Leitlinie Ergometrie
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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung 15<br />
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Belastungs-Untersuchungen bei Frauen<br />
Unterschiedliche Ergebnisse von Belastungs-Untersuchungen sind bei Frauen im Vergleich<br />
zu Männern durch differente Belastungs-Physiologie, Körperbau, Koronarphysiologie und<br />
Prävalenz der koronaren Herzkrankheit bedingt (21,25). Die geringere Spezifität belastungs-<br />
induzierter ST-Strecken-Senkungen zur Diagnose einer koronaren Herzkrankheit ist bei<br />
Frauen Ausdruck einer geringeren Prävalenz der koronaren Herzkrankheit (6,9,37,38,46,61).<br />
Aufgrund einer offensichtlich gesteigerten Katecholaminausschüttung während<br />
Belastung und einer dadurch bedingten Konstriktion der Koronargefäße (besonders während<br />
Menstruation und Präovulation), haben Frauen häufiger „falsch positive“ Belastungs-Unter-<br />
suchungen als Männer (17,50). Diese Ergebnisse werden möglicherweise auch durch eine<br />
höhere Prävalenz von Befunden wie Mitralsegelprolaps und mikrovaskulärer Angina beein-<br />
flußt (42).<br />
Dokumentation<br />
Die Dokumentation der gesamten Belastungs-Untersuchung sollte in Form eines definierten<br />
Protokolls erfolgen. Dieses Protokoll sollte Indikation zur Belastungs-Untersuchung, aktuelle<br />
Medikation und Art der Belastung (Fahrrad-, Laufbandergometrie) enthalten. Es erscheint<br />
sinnvoll, wichtige Parameter wie Herzfrequenz- und Blutdruckverhalten graphisch aufzu-<br />
zeichnen und andere Befunde (ST-Strecken-Verhalten, Auftreten von Herzrhythmusstörungen<br />
usw.) oder Symptome (Beschwerden) zu beschreiben. Jedem Protokoll müssen die Orginal-<br />
EKG-Registrierungen beigefügt werden.