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Jahresbericht 2004 - METAS

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2<br />

S t a a t s b e s u c h<br />

China interessiert sich<br />

für Schweizer Umwelttechnologie<br />

«Wir sind besorgt über die gesundheitlichen Auswirkungen, welche die Verschmutzung<br />

durch Russpartikel verursacht. Unser Land möchte deshalb mit Schweizer<br />

Umwelttechnologie die Luftbelastung in den Griff bekommen», sagte Peiyan Zeng,<br />

Vizepremierminister der Volksrepublik China und Delegationsleiter, bei seinem<br />

Arbeitsbesuch am 15. Juni <strong>2004</strong> im <strong>METAS</strong>. Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

standen die Luftverschmutzung durch Russpartikel und ihre Bekämpfung durch<br />

Partikelfilter sowie die dazu gehörende Messtechnik.<br />

Die von BUWAL und <strong>METAS</strong> gemeinsam<br />

durchgeführte Veranstaltung bot die geeignete<br />

Plattform, um das nationale Metrologieinstitut<br />

und die auf Umwelttechnologie<br />

im Strassenverkehr spezialisierten<br />

Schweizer Firmen mit der chinesischen<br />

Delegation ins Gespräch zu bringen. Die<br />

36-köpfige Delegation der Volksrepublik<br />

China zeigte ein grosses Interesse für<br />

Russ- und Partikelfilter und die bei <strong>METAS</strong><br />

vorhandene Messtechnik in diesem Bereich.<br />

Gesundheitsschädigende<br />

Feinpartikel-Emissionen<br />

Feinpartikel sind ein wichtiger Schadstoff<br />

der motorischen Verbrennung. Auf dem<br />

Gebiet der Partikelfilterung bei grossen<br />

Dieselmotoren hat die Schweiz Pionierarbeit<br />

geleistet. Partikelfilter sind in der<br />

Lage, 99 Prozent der schädlichen Feststoffpartikel<br />

aus dem Abgas zu entfernen.<br />

Im Filter gesammelter Russ wird – je nach<br />

Verfahren – periodisch oder kontinuierlich<br />

abgebrannt, so dass der Filter nicht verstopft<br />

wird.<br />

Die grosse Nachfrage nach Verkehrsmitteln<br />

stellt nicht nur Chinas Strassen- und<br />

Raumplaner vor Probleme, sondern auch<br />

die Umweltbehörden. So hat die Luftverschmutzung<br />

in weiten Teilen Chinas bedenkliche<br />

Ausmasse angenommen. Nun<br />

möchte die chinesische Regierung die<br />

Luftbelastung durch Russpartikel, die aus<br />

dem motorisierten Verkehr stammen, mit<br />

entsprechenden Russ- und Partikelfiltern vermindern. Die Notwendigkeit der<br />

Einführung verschärfter Massnahmen bei der Automobil- und Motorradindustrie<br />

Chinas ist erkannt worden.<br />

Messungen zeigen, dass Zweitaktmotoren mehr Partikel ausstossen als Viertaktmotoren.<br />

Die grosse Zahl an Zweirädern auf den chinesischen Strassen hat<br />

deshalb zu einer exponentiellen Zunahme der Feinpartikel-Emissionen geführt.<br />

Praktische Demonstrationen zeigten den chinesischen Gästen, dass auch die<br />

Abgase von Zweirädern wirkungsvoll gereinigt werden können.<br />

Chinesische Delegation beeindruckt<br />

Der aus China stammende Chemie-Ingenieur Lianpeng Jing war beim Besuch<br />

der chinesischen Delegation im <strong>METAS</strong> mehrfach gefordert. Er hielt selber einen<br />

Vortrag in Chinesisch, übersetzte die anderen Vorträge in seine Muttersprache<br />

und war auch bei den praktischen Demonstrationen und beim Rundgang durch<br />

die hoch technologischen Laboratorien von <strong>METAS</strong> als Dolmetscher tätig.<br />

Jing ist der Erfinder des «Combustion Aerosol Standard» (CAST, siehe Kasten<br />

«Förderpreis für Spin-off-Firma von <strong>METAS</strong>» auf Seite 3). Dieser Aerosolgenerator<br />

wird in erster Linie in der Automobilindustrie fürs Kalibrieren von Partikelmessgeräten<br />

und für die Prüfung von Partikelfiltern eingesetzt, dient aber auch<br />

für die Entwicklung neuer Partikelmessverfahren. Im weiteren laufen seit einiger<br />

Zeit mit den vom Aerosolgenerator erzeugten Russpartikeln medizinische und<br />

toxikologische Untersuchungen.<br />

Die chinesische Delegation hat diese Entwicklung mit Interesse zur Kenntnis<br />

genommen und war sehr beeindruckt von der Veranstaltung mit praktischen<br />

Demonstrationen im <strong>METAS</strong>. Vizepremierminister Peiyan Zeng erkannte, wie<br />

wichtig es ist, über eine gute Messtechnik für die Luftreinhaltung zu verfügen.<br />

Die Zukunft wird zeigen, wie weit die Perspektiven, die sich für die Schweizer Firmen<br />

auf dem chinesischen Markt in der Umwelt- und Messtechnik angedeutet<br />

haben, auch genutzt werden können.

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