Der aktuelle Steuerratgeber für Soldaten

Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte
Nachweis der Arbeitstage und des Mittelpunkts
der Lebensinteressen
Wichtig ist der Nachweis der tatsächlichen Arbeitstage. Ohne
Nachweis werden von den Finanzämtern in der Regel 220, manchmal
auch 230 Tage anerkannt. Bei Soldaten trifft es jedoch häufig
zu, dass durch Wochenenddienste, Bereitschaften, zusätzlichen
Dienst oder dienstliche Veranstaltungen wesentlich mehr Arbeitstage
geleistet werden als bei übrigen Arbeitnehmern. Sie sollten
daher anhand von Aufzeichnungen bzw. durch eine Bescheinigung
der Dienststelle die tatsächlichen Arbeitstage nachweisen können.
Nur so ist der maximale Abzugsbetrag zu erhalten.
Praxis-Tipp:
Gerade bei ledigen Soldaten kommt es oft vor, dass der „Mittelpunkt
der Lebensinteressen“ und der Ort, an welchem sie
polizeilich gemeldet sind, auseinanderfallen. Dies hängt damit
zusammen, dass ledige Soldaten laut § 9 Abs. 1 BGB ihren
Wohnsitz am Standort haben.
Da in diesen Fällen aber häufig täglich vom Wohnort der Eltern
oder von Freund/Freundin zur Arbeit gefahren wird, ist die Entfernungspauschale
für diese Wegstrecke anzuerkennen.
Nachgewiesen werden kann der „Mittelpunkt der Lebensinteressen“
beispielsweise durch den Wohnort des Partners oder
durch Vereinsmitgliedschaften.
Praxis-Tipp:
Unfallkosten, die auf einer Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte
entstehen, sind zusätzlich zur Entfernungspauschale
absetzbar. Hierunter fallen im Wesentlichen die Reparaturkosten
am eigenen und am Fahrzeug des Unfallgegners,
Wertminderungen am eigenen Fahrzeug (sofern keine Reparatur
erfolgte), Kosten für Mietwagen, Sachverständigengutachten
und sogar für Darlehenszinsen, wenn für die Bezahlung der
Unfallkosten ein Kredit aufgenommen werden musste.
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