Preisgünstige Wohnungen zum Vorteil aller - Gemeinde Uetikon am ...

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Es werde wohl zwei, drei Einsprachen von Anwohnern geben, sagt Walter Graf dazu. Diese würden zwar zu Bauverzögerungen führen, das Vorhaben aber nicht grundlegend gefährden. Was ihn als ehemaligen Präsidenten des Gewerbevereins Uetikon und aktives SVP-Mitglied schon eher erstaunt, ist der Widerstand von SP- und CVP-Vertretern gegen die kostengünstigen Wohnungen in der Scheug. Edith Bucher, Präsidentin der CVP Uetikon, äusserte sich in einem Leserbrief vom 21. Januar dieses Jahres in der Zürichsee-Zeitung zwar positiv zu Familienwohnungen, «aber nicht im einzigen Naherholungsgebiet». Sie sähe die Wohnungen gerne dorthin platziert, wo heute noch das Gemeindehaus steht. Ähnlich tönt es auch von Seiten der SP. Mit solchen Argumenten sind die Dinge allerdings auf die lange Bank geschoben. Es können Jahre vergehen, bis der Platz, wo das heutige Gemeindehaus steht, frei wird. Bekanntlich gibt es noch nicht einmal ein Projekt für das neue Gemeindehaus. Nicht zu reden vom langwierigen politischen Prozess, der bis zu dessen Realisierung durchlaufen werden muss. Und selbst wenn das neue Gemeindehaus eines Tages bezogen ist, stehen das Schicksal des alten Gebäudes beziehungsweise die Verwendung des dortigen Grundstückes noch lange nicht fest. Ein 10 Jahre Für Sie da! 2000-2010 erneutes jahrelanges politisches Seilziehen ist wahrscheinlich. Bedarf für kostengünstigen Wohnraum hat die Gemeinde aber heute schon, und die Häuser der Baugenossenschaft sind, wenn alles läuft wie geplant, in zwei bis drei Jahren bezugsbereit. Es gibt keine «Ghettos» Gerne suggerieren die Gegner des Projekts, mit dem Bau der familienfreundlichen Wohnungen werde der letzte grüne Fleck in Uetikon zugepflastert. Der Schutz des viel zitierten Müliweihers allerdings ist gleich doppelt abgesichert. Das Gebiet rund um den Weiher wurde von der Gemeinde bereits vor Jahren der Erholungszone zugeordnet. Ausserdem liegt es in einem Bereich, der im kantonalen Richtplan als unantastbarer Grüngürtel zwischen den Gemeinden Meilen und Uetikon festgelegt ist. Selbst wenn die Gemeinde wollte, läge es nicht in ihrer Kompetenz, diesen Grüngürtel aufzuheben. Die Diskussion um den Müliweiher ist ein Scheingefecht. Mit dem Bau der Familienwohnungen hat er nichts zu tun. Es kann also keine Rede davon sein, dass dem Projekt der letzte Grashalm Uetikons geopfert wird. Überdies, meint Graf, sei man vom Dorf aus in weniger als fünf Minuten mitten in der freien Natur. Auch die Behauptung mancher Gegner, mit den kostengünstigen Wohnungen würden wüste «Ghet- Wohnen 4 tos» geschaffen, kann Walter Graf nicht nachvollziehen. «Wir lesen unsere Mieter sorgfältig aus und sorgen in unserem eigenen Interesse dafür, dass ein gesundes Verhältnis zwischen Ausländern und Schweizern, Familien und alleinstehenden Personen aufrecht erhalten wird», sagt er. Auch wenn er jeweils bei der Gemeinde nach einem geeigneten Mieter fragt, sobald eine Wohnung frei wird, Mitbestimmungsrecht oder gar Befehlsgewalt über die Wohnungen hat die Gemeinde nicht. Die Entscheidung darüber, wer in die Wohnungen einzieht, liegt allein beim Vorstand der Genossenschaft. Und dessen Haltung ist unmissverständlich: «Wir wollen keine Sozialfälle. Unser Ziel ist, Wohnraum zu schaffen für Familien mit geringem Einkommen.» Das letzte Wort, ob die Gemeinde der Baugenossenschaft Uetikon einen Teil des für sozialen Wohnungsbau vorgesehenen Geländes in der Scheug im Baurecht überlässt, liegt bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern. Wegen des finanziellen Umfangs des über achtzig Jahre geplanten Baurechtsvertrags kommt das Projekt an der Urne zur Abstimmung. Der Zeitpunkt steht noch offen. Heidi Mühlemann Die Baugenossenschaft Uetikon wurde 1944 auf Initiative von Sozialdemokraten und Handwerkern gegründet. Die SP wollte Familien mit geringem Einkommen zu erschwinglichem Wohnraum verhelfen, den Handwerkern verschaffte der Häuserbau Arbeit. Bereits 1946 konnten sechs Einfamilienhäuser an der Gartenstrasse, 1954 drei Doppel-Einfamilienhäuser an der Lindenstrasse eingeweiht werden. Eine Anzahlung von 4‘500 Franken reichte, um eines der Häuser zu kaufen. 10‘000 Franken pro Haus zahlte der Bund im Rahmen von Wohn- und Arbeitsförderung dazu, weitere rund 30‘000 Franken blieben als Hypothek. 1948 konnten ein 4- und ein 5-Familienhaus an der Höbelistrasse bezogen werden, 1961 kam ein 6-Familienhaus an der Mühlestrasse hinzu. Diese Häuser gehören immer noch der Genossenschaft. Die Genossenschaft Uetikon zählt rund 50 Mitglieder. Wer eine Wohnung mieten möchte, muss Genossenschafter werden. Die Mieter bezahlen für eine Dreizimmer-Wohnung 3000, für eine Vierzimmerwohnung 4000 Franken als Kaution. Dieses Kapital wird bis auf 100 Franken, die als Genossenschaftsbeitrag abgezogen werden, zu vier Prozent verzinst. (hm) Unsere Angebote: Fenster, Türen, Küchen, Parkett- und Naturholzböden, Treppen Wintergärten und was Ihr Herz begehrt …
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