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Bezirkseinteilung im Allgemeinen Sozialen Dienst unter ...

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Landkreisnachrichten 42. Jahrgang<br />

Und nun der Einblick ins<br />

mathematische Detail<br />

Modellbeispiel zur Berechnung des Einwohnerwertes:<br />

Aus Vereinfachungsgründen beschränken<br />

wir uns <strong>im</strong> folgenden Beispiel auf<br />

zwei Kriterien, die Vorgehensweise <strong>unter</strong>scheidet<br />

sich nicht durch die Anzahl<br />

der Kriterien. (Vereinfachtes Beispiel<br />

siehe Tab. 1)<br />

Wir stoßen jedoch auf das Problem,<br />

dass die Zahl z. B. des zweiten Kriteriums<br />

unseres Beispiels, die Zahl der <strong>unter</strong><br />

18-Jährigen (ungeachtet ob als absolute<br />

Zahl, z. B. bei der Gemeinde D 4438 oder<br />

als gewichtete Zahl 13 314) nichts darüber<br />

aussagt, ob Gemeinde D z. B. <strong>im</strong> Vergleich<br />

zur Gemeinde B <strong>im</strong> Verhältnis zur Einwohnerzahl<br />

wirklich mehr Kinder und<br />

Jugendliche in ihren Gemeindegrenzen<br />

hat. Lösung bringt die Umrechnung der<br />

absoluten Zahl der <strong>unter</strong> 18-Jährigen in<br />

die Zahl pro Tausend Einwohner. Gleiches<br />

gilt entsprechend für das erste Kriterium<br />

unseres Beispiels, der Zahl der<br />

Sozialhilfeempfänger. (Erweitertes Beispiel<br />

siehe Tab. 2)<br />

Es wird deutlich, dass in B <strong>im</strong> Verhältnis<br />

zur Einwohnerzahl mehr Kinder und Jugendliche<br />

<strong>unter</strong> 18 Jahren leben als in D.<br />

Die Gewichtung des Kriteriums (hier:<br />

mit Faktor 3) könnte nun nicht mehr von<br />

der absoluten Zahl (hier: 2453) sondern<br />

von der zur Einwohnerzahl relativen Zahl<br />

(hier: 230,24) vorgenommen werden,<br />

aber . . .<br />

. . . ein weiteres Problem wird sichtbar.<br />

Das Kriterium 2 überlagert das Kriterium<br />

1 völlig. Das Abschneiden der Gemeinden<br />

be<strong>im</strong> ersten Kriterium (Unter-<br />

Alternativen<br />

Tab. 1<br />

216<br />

schied zwischen dem höchsten und dem<br />

tiefsten Wert ca. 18 Punkte) ist <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum zweiten Kriterium (hier liegt<br />

der Unterschied bei beinahe 192 Punkten)<br />

vollkommen zu vernachlässigen. Die<br />

Kriterien können <strong>unter</strong>einander infolge<br />

der rein zahlenmäßigen Unterschiede<br />

nicht vernünftig verglichen bzw. ins Verhältnis<br />

gesetzt werden. Eine Gewichtung<br />

macht, da kaum Auswirkungen, keinen<br />

Sinn. Lösung bringt eine weitere zu entwickelnde<br />

relative Zahl. Relativ daher,<br />

weil nun die Zahl „je Tausend Einwohner“<br />

(z.B. Zahl der <strong>unter</strong> 18-Jährigen je Tausend<br />

Einwohner) der einzelnen Gemeinde für<br />

jedes Kriterium in das Verhältnis zum zu<br />

errechnenden Mittelwert aller Gemeinden<br />

desselben Kriteriums gesetzt wird.<br />

Es wird also je Kriterium das Verhältnis<br />

der einzelnen Gemeinde zum Mittelwert<br />

aller Gemeinden in Prozent ermittelt.<br />

Bsp.: Kriterium 2 „Zahl der <strong>unter</strong> 18-Jährigen<br />

je 1000 Einwohner“:<br />

Gemeinde B hat hier den Wert 230,24<br />

Der Mittelwert aller Gemeinden<br />

ergibt 201,91<br />

((166,23 + 230,24 + 202,60 + 208,56)/4)<br />

B hat somit (230,24/201,91 x 100) ein<br />

Verhältnis von 114,03 %, liegt also ca.<br />

14 % über dem Mittelwert<br />

Gemeinde Einwohner- Kriterium 1 Kriterium 2<br />

zahl Sozialhilfeempfänger Zahl der <strong>unter</strong> 18-Jährigen<br />

Anzahl Gewichtung Wert Anzahl Gewichtung Wert<br />

A 12 224 62 2 124 2 032 360<br />

Alternativen<br />

Tab. 2<br />

B 10 654 77 2 154 2 453 3 7 359<br />

C 3 618 9 2 18 733 3 2 199<br />

D 21 279 244 2 488 4 438 3 13 314<br />

Ge- Einwoh- Kriterium 1 Kriterium 2<br />

meinde nerzahl Sozialhilfeempfänger Zahl der <strong>unter</strong> 18-Jährigen<br />

Anzahl je Gewich- Wert Anzahl je Gewich- Wert<br />

1000 Ew. tung 1000 Ew. tung<br />

A 12 224 62 5,07 2 10,14 2032 166,23 3 498,69<br />

B 10 654 77 7,23 2 14,45 2453 230,24 3 690,73<br />

C 3 618 9 2,49 2 4,98 733 202,60 3 607,79<br />

D 21 279 244 11,47 2 22,93 4 438 208,56 3 625,69<br />

Diesen Schritt haben wir für sämtliche<br />

o. g. Kriterien durchgeführt mit der Folge,<br />

dass durch das „Verhältnis“ der einzelnen<br />

Gemeinden „zum Mittelwert in %“ eine<br />

Unabhängigkeit zur absoluten Zahl des<br />

einzelnen Kriteriums (Erfüllungsgrad)<br />

entsteht. Relevant ist vielmehr das Verhältnis<br />

zwischen den Gemeinden, also<br />

die Unterschiede zueinander und zum<br />

Mittelwert. Ein zahlenmäßiges Übergewicht<br />

eines einzelnen Kriteriums wird<br />

hierdurch ausgeschlossen, gleichzeitig<br />

jedoch die Unterschiede zwischen den<br />

Gemeinden je Kriterium gewahrt.(Erweitertes<br />

Beispiel siehe Tab. 3)<br />

Die Gewichtung (be<strong>im</strong> Kriterium „Zahl<br />

der <strong>unter</strong> 18-Jährigen“ um den Faktor 3)<br />

wird nun nicht bei der Zahl „je Tausend<br />

Einwohner“, sondern bei unserer neuen<br />

relativen Zahl „Verhältnis“ vorgenommen.<br />

Sie macht nun Sinn, da das zweite<br />

Kriterium das erste zahlenmäßig nicht<br />

mehr überlagert.<br />

In einem nächsten Schritt werden die<br />

Werte (= „Verhältnis“ x Gewichtungsfaktor)<br />

aller Kriterien jeder einzelnen Gemeinde<br />

zusammengezählt (<strong>im</strong> o. g. Beispiel<br />

bei A 154,55 + 246,99 = 401,54). Die<br />

Summe haben wir „Summe der Sozialindikatoren“<br />

genannt. So erhält nun jede<br />

Gemeinde ihren aufsummierten Sozialindikatorwert.<br />

Anschließend wird der Mittelwert aller<br />

Sozialindikatorwerte der Gemeinden gebildet.In<br />

unserem Beispiel ergibt dies den<br />

Mittelwert 500,0. Dieser Mittelwert entspricht<br />

dem durchschnittlichen Sozialindikatorwert<br />

aller Gemeinden <strong>im</strong> Kreis,<br />

also dem durchschnittlichen „Zustand“ in<br />

einer Gemeinde (= 100 %). Nachdem wir

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