Erzählliteratur 1700-1830 - leinstein.de

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12 Examensvorbereitung | Englische Literaturwissenschaft | Roman des 18. Jahrhunderts gesellschaftlichen Moralvorstellungen im Vordergrund der Didaktik, doch erzählt wird aus dem Blickwinkel der Frauen, somit wird die „männliche“ Welt infrage gestellt. Eliza Haywood The History of Miss Betsy Thoughtless Charlotte Lennox The female Quixote or Arabella � Nuancierte Darstellung in Form von Bewusstseinsdarstellungen und Dialogen Aufwertung weiblicher Empfindungsweisen Verknüpfung Gesellschaftskonformer Werte mit weiblichen Sehweisen Sarah Scott Feministische Gesellschaftskritik: A Description of Millenium Hall � Weiblicher Mikrokosmos als alternative Welt zur korrupten und brutalen Gesellschaff. Ein neues Genre: Der weibliche Erziehungsroman In weiblichen Erziehungsromanen enthaltene fiktionale Entwürfe von Weiblichkeit stehen in einer engen dialogischen Beziehung zu nichtfiktionalen Diskursen! Frances Burney Autorinnen machen die Vorstellung der Veränderbarkeit und Perfektibilität des Menschen auch für Frauen geltend! Ihre Heldinnen haben am Ende jeweils ihre Wünsche zu unterdrücken gelernt, sind reformiert und angepasst. Allerdings: Durch die permanente Präsenz der weiblichen Sichtweise kommt es zu einer Relativierung des Normensystems der Gesellschaft! � Man nahm an, die Körpersprache (Erröten, blaß werden etc.) sei ein untrüglicher Spiegel der Gefühlswelt. Variationen des pikaresken Romans und der fiktiven Autobiographie: John Cleland, Francis Coventry, Tobias Smollet Fieldings prägender Einfluss wird deutlich Tobias Smollett Pikarohafte Romane Episodenhafte Struktur Äußeres Geschehen mit ereignisreichem und spannendem Handlungsverlauf im Vordergrund Figurencharakterisierung beschränkt sich oft auf bis ins Groteske übersteigerte Beschreibung äußerer Merkmale Roman: Roderick Random o Autodiegetischer Ich-Erzähler, der zugleich Protagonist der Handlung ist Roman Humphrey Clinker ist bereits im Kontext der Entdeckung der Subjektivität zu sehen, wie sie seit Sterne aktuelle wird. Richard Leinstein
13 Examensvorbereitung | Englische Literaturwissenschaft | Roman des 18. Jahrhunderts Innovative Erzählstrategien, Subjektivität und Empfindsamkeit: Laurence Sterne, Oliver Goldsmith, Henry Mackenzie Entdeckung der Subjektivität Ausprägung von drei eigenständigen Gattungen: 1. Empfindsamer Roman 2. Schauerroman 3. Politischer Roman Laurence Sterne Bedeutendster Repräsentant des empfindsamen Romans Trug wesentlich zur Verbreitung der Kultur / des Kults der Empfindsamkeit in Europa bei Aufwertung und Inszenierung von Subjektivität. Tristram Shandy Im Tristram Shandy stehen nicht Handlungen, sondern die Meinungen von Tristram Shandy im Mittelpunkt Durchbrechung der Darstellungskonventionen der fiktiven Biographie Missachtung und Durchbrechung aller etablierten Erzählkonventionen Unterbrechungen und Digressionen statt linearer Handlung Der Leser soll seine eigenen Schlüsse ziehen Spiel mit dem fiktiven Leser Wirklichkeitsbezug tritt hinter Selbstreflexivität zurück Metafiktion und Illusionsdurchbrechung Erzählweise entspricht der von John Locke entwickelten Theorie der Ideenassoziation Körpersprache als wichtiges Nonverbales Ausdrucksmittel für die Zusammenhänge zwischen Kommunikation, sensibility, Moral. Während Dialoge scheitern wird das Wesen der Figuren durch ihre Mimik und Gestik deutlich. Kritik an der Empfindsamkeit: A Sentimental Journey Kritik am mit der Empfindsamkeit einhergehenden Voyeurismus und an der sensationsheischende Verwendung empfindsamer Werte � Ironisierung, denn: Nachempfinden von Leiden führt nicht zu Hilfe, sondern zur Verdrängung der Missstände, was durch die eigenen Sensibilität begründet wird. The Man of Feeling Archetypisch von Henry Mackenzie: Typus des sehr feinfühligen, wohltätigen und verletzlichen man of feeling. Er verfügt über ein großes Maß an sensibility und nimmt tränenreich Anteil am Schicksal seiner leidenden Mitmenschen. Beabsichtigt ist das Ansprechen des Lesers, um dessen Emotionen zu kultivieren und dessen Moral zu heben Entdeckung von Humanität Hinwendung zum Subjekt � Geistes- und kulturgeschichtliche Umbruchsphase, Epochenschwelle zwischen Klassizismus und Aufklärung / Romantik Richard Leinstein
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