vor dem<br />
Schütteln erst noch<br />
einen Dichtring zwischen<br />
die beiden Teile<br />
des Shakers einlegen!<br />
Wo sehen Sie weiteres Entwicklungspotenzial<br />
bei den implantologischen<br />
Werkstoffen? Kann<br />
die Zahnheilkunde hier von der Orthopädischen<br />
Chirurgie oder anderen operativen<br />
Fachgebieten der Medizin lernen?<br />
Würden wir bezüglich der Werkstoffe von<br />
der Orthopädie lernen beziehungsweise Parallelen<br />
ziehen, dann kämen statt Keramik-<br />
Implantaten überwiegend Implantate aus<br />
Chrom-Kobalt-Molybdän-Legierungen zum<br />
Einsatz. Der gescheiterte Einsatz von keramischen<br />
Implantaten in der orthopädischen<br />
Implantologie basierte auf dem ungenügenden<br />
Implantat-Knochenverbund. Sobald<br />
neue <strong>Tech</strong>nologien eine verbesserte Oberflächengestaltung<br />
von Zirkonoxidimplantaten<br />
ermöglichen und für einen sichereren Implantat-Knochenverbund<br />
sorgen, werden<br />
keramische Implantate stark an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Eine Verdrängung des Werkstoffs Titan aus<br />
der dentalen Implantologie ist meiner Meinung<br />
nach noch lange nicht in Sicht. Die<br />
<strong>Tech</strong>nologievielfalt bei der Gestaltung von<br />
Titanoberflächen ist auf keinem implantologischen<br />
Sektor größer als bei der dentalen<br />
Implantologie.<br />
Ihr aktueller Zahnstatus?<br />
Nun, ich müsste die Lücke 36 mit einem Implantat<br />
versorgen lassen. Glücklicherweise<br />
fällt mir die Entscheidung für das geeignete<br />
Implantatsystem sehr viel leichter als der<br />
letzte Autokauf.<br />
INTERVIEW<br />
Dipl.-Ing. Holger Zipprich<br />
11<br />
1968 in Darmstadt geboren,<br />
machte Holger Zipprich zunächst<br />
eine Lehre als Elektrogerätemechaniker.<br />
Danach studierte er<br />
Elektrotechnik (Grundstudium)<br />
und Elektromechanische Konstruktionen<br />
(Hauptstudium) an<br />
der TU Darmstadt.<br />
Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter bei der<br />
Materialprüfanstalt in Darmstadt<br />
arbeitet Holger Zipprich seit 2001<br />
als Leiter der Sektion Werkstoffkunde<br />
in der Poliklinik Prothetik<br />
der Johann-Wolfgang-Goethe-<br />
Universität in Frankfurt am Main.<br />
Sein wissenschaftliches Interesse<br />
gilt besonders den „Versagensmodi<br />
von Implantat-Abutment-<br />
Verbindungen“.
12 SYMPOSIUM<br />
Im Oktober trafen sich in Frankfurt am Main rund 500 Teilnehmer<br />
zum 3. <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Jahressymposium. Sie erlebten eine<br />
wissenschaftliche Veranstaltung, die neueste Studienergebnisse<br />
aus erster Hand bot.<br />
500 TROMMELN UND<br />
EIN PAUKENSCHLAG<br />
Das wissenschaftliche Programm des 3. <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> Jahressymposiums stand unter der<br />
Überschrift „Meilensteine zur funktionsstabilen<br />
Osseointegration“. Bei seiner Begrüßung<br />
betonte Dr. Jakob Brief, Direktor Dental<br />
der <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> GmbH, die Gründe für<br />
die Vielzahl an wissenschaftlichen Vorträgen:<br />
„Dokumentation bringt Sicherheit“,<br />
lautete sein Kernpunkt, der für die gesamte<br />
Philosophie von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> stünde.<br />
Professor Dr. Dr. Henning Schliephake,<br />
Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und<br />
Gesichtschirurgie der Georg-August-Universität<br />
Göttingen, eröffnete die wissenschaftliche<br />
Sitzung mit einem Vortrag über<br />
„aktuelle Gesichtspunkte zur frühen Belastung<br />
enossaler Implantate“. Nach einer kurzen<br />
Einführung zum Verlauf der Osseointegration<br />
erläuterte er die Bedeutung des<br />
„Bereiches von Normal- bis zu leichter Überbelastung“<br />
während der Implantateinheilung.<br />
Erfolge die Belastung innerhalb dieser<br />
physiologischen Grenzen, könne man<br />
mit einer guten Osseointegration rechnen.<br />
Als tolerierbare Grenzen dieser Mikrobewegungen<br />
nannte er einen Bereich zwischen 50<br />
und 200 Mikrometer, mit einem Optimum<br />
bei 100 Mikrometer. Makrobewegungen hingegen<br />
störten die stabile Einheilung und<br />
führten zu einer fibrösen – und damit nicht<br />
stabilen – Einscheidung.<br />
Beschleunigung der Osteokonduktion<br />
Doch wie können solche Makrobewegungen<br />
verhindert werden? Dazu gäbe es verschiedene<br />
physikalische, biochemische und<br />
biologische Konzepte. Neben der rauhen<br />
Oberfläche, die zu einer veränderten Oberflächenspannung<br />
an der Grenzfläche und<br />
damit zu einer erleichterten Adhäsion von<br />
Biomolekülen führe, sei insbesondere der<br />
biochemische Ansatz mit einer Fluorid-modifizierten<br />
Oberfläche hervorzuheben. „Es<br />
ist gut nachvollziehbar, dass Fluor mit Calciumphosphat<br />
eine molekulare Verbindung<br />
eingehen kann. Diese Verbindung wirkt sich<br />
vorteilhaft auf die Osseointegration aus.“<br />
Biologische Konzepte, bei der die biokompatible<br />
Titanoberfläche in Richtung einer<br />
bioaktiven Oberfläche verändert werden<br />
soll, setzten laut Professor Schliephake auf
Uwe Jerathe, Geschäftsführer Dr. Jakob Brief, Direktor Dental<br />
Integrine und RGD-Motive. Bei den Integrinen<br />
handele es sich um transmembrane<br />
Glycoproteine, die eine wichtige Rolle bei<br />
der Zelladhäsion spielen; RGD-Motive seien<br />
als Erkennungssequenz für Integrinrezeptoren<br />
bekannt, wobei RGD für die Abfolge der<br />
drei Aminosäuren Arginin (R), Glycin (G)<br />
und Aspartat (D) stehe. Ihre experimentelle<br />
Verwendung führe ebenfalls zu einer beschleunigten<br />
Einheilung, sei aber nicht besser<br />
als die biochemische Modifikation.<br />
Der Roboter ist kein Operateur<br />
Professor Dr. Dr. Stefan Hassfeld, Direktor<br />
der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
im Klinikzentrum Nord in Dortmund,<br />
lieferte eine aktuelle Studienübersicht<br />
zur computergestützten Implantologie.<br />
Schwerpunkt seines Vortrages war die Frage,<br />
ob die technischen Entwicklungen bei Diagnostik,<br />
Operationsplanung und Navigation<br />
einen Einfluss auf die Ergebnisse der funktionsstabilen<br />
Osseointegration haben. Die<br />
Computertomographie sei wegen ihrer hohen<br />
Auflösung und den Möglichkeiten, dreidimensional<br />
zu betrachten und die Kno-<br />
chenqualität zu beurteilen, insbesondere bei<br />
komplexen implantologischen Fragestellungen<br />
ein Mittel der Wahl. Aber: „Studien, die<br />
diesen Vorteil gegenüber der konventionellen<br />
Diagnostik im Hinblick auf das implantologische<br />
Ergebnis untersuchten, haben wir<br />
nicht finden können“, schränkte Professor<br />
Hassfeld ein.<br />
Die Magnetresonanztomographie habe gegenüber<br />
der CT-Diagnostik überwiegend<br />
den Vorteil der fehlenden Strahlenbelastung.<br />
Als eine neuere Methode sei die digitale<br />
Volumentomographie gegenüber dem<br />
CT im Hinblick auf Bildqualität und Strahlenbelastung<br />
zu bevorzugen – allerdings mit<br />
dem Nachteil einer eingeschränkten Beurteilungsmöglichkeit<br />
der Knochenqualität. „Gerade<br />
wegen der objektiven Nachteile aller<br />
drei Verfahren hinsichtlich Zeitaufwand und<br />
Kosten sollten wir in Zukunft wissenschaftlich<br />
klären, ob beziehungsweise bei welchen<br />
Indikationen diese diagnostischen Hilfsmittel<br />
bessere Implantationsergebnisse bringen“,<br />
brachte Professor Hassfeld die aktuelle<br />
Datenlage zu diesem wichtigen Thema<br />
auf den Punkt.<br />
SYMPOSIUM<br />
13
14 SYMPOSIUM<br />
Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake<br />
Prof. Dr. Dr. Stefan Hassfeld<br />
Prof. Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich<br />
Auch für die Operationsplanung und -navigation<br />
habe die 3D-Darstellung unbestrittene<br />
Vorteile. Dies betreffe insbesondere Fälle<br />
mit multiplen Insertionen, atrophischem<br />
Knochen oder der Nähe wichtiger anatomischer<br />
Strukturen. Die optimierte präoperative<br />
Visualisierung rechtfertige dabei den erhöhten<br />
Zeitaufwand. Eine uneinheitliche<br />
und bisher nicht wissenschaftlich hinterlegte<br />
Beurteilung gebe es zu Robotersystemen.<br />
Während sich viele<br />
Implantologen der Kritik von<br />
Unfallchirurgen und Orthopäden<br />
anschliessen würden, habe<br />
die IT-Unterstützung nach Meinung<br />
anderer in den Händen<br />
eines erfahrenen Behandlers –<br />
und nur hier – durchaus Vorteile.<br />
Dazu gehörten die präzise<br />
Planung und Ausführung der Insertion<br />
mit Reduktion der operativen<br />
Risiken, gerade in Situationen mit<br />
wenig Knochen und sehr engem Sicherheitsbereich.<br />
Vom 3D-Consumer zum 3D-User<br />
Über die „defektbezogene dreidimensionale<br />
Planung des Implantatbettes“ referierte<br />
Professor Dr. Dr. Nils-Claudius<br />
Gellrich, Direktor der Klinik<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover. „Die<br />
konventionelle Röntgenaufnahme<br />
wird in fünf bis zehn Jahren<br />
von der dreidimensionalen Darstellung<br />
abgelöst sein“, war eines<br />
seiner wichtigsten Statements<br />
gleich zu Anfang des Vortrages.<br />
Dazu müsse man sich nur die allge-<br />
Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner<br />
meine Entwicklung im IT-Bereich anschauen:<br />
„Schon heute ist für ein hochauflösendes<br />
Videospiel Ihrer Kinder mehr Datenkapazität<br />
notwendig als für die dreidimensionalen<br />
Mehrschichtaufnahmen komplexer Versorgungssituationen<br />
in Ihrer Praxis.“<br />
Um die Vorteile der dreidimensionalen Planung<br />
auch zu dokumentieren, zeigte Professor<br />
Gellrich eine Reihe von klinischen Fällen.<br />
Diese belegten eindrucksvoll, welche kleinen,<br />
für die Implantation aber kritischen Details<br />
mit einer dreidimensionalen Aufnahme zu<br />
erkennen waren – bei oft „unverdächtigen“,<br />
konventionell erhobenen Befunden. Sein Fazit:<br />
„Die 3D-Darstellung ist, neben ihrer Rolle<br />
bei der Planung, eine wichtige intra- und<br />
postoperative Qualitätskontrolle.“<br />
Ästhetik durch Stabilität<br />
Professor Dr. Dr. Wilfried Wagner, Direktor<br />
der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
Mainz, stellte aktuelle Studienergebnisse<br />
und Langzeiterfahrungen mit dem <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> Implantat-System vor. Mit vielen lichtmikroskopischen<br />
Bildern experimenteller Implantationen<br />
zeigte er, wie sich eine optimale<br />
Osseointegration darstellt, sowohl mit der<br />
TiOblast TM - als auch mit der modernen Osseo-<br />
Speed TM -Oberfläche. Dies drücke sich in einer<br />
hohen Erfolgsrate der <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantate<br />
mit beiden Oberflächen aus, wobei die ersten<br />
Zwei-Jahresergebnisse mit OsseoSpeed TM<br />
nochmals eine leichte Verbesserung erwarten<br />
lassen.<br />
Keine noch so optimale Knochen-Implantat-<br />
Verbindung könne, so Professor Wagner, langfristig<br />
erfolgreich sein, wenn sie nicht von der
Gingiva unterstützt werde. Die periimplantäre<br />
Mukosa – und insbesondere die Breite<br />
des interimplantären Weichgewebes – sei<br />
dabei ein wichtiger Schlüssel des Erfolges.<br />
Wenn es im Zuge der Einheilung eines Implantates<br />
zu einer „konzentrischen Narbenbildung“<br />
komme, die das Implantat stabilisiert<br />
und schützt, so sei dies ein Ausdruck<br />
dessen, was man als einen stabilisierten „biologischen<br />
Komplex“ bezeichnen könne, der<br />
eine hohe Langzeitstabilität erwarten lässt.<br />
Dialog auf allen Ebenen<br />
Der erste Tag des Symposiums klang aus<br />
mit einer abendlichen Gala im Zoopalais<br />
Frankfurt. Uwe Jerathe, Geschäftsführer von<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Deutschland, machte bei seiner<br />
Begrüßung zunächst nur vage Andeutungen,<br />
als er von „Hände und Arme bewegen“<br />
als Vorbereitung auf das Tanzen sprach. Erst<br />
nach dem Dinner kam die Auflösung: Die<br />
500 Teilnehmer des 3. <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Jahressymposiums<br />
– jeder ausgestattet mit einer afrikanischen<br />
Djembe-Trommel – ließen sich<br />
von Rhythmus und Spielfreude anstecken<br />
und brachten den liebevoll als Safari Lodge<br />
geschmückten Ballsaal regelrecht zum Beben.<br />
„Ein tolles Gemeinschaftserlebnis“, so<br />
einer der Gäste, die unter der Regie eines<br />
professionellen Perkussionisten trommelten,<br />
bis die Hände schmerzten.<br />
Der zweite Tag ließ dem Trommeln des Vorabends<br />
einen echten Paukenschlag folgen.<br />
Bevor Stephan Isenberg von Evident und<br />
Dr. Karsten Wagner von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> zeigten,<br />
wie moderne Software die Patientenberatung<br />
optimal gestalten kann, präsentierten<br />
Dr. Helmut Steveling, Oberarzt der Klinik<br />
für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />
INFORMATION<br />
In Zusammenarbeit mit dem Quintessenz Verlag und Prof. Dr. Dr.<br />
Wilfried Wagner wurde eine DVD zum Themenschwerpunkt „Sofortimplantation“<br />
produziert. Die DVD umfasst die folgenden Themen:<br />
• Sofortimplantation und Alveolarkammextension bei Nichtanlage<br />
• Frontzahnimplantat mit Alveolarkammextension,<br />
Bindegewebstransplantat und Rotationslappen<br />
• Implantation mit Sofortversorgung im Oberkiefer Regio 12<br />
Gerne können Sie diese DVD zum Stückpreis von 52,- Euro (zzgl.<br />
MwSt.) bei Frau Carmen Neugebauer (<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>) unter der E-Mail-<br />
Adresse carmen.neugebauer@astratech.com bestellen.<br />
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg,<br />
und Diplom-Ingenieur Holger Zipprich, Leiter<br />
der Sektion Werkstoffkunde der Poliklinik<br />
Prothetik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität<br />
Frankfurt am Main, einen<br />
spannenden, interdisziplinären Dialog zu<br />
den „klinischen und werkstoffkundlichen<br />
Aspekten eines funktionsstabilen Implantates“.<br />
Die höchst interessanten Ergebnisse<br />
einer bislang einmaligen Untersuchung<br />
zu den biomechanischen<br />
Effekten verschiedener Designs<br />
von Implantat und Abutment<br />
sind in einem gesonderten Artikel<br />
dieser Ausgabe („Absolut<br />
Abutment“, Seite 8) ausführlich<br />
dargestellt.<br />
Wer beim abschließenden Mittagsimbiss<br />
durch die Reihen der<br />
Teilnehmer ging, spürte die Begeisterung<br />
für die gelungene Mischung<br />
aus fundierter wissenschaftlicher<br />
Information und interdisziplinärem<br />
Austausch, verbunden mit einer Abendveranstaltung,<br />
die so manchem noch lange in<br />
den Ohren klingen wird.<br />
SYMPOSIUM<br />
15<br />
Dipl.-Ing. Holger Zipprich<br />
OA Dr. Helmut Steveling
16 FALLBERICHT<br />
Die Zahl der Patienten, die mit ganz bestimmten Vorstellungen in<br />
Bezug auf ihre bevorstehende prothetische Versorgung in die zahnärztliche<br />
Praxis kommen, wird zunehmend größer. Zahnarzt Frank<br />
D. Stelz zeigt uns sein aussergewöhnliches Gesamtkonzept<br />
auf der Basis von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>-Implantaten.<br />
TELESKOPIERENDE<br />
BRÜCKEN AUF<br />
IMPLANTATEN<br />
1 3<br />
2
„Ich möchte natürliche Zähne haben“;<br />
„Man darf nicht sehen, dass ich Zahnersatz<br />
trage“; „Ich möchte keine Prothese haben“.<br />
Aussagen wie diese zeigen die überwiegende<br />
Erwartungshaltung der Patienten. Die Angst<br />
vor der bevorstehenden Behandlung und den<br />
zu erwartenden Schmerzen, aber auch berufsbedingter<br />
Zeitmangel und finanzielle Engpässe<br />
führen häufig zur Hinauszögerung der Behandlung.<br />
Patient<br />
In unserer Praxis stellte sich ein 50-jähriger<br />
Patient mit einer stark insuffizienten, allseits<br />
verblockten Metallkeramikbrücke von 15 bis<br />
25 im Oberkiefer sowie mit multiplen Substanz-<br />
und Füllungsdefekten im Unterkiefer<br />
vor. Der parodontologische Befund ließ eine<br />
Einbeziehung von noch vorhandenen Zähnen<br />
in eine zukünftige Versorgung nicht zu<br />
(Abb. 1).<br />
Das implantatprothetische Gesamtkonzept<br />
sah drei Schritte vor, um die Wünsche des Patienten<br />
zu erfüllen: Planung – Implantation –<br />
Prothetik.<br />
Eine Entfernung aller vorhandenen Zahneinheiten<br />
sowie der Ersatz durch einen implantatgetragenen<br />
Zahnersatz ohne Prothesencharakter<br />
im Ober- und Unterkiefer waren<br />
– nach Abwägung aller akzeptablen Möglichkeiten<br />
– unser Planungsergebnis.<br />
4 6<br />
Planung<br />
Im Rahmen der Extraktionen wurden zur<br />
Aufnahme der Interimsversorgung jeweils<br />
vier provisorische Titanimplantate im Ober-<br />
und Unterkiefer inseriert. Diese lassen eine<br />
sehr grazile Gestaltung der Übergangslösung<br />
zu und ermöglichen insbesondere den<br />
Verzicht auf eine Bedeckung des gesamten<br />
Gaumens. Hierdurch wird der Tragekomfort<br />
erheblich vergrößert und dem Patienten im<br />
täglichen Leben ein erhöhtes Sicherheitsgefühl<br />
gegeben (Abb. 2-4).<br />
Im Rahmen der Interimsversorgung hatten<br />
wir bereits Check-Bissnahmen aus Wachs<br />
erstellt, um die ursprüngliche Bisshöhe im<br />
Laufe der Behandlung immer wieder rekonstruieren<br />
zu können. Nach der Abheilungsphase<br />
wurden über den provisorischen Implantaten<br />
röntgenopake Zähne aufgestellt,<br />
die für die dreidimensionale Planung mit einem<br />
Softwareprogramm (Simplant) sowohl<br />
für die implantatchirurgische als auch die<br />
prothetische Komponente dienten (Abb. 5-<br />
7). Zur Parallelisierung der Ober- und Unterkieferebene<br />
diente ein Einweg-Spritzenkonus<br />
als Aufbiss während der Aufnahme.<br />
Nach CT-Auswertung konnte in Zusammenarbeit<br />
mit dem Implantologen die digitale<br />
Implantatplanung für den Ober- und<br />
Unterkiefer erfolgen, um sowohl kieferchirurgisch<br />
als auch prothetisch ein Optimum<br />
zu erzielen (Abb. 8).<br />
5 7 8<br />
FALLBERICHT<br />
17
18 FALLBERICHT<br />
9<br />
10<br />
11<br />
Chirurgie<br />
Die gesamte Implantation erfolgte in Analgosedierung,<br />
sodass der Patient weder an<br />
die Lokalanästhesie noch an die Operation<br />
irgendeine Erinnerung hat. Die vorgefertigten<br />
Bohrschablonen (Abb. 9 u. 10) wurden<br />
nun nacheinander zur Präparation der Implantatkavitäten<br />
eingebracht. Auf diese Weise<br />
ließ sich die prothetisch gewünschte und<br />
chirurgisch machbare Implantatposition ermöglichen.<br />
Im Bereich der Implantate 16, 25 und 26<br />
führten wir einen simultanen Sinuslift durch<br />
(Abb. 11). Zur Augmentation wurden Bohrspäne<br />
mit der Knochenfalle (BoneTrap TM )<br />
gesammelt, die mit Bio-Oss vermengt<br />
wurden.<br />
12<br />
13<br />
Es erfolgte die Abdeckung mit resorbierbarer<br />
Folie (Abb. 12). Postoperativ verordneten<br />
wir ein Schmerzmedikament sowie für sieben<br />
Tage eine orale Antibiose. Der postoperative<br />
Verlauf gestaltete sich völlig komplikationslos.<br />
Nach viermonatiger Einheilungsphase<br />
(Abb.13) erfolgte die Freilegung (Abb. 14-15)<br />
und nach weiteren 14 Tagen der Beginn des<br />
dritten Behandlungsabschnitts.<br />
Wir bevorzugen die offene Abformung, da<br />
wir in dieser Methode den größtmöglichen<br />
Sicherheitsfaktor sehen. Der Abdruck wurde<br />
mit einem herkömmlichen 2-Phasen-System<br />
durchgeführt (Abb. 16), das den Abdruckpfosten<br />
einen sehr stabilen Halt verleiht und<br />
mittels der „soft-phase“ eine ausgezeichnete<br />
14
Darstellung der Kieferkammverhältnisse zulässt.<br />
Durch die großzügig bemessenen, individuell<br />
angepassten Löffelöffnungen (Abb.<br />
17) können Verpressungen der gingivalen Situation<br />
weitestgehend vermieden werden.<br />
Prothetik<br />
Die Implantat-Analoge (<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>) wurden<br />
direkt nach Abdrucknahme in den Abdrücken<br />
platziert (Abb. 18). Eine Entfernung<br />
der provisorischen Implantate war in dieser<br />
Phase nicht erforderlich. Somit konnte der<br />
Patient weiterhin seine ursprüngliche Interimsversorgung<br />
tragen.<br />
Im Labor wurde ein Wax-up vorgenommen<br />
(Abb. 19), das ebenfalls wieder auf die provisorischen<br />
Implantate passte und sich den<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
neuen Gegebenheiten anpasste. Mittels dieser<br />
Zahnaufstellung konnten wir die individuellen<br />
Wünsche des Patienten in Bezug auf<br />
Form, Farbe und Zahnstellung in mehreren<br />
Laborsitzungen berücksichtigen. Die nicht<br />
alltägliche prothetische Vorgehensweise<br />
wurde in Anlehnung an das Behandlungsprotokoll<br />
von P. Weigl, Frankfurt, durchgeführt.<br />
Im Verlauf von nur drei Sitzungen<br />
konnte der gesamte prothetische Behandlungsablauf<br />
abgeschlossen werden.<br />
Die Titan-Abutments (TiDesign TM von <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong>) wurden im Labor individualisiert<br />
(Abb. 20), mit einem konusförmigen Kunststoffkörper<br />
versehen (Abb. 21), eingescannt<br />
und in Zirkon gefräst (Abb. 22).<br />
20<br />
21<br />
22<br />
FALLBERICHT<br />
19
20 FALLBERICHT<br />
23<br />
24<br />
25<br />
Durch einen Vorabdruck vom Wax-up konnten<br />
wir die Form der zukünftigen Zähne<br />
und der individualisierten Abutments aufeinander<br />
abstimmen. Die individuellen, konusförmigen<br />
Zirkonoxid-Abutments (Zeno,<br />
Wieland) wurden mit den Titan-Abutments<br />
verklebt. Aufgrund der vorher parallelisierten<br />
Abutments und der für Konuskronen<br />
vorgesehenen Form war bereits jetzt schon<br />
die regelrechte Einschubform gegeben. Hierauf<br />
wurden nun Galvanokäppchen (AGC,<br />
Wieland) direkt gefertigt. Als dritte Komponente<br />
wurde aus einem Stück die jeweilige<br />
Tertiärstruktur aus einem Titanblock gefräst<br />
(Abb. 23-25).<br />
Alle drei gefertigten Komponenten wurden<br />
zur zweiten prothetischen Sitzung in die<br />
Praxis geliefert. Jetzt erst mussten die provisorischen<br />
Implantate entfernt werden. Der<br />
Spielraum zwischen Sekundär- und Tertiärstruktur<br />
sollte zur Aufnahme des Klebers ca.<br />
100-200 µm betragen, um einen spannungsfreien<br />
Sitz zu gewährleisten.<br />
26 29<br />
27 30<br />
28<br />
Der folgende Arbeitsgang ist bis heute immer<br />
noch ein Grund für viele Behandler,<br />
diese Methodik nicht anzuwenden:<br />
Obwohl die prothetische Versorgung noch<br />
nicht fertig gestellt ist, werden bereits in dieser<br />
Phase Teile davon definitiv eingegliedert.<br />
Die individualisierten Abutments werden<br />
definitiv verschraubt (Abb. 26). Nach<br />
Aufpassung der Galvanokäppchen wird das<br />
spannungsfrei sitzende Tertiärgerüst oral<br />
mittels AGC-Kleber (Wieland) verklebt.<br />
Die von vielen Kollegen oft geäußerten<br />
Zweifel, das mit den Galvanokäppchen verklebte<br />
Tertiärgerüst sei nicht mehr zu lösen,<br />
können entkräftet werden. Da es sich<br />
um Konuskronen handelt, sind diese bereits<br />
im Vorfeld (Labor) überprüft worden. Außerdem<br />
existiert ein circa 5 µm breiter Spalt<br />
zwischen Primärteil (Abutment) und Galvanokäppchen,<br />
der bei ordnungsgemäßer Anwendung<br />
mit dem Kleber nicht in Kontakt<br />
kommt.<br />
31
Es folgte die Bissnahme mit primär frontalem<br />
Stop und einer Dreipunktabstützung<br />
im dorsalen Bereich. Als letzter praxisseitiger<br />
Schritt wurden die Brückensättel mit einer<br />
„soft-phase“ unterfüttert, um die oralen<br />
Verhältnisse in diesem Bereich darzustellen.<br />
Auf einen zusätzlichen Überabdruck konnte<br />
verzichtet werden, da der herausnehmbare<br />
Anteil des Zahnersatzes keinen Prothesencharakter<br />
haben sollte (Abb. 28).<br />
Die zwischenzeitlich in Kunststoff überführte<br />
Wax-up-Aufstellung wurde bis zur Fertigstellung<br />
der definitiven Arbeit sowohl als<br />
Provisorium als auch später als Zweitersatz<br />
oder „Reiseprothese“ verwendet. Im Labor<br />
wurde nun die herausnehmbare Brückenkonstruktion<br />
fertig gestellt (Abb. 29-30) und<br />
die jeweiligen Kunststoffverblendungen individualisiert.<br />
Zur Verbesserung der Rot-Weiss-Ästhetik<br />
wurde abschließend ein schmaler Gingivalsaum<br />
im vestibulären Bereich angelegt<br />
32<br />
(Abb. 31). In der Abschlussbehandlung bedurfte<br />
es keiner großen Korrekturarbeiten<br />
mehr. Wir hatten die Sicherheit, dass dieser<br />
Zahnersatz absolut passgenau ist (Abb. 32).<br />
Fazit<br />
KORRESPONDENZADRESSE<br />
Sowohl Implantathersteller als auch auf dieses<br />
Gebiet spezialisierte Labore geben uns<br />
heute Mittel an die Hand, den Patienten grazilen,<br />
den natürlichen Zähnen sehr nahe<br />
kommenden Zahnersatz anzubieten – sowohl<br />
festsitzend als auch herausnehmbar.<br />
Funktion und Ästhetik dürfen keine konkurrierenden<br />
Komponenten sein, die sich gegenseitig<br />
ausschließen.<br />
Bedanken möchte ich mich bei Herrn Ulf<br />
Hallfeldt (Marburg) für die geleistete chirurgische<br />
Arbeit; ebenso bei den beteiligten<br />
Zahntechnikern des Marburger Dentallabors<br />
Jakob. Und bei dem Patienten, der die langen<br />
Fotostrecken geduldig in Kauf genommen<br />
hat.<br />
Zahnarzt Frank D. Stelz, Rotesteinweg 7, 35232 Dautphetal<br />
Tel. 06466-6220, E-Mail: frank.stelz@t-online.de<br />
Literaturverzeichnis beim Verfasser<br />
FALLBERICHT<br />
21
22 EXPERTENTIPP<br />
Fünf Jahre Erfahrung mit dem Direct Abutment von <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong>: Dr. Luis Gallardo-López und Dr. Helmut G. Steveling<br />
geben Tipps aus der täglichen Praxis.<br />
GUTE VERBINDUNGEN<br />
1<br />
2<br />
3a<br />
3b<br />
Das Direct Abutment für zementierte Lösungen<br />
ermöglicht einen einfachen Arbeitsablauf<br />
wie bei der konventionellen Kronen-<br />
und Brückentechnik. Ein weiterer Vorteil ist<br />
die Auswahl an Komponenten für eine sofortige<br />
provisorische Versorgung, sowohl bei<br />
der Sofortimplantation als auch nach dem<br />
Freilegen des Implantates nach dem konventionellen<br />
Protokoll.<br />
Die einfache Handhabung und die übersichtliche<br />
Produktpräsentation werden zusätzlich<br />
dadurch unterstützt, dass alle Komponenten,<br />
die in der Praxis und im Labor<br />
notwendig sind, in einem Kit enthalten sind<br />
(Abb. 1). Es enthält das Direct Abutment, die<br />
Einbringhilfe, die Abformkappe, das Implantatanalog,<br />
die Einheilkappe und den<br />
Kunststoff-Zylinder. Das Abutment gibt es<br />
in unterschiedlichen Durchmessern und Höhen,<br />
um jeder klinischen Situation gerecht<br />
zu werden und ein ästhetisches Endergebnis<br />
zu gewährleisten (Abb. 2).<br />
Neben diesen Vorteilen sind vor allem die<br />
guten und ästhetischen Langzeitergebnisse<br />
hervorzuheben, die in unserer Klinik mit<br />
dem Direct Abutment erzielt werden.<br />
Material und Methode<br />
In einer retrospektiven Studie wurden über<br />
einen Zeitraum von fünf Jahren 65 Implantate<br />
bei 50 Patienten (30 mit Durchmesser<br />
4,5 Ø und 35 mit Durchmesser 3,5 Ø) beobachtet.<br />
Bei elf Implantaten wurde nach der<br />
Implantation das Direct Abutment (Abb. 3a<br />
und b) in das Implantat mit einem Drehmo-
ment von 25 Ncm eingedreht und sofort mit<br />
einer provisorischen Krone versorgt.<br />
Bei 54 Implantaten erfolgte erst nach<br />
dreimonatiger Einheilungphase die Freilegung<br />
und die Installation des Direct Abutments,<br />
anschließend wurden auch hier die<br />
Implantate provisorisch versorgt. 1 Als definitive<br />
Restauration wurden Vollkeramikkrone,<br />
VMK-Kronen oder Brücken verwendet.<br />
Die klinische Bewertung der Mundhygiene<br />
wurde anhand von Plaque-Index und SBI<br />
durchgeführt. Jährliche Röntgenkontrollen<br />
wurden nach der Eingliederung der Restauration<br />
bei allen Teilnehmern vorgenommen.<br />
Im Beobachtungszeitraum ging kein Implantat<br />
in der Patientengruppe verloren.<br />
Außerdem wurden weder Abutmentfrakturen<br />
noch Lockerungen festgestellt. Es wurden<br />
auch keine Weichgewebskomplikationen<br />
beobachtet. Als besonders positiv zu<br />
bewerten sind die stabilen Knochenverhältnisse<br />
(0,2 mm Knochenabbau nach fünf Jahren)<br />
nach radiologischer Kontrollaufnahme,<br />
wie sie in der Heidelberger Klinik seit über<br />
13 Jahren auch in Verbindung mit Standard-<br />
Abutments bei <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantaten beobachtet<br />
werden.<br />
Tipp<br />
Die nachfolgende Übersicht stellt anhand<br />
eines klinischen Falles die von uns beim Direct<br />
Abutment bevorzugten Vorgehensweisen<br />
schrittweise dar. Die Vorteile des vorgestellten<br />
Verfahrens bestehen – neben der<br />
einfachen und schnelleren prothetischen<br />
Vorgehensweise – in der Schonung des<br />
Weichgewebes, da das Abutment im Mund<br />
verbleibt und nicht ausgetauscht werden<br />
muss.<br />
Die provisorische Restauration kann in einer<br />
Sitzung ohne großen Aufwand hergestellt<br />
werden. Damit wird eine harmonische, frühe<br />
Einbeziehung des Weichgewebes erreicht,<br />
was für das ästhetische Versorgungsergebnis<br />
von großer Bedeutung ist. 2<br />
Vorgehen nach Implantation bzw.<br />
nach Freilegung des Implantates<br />
• Messung der Schleimhautdicke (mm) mit<br />
Hilfe des Tiefenmesslehren-Sets (Abb. 4)<br />
• Auswahl der optimalen Größe des Direct<br />
Abutment (Durchmesser und vertikale<br />
Höhe)<br />
• Einbringung des Direct Abutment mit der<br />
Einbringhilfe (Abb. 5) und Eindrehen in<br />
das Implantat<br />
• Der Drehmomentschlüssel passt direkt auf<br />
die Einbringhilfe. Damit wird das Direct<br />
Abutment in das Implantat mit einem<br />
kontrollierten Drehmoment von 25 Ncm<br />
angezogen (Abb. 6)<br />
• Entfernen der Einbringhilfe<br />
• Die abgeflachte Seite des Abutments wird<br />
mit der „Kugel“ auf dem Oberrand der<br />
Abdruckkappe justiert und die Kappe<br />
muss in das Abutment einrasten (Abb. 7)<br />
• Es erfolgt ein geschlossener Abdruck mit<br />
z.B. elastomerem Abdruckmaterial<br />
(Abb. 8)<br />
Provisorische Versorgung<br />
• Das Direct Abutment kann als Basis für<br />
Provisorien verwendet werden. Auf dem<br />
Abutment wird dann die Einheilkappe<br />
oder eine provisorische Krone mit provisorischem<br />
Zement befestigt. Dieses Verfahren<br />
schont das Weichgewebe, weil das<br />
Abutment im Mund verbleibt und nicht<br />
ausgetaucht werden muss. Die Einheilkappe<br />
kann, wie bereits erwähnt, als Basis<br />
zur Herstellung eines Provisoriums verwendet<br />
werden (z.B. mit einer Ion-Krone)<br />
Arbeitsmodell<br />
• Im Abdruck befindet sich nun die Abdruckkappe.<br />
Das Abutment-Analog wird<br />
in die Abdruckkappe eingesetzt. Es ist<br />
wichtig, die Ausrichtung der abgeflachten<br />
Flächen zu überprüfen, um eine korrekte<br />
Positionierung zu gewährleisten (Abb. 9)<br />
• Das Meistermodell wird wie üblich aus<br />
Superhartgips (Typ IV) mit Gingivamaske<br />
hergestellt (Abb. 10)<br />
• Die Wachsmodellation erfolgt auf dem<br />
Kunstoff-Zylinder gemäß der regulären<br />
Aufwachs- und Gießtechnik (Abb. 11 und<br />
12)<br />
• Zur permanenten Zementierung empfiehlt<br />
sich – je nach Art der Konstruktion<br />
– Glasionomer, Phosphatzement oder<br />
Dualzement. Es kann auch provisorischer<br />
Zement nach Anweisung des Zementherstellers<br />
verwendet werden<br />
• Hinweis: Die Komponenten werden nicht<br />
sterilisiert geliefert, das Abutment und die<br />
Einbringhilfe können aber durch Dampfsterilisation<br />
vor dem klinischen Einsatz<br />
sterilisiert werden<br />
Bitte die Abdruckkappe nicht sterilisieren!<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
EXPERTENTIPP<br />
23
24 EXPERTENTIPP<br />
Vorteile des Direct Abutments<br />
• Für Einzelkronen und Brücken im Ober-<br />
und Unterkiefer<br />
• Biokompatibel da aus Titan Grad 4<br />
• Konventionelle Kronen- und Brückentechnik<br />
• Geschlossene Abdrucknahme auf Abutment-Niveau<br />
• Direct Abutment Kit 4 für schmale Einzelzahnlücken<br />
Klinische Falldarstellung<br />
1 Steveling H, Roos J, Rasmusson L.<br />
Maxillary inplants loaded at 3 months after insertion:<br />
results with <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> implants after up to<br />
5 years. Clin Implant Dent Related Res 2001;<br />
3: 120-124.<br />
LITERATUR<br />
• Höhe der Präparationsgrenze individuell<br />
variabel<br />
• Okklusionsreduktion um 1 mm möglich<br />
• Alle notwendigen Prothetik- und Laborkomponenten<br />
sind in einem Kit zusammengefasst<br />
• Abgeflachte Seiten bieten Rotationsschutz<br />
bei Einzelkronen<br />
2 Buskin R, Salinas TJ.<br />
Transferring emergence profile created from the provisional<br />
to the definitive restoration. Pract Periodont<br />
Aesthet Dent 1998; 10: 117-1179.<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATION<br />
Mit dieser neu geschaffenen Rubrik „Expertentipp“ möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben,<br />
Erfahrungen auszutauschen oder auch häufig aufgetretene Fragen zu stellen. Gerne<br />
können Sie uns Ihre Fragen oder Anregungen an die folgende E-Mail-Adresse übersenden:<br />
katja.geis@astratech.com
Fragestellung<br />
Was muss bei der Modellation zur Individualisierung<br />
von Cast-to Abutments beachtet<br />
werden, um Fehlgüsse zu vermeiden?<br />
Was ist die Grundvoraussetzung, um Keramik<br />
(z.B. einer Keramikschulter) auf das<br />
Cast-to Abutment aufbrennen zu können?<br />
Was ist beim Individualisieren der Aufbauten<br />
zu beachten?<br />
Es soll z. B. ein Steg gelötet werden. Bietet<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> hierfür Löthilfen an?<br />
Wie kann eine Verlängerung des Schraubenkanals<br />
bei Aufbauten und Zylindern<br />
während der Modellation bzw. bei Einlaufen<br />
von Kunststoff erzielt werden?<br />
Wie sollte eine sichere Eingliederung von<br />
zementierten Kronen und Brücken bei festen<br />
und hohen Schleimhautmanschetten erfolgen?<br />
Wie muss das Ein- bzw. Ausschrauben des<br />
Direct Abtuments vorgenommen werden?<br />
Wie wähle ich den richtigen Gingivaformer<br />
aus?<br />
Wie wird eine individuelle Ausformung der<br />
Schleimhaut erzielt?<br />
Antwort<br />
Die Wachsstärke von 0,6 mm darf nicht unterschritten<br />
werden.<br />
Die Anbrennlegierung muss eine Mindeststärke<br />
von 0,6 mm aufweisen. Der WAK-Wert ist<br />
unbedingt zu beachten.<br />
Der Aufbau sollte nur im Implantatanalog bearbeitet<br />
werden. Unbedingt beachten: Die Konusverbindung<br />
darf nicht manipuliert werden.<br />
Das entsprechende (Uni-) Abutmentanalog besteht<br />
aus Edelstahl und kann daher auch als<br />
Löthilfe verwendet werden.<br />
Der Aufbau bzw. der Zylinder muss mit einer<br />
entsprechenden Führungsschraube im Implantat<br />
bzw. auf dem Uni-Abutment fixiert werden.<br />
Die Krone/Brücke sollte mit provisorischem<br />
Zement zementiert werden. Nach einer Tragezeit<br />
von 3-4 Wochen hat sich die Schleimhaut<br />
gesetzt. Nach der Kontrolle der Schraube<br />
(25 Ncm) kann die Krone/Brücke endgültig zementiert<br />
werden.<br />
Das Ein- bzw. Ausschrauben sollte beim Direct<br />
Abutment 4 mit der separaten Metall-Einbringhilfe,<br />
beim Direct Abutment 5 und 6 mit dem<br />
Drehmomentschlüssel und Sechskantadapter<br />
erfolgen.<br />
Die Auswahl sollte unter Berücksichtigung der<br />
Zahnlücke (Größe und Umfang des zu ersetzenden<br />
Zahnes cervikal) erfolgen. Durch diese<br />
Vorgehensweise kann die Krone/Brücke ästhetisch<br />
und funktionell gearbeitet werden.<br />
Der Gingivaformer kann auf dem provisorischen<br />
Abutment durch Auftragen von Kunststoff<br />
individuell gestaltet werden, gegebenenfalls<br />
in Verbindung mit einer provisorischen<br />
Versorgung.<br />
EXPERTENTIPP<br />
25<br />
Labor<br />
Prothetik
26 WISSENSCHAFT<br />
SCIENCE TO GO<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Effektivität von PRP<br />
„Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.“<br />
Wir pflichten dem Philosophen Arthur Schopenhauer bei und<br />
geben dieser Übersicht aktueller Studien aus der Zahnmedizin<br />
deswegen das Motto:<br />
Wissenschaft auf den Punkt gebracht.<br />
THEMA AUSGANGSPUNKT ANSATZPUNKT<br />
Haftkraft zwischen<br />
Komposit/Komposit<br />
Haftkraft an Zirkonkeramik<br />
Effekte der Lubrikation beim<br />
Finieren und Polieren<br />
Strahlenbedingte Artefakte<br />
in der DVT<br />
Autologes Thrombozytenkonzentrat<br />
(Platelet-Rich-Plasma) wird seit<br />
Jahren in der oralen und maxillofacialen<br />
Chirurgie verwendet, sein<br />
Nutzen für die Knochenregeneration<br />
ist unter Evidenzaspekten jedoch<br />
noch nicht gesichert.<br />
Wenn man neues Komposit an gealtertem<br />
Komposit bonden will,<br />
sollte man zuerst die Oberfläche<br />
des Originalkomposits behandeln.<br />
Inwieweit hängt die Haftkraft an<br />
der Zirkonkeramik von der Behandlung<br />
der Keramikoberfläche<br />
ab?<br />
Beeinflusst die Lubrikation beim<br />
Finieren und Polieren die Oberflächenrauhigkeit<br />
und den Temperaturanstieg<br />
von Amalgam und<br />
Komposit?<br />
Seit ihrer Einführung 1998 gewinnt<br />
die digitale Volumentomografie<br />
(DVT) in der Implantologie zunehmend<br />
an Bedeutung. Welche Auswirkungen<br />
hat sie auf die präimplantäre<br />
Diagnostik?<br />
Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg<br />
testeten zwölf<br />
Monate lang die Effekte von PRP<br />
bei der einzeitigen Sinusaugmentation<br />
mit autogenem Knochen bzw.<br />
mit einem Fluorhydroxylapatit im<br />
Tierversuch.<br />
Wissenschaftler der Universt<br />
ät Liverpool applizierten in vitro<br />
Komposit auf künstlich gealtertes<br />
Material, das mit verschiedenen<br />
Methoden der Oberflächenbehandlung<br />
konditioniert war.<br />
Wissenschaftler untersuchten den<br />
Einfluss verschiedener Reinigungsarten.<br />
Simuliert wurde in vitro das<br />
Entfernen der Benetzung durch<br />
Speichel und Silikonabdruckmasse<br />
von der Keramik. Getestet wurden<br />
Pulverstrahlen (50µm Al2O3 bei 2,5<br />
bar für 15 sec), Reinigen (37% Phosphorsäure<br />
über 60 sec bzw. zweimal<br />
30 sec) sowie Reinigen (96%<br />
Isopropanol über 15 sec).<br />
Wissenschaftler der Queen Mary<br />
Universität in London untersuchten<br />
die Effekte von Temperaturanstieg<br />
bei Proben von Amalgam und<br />
Komposit im Vergleich zum trockenen<br />
Finieren und mit verschiedenen<br />
Lubrikanten. Alle Versuche<br />
wurden bei optimalem Druck, Geschwindigkeit<br />
und Zeit ausgeführt.<br />
Der Wissenschaftler untersuchte<br />
den Einfluss der DVT auf die Materialien<br />
Titan (Implantate) und Stahl<br />
(Kugeln zur Implantatplanung).
WISSENSCHAFT<br />
Der monatlich erscheinende Informationsdienst „Zahnmedizin Report“ des IWW Institut für Wirtschaftspublizistik<br />
enthält Kurzfassungen wissenschaftlicher Beiträge zur Zahnmedizin, vornehmlich aus der englischsprachigen Literatur<br />
– und zum Teil lange bevor sie in Deutschland veröffentlicht werden. Abonnenten können die Originalbeiträge<br />
zusätzlich über den Online-Service im Internet (www.iww.de) abrufen. Wir bieten Ihnen als <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>-Kunde ein<br />
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Telefon: 06431-98 69 214, E-Mail: katja.geis@astratech.com<br />
SCHLUSSPUNKT<br />
Die Applikation von PRP zeigte<br />
keine signifikant vorteilhaften Effekte<br />
auf den Knochen-Implantat-<br />
Kontakt sowie auf das Verhältnis<br />
von neu gebildeten Knochen und<br />
verbleibendem Knochenersatzmaterial.<br />
Die höchste Haftstärke zeigte die<br />
Behandlung des gealterten Komposits<br />
mit Dentinbondern. Ein mechanisches<br />
Aufrauhen oder gar keine<br />
Oberflächenbehandlung ergaben<br />
dagegen sehr niedrige Haftkräfte.<br />
Das Pulverstrahlen brachte signifikant<br />
höhere Haftkräfte nach drei<br />
und nach 150 Tagen als die beiden<br />
anderen Methoden.<br />
Bei beiden Materialien war der<br />
Temperaturanstieg bei trockener<br />
Bearbeitung am größten, gefolgt<br />
von Öl-Gel, Walnussöl und Wasser.<br />
Die Oberflächenrauhigkeit korrelierte<br />
negativ mit dem Temperaturanstieg:<br />
Die beste Oberflächengüte<br />
wurde beim trockenen Finieren<br />
erreicht.<br />
Die getesteten Materialien zeigten<br />
eine mehr oder weniger deutliche<br />
Artefaktbildung, was im Einzelfall<br />
eine exakte Diagnostik im Parodontalspalt<br />
und in den angrenzenden<br />
Anteilen des Knochens verhindert.<br />
Die inserierten Stahlkugeln zeigten<br />
im Vergleich zu den anderen Materialien<br />
die stärksten Artefakte.<br />
WENN SIE MEHR WISSEN WOLLEN…<br />
STANDPUNKT PUNKTRICHTER<br />
Die Anwendung von PRP hat keinen<br />
positiven Effekt auf die Knochenregeneration.<br />
Die Applikation eines Dentinbonders<br />
verstärkt die Haftkraft signifikant.<br />
Eine mechanische Oberflächenbehandlung<br />
produziert alleine<br />
keine adäquate Haftkraft.<br />
Das Reinigen der Keramik nach<br />
den Einpassversuchen hat einen<br />
signifikanten Einfluss auf die Haftkraft<br />
mit Zement. Das Pulverstrahlen<br />
der kontaminierten Zirkonoberfläche<br />
bringt dabei die besten<br />
Resultate.<br />
Zwar senkt Lubrikation den Temperaturanstieg,<br />
um die beste Oberflächenqualität<br />
zu erreichen, sollten<br />
Amalgam und Komposit jedoch<br />
trocken finiert werden.<br />
Von der bisher durchgeführten Implantatplanung<br />
mit Stahlkugeln ist<br />
bei der Diagnostik mit der DVT abzuraten;<br />
Titanhülsen eignen sich<br />
hier weitaus besser. Bei bekannten<br />
strahlenbeeinflussenden Materialien<br />
ist der Einsatz von Filtern zu<br />
überlegen.<br />
Klongnoi B, Rupprecht S et al. Lack<br />
of beneficial effects of platelet-rich<br />
plasma on sinus augmentation<br />
using a fluorohydroxyapatite or autogenous<br />
bone: an explorative<br />
study. J Clin Periodontol 2006; 33:<br />
500-509.<br />
Padipatvuthikul P, Mair L H. Bonding<br />
of composite to water aged<br />
composite with surface treatments.<br />
Dental Materials 2006; online 9.<br />
Juni 2006.<br />
Quaas A C, Yang B, Kern M, Panavia<br />
F. 2.0 bonding to contaminated<br />
zirconia ceramic after different cleaning<br />
procedures. Dental Materials<br />
2006; online 7. August 2006.<br />
Jones C S, Billington R W, Pearson<br />
G J. The effects of lubrication on the<br />
temperature rise and surface finish<br />
of amalgam and composite resin.<br />
Journal of Dentistry 2006; online 14.<br />
Juni 2006.<br />
Berndt D. Strahlenbedingte Artefakte<br />
zahnärztlicher Materialien<br />
in der digitalen Volumentomografie.<br />
Schweiz Monatsschr Zahnmed<br />
2006; 116: 66.<br />
27
28 FORTBILDUNG<br />
NK = Nachmittagskurs<br />
TK = Tageskurs<br />
2TK = Zwei-Tageskurs<br />
C = Chirurgie<br />
P = Prothetik<br />
C+P = Chirugie/Prothetik<br />
Die Veranstaltungen entsprechen<br />
den Leitsätzen und Empfehlungen<br />
der BZÄK und dem<br />
Beschluss der KZBV vom 01.<br />
Januar 2006, einschließlich<br />
der Punktebewertungsempfehlung<br />
des Beirates Fortbildung<br />
der BZÄK und DGZMK.<br />
BASIS-KURSE<br />
Termin<br />
24.02.2007<br />
02.–03.03.2007<br />
16.03.2007<br />
16.03.2007<br />
30.–31.03.2007<br />
20.04.2007<br />
21.04.2007<br />
15.06.2007<br />
Veranstaltungsort<br />
Heidelberg<br />
Regensburg<br />
Hannover<br />
Braunschweig<br />
Frankfurt<br />
Hannover<br />
Heidelberg<br />
Hannover<br />
VORSPRUNG<br />
DURCH FORTBILDUNG<br />
Die starke Nachfrage nach unseren Veranstaltungen<br />
für Zahnmediziner, Zahntechniker<br />
und Zahnarzthelferinnen hat uns bestärkt:<br />
„Vorsprung durch Fortbildung“ für<br />
unsere Kunden wird auch 2007 ein wesentlicher<br />
Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie<br />
bei <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> sein.<br />
Das Angebotsspektrum an Kompakt-Kursen<br />
wurde erweitert; ebenso das Angebot<br />
für <strong>Tech</strong>niker und Helferinnen. Zusammen<br />
mit renommierten, niedergelassenen Implantologen<br />
und führenden Kliniken halten<br />
wir bestimmt die richtige Veranstaltung<br />
für Ihren ganz persönlichen Bedarf bereit.<br />
Und wir sind, für die räumliche Nähe zu Ihnen,<br />
im gesamten Bundesgebiet vertreten.<br />
Auf Wunsch bieten wir Ihnen auch maßge-<br />
Thema<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweise,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
2TK: Chirurgische und prothetische<br />
Grundlagen, Live-OP<br />
TK: Chirurgische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
NK: Chirurgische Vorgehensweise,<br />
Indikationen, Live-OP<br />
2TK: Präprothetische Knochenchi-<br />
rurgie, Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Chirurgische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweise,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Chirurgische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
schneiderte Hospitationen in erfahrenen implantologischen<br />
Praxen an. Es besteht darüber<br />
hinaus die Möglichkeit, individuelle<br />
Trainings in Ihrer Praxis durchzuführen.<br />
Gerne vermitteln wir Ihnen auch in einem<br />
unserer kooperierenden Klinikzentren einen<br />
Supervisions-Tag. Sollten Sie Interesse haben,<br />
dann sprechen Sie uns bitte an.<br />
Frau Carmen Neugebauer<br />
Tel.: 06431-98 69 227<br />
Frau Claudia Weidenfeller<br />
Tel.: 06431-98 69 213<br />
E-Mail: fortbildung@astratech.com<br />
Nachstehend finden Sie das aktuelle Fortbildungsprogramm<br />
von Februar bis Juni 2007.<br />
Kursleitung<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Torsten E. Reichert<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Nils-Claudius Gellrich<br />
Priv.-Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Robert Sader<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Nils-Claudius Gellrich<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Nils-Claudius Gellrich<br />
Punkte<br />
11<br />
15<br />
9<br />
5<br />
13<br />
9<br />
11<br />
9
ADVANCED-KURSE<br />
Termin<br />
09.02.2007<br />
17.03.2007<br />
23.–24.03.2007<br />
27.04.2007<br />
22.-23.06.2007<br />
KOMPAKT-KURSE<br />
Termin<br />
21.02.2007<br />
(C)<br />
23.–24.02.2007<br />
(P)<br />
24.02.2007<br />
(C)<br />
02.03.2007<br />
(C)<br />
03.03.2007<br />
(C)<br />
09.03.2007<br />
(P)<br />
09.–10.03.2007<br />
(C)<br />
10.03.2007<br />
(C)<br />
17.03.2007<br />
(C)<br />
24.03.2007<br />
(C+P)<br />
31.03.2007<br />
(P)<br />
Veranstaltungsort<br />
Braunschweig<br />
Heidelberg<br />
Hannover<br />
Braunschweig<br />
Kiel<br />
Veranstaltungsort<br />
Bremen<br />
Göttingen<br />
Berlin<br />
Rostock<br />
Kassel<br />
Mainz<br />
München<br />
Kornwestheim<br />
Günzburg<br />
Düsseldorf<br />
Dresden<br />
Thema<br />
NK: Implantatplanung und<br />
bildgebende Verfahren, Live-OP<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweise,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
2TK: Bildanalyse, Augmentationstechniken,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
NK: Implantatplanung und<br />
bildgebende Verfahren, Live-OP<br />
2TK: Moderne Knochenersatzverfahren,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
Thema<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweisen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
2TK: Implantat-prothetische<br />
Konzepte<br />
TK: Planung in der Implantologie,<br />
Live-OP<br />
TK: Chirurgische Grundlagen,<br />
Live-OP<br />
TK: Chirurgische Grundlagen<br />
TK: Prothetische Versorgungen<br />
2TK: Laser in der Implantologie<br />
TK: Schwierige Indikationen,<br />
Live-OP<br />
TK: Chirurgisches Vorgehen, Live-OP,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Prothetische Möglichkeiten<br />
Kursleitung<br />
Priv.-Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Nils-Claudius Gellrich<br />
Priv.-Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Jörg Wiltfang<br />
Kursleitung<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Andreas Bremerich<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Alfons Hüls<br />
Dr. Michael Loeck<br />
Dr. Uwe Herzog<br />
Dr. Bernd Vogel<br />
Dr. Christopher Köttgen<br />
Dr. Marcus Engelschalk<br />
Dr. Igor-Michael<br />
Borrmann,<br />
ZA Klaus-Ulrich Daum<br />
Dr. Rainer Schlaegel,<br />
PhD., MSc.<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Norbert R. Kübler,<br />
Dr. Tobias Hahn,<br />
ZÄ Felicitas Wenzel<br />
Dr. Andreas<br />
J. Kullmann, MSc.<br />
FORTBILDUNG 29<br />
Punkte<br />
5<br />
11<br />
15<br />
5<br />
13<br />
Punkte<br />
9<br />
13<br />
7<br />
8<br />
7<br />
6<br />
13<br />
9<br />
8<br />
9<br />
8
30 FORTBILDUNG<br />
KOMPAKT-KURSE<br />
Termin<br />
21.04.2007<br />
(C)<br />
25.04.2007<br />
(C)<br />
28.04.2007<br />
(C)<br />
28.04.2007<br />
(C+P)<br />
12.05.2007<br />
(P)<br />
12.05.2007<br />
(C)<br />
12.05.2007<br />
(C+P)<br />
26.05.2007<br />
(C)<br />
09.06.2007<br />
(C)<br />
09.06.2007<br />
(C+P)<br />
15.06.2007<br />
(C)<br />
15.-16.06.2007<br />
(C+P)<br />
20.06.2007<br />
(C)<br />
22.-23.06.2007<br />
(C)<br />
30.06.2007<br />
(C+P)<br />
Veranstaltungsort<br />
Marburg<br />
Bremen<br />
Dortmund<br />
Köln<br />
Leipzig<br />
Wiesbaden<br />
Werbach<br />
Dortmund<br />
Berlin<br />
Aachen<br />
Forchheim<br />
Bielefeld<br />
Hamburg<br />
München<br />
Köln<br />
Thema<br />
TK: Chirurgische Grundlagen, Live-OP<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweisen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Prothetische Möglichkeiten<br />
TK: Chirurgische Möglichkeiten,<br />
Live-OP<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Planung in der Implantologie,<br />
Live-OP<br />
TK: Prothetisch orientierte Chirurgie,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Weichgewebsmanagement um<br />
das Implantat<br />
2TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Praktische Demonstration einer<br />
Sinusbodenelevation – Kieferaugmentation<br />
oder Distraktion<br />
2TK: Laser in der Implantologie<br />
TK: Implantologische Grundlagen,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
Thema<br />
ZA Ulf Hallfeldt<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Andreas Bremerich<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Stefan Hassfeld<br />
Dr. Mathias P. Ch.<br />
Sommer<br />
Dr. Andreas<br />
J. Kullmann, MSc.<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Knut A. Grötz,<br />
Dr. Dr.<br />
Rainer S. R. Buch,<br />
Dr. Dr.<br />
Christian Küttner<br />
ZA Christian Herold<br />
Prof. Dr. Dr.<br />
Stefan Hassfeld<br />
Dr. Michael Loeck<br />
Prof. Dr.<br />
Murat Yildrim<br />
Dr. Markus Schlee<br />
Dr. Dr.<br />
Christoph Pytlik<br />
Dr. Dr.<br />
Dieter H. Edinger<br />
Dr.<br />
Marcus Engelschalk<br />
Dr. Mathias P. Ch.<br />
Sommer<br />
Punkte<br />
7<br />
9<br />
9<br />
7<br />
8<br />
11<br />
8<br />
9<br />
7<br />
8<br />
9<br />
11<br />
5<br />
13<br />
7
TECHNIKER-KURSE<br />
Termin<br />
09.02.2007<br />
24.02.2007<br />
17.03.2007<br />
31.03.2007<br />
21.04.2007<br />
09.02.2007<br />
11.05.2007<br />
16.06.2007<br />
Veranstaltungsort<br />
Braunschweig<br />
Heidelberg<br />
Heidelberg<br />
Berlin<br />
Heidelberg<br />
Braunschweig<br />
Köln<br />
Kassel<br />
HELFERINNEN-KURSE<br />
Termin<br />
24.02.2007<br />
03.03.2007<br />
10.03.2007<br />
16.03.2007<br />
14.04.2007<br />
21.04.2007<br />
28.04.2007<br />
12.05.2007<br />
12.05.2007<br />
25.05.2007<br />
Veranstaltungsort<br />
Heidelberg<br />
Kassel<br />
Hamburg<br />
Braunschweig<br />
Frankfurt<br />
Heidelberg<br />
Köln<br />
Heidelberg<br />
Stuttgart<br />
Hannover<br />
Thema<br />
NK: Grundlagen für Fortgeschrittene,<br />
Live-OP<br />
TK: Grundlagen für Starter, Live-OP,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Chirurgische Vorgehensweise,<br />
Live-OP, Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Starter,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Starter, Live-OP,<br />
Hands-on-Übungen<br />
NK: Grundlagen für Fortgeschrittene,<br />
Live-OP<br />
TK: Grundlagen für Starter,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Starter,<br />
Hands-on-Übungen<br />
Thema<br />
TK: Grundlagen für Starter, Live-OP,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Fortgeschrittene<br />
TK: Implantatprophylaxe für<br />
Fortgeschrittene<br />
NK: Grundlagen für Starter,<br />
Live-OP<br />
TK: Grundlagen für Starter,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Starter, Live-OP,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Starter,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Grundlagen für Fortgeschrittene,<br />
Hands-on-Übungen<br />
TK: Implantatprophylaxe für<br />
Fortgeschrittene<br />
TK: Grundlagen für Fortgeschrittene,<br />
Hands-on-Übungen<br />
Kursleitung<br />
Priv. Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
ZTM<br />
Peter Schulz<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Priv. Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
FORTBILDUNG<br />
ZTM<br />
Jörn von Mensenkampff<br />
ZTM<br />
Peter Schulz<br />
Kursleitung<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Dr. Bernd Vogel<br />
Doris Grasshoff<br />
Priv. Doz. Dr. Dr.<br />
Eduard Keese<br />
Dr. Susanne Lemelson<br />
OA Dr.<br />
Helmut Steveling<br />
Kirsten Ferrer<br />
Dr. Kertin Merkle<br />
Doris Grasshoff<br />
Dr. Kai-Hendrik Bormann<br />
31
32 PHILOSOPHIE<br />
1<br />
Die Natur hat eine so einfache, dabei aber geniale Lösung für die reversible Verbindung<br />
zweier Materialien gefunden, dass dies bis 1948 keinem Forscher aufgefallen<br />
war. Heute ist der Klettverschluss aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.<br />
Und könnte sogar Computertechnik und Medizin revolutionieren.<br />
Eine Libelle auf einem Grashalm. Präzise<br />
wie bei einem Piloten startet sie ihren Flug:<br />
Energie getankt – Check, Funktionsprüfung<br />
Flügel – Check, Kopf verriegelt – Check.<br />
Kopf verriegelt? Um ihren Kopf gegen die<br />
beim Fliegen auftretenden Kräfte zu fixieren,<br />
bedienen sich die schlanken Luftartisten<br />
eines uralten und simplen Tricks, erklärt<br />
der Biologe und Physiker Werner Nachtigall.<br />
„Wie bei einem Klettverschluss haken die Libellen<br />
den Kopf an ihrem Körper an. Dadurch<br />
haben sie im Laufe der Evolution ihre<br />
Muskelmasse minimiert und sind mit weniger<br />
Kraftaufwand schneller und wendiger.“<br />
Die bis zu 1,5 Meter hohe Große Klette (Arctium lappa)<br />
wächst in Europa und Asien an Wegrändern, auf brachliegenden<br />
Feldern und Waldlichtungen. Ihre Blüten sind rot bis<br />
purpurfarben, die widerborstigen Spitzen ihrer Früchte haken<br />
sich im Fell von Tieren fest, um von ihren transportiert zu<br />
werden. In den asiatischen Küchen ist die Pfahlwurzel der<br />
Großen Klette ein beliebtes Gemüse. Vor allem die Japaner<br />
mögen ihren Geschmack, der Artischocken ähnelt. Klettenwurzel-Öl<br />
wiederum wird in der Kosmetik verwendet. Sogar<br />
in der Heilkunde fand die Klette ihren Platz: Als harntreibendes<br />
und blutreinigendes Mittel wurde ihr heilende Wirkung<br />
bei Gelenkrheuma, Geschwüren, Magenbeschwerden,<br />
Haarausfall und Kopfschuppen nachgesagt.<br />
KLETTEN<br />
STATT<br />
KLEBEN<br />
Das Klettprinzip nutzen auch viele andere<br />
Lebewesen. Der Rosenkäfer „parkt“ seine<br />
Flügel per Klettverschluss auf dem Rücken.<br />
An den Füßen von Springspinne und Gecko<br />
wachsen Millionen, ja Milliarden von Kapillarhärchen,<br />
die den Tieren sicheren Halt<br />
sogar an spiegelglatten Oberflächen bieten.<br />
Die Springspinne könnte gar ihr gesamtes<br />
Körpergewicht kopfüber an einem Bein baumeln<br />
lassen. Diese durch biologische Evolution<br />
entstandenen und weiterentwickelten<br />
Haftvorrichtungen heißen „Spatulae“.<br />
Wär hotts ärfunden?<br />
„Alles,<br />
was nicht natürlich ist,<br />
ist unvollkommen.“<br />
Napoleon I. (Bonaparte, 1769-1821),<br />
französischer Kaiser<br />
Die Härchen an den Laufflächen sind umso<br />
feiner und zahlreicher, je schwerer das Tier<br />
ist. „Kleineren Fliegen und Käfern reichen<br />
einfache Härchen mit Durchmessern von ein<br />
paar Mikrometern, während die sehr viel<br />
schwereren Geckos fein verzweigte Härchen<br />
mit Enddurchmessern von 200 Nanometern<br />
ausbilden – das sind Millionstel Millimeter“,<br />
berichtet Dr. Stanislav Gorb, Zoologe<br />
am Max-Planck-Institut für Metallforschung<br />
in Stuttgart. „Auch die Form der Härchen<br />
spielt eine wichtige Rolle. In der Natur haben<br />
sich vor allem kugelförmige, kegelför-
mige und haarartige Endstrukturen bewährt.<br />
Für technische Systeme sind hier der Fantasie<br />
kaum Grenzen gesetzt“, sagt der Forscher.<br />
Obwohl das Klettprinzip sowohl bei Tieren<br />
als auch bei Pflanzen schon Millionen Jahre<br />
alt ist, entdeckte erst 1948 der Schweizer<br />
George de Mestral die Alltagstauglichkeit<br />
der Naturentwicklung. Der Ingenieur<br />
streifte oft mit seinem Hund durch Wald<br />
und Wiesen. Weil sich die Kletten aus dem<br />
Hundefell kaum lösen ließen, untersuchte<br />
er das Phänomen näher. Der Forscher legte<br />
die Samenkapseln der Klette unters Mikroskop<br />
und entdeckte, dass die scheinbar gerade<br />
endenden Stacheln der Klette in Wirklichkeit<br />
an ihrer Spitze winzige elastische<br />
Häkchen trugen. Selbst nach gewaltsamem<br />
Entfernen brachen sie nicht. Seine Idee: So<br />
müssten auch lösbare Verbindungen funktionieren.<br />
Jahrelang experimentierte der Tüftler<br />
mit Haken- und Wollband. Dann endlich<br />
der Durchbruch: Er nähte Kunststoffgarn<br />
zu Schlaufen und schnitt diese am Scheitelpunkt<br />
auf. Diese Haken hafteten an den intakten<br />
Schlaufen der Gegenseite, zwei einander<br />
gegenüberliegende Bänder ließen sich<br />
öffnen und schließen. 1951 reichte de Mestral<br />
sein Patent ein. Der Name seiner Erfindung:<br />
„Velcro“ – zusammengesetzt aus den<br />
französischen Begriffen Velours (Samt) und<br />
Crochet (Haken).<br />
Naturwissenschaft mit Haken und Ösen<br />
Bis sich der Klettverschluss bei Turnschuhen,<br />
Jacken und Taschen durchsetzte, dauerte<br />
es aber noch Jahrzehnte. Naturwissenschaftler<br />
und Ingenieure bedienen sich erst<br />
seit einigen Jahren dieses einfachen Naturprinzips.<br />
So forscht Stanislav Gorb an Verbindungssystemen,<br />
die unter dem Mikroskop<br />
wie winzige Pilze aussehen. „Auch<br />
nach Hunderten von Anwendungen ist kein<br />
Verschleiß sichtbar“, freut sich Gorb. Die<br />
<strong>Tech</strong>nik ist besonders für glatte Oberflächen<br />
geeignet. Den Beweis trat ein 120 Gramm<br />
leichter Roboter mit den neuen Haftfasern<br />
2<br />
Die Bionik setzt Modelle aus der Natur in technische Konzepte<br />
um. Die Wissenschaftler gehen dabei von der hohen<br />
Perfektion biologischer Systeme aus, die sich in mehreren<br />
Millionen Jahren Evolution entwickelt und durch Mutation<br />
und Selektion optimal an ihre Umwelt angepasst haben.<br />
Die Bezeichnung tauchte erstmals in den 60er-Jahren in<br />
den USA aus, doch das „Abgucken“ technischer Innovationen<br />
von der Natur ist viel älter – zum Beispiel durch Leonardo<br />
da Vinci und Otto Lilienthal. Während sich im deutschen<br />
Sprachraum der aus den Wörtern Biologie und <strong>Tech</strong>nik zusammengesetzte<br />
Begriff Bionik durchgesetzt hat, sprechen<br />
Amerikaner und Briten von „Biomimetics“.<br />
an den Füßen an: Er kletterte eine senkrechte<br />
Glaswand hinauf.<br />
Im Herbst 2006 übertrugen Wissenschaftler<br />
der <strong>Tech</strong>nischen Universität Ilmenau das<br />
Prinzip „Kletten statt Kleben“ auf Silizium-<br />
Halbleiterchips. Bisherige Klebeverfahren<br />
fixierten die Chips nicht genau genug. Der<br />
„Klettverschluss“ dagegen sorgt dafür, dass<br />
die empfindlichen Chips nicht verrutschen<br />
können. Für Biologie, Chemie und Medizin<br />
wird dieses Verfahren interessant, da die<br />
Verbindungsstellen sogar flüssigkeitsdicht<br />
sind und in Zukunft auch gasdicht gemacht<br />
werden können. Winzige Behältnisse für<br />
chemische oder biologische Reaktionen haben<br />
die Forscher mit dieser <strong>Tech</strong>nik bereits<br />
erfolgreich verschlossen. Im Inneren solcher<br />
Behälter können zum Beispiel Zellen kultiviert<br />
werden. Da der Deckel wieder abgenommen<br />
werden kann, steht dem direkten<br />
Zugang zur Zellkultur nichts im Wege.<br />
Grundlage der neuartigen Verbindung ist<br />
eine feine Struktur aus Siliziumnadeln, die<br />
durch Aufrauen der Oberfläche entsteht.<br />
Dafür wird das Silizium solange mit geladenen<br />
Teilchen „bombardiert“, bis lange und<br />
spitze Nadeln entstehen. Werden die Siliziumteile<br />
aneinandergedrückt, verkeilen sich<br />
auf einen Quadratmillimeter bis zu vier Millionen<br />
Nadeln, die 20 Tausendstel Millimeter<br />
lang und nur einen halben Mikrometer<br />
breit sind. Weil das Ganze Ähnlichkeit<br />
mit einem Rasen hat, sprechen die Wissenschaftler<br />
von Siliziumgras.<br />
Womit wir wieder bei der Natur wären.<br />
PHILOSOPHIE<br />
33<br />
Der „Siliziumrasen“ unter dem<br />
Rasterelektronenmikroskop
34 PHILOSOPHIE<br />
20:<br />
DIE WELT PUNKT ACHT<br />
Nach ihr kann man die Uhr stellen und die Politik ausrichten.<br />
Oder das Abendessen: Seit über 50 Jahren ist die „Tagesschau“<br />
die beliebteste Informationsschnittstelle der Deutschen.<br />
Und so etwas wie ein Vorbild in Sachen „Zuverlässigkeit“.<br />
„Hier ist das Deutsche Fernsehen mit der Tagesschau.“<br />
Als diese Worte am 26. Dezember<br />
1952 erstmals über den Äther gingen, war<br />
das Nachrichtenprogramm des just einen Tag<br />
vorher gegründeten Nord-West-Deutschen-<br />
Rundfunks noch ein sehr exklusives Angebot:<br />
Nur etwa 1.000 Menschen konnten das<br />
Programm damals empfangen. Das Zweite<br />
Deutsche Fernsehen – und damit die Notwendigkeit<br />
einer Unterscheidung zum „Ersten“<br />
– war noch mehr als zehn Jahre entfernt.<br />
Heute wird die Tagesschau vom NDR in<br />
Hamburg produziert, sendet bis zu 23 Ausgaben<br />
am Tag und hat in seiner Hauptausgabe<br />
um 20 Uhr bis zu zehn Millionen Zuschauer.<br />
Nachrichten aus dem Keller<br />
Im Herbst 1951 schloss der NWDR mit der<br />
Neuen Deutschen Wochenschau einen Vertrag:<br />
Aus dem Filmmaterial der Wochenschau<br />
sollte ein Redakteur mit zwei Cutterinnen<br />
eine „Aktualitätenschau“ für das<br />
neue und erste bundesdeutsche Fernsehprogramm<br />
zusammenstellen. Zunächst arbeitete<br />
das kleine Team in einem Kellergebäude in<br />
der Hamburger Heilwigstraße; die Filmrolle<br />
brachte der Redakteur dann mit der U-Bahn<br />
zum Heiligengeistfeld, denn vom dortigen<br />
Weltkriegsbunker wurde damals gesendet.<br />
Ab 1955 lieferten Agenturen die Filmbilder<br />
und im Oktober 1958 begann der Nachrichtenaustausch<br />
der Eurovision. Erst ab März<br />
1959 fügte der NDR-Hörfunk einen fünfminütigen<br />
Wortblock dazu; Karl-Heinz Köpcke<br />
war der erste Nachrichtensprecher. 1960<br />
wurden Wort- und Filmnachrichten gemischt,<br />
womit die noch heute gültige Form gefunden<br />
war.<br />
Zuverlässigkeit in Form und Inhalt<br />
„Für Millionen deutscher Staatsbürger ist die<br />
Tagesschau des Deutschen Fernsehens zu einer<br />
selbstverständlichen Gewohnheit geworden“,<br />
schrieb schon 1962 der damalige<br />
ARD-Vorsitzende Hans Bausch zum zehnjährigen<br />
Jubiläum der Sendung. Daran hat sich<br />
bis heute und trotz steigender Konkurrenz<br />
nichts geändert: Weder das ZDF, das 1963<br />
mit seinen „heute“-Nachrichten auf Sendung<br />
ging, noch die in den 80er-Jahren entstandenen<br />
Privatsender konnten an der Position<br />
der „Tagesschau“ als angesehendste Nachrichtensendung<br />
der Deutschen rütteln.<br />
Aber woran liegt das? In Zeiten neuer elektronischer<br />
Präsentationformen wie Split-<br />
Screens, digitalen Studios mit Blue-Box und<br />
sogenanntem Infotainment – also einer Mischung<br />
aus Information und Unterhaltung<br />
– wirkt das Konzept der Tagesschau mit einem<br />
ablesenden Nachrichtensprecher eigentlich<br />
etwas überholt. Aber genau das war und<br />
ist das Erfolgsrezept: Der hohe Grad an empfundener<br />
Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit<br />
liegt in dieser klaren Form ohne zusätzliche<br />
Schnörkel.<br />
Frauen und Weltpolitik?<br />
Die Bundesbürger haben dabei immer sehr<br />
sensibel auf jede noch so kleine Änderung<br />
des Formates reagiert. So mancher mag sich<br />
noch an die Schreie der Entrüstung erinnern,<br />
als 1976 mit Dagmar Berghoff die erste weibliche<br />
Nachrichtensprecherin auf Sendung<br />
ging. Aber auch plötzlich gewachsene Bärte,<br />
zu extravagante Kleidung oder allzu gut gelaunte<br />
Sprecher stießen bei den Zuschauern<br />
auf Kritik – und Pannen beim medialen Inbe-<br />
tagesschau
00<br />
„Das eigentliche Mysterium der Welt<br />
ist das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.“<br />
griff für Präzision waren das Tagesgespräch<br />
einer ganzen Nation. 1 Nur ganz behutsam<br />
konnten es sich die Macher leisten, die „alte<br />
Tante Tagesschau“ über die Jahre hinweg zu<br />
modernisieren: So sendet sie seit 1970 in Farbe,<br />
etwa alle sechs bis sieben Jahre wird das<br />
Design verändert und dezent dem medialen<br />
Zeitgeist angepasst.<br />
Aber nicht nur die Form steht für Zuverlässigkeit<br />
und Seriosität, sondern vor allem die<br />
Inhalte der Sendung sind es, der die Tageschau<br />
ihr extrem hohes Maß an Glaubwürdigkeit<br />
bei den Bundesbürgern verdankt.<br />
Dafür sind rund 90 Redakteure verantwortlich,<br />
seit 1977 heißt diese Redaktion „ARD-<br />
Aktuell“. Sie produziert mehrere Ausgaben<br />
für „Das Erste“ und den digitalen Kanal<br />
„EinsExtra“, täglich eine Ausgabe der „Tagesthemen“,<br />
von montags bis freitags ein<br />
„Nachtmagazin“ und sonntags den „Wochenspiegel“<br />
– an einem normalen Werktag<br />
sind das 240 Minuten Programm. Gefüllt<br />
wird dieses hauptsächlich mit Beiträgen des<br />
riesigen Korrespondennetzes, das aus jeder<br />
größeren Stadt der Welt jederzeit berichten<br />
kann.<br />
Der Tag geht – die Tageschau kommt<br />
Aber die Tagesschau ist mehr als „nur“ eine<br />
reine Nachrichtensendung. Denn sprechen<br />
wir von der „Tagesschau“, meinen wir in<br />
der Regel die Hauptausgabe um 20 Uhr. Ein<br />
großer Teil unseres gesellschaftlichen, wirtschaftlichen<br />
und politischen Lebens hat sich<br />
über die Jahre hinweg um diese Zeitmarke<br />
herum positioniert: So planen zum Beispiel<br />
Politiker die Veröffentlichung wichtiger<br />
Statements immer so, dass sie in der Tagesschau-Hauptausgabe<br />
präsent sind. Die deut-<br />
1Gerade aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Seriösität werden<br />
Pannen in der „Tagesschau“ oder den „Tagesthemen“<br />
schnell zu regelrechten Klassikern der deutschen<br />
Fernsehgeschichte. Die lustigsten Pannen können Sie übrigens<br />
im Internet unter http://spiel.tagesschau.de/<br />
adventskalender/ als Videostream noch einmal ansehen.<br />
Hier einige der Highlights:<br />
schen Hörfunksender fahren dagegen ihre<br />
Programme ab 20 Uhr merklich herunter.<br />
Und tatsächlich, für uns ist die Ausgabe um<br />
20 Uhr inzwischen auch ein wichtiger Faktor<br />
in unserem Alltagsleben geworden: In<br />
vielen Familien ist mit der Tagesschau der<br />
Fernsehabend für die Kinder beendet, bei<br />
anderen gehört die Sendung zum gemeinsamen<br />
Abendessen einfach dazu und für die<br />
meisten von uns beginnt der Feierabend erst<br />
wirklich, wenn es allabendlich um acht zuverlässig<br />
wieder aus dem Fernseher heisst:<br />
„Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit<br />
der Tagesschau.“<br />
PHILOSOPHIE<br />
Oscar Wilde (1854-1900), irischer Schriftsteller<br />
• Dagmar Berghoffs nicht endend wollender Lachanfall,<br />
als sie1986 einen Sieg von Boris Becker verlesen will<br />
• Ulrichs Wickerts zehnminütige Hustenattacke, bei der<br />
auch kein noch so gutes Hustenbonbon hilft<br />
• Und schließlich: Der Reinigungsmann, die sich auch<br />
von einer Sprecherin Susanne Daubner „on Air“ nicht<br />
bei seiner Arbeit stören lässt<br />
35
36 PHILOSOPHIE<br />
Brüsseler Spitzen sind aus unserer modernen Lebenswelt fast<br />
verschwunden. Das gleiche Schicksal hätte um ein Haar die Rundungen<br />
des Brüsseler Atomiums ereilt. Doch seine Bewunderer<br />
waren stärker: Nach einem inneren und äußeren Facelift steht es<br />
wieder für die überragende Ästhetik eines Jahrhundertwerkes.<br />
Aber auch für ein kindlich-vergnügtes Innenleben.<br />
MOLEKULARE<br />
SCHÖNHEITSCHIRURGIE<br />
Die trüben Jahre sind vorbei, die üppigen<br />
Rundungen glänzen wieder. Männerhände<br />
haben sie liebevoll poliert. Größe XXL,<br />
18 Meter im Durchmesser. Die Haut aus<br />
Edelstahl spiegelt verführerisch das Sonnenlicht.<br />
In den blanken Kugeln konkurriert das<br />
Abbild der Brüsseler Innenstadt mit dem<br />
Blau des Himmels.<br />
Noch vor Monaten hatte das Atomium den<br />
Charme einer abgewrackten Kokotte mit trübem<br />
Blick und bröckelndem Make-up. Jetzt<br />
kokettiert die alte Dame wieder um den<br />
Spitzenplatz der europäischen Wahrzeichen.<br />
Bauarbeiter haben sie zärtlich herausgeputzt,<br />
48 riesige Edelstahlplatten schmücken<br />
nun jede der neun Kugeln. Kosten der kosmetischen<br />
Operation: 27,5 Millionen Euro –<br />
und das, obwohl die Lady schon mehrfach<br />
für tot erklärt worden ist.<br />
1958 erblickte das Atomium das Licht der<br />
Welt, als metallgewordener Fortschrittsglaube.<br />
Die 165-milliardenfache Vergröße-
ung eines Eisenkristalls war das Symbol<br />
der ersten Weltausstellung nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Die Architekten der Nachkriegs-Expo<br />
wollten eine neue zukunftsweisende<br />
Raumsprache finden, die sich von der<br />
alten imperialen Gigantomanie grundsätzlich<br />
unterscheiden sollte. Trotz vollkommener<br />
Freiheiten in der Gestaltung der Länderpavillons<br />
fanden die meisten Architekten<br />
ein Grundthema – das vom neuen Kosmos-<br />
Zeitalter. Scheinbar schwebende Bauten beherrschten<br />
das ganze Expo-Gelände, geprägt<br />
durch Ästhetik der Geschwindigkeit,<br />
von Überwindung der Schwerkraft, Leichtigkeit<br />
und Transparenz. Im Atomium konzentrierten<br />
sich alle diese Design-Gedanken.<br />
Verbindungen mit Verfallsdatum<br />
Obwohl im Geburtsjahr des Atomiums der<br />
Kalte Krieg der Supermächte tobte, standen<br />
die neun Stahlatome für die friedliche Nutzung<br />
der Kernkraft und eine glückliche Zukunft<br />
der wallonischen Stahlindustrie. Hiroshima<br />
wollte man vergessen, Tschernobyl<br />
war noch weit weg und das klassische Industriezeitalter<br />
schien noch ewig zu dauern.<br />
Dass das Wahrzeichen des Atomzeitalters<br />
sich selbst überdauern würde, hat damals<br />
noch keiner geahnt. Mit dem Ende der Weltausstellung<br />
sollte auch die letzte Stunde des<br />
Atomiums schlagen.<br />
Aber die Brüsseler verliebten sich in die<br />
neun Kugeln: Das Atomium blieb, zog pro<br />
Jahr bis zu 400.000 Besucher an. Doch weil<br />
Ingenieur André Waterkeyn die Aluminiumhaut<br />
nicht für die Ewigkeit entworfen hatte,<br />
setzten Wind und Wetter ihr zu, das Metall<br />
korrodierte, die Plexiglasscheiben im Panorama-Restaurant<br />
wurden blind. Mit dem<br />
Glanz verschwanden auch die Gäste, es<br />
wurde wieder über Abriss geredet. Löcher<br />
in den Kugeln, Rost und brüchige Fassaden<br />
erzwangen 2003 sogar die Schließung.<br />
Wieder konnten sich die Brüsseler von der<br />
„Ikone des Optimismus“ (New York Times)<br />
nicht trennen. Etwa anderthalb Jahre dauerte<br />
das Lifting. Der Verkauf von 1.000 der abgetakelten,<br />
dreieckigen Aluminiumplatten<br />
zum Stückpreis von 1.000 Euro deckte einen<br />
Teil der Sanierungskosten. Den erheblichen<br />
Rest schossen belgischer Staat, Kommune,<br />
Sponsoren und der gemeinnützige Betreiberverein<br />
zu.<br />
2.400 Tonnen Glanz<br />
Seit Februar 2006 empfängt das Atomium<br />
wieder Gäste. 700.000 bestaunten bisher sein<br />
neues „Gesicht“ und das futuristische Innendesign.<br />
Mit bunten UFO-Lampen und von<br />
der Decke schwebenden Aliens verwandelt<br />
der Münchner Lichtkünstler Ingo Maurer 1<br />
das Atomium in ein modernes Raumschiff<br />
Enterprise. Sechs der neun Kugeln warten<br />
auf irdische Besucher. In 22 Sekunden katapultiert<br />
der Aufzug im Mittelrohr die<br />
Schaulustigen zum Restaurant in die oberste<br />
Aussichtskugel. Bis zu 3.500 „Atomianer“<br />
drängen sich an Wochenenden täglich durch<br />
die 29 Meter langen Verbindungsröhren.<br />
In der aktuellen Ausstellung entführt das<br />
Atomium in sein Geburtsjahrzehnt, zeigt<br />
Design aus den Wirtschaftswunderjahren im<br />
Puppenstubenformat. Eine Kugel ist komplett<br />
dem Wissensdurst des Nachwuchses<br />
vorbehalten: Workshops spielen mit den<br />
Themen Atomphysik, Raumfahrt, Astronomie<br />
und Meteorologie. Drei Tonnen schwere<br />
Regenmoleküle hängen frei schwingend<br />
von der Decke und bieten jeweils drei Schülern<br />
eine Schlafstatt. Diese Exkursionsreisen<br />
mit Übernachtung in den acht „schwebenden<br />
Babymolekülen“ sind bei Schulklassen<br />
schwer angesagt. Bereits bis September 2007<br />
ist das Kinderhotel ausgebucht.<br />
Doch erst nach Sonnenuntergang entfaltet<br />
das Atomium vor den staunenden Blicken<br />
der Touristen seine Strahlkraft. Hunderte<br />
Lichter funkeln. Durch Schlitze in der Stahlhaut<br />
leuchtet das Atomium von innen<br />
heraus und erinnert an ein großes UFO kurz<br />
vor dem Abheben. Für Lichtkünstler Ingo<br />
Maurer der besondere Geist des ästhetischen<br />
Riesenmoleküls: „Im Atomium will<br />
man noch zum Mond fliegen.“<br />
„Den Fortschritt<br />
verdanken die Menschen<br />
1<br />
PHILOSOPHIE<br />
den Unzufriedenen.“<br />
Aldous Huxley (1894-1963),<br />
englischer Schriftsteller<br />
„Das Atomium ist ein so einzigartiges Gebäude; man<br />
kann es auch als Skulptur sehen. Ich bewundere die<br />
Idee und die Menschen, die sie verwirklicht haben: Die<br />
Bauarbeiter, die es 1958 geschafft haben, den Plan mit<br />
minimalen Hilfsmitteln umzusetzen. Das Atomium drückt<br />
Optimismus aus, Freude, Glaube an die Zukunft. Bei<br />
meinem ersten Besuch war ich sprachlos. Ich fühlte mich<br />
wie in einem Delirium, desorientiert, wie in einem alten<br />
russischen Raumschiff. Alles scheint sich zu bewegen,<br />
zu schweben“, berichtet der 1932 geborene deutsche<br />
Lichtkünstler Ingo Maurer, Ehrendoktor des Londoner Royal<br />
College of Art. Für seine Arbeiten wurde der Designer<br />
mehrfach ausgezeichnet; etliche seiner leuchtenden<br />
Kunstwerke stehen in der Kollektion des Museums of Modern<br />
Art in New York.<br />
37<br />
Renovierungsarbeiten auf den<br />
Kugeln des Atomiums
38 FILMZÄHNE<br />
„Bis an die Zähne bewaffnet“: Mit dem „Beisser“ von 1977 wurde<br />
diese Redensart so konsequent umgesetzt, dass daraus der<br />
bis heute beliebteste 007-Bösewicht entstand. Selbst Daniel Craig,<br />
der neue James Bond, musste sich fast 30 Jahre später wieder<br />
mit dem Thema „Zähne“ auseinandersetzen.<br />
Aber das ist eine andere Geschichte.<br />
Bitte beachten Sie auch unser<br />
007-Gewinnspiel auf Seite 51.<br />
Der „Beisser“ zu Lande…<br />
…zu Wasser…<br />
…und in der Luft.<br />
CASINO DENTALE<br />
Das Thema „Zähne“ zieht sich wie ein roter<br />
Faden – oder besser: wie weiße Zahnseide<br />
– durch die Geschichte der mittlerweile<br />
21 James Bond-Filme. Schon im ersten Filmabenteuer<br />
von 1962 hieß die rechte Hand<br />
von Gegenspieler Dr. No „Professor Dent“.<br />
Später waren es tierische Zähne, die den Geheimagenten<br />
fast um seine britische Coolness<br />
brachten: Bösewicht Blofeld alias<br />
Donald Pleasance hielt in „Man lebt nur<br />
zweimal“ von 1967 blutrünstige Piranhas<br />
als Haustiere und in „Leben und sterben lassen“<br />
aus dem Jahr 1973 vefütterte der brutale<br />
Dr. Kananga seine Opfer am liebsten an<br />
Alligatoren.<br />
Lange bevor die Gegenspieler von 007 auf<br />
Hightech setzten, fand das Bild der Zähne<br />
als todbringende Waffe 1977 seinen ersten<br />
Höhepunkt: Der „Beisser“, ein grobschlächtiger<br />
Killer mit überdimensioniertem<br />
Stahlgebiss, versuchte sich in den rund 120<br />
Minuten von „Der Spion, der mich liebte“<br />
mehrfach an der Liquidierung des Mannes<br />
mit der Lizenz zum Töten. Als Handlanger<br />
von Karl Stromberg (Curd Jürgens), dem<br />
von Allmachtsphantasien getriebenen Chef<br />
einer Unterwasserstation „Atlantis“, wirkte<br />
der Beisser – nicht zuletzt in den Kampfszenen<br />
mit dem fast 40 Zentimeter kleineren<br />
Roger Moore – wie die Inkarnation einer<br />
Mutation aus einer anderen Welt.<br />
Cineastische Brücken<br />
Gespielt von Richard Kiel, einem 218 Zentimeter<br />
großen und 160 Kilogramm schweren<br />
amerikanischen Schauspieler, hieß der<br />
Beisser in der englischen Originalfassung<br />
„Jaws“, eine Hommage an den gleichnamigen<br />
Erfolgsfilm von Steven Spielberg über<br />
einen riesigen weissen Hai (siehe auch Heft<br />
1 dieses Magazins). Die Macher der James<br />
Bond-Filme reagierten damit auf den damaligen<br />
Trend zu immer spektakuläreren Filmfiguren.<br />
Mit dem Beisser war dies so perfekt<br />
gelungen, dass er als einziger Bösewicht-<br />
Handlanger der gesamten 007-Reihe in zwei<br />
Filmen mitspielen durfte: 1979 – der Erfolg<br />
von „Star Wars“ hatte zu der Entscheidung<br />
geführt, „Moonraker“ der zunächst geplanten<br />
Verfilmung von „In tödlicher Mission“<br />
vorzuziehen – wechselte „Jaws“ kurzerhand<br />
zu seinem neuen Arbeitgeber Sir Hugo Drax,<br />
der erst die Weltbevölkerung auslöschen<br />
wollte, um dann im Weltall eine „perfekte“<br />
Menschenrasse zu schaffen.<br />
Die Entscheidung, Richard Kiel in „Moonraker“<br />
nochmals einzusetzen, wurde schon<br />
am ersten Drehtag zum „Spion, der mich<br />
liebte“ getroffen. Der Stunt-Koordinator<br />
fragte den Produzenten Albert R. Broccoli:<br />
„Willst du den wirklich sterben lassen? Die<br />
Leute werden ihn lieben!“ Die Antwort von<br />
Broccoli kam schnell: Man schrieb das Drehbuch<br />
um, ließ den Beisser selbst den Einsturz<br />
des Karnak-Tempels in Ägypten überleben<br />
und ihn – wieder eine Anspielung auf<br />
Spielbergs „Jaws“ – beim finalen Showdown<br />
den Hai töten, der ihm im Original-Script eigentlich<br />
den Garaus machen sollte.<br />
Cineastische Kronen<br />
Für die Bond-Fans im Internet war und<br />
ist der Beisser der „Lieblings-Bösewicht“.<br />
Sein Erkennungsmerkmal, die Schiene aus<br />
Chromstahl, wurde für die Filmrolle einfach<br />
auf seine Vorderzähne geklemmt. Dazu<br />
Richard Kiel, der an Akromegalie litt, in seinem<br />
Leben aber nie eine Zahnspange tragen<br />
musste: „Das Gebiss war wirklich kein<br />
schönes Gefühl, eher so als hätte ich eine<br />
Stoßstange verschluckt. Dieses Chromteil<br />
tat zwar nicht weh, aber es verursachte einen<br />
gewissen Brechreiz. Ich habe noch ein<br />
Foto vom Dreh, wo ich aus einem Flugzeug<br />
springe mit dem Gebiss in der Hand, weil<br />
ich es im Mund nicht mehr aushielt.“<br />
In den 70er-Jahren gab es in Hollywood<br />
noch keine Körperrequisiten, wie sie später<br />
in Form von individuell angepassten Prothesen<br />
aus eingefärbtem, „geschmacksneutralem“<br />
Kunststoff getragen wurden, um
zum Beispiel schief stehende oder hässliche<br />
Zähne zu imitieren. Auch die heute übliche,<br />
digitale Nachbearbeitung von Gesichtern<br />
war noch 30 Jahre entfernt. Hätte es<br />
diese Möglichkeit schon gegeben, wäre eine<br />
der amüsantesten technischen Lösungen<br />
der 007-Reihe nicht entstanden: Die Vorgabe<br />
des Moonraker-Drehbuches für eine Nahaufnahme,<br />
bei der Richard Kiel das dicke<br />
Stahlkabel einer Seilbahn in Rio de Janeiro<br />
einfach durchbeisst, bescherte dem Schauspieler<br />
ein besonderes kulinarisches Erlebnis:<br />
„Das Kabel war aus Lakritz und sah<br />
täuschend echt aus. Ich musste die Szene<br />
zehnmal drehen – echt lecker!“<br />
Cineastische Unfälle<br />
Nach den sehr fiktionalen Handlungen von<br />
„Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker“<br />
setzten die Produzenten mit Beginn der<br />
80er-Jahre wieder verstärkt auf Realitätsnähe.<br />
Die Gangster blieben gefährlich, waren<br />
aber von einigermaßen normaler Statur und<br />
nicht mehr so unverletzbar wie der Beisser.<br />
Das Thema „Zähne“ war, sieht man von Beispielen<br />
wie der am Hubschrauber hängende<br />
Kettensäge aus „Die Welt ist nicht genug“<br />
ab, endgültig passé in der 007-Welt.<br />
Bis zum Frühjahr 2006, hier allerdings – so<br />
schrieben es fast alle britische Medien – in<br />
einem anderen Zusammenhang. Daniel<br />
Craig, Nachfolger von Pierce Brosnan im<br />
Geheimdienst ihrer Majestät, sollte bei den<br />
Dreharbeiten zu „Casino Royale“ in Prag<br />
eine Kampfszene spielen, in der er einen<br />
Handlanger von Bösewicht Le Chiffre aus<br />
dem Fenster eines Botschaftsgebäudes befördert.<br />
Der gegnerische Stuntman verletzte<br />
ihn dabei so stark an den Frontzähnen, dass<br />
Craigs Zahnarzt Dr. McNeil aus London eingeflogen<br />
werden musste.<br />
Ob eine Implantation mit Sofortbelastung<br />
durchgeführt wurde, ist allerdings nicht<br />
überliefert.<br />
FILMZÄHNE<br />
39
40 AKTUELLES<br />
Alle zwei Jahre ist die Internationale Dental-Schau in Köln der<br />
Treffpunkt der weltweiten Dentalbranche. Vom 20. bis 24. März<br />
2007 werden wieder Produkte präsentiert und Trends gesetzt.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> ist mit einigen interessanten Neuheiten vertreten.<br />
PERSPEKTIVEN<br />
IM DENT-ALL<br />
Eindrücke von der IDS 2005 am Stand von <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>: Das Angebotsspektrum umfasste Live-Demos und für<br />
das leibliche Wohl kleinere Erfrischungen in Form von Fruchtcocktails.<br />
Die Internationale Dental-Schau (IDS) hat<br />
sich in den vergangenen Jahren als weltweit<br />
größte und wichtigste Fachmesse für Zahnmedizin<br />
und Zahntechnik etabliert. Dies<br />
spiegelt sich in ihrem einzigartigen Angebotsspektrum<br />
wieder: Von „dentalen Blockbustern“<br />
bis zu individuellen Problemlösungen<br />
bietet die Leitveranstaltung der<br />
Dentalbranche für jeden etwas.<br />
Auch die steigende Zahl ausländischer Teilnehmer<br />
bestätigt die große Attraktivität und<br />
den guten Ruf der IDS. Zur letzten Dental-<br />
Schau im Jahr 2005 kamen 61 Prozent der<br />
Aussteller und 26 Prozent der rund 77.000<br />
Fachbesucher aus dem Ausland.<br />
Auf der IDS präsentieren die Aussteller<br />
an allen fünf Messetagen Neuheiten und<br />
Trends aus ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot.<br />
In kurzen Vorträgen wird<br />
Zahnärzten und Zahntechnikern die Möglichkeit<br />
geboten, sich zu Innovationen aus<br />
den Bereichen Implantatsysteme, Zahnersatz,<br />
Zahnästhetik, CAD/CAM sowie Lasertechnologie<br />
zu informieren.<br />
Auch <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> wird, wie in den vergangenen<br />
Jahren, auf der IDS 2007 mit einem großen<br />
Stand, dem aktuellen Angebotsspektrum<br />
und einigen Neuheiten vertreten sein.<br />
Wir laden Sie herzlich ein, auf einen Besuch<br />
bei uns in Halle 4.1 vorbeizuschauen.
Der 20 Jahreskongress der DGI unter dem Motto „Implantologie:<br />
Chancen und Risiken“ findet vom 3. bis 5. Mai 2007 statt. <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> ist als Goldsponsor sowie mit einem Workshop dabei.<br />
ASPEKTE<br />
DER IMPLANTOLOGIE<br />
Der Jahreskongress der Deutsche Gesellschaft<br />
für Implantologie im Zahn-, Mund-<br />
und Kieferbereich e.V. findet in diesem Jahr<br />
in München statt. Tagungsort ist das ArabellaSheraton<br />
Grand Hotel. In Foren zu<br />
Wissenschaft und Praxis werden verschiedene<br />
aktuelle Themen der Implantologie<br />
diskutiert, in Workshops können praktische<br />
Anwendungen vertieft werden. Für Zahntechniker<br />
und Zahnarzthelferinnen gibt es<br />
spezielle Programmangebote.<br />
Das Rahmenprogramm hält einige Highlights<br />
bereit. Am Donnerstag, den 3. Mai<br />
wird Oberbürgermeister Dr. Christian Ude<br />
bei der Eröffnungsfeier mit anschließendem<br />
Empfang im Alten Rathaus am Marienplatz<br />
einen Festvortrag halten. Geselliger Höhepunkt<br />
wird ein zünftiger Abend mit Kabarettist<br />
Gerhard Polt und den „Biermösl<br />
Blosn“ am Freitag im Augustiner-Keller sein.<br />
Unser Workshop zum Thema „Facetten in<br />
der Implantologie - aus Wissenschaft und<br />
Praxis“ findet am 3. Mai von 14:00 bis 17:00<br />
Uhr statt. <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> ist darüber hinaus als<br />
Goldsponsor innerhalb der Industrieausstellung<br />
vertreten. Wir würden uns sehr freuen,<br />
Sie in München begrüssen zu dürfen.<br />
INFORMATIONEN UND<br />
ANMELDEUNTERLAGEN<br />
DGI GmbH<br />
Glückstraße 11<br />
91054 Erlangen<br />
Tel.: 09131-853 3615<br />
Fax: 09131-853 4219<br />
info@dgi-gmbh.com<br />
AKTUELLES<br />
41<br />
Der Jahreskongress der Deutsche Gesellschaft<br />
für Implantologie im Zahn-, Mund-<br />
und Kieferbereich e.V. – zusammen mit der<br />
7. Jahrestagung des Landesverbandes Bayern<br />
im DGI e.V. – findet in diesem Jahr in<br />
München statt. Tagungsort ist das ArabellaSheraton<br />
Grand Hotel.<br />
In Foren zu Wissenschaft und Praxis werden<br />
verschiedene aktuelle Themen der Implantologie<br />
diskutiert. Auch für Zahntechniker<br />
und Zahnarzthelferinnen gibt es spezielle<br />
Programmangebote.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> ist als Goldsponsor innerhalb der<br />
Industrieausstellung vertreten. Wir würden<br />
uns freuen, Sie auf dem Kongress an unserem<br />
Stand begrüssen zu dürfen.
42 PRODUKTE<br />
Durch den Implantat-Eindreher<br />
ist die Implantat-Insertion<br />
schnell, einfach und effizient<br />
durchführbar.<br />
INNOVATIONEN<br />
DER NEUE IMPLANTAT-EINDREHER<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantate werden ohne eine<br />
vormontierte Einbringhilfe geliefert. Die Implantat-Insertion<br />
erfolgt mit Hilfe des Implantat-Eindrehers,<br />
den es in zwei verschiedenen<br />
Durchmessern (schmal bzw. breit)<br />
gibt. Für eine optimale Handhabung sowohl<br />
im anterioren als auch im posterioren Bereich<br />
stehen die Implantat-Eindreher in langer<br />
und kurzer Version zur Verfügung.<br />
Durch den Implantat-Eindreher ist die Implantat-Insertion<br />
schnell, einfach und effizient<br />
durchzuführen. Eine optimale Sicht auf<br />
das Implantatbett ist möglich. Die Messung<br />
der Implantationstiefe und die Möglichkeit,<br />
eventuell notwendige Anpassungen vorzunehmen,<br />
sind einfach umzusetzen.<br />
Für die finale Positionierung des Implantates<br />
kann der Drehmomentschlüssel mit Adapter<br />
oder die Ratsche zusammen mit dem<br />
Handgriff mit Winkelstückschaft eingesetzt<br />
werden. Die neue Ratsche besteht nur aus<br />
zwei Teilen. Sie kann für die Reinigung und<br />
Sterilisation einfach zerlegt werden. Wenn<br />
nötig, kann der Implantat-Eindreher auch<br />
für das Herausdrehen des Implantates genutzt<br />
werden.<br />
Die Vorteile des neuen Implantat-Eindrehers<br />
auf einen Blick:<br />
• Reduzierte Behandlungszeiten<br />
• Optimale Sicht auf das Implantatbett<br />
• Weniger Instrumente<br />
Die neue Ratsche kann zusammen<br />
mit dem Handgriff mit<br />
Winkelstück-Schaft für die finale<br />
Positionierung des Implantates<br />
eingesetzt werden.
DIE KONISCHE INNENVERBINDUNG<br />
JETZT IN ZWEI GRÖSSEN<br />
Alle <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Abutments werden über eine<br />
konische Implantat-Abutment-Verbindung –<br />
das Conical Seal Design TM – stabil und passgenau<br />
im Implantat verankert. Bisher gab es<br />
die konische Verbindung entsprechend den<br />
Implantat-Durchmessern 3.5, 4.0 und 4.5/5.0<br />
in drei unterschiedlichen Größen. Dementsprechend<br />
waren die prothetischen und labortechnischen<br />
Aufbauteile an der konischen<br />
Schnittstelle zum Implantat auch in drei verschiedenen<br />
Größen erhältlich.<br />
Um die Anzahl an Komponenten und damit<br />
auch Ihre Behandlungsplanung und Ihre Bestandsverwaltung<br />
zu optimieren, wurde die<br />
Innenverbindung der Implantat-Durchmesser<br />
3.5 S und 4.0 S (S = straight/parallelwandig)<br />
vereinheitlicht. Die konische Innenverbindung<br />
steht dementsprechend nur noch in<br />
zwei Größen zur Verfügung, die mit folgenden<br />
Implantatdurchmessern korrespondieren:<br />
• „schmal“ für die Implantate 3.5 S und 4.0 S<br />
– NEU! –<br />
• „breit“ für die Implantate 4.5/5.0 und 5.0 S<br />
Die neue Farbcodierung gibt nun die Größe<br />
der Verbindung an:<br />
• türkis = schmal<br />
• lila = breit<br />
DIE KUNSTSTOFF-KASSETTE<br />
FÜR DIE CHIRURGIE<br />
Die neue Kunststoff-Kassette bietet ein einfaches<br />
Ordnungssystem für chirurgische<br />
Instrumente und Bohrer, die für eine Implantatbehandlung<br />
mit dem <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Implantat-System<br />
benötigt werden (einschließlich<br />
Bohrer für das Implantat 5.0 S).<br />
Die Aussparungen, in welche die Bohrer<br />
sortiert werden, sind deutlich mit den<br />
Bohrerbezeichnungen markiert. Außerdem<br />
ist für jeden Implantat-Durchmesser die zugehörige<br />
Bohrschrittabfolge abgebildet.<br />
PRODUKTE<br />
43
44 ÜBERSICHT<br />
Die Natur macht es bei Zähnen und Zahnhalteapparat vor:<br />
Nur das Zusammenwirken verschiedener, dabei aber zusammenwirkender<br />
Faktoren sichert den Erhalt der Zahngesundheit.<br />
Wenn dieses Prinzip auch bei der Versorgung mit Implantaten<br />
eingehalten wird, steht dem klinischen Behandlungserfolg nichts<br />
entgegen.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong><br />
BioManagment<br />
Complex TM<br />
Durch das Zusammenwirken<br />
der unterschiedlichen<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Systemmerkmale<br />
kann das langfristige<br />
Ziel erreicht werden, das<br />
marginale Knochenniveau<br />
zu halten und damit ein<br />
langfristig-ästhetisches<br />
Behandlungsergebnis zu<br />
erzielen.<br />
Connective Contour TM<br />
PERIIMPLANTÄRE<br />
GESUNDHEIT:<br />
EIN HOLISTISCHER<br />
ANSATZ<br />
Der Erhalt des marginalen Knochenniveaus<br />
und die Gesundheit des supraalveolären<br />
Weichgewebes sind unbedingte Voraussetzungen<br />
für den langfristigen Erfolg einer<br />
Implantatbehandlung – unter klinischen wie<br />
auch unter ästhetischen Aspekten. Um diese<br />
beiden Ziele zu erreichen, bedarf es einer<br />
profunden Kenntnis der zu Grunde liegenden<br />
biologischen, biomechanischen und<br />
biochemischen Prinzipien. Und eines Implantatsystems,<br />
das diesen natürlichen Prinzipien<br />
die bestmöglichen Wirkungsvoraussetzungen<br />
ermöglicht – mit einer Vielzahl<br />
spezieller Eigenschaften, die synergistisch<br />
zusammenwirken.<br />
Warum Knochenverlust akzeptieren?<br />
Der initialen Heilung sowie der<br />
langfristigen Stabilität des marginalen<br />
Knochens kommen<br />
bei der Implantatbehandlung<br />
eine wichtige Rolle<br />
zu. Dabei „etwas“ Knochenverlust<br />
als eine unvermeidbare<br />
Folge zu<br />
betrachten, ist für <strong>Astra</strong><br />
<strong>Tech</strong> nicht akzeptabel.<br />
Auch für die Meinung,<br />
ein geringfügiger Verlust<br />
des Knochenniveaus sei<br />
– weil für das Erreichen einer<br />
gewissen Dimension an periimplantärer<br />
Mukosa notwendig<br />
– durchaus positiv, gibt es keine nachvollziehbare<br />
Begründung. Im Gegenteil:<br />
Nur eine optimale Unterstützung der knö-<br />
chernen Verhältnisse schafft die Grundlage<br />
für eine biologisch wirkungsvolle und ästhetisch<br />
befriedigende Weichteilsituation.<br />
Dabei geht es zunächst um eine schnelle<br />
und dauerhafte Einheilung des Implantates.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> hat dazu als erster und einziger<br />
Hersteller eine mikrorauhe, Fluorid-modifizierte<br />
Titan-Oberfläche entwickelt (Osseo-<br />
Speed TM ), deren klinische Vorteile bei der<br />
Stimulation einer periimplantären Knochenneubildung<br />
und stärkeren Knochen-Implantat-Verbindung<br />
in vielen Studien nachgewiesen<br />
wurden. In Verbindung mit einem<br />
Mikrogewinde am Implantathals (Micro-<br />
Thread TM ), das stimulierende Belastungsimpulse<br />
an das angrenzende Knochengewebe<br />
optimal abgibt und Belastungsspitzen im<br />
Bereich der Kortikalis wirkungsvoll reduziert,<br />
ergeben sich synergistische Effekte in<br />
Bezug auf die Einheilung des Implantates.<br />
Symbiose bedingt Synergie<br />
Nicht nur im Bereich von Implantat und<br />
Knochen, sondern auch am Übergang von<br />
Implantat und Abutment gilt es, die fundamentalen<br />
biologischen und biomechanischen<br />
Grundsätze zu beachten. In anderen<br />
Worten: Keine noch so optimale Stimulation<br />
der Knochen-Implantat-Verbindung kann<br />
langfristig erfolgreich sein, wenn sie nicht<br />
von weiteren wesentlichen Faktoren unterstützt<br />
wird. Hier spielen insbesondere die<br />
fast symbiotischen Wechselbeziehungen von<br />
alveolärem Knochen und perialveolärem<br />
Weichgewebe eine wichtige Rolle.
Da ist zunächst einmal die Art der Implantat-<br />
Abutment-Verbindung. Eine konische Verbindung<br />
unterhalb des marginalen Knochenniveaus,<br />
wie beim Conical Seal Design TM von<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>, hat an dieser kritischen Stelle<br />
mehrere Vorteile: Sie verlagert Spannungsspitzen<br />
bei funktioneller Belastung entlang<br />
des Implantatkörpers nach apikal und<br />
schützt somit den wichtigen Bereich des marginalen<br />
Knochens – den Bereich, der letztlich<br />
die anatomische Abstützung für das wichtige<br />
periimplantäre Weichgewebe bildet. Auch<br />
die Minimierung von Mikrobewegungen und<br />
Mikrospalten durch einen dichten Abschluss<br />
des Implantates sind wichtige Voraussetzungen<br />
für eine ungestörte Ausbildung der perialveolären<br />
Mukosa.<br />
Weichgewebe und Knochen: Henne oder Ei?<br />
Diese für das Implantat – und für die Ästhetik<br />
– so wichtige Mukosa erfüllt Aufgaben,<br />
wie sie auch beim natürlichen Zahn vorgegeben<br />
sind. Mit einem Unterschied: Im Bereich<br />
der dentogingivalen Verbindung – auch als<br />
Epithelansatz bezeichnet – findet sich immer<br />
eine biologisch dichte, für Mikroorganismen<br />
undurchlässige Gewebsbarriere zwischen der<br />
Mundhöhle und dem im Kiefer liegenden<br />
Teil des Zahnes. Bei einem Dentalimplantat<br />
muss diese höchst effektive Schutzfunktion<br />
erst nachgebildet werden. Hier kommt<br />
es im Verlauf des Heilungsprozesses der umgebenden<br />
Mukosa zur Ausbildung einer epithelialen<br />
Zone und zur Entstehung eines subepithelialen<br />
Bindegewebes. Während das<br />
Saumepithel in Höhe des Abutments eine Art<br />
Schmitt A, Zarb GA.<br />
The longitudinal clinical effectiveness of osseointegrated<br />
implants for single tooth replacement.<br />
Int. J Prosthod 1993; 6: 197–202.<br />
Buser D et al.<br />
Optimizing esthetics for implant restorations<br />
in the anterior maxilla: anatomic and surgical<br />
considerations. Int J Oral Maxillofac Implants<br />
2004; 19: 43–61.<br />
Weichgewebsbarriere bildet, lagern sich die<br />
bindegewebigen Strukturen direkt der<br />
Titanoberfläche des Abutments an. Zusammen<br />
spielen sie eine wichtige Rolle bei der<br />
Abdichtung zwischen Mundhöhle und<br />
Knochen.<br />
Diese Schutzfunktion kann nur erreicht werden,<br />
wenn der Heilungsprozess möglichst<br />
ungestört verläuft. Auch hier kommt es auf<br />
die spezifischen Eigenschaften des Implantatsystems<br />
an: die Erhaltung des marginalen<br />
Knochenniveaus als Stabilitätsfaktor, eine<br />
weitestgehende Minimierung von Mikrobewegungen<br />
an der Implantat-Abutment-Verbindung<br />
und eine Konturierung des Implantates<br />
und Abutments, die dem anliegenden<br />
Weichgewebe eine in Höhe und Volumen<br />
vergrößerte Kontaktzone bietet (Connective<br />
Contour TM ).<br />
Fazit<br />
Die Vielzahl der zu Grunde liegenden biologischen,<br />
biomechanischen und biochemischen<br />
Prinzipien, insbesondere aber die besondere<br />
Wechselbeziehung von Knochen und<br />
Weichgewebe, stand von Anfang an im Mittelpunkt<br />
aller Überlegungen bei <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong>.<br />
Mit dem Ergebnis eines Gesamtkonzeptes,<br />
das mit einem Satz beschrieben werden kann:<br />
Nur ein Zusammenwirken unterschiedlicher,<br />
in ihrer Gesamtheit aber synergistisch wirkender<br />
Faktoren eines Implantat-Systems erzielt<br />
zuverlässige, vorhersehbare Resultate.<br />
Nicht anders ist es in dem biologischen System,<br />
das wir als Natur bezeichnen.<br />
LITERATUR<br />
Araújo MG et al.<br />
Dimensional ridge alterations following tooth<br />
extractions. An experimental study in the dog.<br />
J Clin Periodontol 2005; 32: 212–218.<br />
Araújo MG et al.<br />
Ridge alterations following implant placement<br />
in fresh extraction sockets: an experimental<br />
study in the dog. J Clin Periodontol 2005; 32:<br />
645–652.<br />
ÜBERSICHT<br />
Wennström J et al.<br />
Bone level at implant-supported fixed partial<br />
dentures with and without cantilever extensi<br />
Clin Periodontol 2004; 31: 1077–1083.<br />
Belser UC et al.<br />
Implant placement in the esthetic zone. In:<br />
Clinical Periodontology and Implant Dentistry,<br />
Ed. 4, 2003, London; Blackwell Munksgaard:<br />
915–944.<br />
45
46 KOMMUNIKATION<br />
Früher war es irgendwie einfacher: Zahnarzt sieht Patient, entscheidet<br />
und behandelt, Kasse zahlt. Das hat sich grundlegend<br />
geändert. Heute muss – im wahrsten Sinne des Wortes – wirklich<br />
kommuniziert werden.<br />
Nicht zuletzt, um mit der richtigen Gesprächstechnik Patienten zu<br />
gewinnen.<br />
PEINLICHE BEFRAGUNG<br />
ODER HEBAMMENKUNST?<br />
Dr. Alexander Warkus<br />
Intelligenz System<br />
Transfer Leipzig<br />
www.ist-muenchen.de<br />
kontakt@intelligenz-systemleipzig.de<br />
Axel Thüne<br />
Training + Moderation<br />
+ Coaching<br />
www.axelthuene.de<br />
info@axelthuene.de<br />
Die Welt von „Geiz ist geil“ macht es leider<br />
vor: Leistungen werden akribisch verglichen,<br />
der Patient kommt zur Schnäppchenjagd,<br />
Selbst- und Zuzahlungen sind verhandelbar.<br />
Als Zahnarzt wollen – und müssen – Sie<br />
die Qualität Ihrer Leistung herausstellen.<br />
Doch für den Patienten beginnt bereits hier<br />
das Problem. Er soll sich eine „Meinung“<br />
über die zahnärztliche Qualität bilden. Dies<br />
aber ist ein ganz überwiegend subjektiver<br />
Prozess. Versteht er mich? Nimmt er mich<br />
ernst? Das bedeutet: Der Erstkontakt entscheidet.<br />
Axel Thüne, Moderator und Coach, beschreibt<br />
diesen Erstkontakt mit einer Reihe<br />
von kritischen Fragen: „Wie empfangen wir<br />
die Menschen, die unsere Praxis betreten?<br />
Als Patienten – also Kranke, Leidende, Erduldende?<br />
Oder als Menschen, auf die wir<br />
uns freuen, weil wir wissen, dass sie für unser<br />
Auskommen sorgen? Müssen diese Menschen<br />
erst in unserem Wartezimmer Platz<br />
nehmen oder werden sie freundlich mit<br />
Handschlag begrüßt – wie in unserem Kulturkreis<br />
eigentlich üblich – und mit neuesten<br />
Informationen versorgt?“<br />
Stichwort Kommunikation: Unter Zeitdruck<br />
kommt es hier leicht zu Pannen. Es<br />
sei denn, der Behandler macht sich die klassische<br />
ärztliche Gesprächstechnik zu Eigen.<br />
Seit Sokrates unübertroffen: Die nondirektive<br />
Gesprächsführung, die Aristoteles mit<br />
der Hebammenkunst vergleicht. Der Zahnarzt<br />
wird mit dieser Gesprächstechnik zum<br />
„Geburtshelfer“ der Patientenentscheidung.<br />
Durch gezielte Fragen führt er das Gespräch.<br />
Der Patient kommt selbst zu der Einsicht,<br />
dass Lösung A oder Lösung B die Richtige<br />
ist. Der Effekt: Die eigene Einsicht ist verbindlicher<br />
als jeder Ratschlag, der Patient<br />
fasst Vertrauen.<br />
Regel Nr. 1:<br />
Fragen und nochmals Fragen. Eine wirkliche<br />
Frage kann man nicht mit „Ja“ oder<br />
„Nein“ beantworten. Deswegen beginnt sie<br />
vorzugsweise mit einem „Wie?“ oder „Warum?“.<br />
Gut sind auch noch andere W-Sätze:<br />
wann, womit, wo, wie viel ... „Wann ist das<br />
zum ersten Mal aufgetreten?“<br />
Regel Nr. 2:<br />
Nachfragen, nachfragen, nachfragen! Die<br />
Startfrage lautete beispielsweise: „Wie waren<br />
Sie denn bisher mit Ihrem Gebiss zufrieden?<br />
Welche Probleme gab’s denn bisher?“<br />
Die Antwort: „Ach ja, eigentlich, bis das mit<br />
den Backenzähnen losging, hatte ich keine<br />
Probleme.“ Nachfrage: „Wie war das mit<br />
Ihren Backenzähnen?“ Das Prinzip: Möglichst<br />
oft aus der letzten Antwort des Patienten<br />
eine Frage formulieren: „Sie sagten – wie<br />
war das genau?“; „Schmerzen – wie fing das<br />
an?“; „Was haben Sie dann gemacht?“<br />
Regel Nr. 3:<br />
Zahnarztstuhl und Diagnose zuletzt. Früher<br />
galt es als effizient, umgehend mit der Diagnose<br />
zu beginnen und nur diagnosebegleitend<br />
alles Weitere abzufragen, Vorschläge zu<br />
machen, Kosten anzudeuten. Da lag der Patient<br />
schon auf dem Stuhl.<br />
Die Zeiten (und die Menschen) ändern sich.<br />
Der Patient erwartet im Gespräch vor allem<br />
eines: gleiche Augenhöhe. Heute kommt<br />
deswegen zuerst die Anamnese, dann das<br />
rücksichtsvolle Gespräch und die Besprechung<br />
der Behandlungsidee. Erst danach<br />
folgt die Bestandsaufnahme. Vorbei sind jedenfalls<br />
die Zeiten schneidiger Vorschläge,<br />
souveräner Anweisungen, dringlicher Belehrungen<br />
und entschlossener Bekanntgabe<br />
der Behandlungsschritte an einen liegenden<br />
Patienten.
Nota bene: Kommunikation kommt vom<br />
lateinischen „cum-munere“, miteinander<br />
einen Wall, eine Mauer gegen den gemeinsamen<br />
Feind errichten. Die gemeinsame<br />
Schanzarbeit, die Kommunikation, ist also<br />
auf ein Feindbild angewiesen. Das darf im<br />
Gespräch nicht vergessen werden. In anderen<br />
Worten: Verbünden Sie sich mit Ihrem<br />
Patienten gegen Karies, Kasse & Co. – was<br />
immer die Situation dazu hergibt.<br />
Auch eine Praxisanmutung, die Autorität<br />
vermitteln soll, ist laut Psychologe Dr. Alexander<br />
Warkus passé: „Der Inquisitor drohte<br />
durch das Vorzeigen der Instrumente mit<br />
der peinlichen Befragung, also der Befragung<br />
unter Pein, was nichts anderes bedeutet<br />
als die Befragung unter Schmerzen. Der<br />
Arzt kann im Gespräch überzeugen.“ Hier<br />
sind die zentralen Elemente einer guten Beratungssituation:<br />
• Sitzen – am besten an einem kleinen runden<br />
Tisch. Schieben Sie nicht zum Schutz<br />
einen Schreibtisch zwischen sich und den<br />
Patienten.<br />
• Ideal ist ein eigener Beratungsraum. Hier<br />
finden sich allenfalls Anschauungsmaterialien.<br />
Bohrer, Fräsen und anderes Dentalbesteck<br />
sind tabu.<br />
• Vertrauen und Ruhe – der abgeschlossene<br />
Beratungsplatz ergänzt den offenen Wartebereich<br />
der Praxis. Fenster, Licht und<br />
Pflanzen gehören zum Wohlfühlen.<br />
• Zeit hat man nicht – Zeit nimmt man<br />
sich. Das gilt auch für das persönliche Gespräch<br />
mit dem Patienten. Lassen Sie auch<br />
dem Patienten genügend Zeit für die Entscheidung.<br />
• Aktives Zuhören – Sie werden erstaunt<br />
sein, mit wie wenig Redeaufwand Sie verstanden<br />
werden.<br />
• Zum Abschluss heißt es: loben! Bestärken<br />
Sie die Entscheidung des Patienten, auch<br />
die zum Implantat. So helfen Sie ihm über<br />
die typische „Reuephase“ nach einer weitreichenden<br />
Entscheidung.<br />
Fazit:<br />
Erfolgreiche Kommunikation besteht aus<br />
mehr als nur Worten. Menschen verfügen<br />
über sehr empfindliche „Antennen“, mit<br />
denen sie unterbewusst sofort feststellen, ob<br />
ihr Gegenüber das Gesagte auch ernsthaft<br />
lebt oder nur Worthülsen von sich gibt.<br />
Mit Zuhören, Fragen und Verstehen bauen<br />
Sie ein Vertrauensverhältnis auf. Im gemeinsamen<br />
Beratschlagen werden Ihr Patient<br />
und Sie zu Verbündeten. Nur so können Sie<br />
in Zeiten von McZahn den Erfolg Ihrer Praxis<br />
sichern.<br />
KOMMUNIKATION<br />
47
48 MARKETING<br />
Die Gesundheitsreform macht Patienten kritischer und mündiger.<br />
Sie wollen von ihrem Zahnarzt professionell und zeitnah informiert<br />
werden – nicht erst, wenn sie in die Praxis kommen.<br />
Eine Homepage im Internet bietet dazu hervorragende<br />
Möglichkeiten.<br />
VERTRAUENSBILDENDE<br />
MASSNAHME
Die Veränderungen auf dem Gesundheitsmarkt<br />
erzeugen beim Patienten immer<br />
größere Unsicherheit und verstärken das<br />
Bedürfnis nach mehr Information und Aufklärung<br />
im Vorfeld einer Behandlung. Auch<br />
der steigende Wettbewerb unter den Zahnarztpraxen<br />
erfordert künftig den Einsatz<br />
moderner Marketinginstrumente. Dabei<br />
spielen Öffentlichkeitsarbeit und Patienteninformierung<br />
als kommunikativer Teil des<br />
Marketings eine immer wichtigere Rolle.<br />
Best Agers im Web<br />
Angesichts der zunehmenden Akzeptanz,<br />
das Internet als Informationsmedium zu<br />
begreifen, und der Tatsache, dass mittlerweile<br />
80 Prozent der Haushalte über einen<br />
eigenen PC mit Internetzugang verfügen,<br />
erstaunt es, dass viele Heilberufler<br />
sich bis heute diesem Medium verweigern.<br />
Studien ergaben wiederholt, dass der Internetanwender<br />
gerne auf die zum Thema<br />
Gesundheit angebotenen Informationen<br />
zurückgreift. Ferner ist ein Trend zu beobachten,<br />
dass im sozialen Umfeld Internetadressen<br />
als Empfehlungen weitergereicht<br />
werden – hier gibt es Namen, die sich auf<br />
diese Weise lawinenartig verbreiten.<br />
Von 1997 bis 2006 hat sich der Anteil der Internetnutzer<br />
in Deutschland von damals 6,5<br />
Prozent fast verzehnfacht. Dafür gibt es viele<br />
Gründe: Die Verfügbarkeit und Bandbreite<br />
nahm in diesem Zeitraum deutlich zu, die<br />
Internetnutzung verbilligte sich stark – nach<br />
Angaben des Statistischen Bundesamtes allein<br />
zwischen August 2005 und August 2006<br />
um 4,5 Prozent.<br />
Eine im August 2006 veröffentlichte Studie<br />
von TNS Infratest hat ergeben, dass bereits<br />
58 Prozent aller Deutschen online sind –<br />
Tendenz steigend. Damit sind, nach der<br />
ARD/ZDF-Online-Studie 2006, inzwischen<br />
38,6 Millionen bundesdeutsche Erwachsene<br />
„im Netz“. Auch die Altersgruppe der über<br />
50-Jährigen entdeckt die virtuelle Welt des<br />
Informationsaustausches für sich, die Quote<br />
beträgt hier mittlerweile 34 Prozent.<br />
Professionelle Arbeit – auch im Netz<br />
Aus diesem Grund ist, neben professionell<br />
gestalteten Praxisräumen, zuvorkommenden<br />
Helferinnen und einer guten zahnärztlichen<br />
Behandlung, auch der Auftritt im Internet<br />
ein wichtiges Entscheidungskriterium<br />
für die Patienten. Dennoch verfügt ein großer<br />
Teil der Zahnärzte in Deutschland immer<br />
noch nicht über eine eigene Praxishomepage.<br />
Hinzu kommt, dass nach grober<br />
Schätzung der Kammern etwa 40 Prozent<br />
der bestehenden Homepages rechtlich fehlerhaft<br />
sind. Deswegen gilt: Ein sachliches<br />
Informationsangebot, von medizinischen<br />
Fakten geleitet und frei von Anpreisungen<br />
und Herausstellungen, schafft zusätzliches<br />
Vertrauen beim Patienten und ist rechtlich<br />
unbedenklich.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> unterstützt Sie bei der Gestaltung<br />
Ihres individuellen Internetauftrittes.<br />
Das Leistungspaket umfasst die komplette<br />
Erstellung einer professionellen Homepage<br />
nach den für die Heilberufe geltenden<br />
gesetzlichen Auflagen. Speziell für implantologisch<br />
tätige Zahnarztpraxen kann das<br />
besondere Leistungsspektrum anschaulich<br />
dargestellt sowie mit eigenen Bildern und<br />
Texten ergänzt werden.<br />
Online in zehn Tagen<br />
Die komplette Umsetzung erfolgt durch einen<br />
professionellen Web-Designer, der auf<br />
die Erstellung von Homepages für Ärzte<br />
und Zahnärzte spezialisiert ist. Neben dem<br />
Umfang, der sich auf mehrere Seiten erstrecken<br />
kann, wird auch die Internetadresse<br />
(Domain) nach ihren Wünschen festgelegt.<br />
Die Umsetzung, von der Bestellung bis zur<br />
Freischaltung im Netz, dauert nicht länger<br />
als zehn Tage. Über ein anwendungsfreundliches<br />
Content Management-System können<br />
alle späteren Updates durch Sie und Ihre<br />
Mitarbeiter vorgenommen werden. Selbstverständlich<br />
stehen wir bei <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> auch<br />
für alle weiteren Fragen nach Fertigstellung<br />
Ihrer Homepage jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
Unser Tipp: Überzeugen Sie Ihre zukünftigen<br />
Patienten durch einen professionell gestalteten<br />
Online-Auftritt. Sie erhöhen Ihre<br />
Präsenz im Markt und erreichen Ihre Patienten<br />
von morgen.<br />
MARKETING<br />
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN<br />
Unsere Kontaktadresse:<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> GmbH<br />
Frau Eva Andries<br />
An der kleinen Seite 8<br />
65604 Elz<br />
Telefon: 06431-98 69 210<br />
E-Mail: eva.andries@astratech.com<br />
Fordern Sie kostenlos die Informationsbroschüre „Blickpunkt Implantat-<br />
praxis“ mit dem beiliegenden Antwortfax an.<br />
Natürlich können Sie sich auch an Ihren <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Dental Außendienstmitarbeiter<br />
vor Ort wenden.<br />
49
50 PORTRAIT<br />
Jährlich werden in Deutschland rund 1.800 Kinder mit Lippen-<br />
Kiefer-Gaumenspalte geboren. Eine Fehlbildung, die für die Betroffenen,<br />
aber auch für ihre Eltern eine große Belastung darstellt.<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> unterstützt deswegen die „Initiative Lippen-, Kiefer-,<br />
Gaumenspalte“ an der Uniklinik Mainz.<br />
WENN SIE SPENDEN<br />
MÖCHTEN:<br />
Spendenkonto-Nr.: 75<br />
Sparkasse Mainz<br />
BLZ 550 501 20<br />
Verwendungszweck:<br />
ZMK 9413-6<br />
(bitte unbedingt angeben)<br />
KLEINE HELDEN<br />
Die „Kinderinitiative Lippen-,<br />
Kiefer-, Gaumenspalte“ unter<br />
der Leitung von Professor<br />
Dr. Dr. Wilfried<br />
Wagner, Direktor der<br />
Klinik für Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie<br />
am Universitätsklinikum<br />
Mainz,<br />
fördert die schrittweise,<br />
intensive Behandlung<br />
der betroffenen Patienten.<br />
Mit langjähriger<br />
Erfahrung und unter Anwendung<br />
neuester wissenschaftlicherErkenntnisse<br />
und <strong>Tech</strong>niken werden die<br />
angeborenen Anomalien behutsam<br />
korrigiert. Bei der Rehabilitation<br />
der „Kleinen Helden“, die oft eine<br />
Vielzahl von Maßnahmen erdulden müssen,<br />
steht Teamwork im Vordergrund des Mainzer<br />
Konzeptes. Das Motto lautet: generelles<br />
Wissen bei spezialisiertem Handeln.<br />
Lippen-, Kiefer-, und Gaumenspalten gehören<br />
zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen<br />
des Menschen. Dabei gibt es geographische<br />
und ethnische Unterschiede: Bei<br />
den Ureinwohnern Australiens, Amerikas,<br />
Kanadas, Indiens und den Menschen asiatischer<br />
Abstammung treten Spalten häufiger<br />
auf. Die wenigsten Fehlbildungen dieser Art<br />
Eine Mutter mit ihrem Säugling während der Sprechstunde.<br />
Das Kind leidet unter einer Gaumenspalte<br />
finden sich bei der afrikanischen Bevölkerung,<br />
Europa liegt im Mittelfeld. Laut Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) liegt die<br />
Häufigkeit des Auftretens von Lippen-, Kiefer-,<br />
und Gaumenspalten weltweit bei 16,7<br />
in 10.000 Lebendgeborenen (Zahlen von<br />
2001-2003).<br />
Um die Initiative finanziell zu unterstützen,<br />
veranstaltet <strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> bereits seit 2005<br />
ein großes Benefiz-Fussballtunier unter dem<br />
Titel „<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Deutschland-Cup“. Von<br />
dem Erlös des letzten Tunieres, das wieder<br />
auf dem Gelände des Bundesligisten 1. FSV<br />
Mainz 05 ausgetragen wurde, konnte ein digitales<br />
Pulsoxymeter und eine 3D-Analyse-Software<br />
für den bereits vorhandenen<br />
Digitalen Volumentomographen (DVT) angeschafft<br />
werden. Damit ist es möglich, präoperative<br />
Untersuchungen, aber auch Verlaufskontrollen<br />
knöcherner Veränderungen<br />
(z.B. Tumore) durchzuführen – und dies im<br />
Vergleich zur Computertomographie deutlich<br />
strahlungsärmer.<br />
Auch für den Sommer 2007 ist wieder ein<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> Deutschland-Cup geplant, bei<br />
dem Hobbyteams aus Zahnärzten und<br />
Zahnmedizinstudenten spielen werden.<br />
Wer sich für eine Teilnahme interessiert:<br />
Kurze E-Mail an Thomas Höffner unter<br />
thomas.hoeffner@astratech.com oder<br />
Anruf unter 06431-98 69 316 genügt.<br />
Dr. Susanne Wriedt, OÄ der Kieferorthopädie, und<br />
Priv.-Doz. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas, behandelnder Arzt
Mit „Casino Royale“ ist vor kurzem der 21. Bond in die Kinos gekommen.<br />
Wir nehmen dies zum Anlass für ein 007-Gewinnspiel.<br />
LIZENZ ZUM GEWINNEN<br />
Unser Hauptpreis ist die gerade erschienene<br />
„James Bond Ultimate Collection“, ein<br />
Agentenkoffer mit 40 DVDs, der alle 20 bisherigen<br />
007-Abenteuer plus einiges an Bonusmaterial<br />
enthält. Als 2. bis 5. Preis verlosen<br />
wir je ein Bond-Abenteuer auf DVD, als<br />
6. bis 8. Preis je ein originales Bond-Filmplakat<br />
aus den 6oer- oder 70er-Jahren.<br />
Wenn Sie teilnehmen möchten: Die folgenden<br />
Fragen sind leicht zu beantworten –<br />
auch ohne ein Bond-Kenner zu sein. Einfach<br />
die richtige Antworten auf dem beigefügten<br />
Einleger ankreuzen und per Fax an die<br />
Nummer 06431-98 69 700 senden. Natürlich<br />
können Sie uns die Antworten auch per E-<br />
Mail an katja.geis@astratech.com schreiben.<br />
Bitte beachten Sie den Einsendeschluss am<br />
31. März 2007. Viel Glück!<br />
GEWINNSPIEL<br />
Frage 1<br />
Nur einer Sängerin wurde die Ehre zuteil, mit „Goldfinger“,<br />
„Diamonds are forever“ und „Moonraker“ drei Titelmelodien der<br />
James Bond-Filmreihe zu singen. Sie hieß<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Whitney Houston<br />
Shirley Bassey<br />
Ella Fitzgerald<br />
Frage 2<br />
Schon 1967 gab es eine Bond-Persiflage mit dem Titel „Casino Royale“.<br />
Mit dabei war einer der größten Charakterdarsteller der Filmgeschichte.<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Orson Welles<br />
John Wayne<br />
Tom Hanks<br />
Frage 3<br />
Der berühmteste aller 007-Dienstwagen, ein Aston Martin DB 5 von<br />
1964, war ausgestattet mit einer Reihe von technischen Besonderheiten,<br />
um sich der Gegner zu erwehren. Dazu gehörte ein<br />
A<br />
B<br />
C<br />
Granatenwerfer<br />
Raketenantrieb<br />
Schleudersitz<br />
51
52 SCHWERPUNKT<br />
„In der lebendigen Natur geschieht nichts, was nicht<br />
in der Verbindung mit dem Ganzen steht.“<br />
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832),<br />
deutscher Dichter<br />
<strong>Astra</strong> <strong>Tech</strong> GmbH · An der kleinen Seite 8 · 65604 Elz · Tel.: (0 64 31) 98 69 0 · Fax: (0 64 31) 98 69 500 · www.astratechdental.de