Der aktuelle Steuerratgeber für Soldaten

Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte
Beispiel:
Kapitänleutnant Hanssen wohnt in einer Ortschaft an der
Elbe und hat seinen Dienstort auf der anderen Elbseite. Über
die nächstgelegene Brücke beträgt die Entfernung zwischen
Wohnort und Arbeitsstätte 60 km, während die Entfernung
bei Nutzung einer Fähre nur 25 km beträgt. Die Kosten für die
Fähre betragen pro Jahr 400 EUR. Da die Nutzung der Fähre
zumutbar und wirtschaftlich sinnvoll ist, errechnet sich die
Entfernungspauschale aus 25 km. Die von der Fähre zurückgelegte
Strecke ist bei der Berechnung der Pauschale mit zu
berücksichtigen, die Fährkosten können nicht zusätzlich zur
Entfernungspauschale angesetzt werden.
Praxis-Tipp:
Die Wohnung ist steuerlich der Mittelpunkt der Lebensinteressen
des Soldaten. Falls Sie verheiratet sind, ist dies normalerweise
der Wohnort der Familie. Bei ledigen Soldaten ist es der
Ort der Wohnung, beispielsweise ein Zimmer in der Kaserne,
bei den Eltern oder bei Freundin/Freund.
Unter Arbeitsstätte ist der arbeitstäglich oder doch regelmäßig
wiederkehrend und dauerhaft aufgesuchte Ort, an
dem der Steuerpflichtige seine Arbeit zu erbringen hat, zu verstehen.
Dies ist beim Arbeitnehmer regelmäßig der Betrieb
des Arbeitgebers. Bei einem Soldaten ist dies meist die Kaserne,
in welcher er stationiert ist.
Die Begrenzung auf 4 500 EUR greift nicht ein, wenn der Soldat
seinen eigenen oder einen ihm, beispielsweise von der Ehefrau,
zur Nutzung überlassenen Pkw benutzt.
Praxis-Tipp:
Übersteigt die Entfernungspauschale den Betrag von 4 500 EUR,
weil Sie mit dem eigenen Fahrzeug zur Arbeit gefahren sind,
kann das Finanzamt verlangen, dass die konkrete Fahrleistung
des Pkw nachgewiesen wird. Zum Nachweis eignen sich Aufzeichnungen
über die Kilometerstände zu Beginn und am Ende
eines Jahres oder die Vorlage von Inspektions- und Reparaturrechnungen,
aus denen die Kilometerstände ersichtlich sind.
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