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Download PDF - Pastoral für Menschen mit Behinderung

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aber kaum hinreichend realisieren lässt (Wunsch: 93%<br />

versus Realität: 49%) Auch können sie sowohl ihre behinderten<br />

(Wunsch: 57% versus Realität: 35%) als auch<br />

nichtbehinderten Freund/-innen (Wunsch: 72% versus<br />

Realität: 33%), die sie nicht aus der Werkstatt kennen,<br />

nicht so häufig sehen und treffen, wie sie sich das wünschen.<br />

Dem Wunsch nach nichtbehinderten<br />

Urlaubspartner/-innen (Wunsch: 46% versus Realität:<br />

13%) und nach integrativen Angeboten (Wunsch: 41%<br />

versus Realität: 19%) von geistig behinderten <strong>Menschen</strong><br />

kann ebenso nur unzureichend entsprochen werden.<br />

Genauso wenig ist es möglich, <strong>mit</strong> dem festen<br />

Freund/der besten Freundin in Urlaub zu fahren oder die<br />

Jahresfreizeit <strong>mit</strong> behinderten Freund/-innen zu verbringen,<br />

die nicht in der Werkstatt arbeiten. Es verwundert<br />

nicht, dass nach der analytischen Betrachtung aller Daten<br />

und hier skizzierten Ergebnisse Ebert/Villinger zu einer insgesamt<br />

negativen Bewertung der Freizeitsituation geistig<br />

behinderter <strong>Menschen</strong> kommen und sich in ihrer These<br />

einer „behinderten Freizeit“ (Ebert 1999, 106;<br />

Ebert/Villinger 1999, 272) bestätigt sehen. Die Freizeit<br />

wird vor allem durch mangelnde Mobilität, die nur geringen<br />

Möglichkeiten zur Partizipation <strong>für</strong> die Betroffenen,<br />

<strong>Behinderung</strong> & <strong>Pastoral</strong> / Themenschwerpunkt: <strong>Behinderung</strong> und Freizeit _ 11<br />

die Unterordnung individueller Bedürfnisse und Wünsche<br />

unter institutionelle und organisatorische Belange, die tradierten<br />

geschlechterspezifischen Rollenerwartungen und<br />

elterliche, aber auch institutionelle Überbehütung „behindert“!<br />

Angeregt durch die nicht repräsentative Pilotstudie<br />

aus den Jahren 1996/97 von Ebert/Villinger (1999), befragten<br />

Theunissen/Dieter/Neubauer/Niehoff (2000) im<br />

Auftrag des Bundesvorstandes der Lebenshilfe <strong>für</strong><br />

<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger <strong>Behinderung</strong> e.V. 1.998 Anbieter<br />

und Nutzer zur Situation geistig behinderter <strong>Menschen</strong> in<br />

Ingo Wanderer: Seine Hobbys sind Kino, Basketball, Fahrrad fahren, schwimmen und Harry Potter. Foto: Christof Becker<br />

ihrer Freizeit. Dazu führten sie bundesweit eine differenzierte,<br />

duale Umfrage in allen der Bundesvereinigung bekannten<br />

Freizeitclubs (n=200) und allen Orts- und<br />

Kreisvereinigungen der Lebenshilfe (n=550) durch. Von<br />

den <strong>für</strong> die Freizeitarbeit verantwortlichen nichtbehinderten<br />

Personen (haupt- und nebenamtliche Helfer/-innen)<br />

konnten 166 zurückgesandte Bögen ausgewertet werden.<br />

Über diese Personen und über die insgesamt 540 Heim- und<br />

Werkstatträte der Werkstätten <strong>für</strong> Behinderte in Trägerschaft<br />

der Lebenshilfe wurde ein Rücklauf von 735 Fragebögen von<br />

behinderten Einzelpersonen (Nutzer/Kunden; davon 53%<br />

männlich und 47% weiblich) erzielt.

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