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Download PDF - Pastoral für Menschen mit Behinderung

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Gehörlose die einzige Möglichkeit, Filme barrierefrei zu genießen.<br />

In den Jahren darauf begann die Entwicklung des<br />

Fernsehers, und 1934 startete <strong>mit</strong> „Paul Nipkow“ der weltweit<br />

erste Fernsehsender in Berlin. Durch die geringe<br />

Reichweite von 60 bis 80 km war dieser nur im Berliner<br />

Raum zu empfangen, übertrug aber bereits 1936 die<br />

Olympischen Spiele, die in Berlin stattfanden. 1939 wurde<br />

der „Deutscher Fernseh-Einheits-Empfänger“ <strong>für</strong> 650<br />

Reichsmark angeboten, allerdings verhinderte der<br />

Kriegsbeginn eine Serienproduktion.<br />

Nach dem Krieg erwirkte die amerikanische<br />

Militärregierung 1947 eine Dezentralisierung der<br />

Rundfunkorganisationen. Ein Jahr später wurden die ersten<br />

fünf öffentlich-rechtlichen Regionalsender NWDR, BR,<br />

HR, SWF und RB gegründet. 1950 folge die ARD, welche<br />

zwei Jahre später die erste Tagesschau ausgestrahlte.<br />

1957 gab es bereits mehr als eine Million TV-Teilnehmer. Ein<br />

neues Fernsehzeitalter begann, als Willy Brandt am 25.<br />

August 1967 <strong>mit</strong> einem symbolischen Knopfdruck auf der<br />

Funkausstellung das Farbfernsehen in Deutschland startete.<br />

Sendereihe <strong>für</strong> Gehörlose<br />

Da OmU-Filme rar waren und Gehörlose vom aktuellen<br />

Fernsehprogramm nahezu vollständig ausgeschlossen waren,<br />

forderten die Verbände und Eltern gehörloser Kinder<br />

vielfach eine eigene Sendung <strong>mit</strong> Untertiteln <strong>für</strong> Gehör-lose<br />

und Schwerhörige. Dadurch baute der damalige<br />

Redakteur des Bayerischen Rundfunks, Enzio von Cramon,<br />

ab 1974 die Sendereihe „Sehen statt Hören“ auf, die ab<br />

<strong>Behinderung</strong> & <strong>Pastoral</strong> / Themenschwerpunkt: <strong>Behinderung</strong> und Freizeit_ 25<br />

1975 speziell <strong>für</strong> gehörlose Zuschauer wöchentlich ausgestrahlt<br />

wurde. Die Sendung wurde anfangs von der<br />

Gehörlosenlehrerin Elke Grassl moderiert. Es dauerte<br />

ganze 35 Jahre, bis <strong>mit</strong> Jürgen Stachlewitz der erste<br />

gehörlose Moderator die Sendung in der Deutschen<br />

Gebärdensprache – der Muttersprache der Gehörlosen –<br />

moderierte. Durch Rona Meyendorf und Marco Lipski wurde<br />

die Gehörlosen-Fraktion im Sehen statt Hören-Team<br />

verstärkt. Dadurch wandelte sich das Image von der<br />

Behinderten-Sendung zur Sendung <strong>für</strong> eine sprachliche<br />

Minderheit.<br />

Dank der Computertechnik, die Einzug in die<br />

Fernseher hielt, wurde am 1. Juli 1979 der Teletext eingeführt.<br />

Gehörlose konnten dadurch per Knopfdruck wichtige<br />

Informationen aus Sport und Politik auf dem Bildschirm<br />

abrufen. Die revolutionäre Neuerung aber war das wahl-<br />

Eva Böning: Ihre Hobbys sind häkeln, stricken, lesen, malen, Briefe schreiben aus dem Urlaub, wandern, Radio hören, Märchenfilme<br />

anschauen, <strong>mit</strong> dem Vater Schallplatte oder CD hören und Klavier spielen. Foto: Christof Becker<br />

weise Einblenden der Teletext-Untertiteln am unteren<br />

Bildrand. 1980 wurde als erste Sendung der beliebte<br />

Tatort <strong>mit</strong> Untertiteln ausgestrahlt. Die geringe Anzahl aktueller<br />

Sendungen <strong>mit</strong> Untertiteln veranlassten den damaligen<br />

Präsidenten des Deutschen Gehörlosenbundes,<br />

Wolfgang Czempin, 1981 eine Unterschriftensammlung zu<br />

starten. Ganze 575.000 Unterschriften wurden <strong>für</strong> die<br />

Untertitelung der Tagesschau gesammelt.<br />

1984 startete <strong>mit</strong> RTL der erste Privatsender, 1985<br />

folgte SAT1 und 1989 Pro7. Im gleichen Jahr wurde der<br />

erste untertiteltaugliche Videorekorder in Serie produziert.<br />

Für den Grundig VS 680 VPT durfte man allerdings stolze<br />

4.000 DM auf den Ladentisch legen.

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