Download PDF - Pastoral für Menschen mit Behinderung
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44 _ <strong>Behinderung</strong> & <strong>Pastoral</strong> / Aus Kirche und Gesellschaft<br />
Kirche als Akteur <strong>für</strong> Inklusion<br />
Ein Kongress bietet theoretische Reflexionen und Denkanstöße <strong>für</strong> die Praxis<br />
Nina Marie Bust-Bartels*<br />
Seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
2008 ist der Leitgedanke der gesellschaftlichen Inklusion<br />
in Deutschland geltendes Recht. Doch sind <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
<strong>Behinderung</strong> nicht nur aufgrund der gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen immer noch von Diskriminierung<br />
betroffen: Berührungsängste, Unsicherheit und Fremdheit<br />
schlagen sich in Isolation und Ausgrenzung nieder. Die<br />
Umsetzung der Behindertenrechtskonvention muss daher<br />
neben einer Veränderung der Rahmenbedingungen vor allem<br />
eine gesellschaftliche sein. Insbesondere der Kirche<br />
und ihren diakonischen Einrichtungen kommt hierbei eine<br />
tragende Rolle zu.<br />
Ein Kongress, der am 8. und 9. März 2012 an der<br />
Universität Heidelberg stattfindet, greift den Paradigmenwechsel<br />
in den Sozialwissenschaften auf und beleuchtet<br />
das soziale Phänomen „<strong>Behinderung</strong>“ aus theologischer<br />
Perspektive. Der Titel „Wissenschaft trifft Praxis:<br />
<strong>Behinderung</strong> – Theologie – Kirche“ ist dabei Programm.<br />
So greift beispielsweise die Podiumsdiskussion „Kirche als<br />
Akteur <strong>für</strong> Inklusion in der Gesellschaft“ am Abend des ersten<br />
Kongresstages die Verantwortung der Kirche <strong>für</strong> gesellschaftlichen<br />
Wandel auf und hinterfragt die gegenwärtige<br />
Praxis der Behindertenhilfe in Deutschland.<br />
Es diskutieren Weihbischof Otto Georgens von der<br />
Diözese Speyer, OKR Dieter Kaufmann vom Diakonischen<br />
Werk Württemberg, Professor Dr. Andreas Kruse von der<br />
Universität Heidelberg, Wolfgang Rathke von der<br />
Individualhilfe Heidelberg und Gerd Weimer, Behindertenbeauftragter<br />
des Landes Baden-Württemberg.<br />
Denkanstöße geben<br />
Mit wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionsrunden und<br />
praxisorientierten Workshops bietet der Kongress Raum<br />
<strong>für</strong> einen vielfältigen und partizipativen Diskurs. „Neben einer<br />
theologischen Reflexion des Konzepts ‚<strong>Behinderung</strong>‘<br />
bietet der Kongress Orientierungshilfen <strong>für</strong> die kirchlichdiakonische<br />
Praxis“, sagt Professor Dr. Johannes Eurich,<br />
Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts der<br />
Daniel Viol: Seine Hobbys sind <strong>mit</strong> Freunden in die Stadt fahren, am Laptop spielen und Playstation spielen. Foto: Christof Becker<br />
Universität Heidelberg und ein Veranstalter des Kongresses.<br />
„Die Denkanstöße des Kongresses sollen so einen<br />
neuen Blick auf das Konzept <strong>Behinderung</strong> in die<br />
Gesellschaft tragen“, erklärt Eurich.<br />
Der Kongress richtet sich an Betroffene und deren<br />
Angehörige, an Fachkräfte und Ehrenamtliche in Diakonie<br />
und Caritas, an Mitarbeitende aus Kirchengemeinden,<br />
Dekanaten, kreiskirchlichen Werken und Schulen sowie an<br />
Studierende und Lehrende in Hochschulen und theologischen<br />
Fakultäten. Durch Arbeitsgruppen und Workshops<br />
bietet der Kongress Raum <strong>für</strong> einen intensiven Austausch<br />
zwischen den Referent/-innen und Teilnehmer/-innen.<br />
Anmeldungen sind noch bis zum 2. März 2012<br />
möglich. Nähere Informationen unter www.dwi.uniheidelberg.de/-kongress2012.<br />
Kontakt: nina.bust-bartels@dwi.uni-heidelberg.de<br />
*Nina Marie Bust-Bartels studiert Philosophie und<br />
Politikwissenschaft und ist als studentische Hilfskraft am<br />
Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg<br />
tätig.