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Personenzentrierte Hilfen zur beruflichen Integration

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Viel Arbeit im SPZ - Bedarfsorientierte Angebote <strong>zur</strong> <strong>beruflichen</strong> Eingliederung im regionalen Verbund<br />

den Betroffenen die Chance, sich außerhalb<br />

von Sondereinrichtungen oder -<br />

maßnahmen dem Arbeitsalltag mit seinen<br />

Anforderungen zu stellen und somit auch<br />

die eigenen Möglichkeiten und Grenzen in<br />

der Praxis zu erfahren.<br />

Die erzielten Erfolge und Ergebnisse sind<br />

sehr positiv und stimmen optimistisch.<br />

Trotzdem möchte die Agentur für Arbeit<br />

die Projekte im kommenden Jahr nicht<br />

weiter fördern.<br />

Susanne Schmidt, Regenbogen e.V.,<br />

Duisburg<br />

Psychische Erkrankungen treten häufig<br />

bereits in jungen Jahren auf, noch vor<br />

Beendigung des schulischen Abschlusses<br />

oder der <strong>beruflichen</strong> Erstausbildung. Hier<br />

muss die Gesellschaft auch weiterhin Besonderes<br />

leisten. Sie muss nachschulen<br />

und nacherziehen über besondere Programme,<br />

etwa die eben vorgestellten.<br />

Aber: Diesen Bildungsmaßnahmen droht<br />

die Globalisierung und damit das Aus für<br />

unsere Zielgruppe.<br />

Wir wissen auch seit langem: Seelisch erkrankte<br />

Menschen benötigen in ihrem <strong>beruflichen</strong><br />

Werdegang mehr Zeit, mehr<br />

Aufmerksamkeit, weitere Wege, oft Umwege<br />

und mehrere Neuanfänge.<br />

Sie benötigen individuelle <strong>Hilfen</strong> zum Einstieg<br />

oder Wiedereinstieg in das Arbeitsleben,<br />

Betreuung, Unterricht und Anleitung<br />

in kleinen Gruppen, längere Lernzeiten,<br />

mehr Pausen, um ihr Durchhaltevermögen<br />

und ihre Entwicklungsfähigkeit zu fördern.<br />

Dabei ist der Praxisbezug von höchster<br />

Wichtigkeit.<br />

Trägerkompetenz im Hinblick auf die Art<br />

der Behinderung erweist sich dabei nicht<br />

nur als vorteilhaft, sondern als notwendig,<br />

wenn Maßnahmen erfolgreich sein sollen.<br />

Erprobten Trägern gelingt die <strong>Integration</strong><br />

oft, weil sie sich mit der Zielgruppe auskennen.<br />

Ein Plädoyer also für die Beibehaltung<br />

des behindertenspezifischen Ansatzes.<br />

Mitte der 90er Jahre fand ein Projekt der<br />

Klinik Marienheide große Beachtung. Es<br />

war gelungen, eine Maßnahme der <strong>beruflichen</strong><br />

Rehabilitation im Auftrag der Arbeitsverwaltung<br />

in einem Wirtschaftsunternehmen<br />

zu etablieren. Dieses Beispiel<br />

machte Schule.<br />

In einigen rheinischen Regionen haben<br />

SPZ-Träger mit der Agentur für Arbeit, den<br />

Reha-Trägern und Berufsgenossenschaften<br />

weitere Maßnahmen für psychisch erkrankte<br />

Menschen und junge Erwachsene<br />

realisiert.<br />

So z.B. im SPZ-Langenfeld mit 40 Teilnehmerplätzen<br />

und einem großen Unternehmen<br />

in der Metallverarbeitung sowie<br />

weiteren Wirtschaftsunternehmen in der<br />

Umgebung. Aufgrund veränderter gesetzlicher<br />

Grundlagen droht auch diesen<br />

Strukturen das nahende Ende.<br />

Überdies gibt es betriebliche und überbetriebliche<br />

Ausbildung, Maßnahmen nach<br />

ESF, Arbeitplätze nach dem Programm<br />

„Arbeit für Langzeitarbeitslose“, Maßnahmen<br />

nach §§ 18 und 19 BSHG.<br />

Sozialpsychiatrische Zentren nutzen die<br />

Möglichkeiten der Sozialgesetzgebung<br />

für ihre Klientel und sind Partner der Arbeitsverwaltung<br />

und der Kommunen.<br />

Das war nicht immer so. Aber immer wurde<br />

dem Thema Arbeit in den SPZ Bedeutung<br />

eingeräumt. So gab es relativ früh in<br />

der Geschichte der SPZ Zuverdienstmöglichkeiten<br />

in Cafés, in der<br />

Hauswirtschaft, in Second-Hand-Läden<br />

und Kleiderkammern, in Werkstätten etc.<br />

Es wurden oft Arbeitsplätze erfunden, die<br />

es nicht wirklich gab, aus der Not und dem<br />

Wissen heraus, dass Arbeit <strong>zur</strong> <strong>Integration</strong><br />

hilfreich und notwendig ist – weil der Arbeitsmarkt<br />

Menschen mit psychischen<br />

Behinderungen nicht aufnahm.<br />

Diese unternehmerischen Versuche wurden<br />

von außen oft amüsiert und kritisch<br />

betrachtet. Doch darin steckte ein kreatives<br />

Potential, dass sich bei der Realisierung<br />

des Programms „Horizon“ im Rahmen<br />

des Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

für diese Zielgruppe als nützlich erwies.<br />

Zahlreiche Träger aus dem Rheinland beteiligten<br />

sich am Aufbau von Firmenprojekten.<br />

Davon haben sich einige etabliert,<br />

<strong>Personenzentrierte</strong> <strong>Hilfen</strong> <strong>zur</strong> <strong>beruflichen</strong> <strong>Integration</strong> - die Rolle des SPZ - 19 -

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