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zu vorgeschichte des lanolins - Deutsche Lanolin Gesellschaft

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ZUR VORGESCHICHTE DES LANOLINS, Teil 5<br />

praeparatus" 1803 in die dritte Auflage der Pharmacopoea Hispanica aufgenommen<br />

wurde. Denn in der zweiten Auflage von 1741 ist sie nicht vorhanden, und das Pflaster,<br />

um <strong>des</strong>sentwillen der Oesypus praeparatus 1803 aufgenommen wurde, das Emplastrum<br />

diachylon magnum (s. weiter unten), fehlt in ihr ganz. Die erste Ausgabe der Hispanica<br />

besitze ich nicht und konnte sie bisher nicht erhalten und weiss daher nicht, ob sie<br />

etwas von Oesypus praeparatus weiss. Die 1767 erschienene Editio secunda der<br />

Pharmacopoea Matritensis enthält zwar das erwähnte oesypumhaltige Pflaster, aber<br />

keinen Oesypum depuratus; unter der Liste der Medicamente aus dem Thierreiche<br />

befindet sich Qesypus ohne weiteren Zusatz. Die erste Matritensis fehlt mir. Ich<br />

bemerke noch, dass das voluminöse Werk, welches Don Felix Palacios 1763 in Madrid<br />

unter dem Titel Palestra pharmaceutica chymico-Galenica erscheinen liess, die<br />

Herstellung <strong>des</strong> genannten Pflasters mit Oesypus sehr detaillirt beschreibt, aber von<br />

einer Reinigung <strong>des</strong> Hysopo humedo nichts weiss.<br />

Das Oesypum als Handelswaare.<br />

Wulfsberg hat die Behauptung aufgestellt, dass das Wollfett im Alterthume<br />

vor<strong>zu</strong>gsweise ein Product gewisser Ortschaften gewesen sei, "wahrscheinlich solcher,<br />

wo Seife und Seifenwurzel beim Waschen der Wolle nicht in Gebrauch waren." Ich bin<br />

im Gegensatze da<strong>zu</strong> der Ansicht, dass <strong>zu</strong>r Zeit <strong>des</strong> Dioskori<strong>des</strong> und Plinius das<br />

Oesypum eine Hadelswaare war, die einen grossen Verbreitungsbezirk besass. Dass die<br />

Kenntniss über die Bereitung und Anwendung <strong>des</strong> Oesypum im Alterthum ausgedehnte<br />

Verbreitung hatte, ist schon von Vulpius hervorgehoben. Für meine Ansicht spricht in<br />

erster Linie der Umstand, dass das Oesypum in der Medizin sehr häufig Verwendung<br />

fand. Plinius sagt gerade<strong>zu</strong>, es diene <strong>zu</strong> fast unzähligen Zwecken ("innumeros prope<br />

usus habent"), und eine eingehende Betrachtung der medicinischen Verwendung und<br />

der aus Wollfett dargestellten Pflaster und Pessarien, wie wir sie in den folgenden<br />

beiden Abschnitten geben werden, wird die Richtigkeit dieses Satzes beweisen. Neben<br />

den Pflastern und Pessi, deren Dioskori<strong>des</strong>, Plinius, Celsus, Galenus, Soranus u.a.<br />

gedenken, kam aber noch O e y p u m u s t u m in Anwendung, das ebenfalls von<br />

Dioskori<strong>des</strong> und Plinius beschrieben wird, von welchen später Aëtius, Myrepsus und<br />

der Autor <strong>des</strong> Liber servritoris dieses Präparat übernommen haben.<br />

οισυποs wird auch," sagt Dioskori<strong>des</strong>: auf einer neuen Schale (οστρακον) verbrannt<br />

bis es das <strong>zu</strong> Asche gewordene (τεφρϖθεν, nach anderer Lesart πυροθεν, verbrannt,<br />

verkohlt), verloren hat. Man sammelt aber auch den daraus entstehenden Russ, der, wie<br />

<strong>zu</strong>vor gesagt wurde, bei Augenleiden <strong>zu</strong> gebrauchen ist." Unter den mit Oesypum<br />

bereiteten Pflastern ist wenigstens eines, das Ceratum Oesypi, ein allgemein bekanntes<br />

und sehr häufig benutztes, wie dies die Worte Galens : "και τοινυν η αυτου κηρωτη<br />

των απασι γυνωσκομενων φαρμακων και χρϖνται γε παμπολλα (ed. Kühn X,<br />

965) beweisen.<br />

Zu der medicinischen Verwendung kommt aber noch die bereits oben durch<br />

Mittheilung mehrerer Verse aus Ovid belegte cosmetische hin<strong>zu</strong>. Liebreich betont bei<br />

Mittheilung dieser Thatsache, dass das Parfüm von Schafwolle oder Wollschweiss ganz

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