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Lukas' Blog - von Lukas Graber

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DISS. ETH Nr. 42<br />

<strong>Lukas</strong>’ <strong>Blog</strong><br />

ABHANDLUNG<br />

zur Erlangung des Titels<br />

Doktor der <strong>Blog</strong>ologie<br />

der<br />

EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN BLOGSCHULE<br />

NEW ZÜRICH<br />

vorgelegt <strong>von</strong><br />

<strong>Lukas</strong> <strong>Graber</strong><br />

Dipl. <strong>Blog</strong>-Ing.<br />

geboren am 35. März 2317<br />

in New Basel<br />

Angenommen auf Antrag <strong>von</strong>:<br />

Prof. Dr. Hubert Farnsworth, Referent<br />

Prof. Dr. Daniel Düsentrieb, Korreferent<br />

2009


Inhaltsverzeichnis<br />

1 12. Eintrag (Do 14.06.07) 1<br />

2 13. Eintrag (So 17.06.07) 3<br />

3 14. Eintrag (So 24.06.07) 5<br />

4 15. Eintrag (Sa 07.07.07) 7<br />

5 16. Eintrag (So 12.08.07) 9<br />

6 17. Eintrag (So 02.09.07) 11<br />

7 18. Eintrag (So 05.09.07) 13<br />

8 19. Eintrag (Mo 01.10.07) 15<br />

9 20. Eintrag (Do 04.10.07) 17<br />

10 21. Eintrag (Do 11.10.07) 19<br />

11 22. Eintrag (So 21.10.07) 21<br />

12 23. Eintrag (Fr 26.10.07) 23<br />

13 24. Eintrag (So 28.10.07) 25<br />

14 25. Eintrag (Mi 07.11.07) 29<br />

15 26. Eintrag (Sa, 17.11.07) 31<br />

16 27. Eintrag (Mo, 19.11.07) 33<br />

17 28. Eintrag (So, 16.12.07) 35<br />

18 29. Eintrag (So, 23.12.07) 37<br />

i


Inhaltsverzeichnis<br />

19 30. Eintrag (Mo, 21.01.08) 41<br />

20 31. Eintrag (So, 27.11.08) 45<br />

21 1000002. Eintrag (Mi, 30.01.08) 49<br />

22 33. Eintrag (Fr, 22.02.08) 51<br />

23 34. Eintrag (So, 24.02.08) 55<br />

24 35. Eintrag (Di, 26.02.08) 57<br />

25 36. Eintrag (Di, 18.03.08) 59<br />

26 37. Eintrag (Mi, 09.04.08) 63<br />

27 38. Eintrag (Di, 29.04.08) 65<br />

28 39. Eintrag (Mi, 30.04.08) 67<br />

29 40. Eintrag (Auffahrt, 01.05.08) 69<br />

30 41. Eintrag (So, 04.05.08) 71<br />

31 42. Eintrag (Di, 06.05.08) 73<br />

32 43. Eintrag (So, 20.07.08) 75<br />

33 44. Eintrag (So, 27.07.08) 77<br />

34 45. Eintrag (Fr, 08.08.08) 79<br />

35 46. Eintrag (So, 10.08.08) 81<br />

36 47. Eintrag (Mo, 11.08.08) 83<br />

37 48. Eintrag (So, 17.08.08) 85<br />

38 49. Eintrag (Di, 19.08.08) 87<br />

39 50. Eintrag (Sa, 23.08.08) 91<br />

40 51. Eintrag (Mi, 03.09.08) 95<br />

ii


Inhaltsverzeichnis<br />

41 52. Eintrag (So, 07.09.08) 97<br />

42 53. Eintrag (Sa, 13.09.08) 99<br />

43 54. Eintrag (Di, 30.09.08) 103<br />

44 55. Eintrag (Di, 14.10.08) 107<br />

45 56. Eintrag (Mo, 27.10.08) 111<br />

46 57. Eintrag (Mo, 03.11.08) 115<br />

47 58. Eintrag (Mi, 19.11.08) 117<br />

48 59. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 27.11.08) 121<br />

49 60. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 06.12.08) 125<br />

50 61. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 07.12.08) 127<br />

51 62. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 11.12.08) 129<br />

52 63. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 20.12.08) 131<br />

53 64. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 06.01.09) 133<br />

54 65. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 13.01.09) 137<br />

55 66. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 15.01.09) 139<br />

56 65. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 18.01.09) 143<br />

57 68. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 23.01.09) 145<br />

58 69. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 01.02.09) 147<br />

59 70. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 14.02.09) 151<br />

60 71. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 18.02.09) 155<br />

61 72. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 09.03.09) 157<br />

62 73. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 26.03.09) 161<br />

iii


Inhaltsverzeichnis<br />

63 74. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 01.04.09) 165<br />

64 75. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 12.04.09) 167<br />

65 76. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 03.05.09) 171<br />

66 77. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 21.05.09) 175<br />

67 78. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 06.06.09) 179<br />

68 79. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 22.06.09) 183<br />

69 80. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 30.06.09) 189<br />

70 81. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 21.07.09) 191<br />

71 82. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 28.07.09) 197<br />

72 83. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 21.09.09) 201<br />

73 84. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 08.11.09) 203<br />

74 85. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 15.11.09) 205<br />

75 86. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 18.11.09) 207<br />

76 87. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 25.11.09) 211<br />

77 88. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 04.12.09) 217<br />

78 89. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 06.12.09) 219<br />

79 90. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 09.12.09) 221<br />

80 91. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 20.12.09) 225<br />

81 92. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 27.12.09) 229<br />

82 93. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 01.01.10) 233<br />

83 94. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 09.01.10) 237<br />

84 95. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 24.01.10) 239<br />

iv


Inhaltsverzeichnis<br />

85 96. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 30.01.10) 243<br />

86 97. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 16.02.10) 247<br />

87 98. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 12.03.10) 251<br />

88 99. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 13.04.10) 255<br />

89 100. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 16.05.10) 257<br />

v


1 12. Eintrag (Do 14.06.07)<br />

Astrium-Jet für Passagierflüge ins All<br />

Kaum hat man eine gute Idee, wird sie kopiert... ”http://www.astrium.eads.net”<br />

EADS Astrium hat nun auch ein Fluggerät vorgestellt, mit dem Passagiere<br />

Raumflüge unternehmen können. Das ist gut, sorgt es doch für Konkurrenz<br />

und damit für sinkende Preise. Astriums Vorschlag <strong>von</strong> 150 bis 200 kEuro<br />

ist natürlich etwas hoch gegriffen. Mit meinem Vorschlag in <strong>Blog</strong>-Eintrag 9<br />

ginge es bestimmt deutlich günstiger (je nach Preis für den Vega-Booster).<br />

Eigentlich hätte ich gerne ein paar Details zur Technik zusammengetragen.<br />

Es ist himmeltraurig, doch zur Zeit kann nur spekuliert werden. Aus<br />

dem schön gerendertem Bild entnehme ich, dass luftatmende Turbojet-<br />

Triebwerke das Raumschiff auf vermutlich etwa 15 km Höhe transportieren<br />

werden. Das Nebenstromverhältnis ist vom Durchmesser des Fans geschätzt<br />

eher gering, was also eine relativ grosse Geschwindigkeit zulassen<br />

würde. Trotzdem spekuliere ich, dass es nur für subsonische Geschwindigkeiten<br />

eingesetzt wird. Als Raketentriebwerk kommt vielleicht ein fertig<br />

entwickeltes Feststofftriebwerk zum Einsatz. Ich denke, dass sich eine<br />

Neuentwicklung nicht rechnet, und deshalb ein eingeführtes und gut erprobtes<br />

Triebwerk eingesetzt wird. Der Zefiro 9 scheint aber etwas zu<br />

kräftig für eine Leichtgewichtskonstruktion (313 kN bei 4 t ergäben etwa<br />

8 G). Die alten Ariane-4-Feststoffbooster sind mit 650 kN noch deutlich<br />

Abbildung 1.1: 12<br />

1


1 12. Eintrag (Do 14.06.07)<br />

schubstärker. Apogäumstriebwerke für Satelliten sind dann aber wieder<br />

deutlich zu schach. Deshalb erwarte ich eher, dass ein Flüssigtriebwerk zum<br />

Einsatz kommen wird. Vermutlich eines mit lagerfähigen Treibstoffen - u.a.<br />

aus Sicherheitsgründen. Wie wär’s mit dem AESTUS-Triebwerk aus der<br />

alten Ariane-5-Oberstufe EPS? Es ist ausgelegt für lange Betriebszeiten,<br />

wiederzündbar, sehr störsicher und relativ unkompliziert (Niederdruckbrennkammer,<br />

radiativ gekühlt, Stickstofftetroxid und MNH). Es hat nur<br />

einen Schub <strong>von</strong> 28.4 kN, der sich aber durch einfache Variation des Injektors<br />

steigern lässt (war schon <strong>von</strong> Beginn weg vorgesehen). Damit lassen<br />

sich vielleicht 40 kN erreichen. Mit zwei solchen Triebwerken liessen sich<br />

bequeme Beschleunigungen erreichen. Ich habe das mal schnell in Excel<br />

durchgerechnet:<br />

• geschätzte Vollmasse/Leermasse: 6000 kg / 4000 kg<br />

• geschätzter Schub: 80 kN<br />

• spez. Impuls (AESTUS): 3178 Ns/kg<br />

•<br />

• Startbeschleunigung: 13.3 m/s 2 (1.4 G)<br />

• Brennschlussbeschleunigung: 20.0 m/s 2 (2.0 G)<br />

• theoretische Horizontalgeschwindigkeit: 1290 m/s + 300 m/s<br />

• Scheitelhöhe: 129 km<br />

Das geht ja wunderbar auf. Aber wie gesagt, die Werte sind höchst<br />

spekulativ (insbes. die Triebwerkswahl, die Leermasse und die Treibstoffzuladung).<br />

Man darf gespannt sein, wenn die Datails veröffentlicht werden.<br />

Es wäre natürlich zu schön, wenn ich mit meinen Schätzungen richtig<br />

liegen würde...<br />

2


2 13. Eintrag (So 17.06.07)<br />

Abstimmungstragödie<br />

Doppelte Niederlage: Sowohl die Abstimmungsvorlagen für das neue Casino<br />

als auch die Trolley-Initiative sind verworfen worden. Beim Casino könnte<br />

es damit zusammenhängen, dass es eher gross geraten ist. Falls es aber<br />

aufgrund der Kosten wäre, fände ich das fatal. Natürlich könnte man<br />

in Basel die Steuerlast gegen Null streben lassen, indem man die Stadt<br />

zu einer Schlafstadt machen würde. Man bräuchte dazu bloss sämtliche<br />

Subventionen an Kultur, Bildung, Transport etc. streichen würde. Aber<br />

wäre eine solche Stadt noch lebenswert? Das Ausland freut sich natürlich<br />

darüber, dass Basel zur Schlafstadt verkommt.<br />

Dass nun die Trolleybusse verschrottet werden, ist ebenfalls sehr bedauerlich.<br />

Ich rechne damit, dass diese wieder eingeführt werden, wenn die<br />

Preise für Treibstoffe langsam deutlich anziehen (Faktor zehn?). Niemand<br />

weiss, wann das sein wird. Aber jeder ahnt schon, wie man sich dann grün<br />

und blau ärgern wird, dass man alle Oberleitungen ”weggerupft” hat. Und<br />

bis dann gilt für Velofahrer einfach: Immer eine Wäscheklammer dabei,<br />

mit der man sich die Nase zuklemmen kann...<br />

Abbildung 2.1: 13<br />

3


3 14. Eintrag (So 24.06.07)<br />

Boulevard Güterstrasse<br />

Die Güterstrasse im ”http://www.gundeldingen.ch” Gundeli wird zum<br />

”http://www.vcs-sgap.ch/dossiers/Hauptstrassen/Basel-Gueterstrasse.html”<br />

Boulevard! Das ist doch super. Doch was macht eigentlich einen Boulevard<br />

aus? Ich komme zum Schluss, dass es nur damit zusammenhängt,<br />

wieviel Geld man darin verlocht. Für ich-weiss-nicht-wieviele-Millionen<br />

wird die Strasse über Monate zur Monsterbaustelle. Was kommt dabei<br />

raus? Die Änderungen muss man mit der Lupe suchen. Es handelt sich<br />

hauptsächlich um neue Randsteine. Anstatt einen zwei Dezimeter hohen<br />

Granitstein neben zwei Reihen Kopfsteinpflaster (oberes Bild) kommt<br />

neu eine einheitliche Granitrinne (unteres Bild). Vorteile? Mir ist nichts<br />

bekannt. Nachteile? Da wäre mal zu nennen, dass man als Fussgänger<br />

weniger geschützt ist. Doch noch verheerender ist die Idee, den Randstein<br />

über die Plätze (also z.B. Tellplatz) und über die Querstrassen durchzuziehen.<br />

Wenn ich mit dem Velo aus der Güterstrasse nach rechts abbiegen<br />

möchte, tischt es einen fast vom Sattel. Die harmlose Bodenwelle muss<br />

so unglücklich tangential spitzwinklig angefahren werden (da links das<br />

Tramgleis), dass man sich nur mit höchster Vorsicht auf dem Drahtesel<br />

halten kann. Des weiteren sind die Vortrittsregeln nicht mehr ganz klar.<br />

Da kann ich nur hoffen, dass das ”http://www.centralparkbasel.ch/index.php?s=3”<br />

Projekt Centralpark etwas mehr bringen wird. Analog zu den neuen Randsteinen<br />

im Boulevard würde das wohl einer Zelle für Telefondesinifzierung<br />

entsprechen.<br />

5


3 14. Eintrag (So 24.06.07)<br />

6<br />

Abbildung 3.1: 14


4 15. Eintrag (Sa 07.07.07)<br />

Frühenglisch<br />

Sind Kinder in der Lage, bereits in den ersten Primarschuljahren eine<br />

Fremdsprache zu lernen? Sinkt dadurch nicht das Niveau der Muttersprache?<br />

Nach ”http://de.wikipedia.org/wiki/Bilinguismus” heutigem Erkenntnisstand<br />

können sie das sehr wohl, ohne dass die Fähigkeiten in<br />

der Muttersprache sinken würden (vgl. bilingual aufgewachsene Kinder).<br />

Zudem müsste man mit dieser Argumentation in der deutschsprachigen<br />

Schweiz ja Schweizerdeutsch unterrichten, was nicht zur Debatte steht.<br />

Die Gretchenfrage ist natürlich, mit welcher Fremdsprache man einsteigen<br />

soll. Ich bin ganz klar ein Verfechter da<strong>von</strong>, dass als erste Fremdsprache<br />

eine Landessprache eingeführt werden soll - unabhängig da<strong>von</strong>, ob man<br />

diese früher oder später lehrt. Damit wird nicht nur ein Zeichen zum<br />

Zusammenhalt der Schweiz über den Röstigraben hinweg gesetzt, sondern<br />

überhaupt erst die suboptimale Kommunikation über eine Drittsprache<br />

(Englisch) vermieden, wie ich sie z.B. im Militär schon erlebt habe, wenn<br />

Romands und Deutschschweizer miteinander reden. Für Englisch braucht<br />

man auch viel weniger zu werben, da unter Jugendlichen (nicht unbedingt<br />

Kindern) meistens sowieso mehr Motivation besteht, die Sprache<br />

des Computers, des Internets, der Popmusik, der Wissenschaft (usw.) zu<br />

lernen. Ich erachte es auch als sinnvoll, dass zuerst eine romanische Sprache<br />

unterrichtet wird und erst danach eine weitere germanische Sprache. Das<br />

Vokabellernen fällt dann im Englischen umso leichter. Ich bin sehr dankbar,<br />

dass ich acht Jahre Französisch in der Schule gelernt habe - und täglich<br />

dazulerne.<br />

7


4 15. Eintrag (Sa 07.07.07)<br />

8<br />

Abbildung 4.1: 15


5 16. Eintrag (So 12.08.07)<br />

Defekter Hitzeschild bei Endeavour<br />

Die NASA hat’s wieder geschafft, das Shuttle ”Endeavour” ist orbitalisiert.<br />

Und es war ein absoluter Bilderbuchstart. Leider hat auch diesmal<br />

der ”http://en.wikipedia.org/wiki/Space-shuttle-thermal-protectionsystem”<br />

Hitzeschild der Raumfähre Schäden erlitten. Wiederum sind Isolationsbrocken<br />

vom ”http://en.wikipedia.org/wiki/Space-shuttle-externaltank”<br />

externen Treibstofftank mit hoher Geschwindigkeit aufgeschlagen.<br />

Da fragt man sich natürlich als Laie, wieso die NASA dieses Problem<br />

nicht in den Griff bekommt. Die Isolationsschicht ist zwingend notwendig,<br />

um die Verdampfungsraten <strong>von</strong> Wasserstoff und Sauerstoff zu reduzieren.<br />

Zudem wird so weniger Wassereis durch kondensierende Luftfeuchtigkeit<br />

auf der Oberfläche entstehen (was für den Hitzeschild auch gefährlich<br />

werden könnte). Früher, als noch die alte Rezeptur für die Isolationsschicht<br />

CFC-14 verwendet wurde, sind weniger Teile beim Start abgeplatzt. Aus<br />

Umweltschutzgründen verwendet man seit 1996 teilweise und seit 1997 vollständig<br />

HCFC-141b. Leider scheint dieses Material leichter abzubrechen,<br />

was letztlich auch zur Columbia-Katastrophe geführt hat.<br />

Na ja, was k önnte man dagegen unternehmen? Den Hitzeschild der<br />

Shuttles umzubauen kommt natürlich nicht in Frage. Änderungen am<br />

Abbildung 5.1: 16<br />

9


5 16. Eintrag (So 12.08.07)<br />

externen Treibstofftank sind hingegen denkbar. Wie wär’s denn, wenn<br />

die Isolationsschicht inwändig aufgetragen würde? Im Prinzip wäre das<br />

denkbar, würde aber ganz neue Fertigungstechniken und -Maschinen bedingen.<br />

Beim Sauerstofftank ist das hingegen vermutlich keine gute Idee:<br />

FCKW sind zwar relativ inert aber in direktem Kontakt mit flüssigem<br />

Sauerstoff sind trotzdem Reaktionen denkbar. Im schlimmsten Fall könnte<br />

eine Oxidation einsetzen, die so viel Wärme und Gas produziert, dass der<br />

Tank platzt.<br />

Der Tank bei den ersten beiden Starts war weiss gespritzt. Es ist also<br />

möglich, Material auf die Oberfläche aufzutragen. Wenn Farbe geht, dann<br />

sicher auch eine Form <strong>von</strong> Klebstoff. Was wäre denn, wenn der Tank<br />

mit ”http://de.wikipedia.org/wiki/Alufolie” Alufolie eingepackt würde?<br />

Natürlich nicht ”Haushaltssilberpapier” mit 10..15 mu;m Stärke, sondern<br />

vielleicht eine Folie mit 200 mu;m Dicke. Bei einer Dichte <strong>von</strong> 2700 kg/m 3<br />

beträgt die Flächenmasse also 540 g/m 2 . Für die Tankoberfläche nehmen<br />

wir vereinfachend eine Zylindergeometrie mit 45 m Länge und 8.4 m Durchmesser<br />

an. Das ergibt inklusive Stirnflächen 1300 m 2 und eine Totalmasse<br />

<strong>von</strong> 700 kg Aluminium. Diese geht leider praktisch vollumfänglich <strong>von</strong> der<br />

Nutzlast ab, die für die ISS (407 km Höhe bei 52 ◦ Bahnneigung) etwa 18.2<br />

t ausmacht - je nach Shuttle. Vielleicht würde dies eine auf sechs Personen<br />

reduzierte Crew bedeuten - aber man erspart sich dabei die Arbeitszeit<br />

für die Inspektion und Reparatur des Hitzeschildes.<br />

Vermutlich lässt sich das Problem aber nicht so leicht lösen. Sonst hätte<br />

es die NASA natürlich gemacht. Vielleicht wäre die laterale Wärmeleitung<br />

hier das Problem? Oder der Klebstoff hält die kryogenen Temperaturen<br />

nicht aus? Oder aber die Reibungshitze? Oder die Gefahr des Ablösens bei<br />

supersonischen Geschwindigkeiten? Es wären zehntausende <strong>von</strong> Stunden<br />

Windkanaltests, thermische Belastungstests und vielleicht suborbitale<br />

Testflüge <strong>von</strong>nöten.<br />

10


6 17. Eintrag (So 02.09.07)<br />

Nochmals zur Hitzeschildproblematik<br />

Normalerweise sind meine <strong>Blog</strong>-Einträge ja nicht Fortsetzungsromane,<br />

doch hier mache ich eine Ausnahme, denn ich muss noch etwas richtig<br />

stellen.<br />

Zur Frage, ob FCKW und flüssiger Sauerstoff miteinander reagieren<br />

können, meint ein Chemiker aus der direkten Verwandtschaft: ”Spontan<br />

würde ich sagen: nein. Denn der Kohlenstoff ist bereits vollständig<br />

oxidiert. Allenfalls ist eine C-O-Bindung stabiler als eine C-Cl-Bindung<br />

(C-F-Bindung ist meines Wissens eine sehr starke Bindung), so dass hier<br />

eine exotherme Reaktion denkbar wäre, aber ich halte sie für eher unwahrscheinlich.”<br />

Die gleiche Person hatte noch eine weitere Idee, wie sich das<br />

Isoliermaterial aussen am Tank allenfalls vielleicht etwas besser stabilisieren<br />

liesse: ”http://de.wikipedia.org/wiki/Bewehrung” Bewehrung durch<br />

ein Stahlgeflecht. Ich meine, man könnte es vielleicht sogar mit einem<br />

Glas-, Aramid- oder Kohlefasergeflecht versuchen.<br />

Diesem Chemiker ist noch eine kleine Ungereimtheit aufgefallen: Die<br />

ersten beiden Tanks waren tatsächlich weiss. Aber inzwischen nutzt man<br />

eine andere Isolationsschicht, die nicht unbedingt die gleichen Oberflächeneigenschaften<br />

aufweist. Vielleicht wäre es also inzwischen gar nicht mehr<br />

möglich, eine Klebstoffschicht aufzutragen.<br />

Abbildung 6.1: 17<br />

11


6 17. Eintrag (So 02.09.07)<br />

Kürzlich meldete sich auch die NASA mit einem Vorschlag: Für die<br />

Discovery-Mission STS-124 soll der Tank leicht modifiziert werden. Die<br />

Befestigungsflansche der Sauerstoffleitung sollen neu aus Titan gefertigt<br />

werden. Titan hat eine 17-fach geringere thermische Leitfähigkeit,<br />

womit die notwendige Isolierstoffdicke reduziert wird. Dadurch sinkt<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass dort Teile abplatzen. Dazu gibt es einen<br />

”http://www.nasa.gov/centers/marshall/multimedia/photogallery/photos/photogallery<br />

sehr schön bebilderten NASA-Bericht.<br />

12


7 18. Eintrag (So 05.09.07)<br />

Flugsimulator in Google Earth<br />

So... Motorleistung auf 80Hindernissen, wie z.B. das Lenin-Mausoleum und<br />

die Basilius-Kathedrale. Doch halt, das reicht nicht... Vollschub, Fahrwerk<br />

rein und - ups - gerade noch über den Kreml geschafft... STALL... ach<br />

Mist, die Maschine schmiert ab! Plumps, das war die Moskwa!<br />

Tja, was war das? Lade die neueste Version <strong>von</strong> ”http://earth.google.com/intl/de/”<br />

Google Earth herunter (die Version 4.2, die auch die Sterne zeigt) und<br />

benutze die Tastenkombination ”CTRL”+”ALT”+A (mit Caps-Lock). Und<br />

schon gibt’s da gratis einen ”http://marco-za.blogspot.com/2007/08/googleearth-flight-simulator.html”<br />

super Flugsimulator mit hohem Suchtpotential.<br />

Hals- und Beinbruch!<br />

13


7 18. Eintrag (So 05.09.07)<br />

14<br />

Abbildung 7.1: 18


8 19. Eintrag (Mo 01.10.07)<br />

Computerbildschirme<br />

Früher war noch alles klar: Man kaufte sich einen 14”-Bildschirm mit<br />

einer Auflösung <strong>von</strong> (maximal) 1024x768. Bei Röhrenbildschirmen konnte<br />

man dann auch problemlos niedrigere Auflösungen darstellen. Später kam<br />

dann SXGA 1280x1024 mit 5:4-Format, was doch etwas speziell war.<br />

Damit hatte man 67rauskam. Wie üblich, war der Sprung mit 46neuen<br />

Flüssigkristallbildschirme, die dann nur noch eine einzige Auflösung sauber<br />

darstellen konnten. Das wäre ja alles absolut in Ordnung, wäre es dabei<br />

geblieben. Man hat dann aber 1280x960 eingeführt, um SXGA auch im<br />

4:3-Format zu haben. Und dann war aber einigen der Sprung zu UXGA zu<br />

gross, also wurde SXGA+ mit 1400x1050 gegründet. Dann wurde das 16:10-<br />

Format sexy (weshalb wird es eigentlich nicht 8:5-Format genannt?). Wieso<br />

möchten eigentlich alle einen Breitbild-Bildschirm? Bei gleicher Diagonale<br />

bietet dieser bekanntlich weniger Fläche. Das war übrigens für die Industrie<br />

der Hauptgrund, das Breitbildformat für Computer einzuführen. Flugs<br />

wurden WSXGA mit 1600x900 geschaffen. Dann folgten WSXGA+ mit<br />

1680x1050 und WUXGA mit 1920x1200. Wenn man aber einen Beamer<br />

ansteuern möchte, muss dieser, falls breitbildig, ein 16:9-Format haben.<br />

Damit kommen die neuen Auflösungen WVGA mit 854x480, HD720 mit<br />

Abbildung 8.1: 19<br />

15


8 19. Eintrag (Mo 01.10.07)<br />

1080x720 und HD1080 mit 1920x1080. Die Industrie, gerade in Fahrt mit<br />

neuen Zahlenkombinationen, schaffte kurzerhand noch 1152x768, 1280x854<br />

und 1440x960. Alles klar? Nun gut.<br />

Kürzlich war ich bei einem Freund, der sich einen neuen Bildschirm<br />

gekauft hat. Ich kann mich nicht mehr erinnern, welche der genannten<br />

Auflösungen dieser unterstützte, doch irgend was Krummes, jedenfalls<br />

Breitbild. Die Grafikkarte war nicht ganz genau so jung wie der neue<br />

Bildschirm und deswegen unterstützte sie genau das erforderliche Format<br />

nicht. Was macht man da?<br />

Ich sehe zwei grundsätzliche Auswege aus dieser Sackgasse: Entweder<br />

besinnt sich die Industrie und beschränkt sich auf eine Handvoll Auflösungen.<br />

Oder aber die Grafikkarten können man auf das Pixel genau<br />

skalieren. Zum Thema Auflösungen gibt es übrigens in Wikipedia einen<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Bildaufl<br />

Es grassiert allerdings noch eine zweite Seuche unter Bildschirmherstellern:<br />

Anstatt die Oberfläche schön zu entspiegeln - was relativ aufwendig<br />

und teuer ist - wurde eines Tages dieser Schritt in der Produktion ausgelassen.<br />

Ich weiss nicht mehr genau, welcher Hersteller damit begann (Asus<br />

mit Laptops?). Viel billiger war eine Hochglanzoberfläche. Damit sah sich<br />

der Anwender vor allem selbst anstatt den Bildschirminhalt (ein möglicher<br />

Ausweg: ”http://www.hardwareluxx.de/story.php?id=6454” DynaVue).<br />

Egal, es galt plötzlich als schick, und die neuen Geräte verkauften sich<br />

wie blöd. Mittlerweilen gibt es keinen einzigen Computerhersteller mehr<br />

(zuletzt waren es noch IBM/Lenovo Thinkpad und Apple), die sich nicht<br />

dazu überreden liess, solche Geräte in die Produktpalette aufzunehmen.<br />

Auch hier bleibt nur zu hoffen, dass die Industrie bald zur Vernunft kommt.<br />

Ich bleib bei meinem alten 21”- ”http://www.forwiss.uni-passau.de/ berberic/trinitron.html”<br />

Trinitron-Röhrenbildschirm (Sony GDM-F520, siehe<br />

Bild)...<br />

16


9 20. Eintrag (Do 04.10.07)<br />

Sputnik<br />

4. Oktober, da war doch was? Ja genau, vor 50 Jahren startete Sputnik 1.<br />

Um das gebührend zu feiern, waren ”http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/372586<br />

50 Nanosats geplant, die mit einer Ariane in einen niedrigen Orbit plaziert<br />

werden sollten. Da<strong>von</strong> hört man nun leider nichts mehr, so gehe ich da<strong>von</strong><br />

aus, dass das Projekt leider gestorben ist.<br />

Doch was ist an Sputnik so besonders? Eigentlich möchte ich mich nicht<br />

länger darüber auslassen, das taten ”http://www.bernd-leitenberger.de/weblog39.shtml”<br />

andere schon ausführlich und gut. Sondern einfach dem Konstrukteur<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Sergei-Pawlowitsch-Koroljow” Sergei Pawlowitsch<br />

Koroljow herzlich gratulieren. Es geht nicht darum, dass Sputnik die<br />

genialste Metallkugel war, die je den Erdball umkreiste. Sondern darum,<br />

dass jemand die Vision hatte, den Weltraum für friedliche Zwecke zu erobern.<br />

Aus dem gleichen Holz war auch ”http://de.wikipedia.org/wiki/Wernher<strong>von</strong>-Braun”<br />

Wernher <strong>von</strong> Braun geschnitzt. Durch Ihre Zusammenarbeit<br />

(Konkurrenzkampf ist auch eine Form <strong>von</strong> Zusammenarbeit - und nicht die<br />

ineffizienteste) wurden unglaublich grosse Fortschritte in der Raketentechnologie<br />

erreicht. Die Projekte nach ihrem Weggang, die ”http://www.berndleitenberger.de/hercules.shtml”<br />

Nositjel-1 (resp. N-1 Herkules) auf Sowjetischer<br />

Seite und das ”http://www.bernd-leitenberger.de/space-shuttle.shtml”<br />

Space Shuttle auf Amerikanischer Seite, verfehlten beide auf unterschiedliche<br />

Art das Ziel.<br />

Gibt es heute noch so geniale Ingenieure? Würde man sie heute noch<br />

gewähren lassen? Vielleicht m üsste heute das Appollo-Programm zuerst<br />

durch eine Beraterfirma bestätigt werden. Dann hätten die Sowjets noch<br />

eine Chance gehabt... ;-)<br />

17


9 20. Eintrag (Do 04.10.07)<br />

18<br />

Abbildung 9.1: 20


10 21. Eintrag (Do 11.10.07)<br />

Homepage-Statistik<br />

Kürzlich hat der Zähler auf der Startseite meiner Homepage die Schwelle<br />

<strong>von</strong> 20’000 überschritten. Zeit für eine kurze Betrachtung der Webseitenstatistik.<br />

Ich erspare mir die ganze Statistik <strong>von</strong> A bis Z durchzukauen. Ich gehe<br />

nur auf ein paar Details ein, die ich irgendwie spannend finde. Ich beziehe<br />

mich dazu nun auf den September 2007, da der Oktober noch nicht abgeschlossen<br />

ist. Da wäre beispielsweise, woher die meisten Leute kommen.<br />

Zuerst <strong>von</strong> welchem Land: 64wählen sich direkt auf meine Startseite (”Home”)<br />

ein. Das heisst, die meisten wählen sich auf einen direkten Link ein,<br />

den ich per E-Mail versandt habe, oder finden durch eine Suchmaschine auf<br />

meine Seite. Bookmarks könnten natürlich auch eine Erklärung sein. Viele<br />

Besuche sind natürlich auch durch Bots. Uuml;brigens: Mit 8756Eurodisney,<br />

Hydrokultur... nichts aus der Elektronikwelt. Nun, seit etwa einem halben<br />

Jahr kommt fast die Hälfte der Leute (46<strong>von</strong> Wikipedia, genauer, <strong>von</strong><br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrokultur” de.wikipedia.org/wiki/hydrokultur<br />

- die Suchmaschinen- und Direktbesucher abgezogen. Was mein kleines<br />

Hydrokulturprojektlein in Wikipedia zu suchen hat, ist mir immer noch<br />

nicht klar. 84Besucher sind allerdings kürzer als 30 Sekunden auf meiner<br />

Abbildung 10.1: 21<br />

19


10 21. Eintrag (Do 11.10.07)<br />

Seite - da gehören wohl die enttäuschten Wikipedianer dazu, die dann<br />

schnell merken, dass mein Projektlein nicht besonders wissenschaftlich ist<br />

(was es auch nicht sein soll).<br />

Eine andere Grösse, die viele interessiert, ist der monatliche Verkehr<br />

(Traffic). Im Januar ist immer Hochkonjunktur (wegen des Neujahrskurses).<br />

Dann wurden dieses Jahr etwa 6.3 GB erreicht. Die restlichen Monate<br />

sind so zwischen 1 GB und knapp 3 GB. Die Anzahl aufgerufenen Seiten<br />

schwankt zwischen 15’000 und 45’000 monatlich, letzteres wieder für den<br />

Januar. Zugriffe sind es noch wesentlich mehr, wobei ich allerdings selber<br />

nicht weiss, was alles als Zugriff gerechnet wird. Jedenfalls sind es dieses<br />

Jahr bereits deutlich über einer Million. Wenn das nicht eindrücklich ist!<br />

Eine andere Grösse, die viele interessiert, ist der monatliche Verkehr<br />

(Traffic). Im Januar ist immer Hochkonjunktur (wegen des Neujahrskurses).<br />

Dann wurden dieses Jahr etwa 6.3 GB erreicht. Die restlichen Monate<br />

sind so zwischen 1 GB und knapp 3 GB. Die Anzahl aufgerufenen Seiten<br />

schwankt zwischen 15’000 und 45’000 monatlich, letzteres wieder für den<br />

Januar. Zugriffe sind es noch wesentlich mehr, wobei ich allerdings selber<br />

nicht weiss, was alles als Zugriff gerechnet wird. Jedenfalls sind es dieses<br />

Jahr bereits deutlich über einer Million. Wenn das nicht eindrücklich ist!<br />

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11 22. Eintrag (So 21.10.07)<br />

Portrait-Suche in Google<br />

Kurz vorweg, bevor ich zum Thema komme: Der <strong>Blog</strong> wird zur Zeit gerade<br />

ziemlich umgebaut. Als Leser sieht man hoffentlich keinen Unterschied. Ich<br />

möchte aber Schritt für Schritt auf eine ”http://de.wikipedia.org/wiki/Rss”<br />

RSS-Lösung zusteuern. Als ersten Schritt liest der <strong>Blog</strong> nicht mehr eine<br />

lange HTML-Datei sondern ein PHP-Skript, das den Inhalt aus zentralen<br />

Textdateien ausliest, die später auch für die RSS-Version genutzt werden<br />

sollten. Wenn es gut funktioniert, biete ich die ausgereifte Endlösung<br />

vielleicht auch als Download an.<br />

Nun aber zum heutigen Thema: Eine kurze Notiz in einer ”20 Minuten”<br />

hat mich darauf gebracht, Portraitsuchmaschinen aufzustöbern. Wer hat<br />

gewusst, dass auch Google gezielt nach Portraits suchen kann? Mir war<br />

das neu. Und so geht’s:<br />

Man startet die Google-Bildersuche wie gewohnt und sucht nach der<br />

Person (also ”Vorname Nachname” eintippen). Nach dem ersten Suchlauf,<br />

fügt man in die Adresszeile hinten zusätzlich ” imgtype=face” (ohne<br />

Gänsefüsse) ein und drückt ”http://images.google.ch/images?gbv=2 svnum=10<br />

hl=de q=leia+organa btnG=Bilder-Suche imgtype=face” Enter.<br />

Die Erfolgsquote ist erstaunlich! Viel Spass mit dieser nützlichen Google-<br />

Funktion.<br />

Abbildung 11.1: 22<br />

21


12 23. Eintrag (Fr 26.10.07)<br />

”Luftgeneratoren”<br />

Es ist kurz nach ”http://www.thalia.ch/shop/jae-spe-potter-veranstaltungen/show/”<br />

Mitternacht und ich habe mir gerade ein Exemplar <strong>von</strong> ”Harry Potter und<br />

die Heiligtümer des Todes” gesichert. Nach einer Zaubersuppe (Kürbis) im<br />

”http://www.harrypotterwiki.de/index.php/Eberkopf” Eberkopf (Susus)<br />

ging’s ab Gleis Neundreiviertel (Stadtcasino) mit dem Hogwarts-Express<br />

(Settelen Reisebus) nach Albanien (Allschwil). Erst dort und erst um<br />

Mitternacht wurden die Bücher verkauft. Der Grund für dieses Vorgehen<br />

waren dunkle Mächte (Regierung), die den Verkauf in heimischen Gefilden<br />

(Kanton Basel-Stadt) verboten. Dadurch wurde das Ereignis erst recht<br />

interessant. Aber eigentlich wollte ich aber über etwas anderes bloggen:<br />

Über die Schludrigkeit <strong>von</strong> Zeitungsartikeln. Dazu ein Beispiel. Am<br />

Dienstag erschien in der ”20 Minuten” eine Notiz über einen neuen Windpark<br />

auf dem Gotthard (siehe Artikel). Dort ist <strong>von</strong> ”Luftgeneratoren” die<br />

Rede, gemeint sind wohl Windkraftanlagen. Diese sollen 716 Megawatt<br />

Strom produzieren. Die Stromstärke wird bekanntlich in Ampere gemessen,<br />

aber das ist noch die kleinste Ungenauigkeit. Megawatt spricht für die<br />

Leistung, doch das wäre viel zu viel für 8 WKAs (jede Turbine müsste<br />

ungefähr 90 MW leisten, doch die grösste heute erhältliche Anlage, die<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Enercon Enercon” E-112, hat eine Nennleistung<br />

<strong>von</strong> 6 MW). Ich gehe deshalb da<strong>von</strong> aus, dass es sich um die<br />

Jahreserzeugung (also Energie, Einheit [MWh]) handelt.<br />

Rechnen wir also kurz zusammen. Bei einer angenommenen Auslastung<br />

<strong>von</strong> 20Vollaststundenzahl <strong>von</strong> 1752 h. Das ergibt also eine mittlere Leistung<br />

<strong>von</strong> 409 kW im Total oder 51 kW pro Windrad. Das ist wiederum lächerlich<br />

wenig und reicht niemals für 15’000 Einwohner. Daraus schliesse ich nur:<br />

Falscher kann eine Zeitungsmeldung kaum mehr sein. Der ”Luftgenerator”<br />

ist also vor allem der Zeitungsredaktor.<br />

Aber zum Inhalt: Ich begrüsse natürlich sehr, dass nun Andermatt<br />

endlich ”Gas” gibt. Die Erfahrungen mit der Lagerwey-Anlage haben<br />

offenbar dem ”http://www.ew-ursern.ch/docs/windkraft.cfm” EW Ursern<br />

doch nicht allen Mut geraubt. Bravo! Endlich traut sich die Schweiz auch<br />

23


12 23. Eintrag (Fr 26.10.07)<br />

Abbildung 12.1: 23<br />

wieder Rekorde im Energiesektor zu.<br />

24


13 24. Eintrag (So 28.10.07)<br />

Glühbirnen<br />

Nachdem ich es mit meiner Aktion vom Freitag in die Samstagabendnachrichten<br />

(27.10.07, 19:30-Tagesschau, Minute 18:47.9) der ”http://www.sf.tv/var/videopla<br />

docid=20071027 nr=0 videourl=httpschaffte, judihui, möchte ich mich aber<br />

nun trotzdem auf ein anderes Thema konzentrieren: Der Sparlampentag<br />

<strong>von</strong> gestern.<br />

Wenn die Schweiz alle Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen<br />

würde, könnten insgesamt 2Da jubeln die Grünen. Na ja, stimmt ja,<br />

immerhin 2Lösung? Was bietet die Zukunft?<br />

Eine der genialsten Erfindungen im Bereich der thermischen Beleuchtungsmittel<br />

(”Temperaturstrahler”) ist die Halogenbirne. Bei zunehmender<br />

Körpertemperatur strahlt dieser im kurzwelligeren Bereich des elekromagnetischen<br />

Spektrums. Also müsste man Glühbirnen mit höherem Strom<br />

betreiben, dann würden sie weniger IR und mehr sichtbares Licht emittieren,<br />

was einem höheren Wirkungsgrad gleichkommt. Damit sinkt allerdings<br />

die ”http://de.wikipedia.org/wiki/Glgewährleisten, dass sublimiertes Wolfram<br />

- daraus besteht die Glühwendel - sich wieder auf dieser niederschlägt.<br />

Nun liegt aber die Siedetemperatur <strong>von</strong> Wolfram bei 5828 K und das<br />

Metall resublimiert (”kondensiert” wäre nicht ganz richtig) auf der kalten<br />

Abbildung 13.1: 24<br />

25


13 24. Eintrag (So 28.10.07)<br />

Glasinnenseite. Deswegen muss auch der Kolben so gross gewählt werden,<br />

weil sonst das Glas da<strong>von</strong> bald undurchsichtig würde. Um die Sublimationsrate<br />

zu senken, wird der Kolben nicht mehr evakuiert wie früher,<br />

sondern mit einem Schutzgas gefüllt. Bei Halogenbirnen wird nun Iod oder<br />

Brom beigemischt. Die entstehenden Wolframhalogenide bleiben gasförmig<br />

und schlagen sich nicht auf der kalten Glasseite nieder. Damit kann der<br />

Kolben kleiner gewählt werden, womit auch vermieden wird, dass er zu<br />

kalt wird und trotzdem ein Niederschlag stattfinden könnte. Der kleine<br />

Kolben hat weitere Vorteile: Durch das kleinere Volumen können teure,<br />

schwere Edelgase verwendet werden (Krypton oder sogar Xenon, um die<br />

Wärmeleitung zu verringern), womit die Sublimationsrate gesenkt werden<br />

kann. Zudem werden nun auch höhere Drücke möglich - mit dem gleichen<br />

Vorteil. Zusammengefasst ist der Wirkungsgrad aus folgenden Gründen<br />

höher: höhere Brenntemperatur, niedrigere Wärmeleitung und wegfallende<br />

Kolbenschwärzung.<br />

Ich bin ein Fan <strong>von</strong> Halogenlampen... aber lässt sich das nicht noch<br />

verbessern? Ich experimentierte mit höheren Brenntemperaturen. Dazu<br />

erhöhte ich die Betriebsspannung <strong>von</strong> 12 V auf 14 V. Das könnte zu verringerter<br />

Lebensdauer führen. Wie kann man die Lebensdauer steigern?<br />

Klar, man verhindert den Inrush-Strom, welcher mehr 10 mal grösser als<br />

der Nennstrom sein kann. Er kann sogar noch grösser als bei normalen<br />

Glühlampen sein, da der Temperaturunterschied und damit der Widerstandsunterschied<br />

noch grösser ist. Deshalb schalte ich die Lampen über<br />

einen NTC ein, den ich dann zusätzlich im Betrieb automatisch über Relais<br />

überbrücke (damit er wieder abkühlt).<br />

Und das Resultat: Insgesamt höhere Lebensdauer (verglichen mit anderen<br />

Lampen, die ich noch nicht umgerüstet habe), deutlich höhere<br />

Lichtqualität durch sonnenähnlicheres Spektrum und, last but not least,<br />

einen sagenhaft guten Wirkungsgrad. Die Energiesparlampe ist für mich<br />

keine Option, da die Lichtqualität grausam ist. Zudem vermute ich, dass<br />

sehr viel sogenannt graue Energie drinsteckt. Vom Quecksilber ganz zu<br />

schweigen. Und die Lampen sind viel zu gross, passen ja nirgens rein.<br />

Und was bringt die Zukunft? Der nächste Schritt sind die ”http://www.osram.ch/prod<br />

IRC-Halogenlampen (IRC = Infra Red Coating, Infrarotbeschichtung).<br />

Die IR-Strahlung wird dabei am beschichteten Glaskolben zurück auf die<br />

Wendel reflektiert. Damit lässt sich die Lichtausbeute <strong>von</strong> ca. 25 lm/W<br />

(normale Glühbirne: 15 lm/W) auf etwa 35 lm/W steigern. Dies könnte<br />

man dann noch mit meinem Trick kombinieren...! In fernerer Zukunft kommen<br />

die ”http://de.wikipedia.org/wiki/LED” Leuchtdioden (LED), die<br />

bereits 100 lm/W erreichen und damit die Energiesparlampen (60 lm/W)<br />

weit übertreffen. Achillesverse sind bisher noch die exorbitanten Preise<br />

26


(teure Herstellung) und die geringe Lebensdauer. Ein weiterer zukünftiger<br />

Lampentyp könnten im Prinzip auch magnetisch erregte Gasentladungslampen<br />

werden. Auch könnte man <strong>von</strong> Quecksilberfüllung auf Schwefel<br />

übergehen. Allerdings scheint sich in dieser Sache nicht mehr so viel zu<br />

tun.<br />

27


14 25. Eintrag (Mi 07.11.07)<br />

Harald Töpfer<br />

Gerade las ich die letzten zweihundert Seiten des siebten Harry Potter<br />

Bandes ”Die Heiligtümer des Todes” zu Ende. Unglaublich, wie einen<br />

so ein paar abstrakte schwarze Zeichen auf weissem Papier fesseln können.<br />

Ja, mehr als fesseln, sogar psychologische (schweres Motivationsloch<br />

danach) und sogar physiologische (Anregung der Glandula lacrimalis)<br />

Auswirkungen sind feststellbar. Wie kommt es, dass eine frei erfundene<br />

und unrealistische Geschichte dermassen Auswirkungen auf Körper, Seele<br />

und Geist haben kann? Wie kommt es, dass Erzählungen <strong>von</strong> echten<br />

Gegebenheiten oft nicht die gleiche Intensität, nicht die gleich mächtigen<br />

Einflüsse auf unseren Organismus haben?<br />

Es erstaunt mich beispielsweise, weshalb ich normalerweise viel weniger<br />

empfinde, wenn ich im Weltbestseller Bibel (mit einer Auflage <strong>von</strong><br />

”http://www.bibelgrundkurs.de/html/wissenswertes-uber-die-bibel.html” ca.<br />

2.5 Mia in ”http://www.wycliff.ch/Welt/ZahlenFakten.htm” 429 Sprachen<br />

vgl. HP ”http://www.mugglenet.com/app/news/full-story/1160” 350 Mio<br />

in 65 Sprachen) lese. Aus drei Gründen würde ich viel intensivere Erlebnisse<br />

mit der Bibel erwarten: Erstens sind die Geschichten wahr. Zweitens<br />

ist die Bibel voller ”Action”, Mord, Hinterhalt, Freundschaft und Liebe<br />

(insbes. die Liebe Gottes zu uns Menschen). Und drittens möchte Gott uns<br />

durch die Bibel ansprechen. Das wären eigentlich ideale Voraussetzungen.<br />

Auch gibt es eine enorme Fülle an Sekundärliteratur, die jeden auch nur<br />

erdenklichen Aspekt beleuchtet und interpretiert. Wieso lese ich in der<br />

Bibel nie zweihundert Seiten am Stück ohne sie auch nur einen Moment<br />

weglegen zu können? Aber bitte versteht mich nicht falsch: Ich möchte die<br />

beiden so ungleichen Bücher keinesfalls gegeneinander ausspielen, spielen<br />

sie doch in zwei völlig unterschiedlichen Ligen. Harry Potter werde ich<br />

bestenfalls in ein paar Jahren nochmals lesen, in der Bibel lese ich hingegen<br />

mehrmals wöchentlich seit vielen Jahren.<br />

Wenn Ihr nun meint, ich wisse die Lösung, weshalb die meisten Leute<br />

ein Harry Potter viel mehr packt, dann muss ich passen. Wer eine schlaue<br />

Hypothese hat, darf die gerne im ”http://www.lugra.ch/gaestebuch.php”<br />

29


14 25. Eintrag (Mi 07.11.07)<br />

Abbildung 14.1: 25<br />

Gästebuch festhalten. Ehrlich!<br />

So, und nun würde ich mir gerne einen ”http://www.harry-potterbuecher.de/zauberspruch.php”<br />

Amnesia-Zauber aufhalsen lassen und die<br />

Geschichte erneut durchleben. Erneut zum ersten Mal!<br />

30


15 26. Eintrag (Sa, 17.11.07)<br />

Star Wars Holiday Special<br />

Wer hat’s gemerkt? Heute war 19. Jahrestag zum ”http://de.wikipedia.org/wiki/Star-<br />

Wars-Holiday-Special” Star Wars Holiday Special. Wie auch immer, so<br />

gut war die Sendung ja nicht... ich kenne sie erst seit wenigen Tagen.<br />

Zum letzten Eintrag gab es einiges an Resonanz. Ich finde, das sollte ich<br />

heute kurz zusammenfassen. Ich möchte aber vorweg nehmen und erklären,<br />

dass ich keineswegs die Absicht pflegte, die Bibel anzugreifen.<br />

Da ist also mal die These, dass mein Empfinden, dass Harry Potter spannender<br />

geschrieben ist als die Bibel, ein rein subjektives Gefühl meinerseits<br />

ist. Das kann ich nicht so recht glauben, aber wer weiss. Ist es vielleicht<br />

die alte Sprache (”Sprache Kanaan”), die weniger Spannung erzeugt? Oder<br />

die Übersetzung? Auch das eine gewagte Hypothese.<br />

Ich denke eben - und nicht nur ich - dass die Bibel zu einem komplett<br />

anderen Zweck geschrieben wurde als HP. HP ist sozusagen optimiert,<br />

möglichst viel Spannung und Stimmung zu erzeugen. Hingegen ist die Moral<br />

eher zweifelhaft (z.B. die Gutheissung <strong>von</strong> Unehrlichkeit) und Lebensinhalt<br />

gibt dieses Buch wohl in keiner Weise. Die Bibel hingegen soll Menschen<br />

berühren und ihnen vor Augen führen, wie falsch wir oft leben. Sie gibt<br />

mit Jesu Weg nicht nur ein beispielhaftes Vorbild, was sich Gott <strong>von</strong> uns<br />

Abbildung 15.1: 26<br />

31


15 26. Eintrag (Sa, 17.11.07)<br />

erwünscht und wie er die Welt und ihre Ordnung sieht, die er geschaffen<br />

hat. Mehr noch, ”http://www.e-water.ch” Jesus ist der einzige Weg, wie<br />

wir trotz Sünden zu Gott zurück finden und letztlich auch die Erlösung<br />

zum ewigen Leben erhalten. Spannung und Unterhaltung hingegen ist<br />

meines Erachtens kein Ziel der Bibel. Wer weiss, vielleicht geht nun die<br />

Diskussion erst recht los?!<br />

32


16 27. Eintrag (Mo, 19.11.07)<br />

Ahmadinedschas Plan<br />

Ich sitze gerade im ”http://en.wikipedia.org/wiki/Bombardier-Canadair-<br />

Regional-Jet” Canadair Regional Jet, 10 km über dem Grund, und fliege<br />

geschwind gen Basel zu. Als ich heute früh Richtung Wien aufbrach, ist<br />

mir ein interessanter Artikel aufgefallen. Dazu nur ein paar wenige Worte.<br />

Da liest man also, dass Ahamdinedschad plant, dass der Iran möglicherweise<br />

die ”http://www.urananreicherung.de/” Urananreicherung im<br />

Ausland durchführen möchte. Das macht natürlich durchaus Sinn, ist doch<br />

die Gefahr eines Angriffs <strong>von</strong> Amerikanischer Seite relativ hoch. So könnte<br />

das Problem elegant entschärft werden. Doch wer hätte im Traum daran<br />

gedacht, dass Ahamdinedschad die Schweiz als möglichen Standort für die<br />

Zentrifugen vorschlägt. Vermutlich als Option unter vielen, doch das steht<br />

nicht im Zeitungsbericht.<br />

Was würde das nun für die Schweiz bedeuten? Nun, da sehe ich eine<br />

enorme Chance. Es würde dazu führen, dass wir die Technologie entwickeln<br />

dürfen und damit zurück aufs internationale Kernforschungsparkett kämen.<br />

Des weiteren hätte die Schweiz wohl einen grossen Versorgungsvorteil für<br />

die eigenen Reaktoren. Ob allerdings die Brennelemente auch in der Schweiz<br />

gefertigt würden, darüber schweigt sich der Artikel aus. Wie auch immer,<br />

Abbildung 16.1: 27<br />

33


16 27. Eintrag (Mo, 19.11.07)<br />

es bleibt zu hoffen, dass die Politiker die Chance wahrnehmen. Vielleicht<br />

kommt es ja auch zu einer Volksabstimmung.<br />

34


17 28. Eintrag (So, 16.12.07)<br />

Et ça fonctionne.<br />

Ihr erwartet wohl, dass ich mich zu Bundesrat Blochers Abwahl äussere.<br />

Aber nein, dazu wurde bereits genug geschrieben, deshalb lasse ich es<br />

bleiben. Obwohl, dazu gibt es eigentlich ein interessantes Interview mit Gerhard<br />

Blocher, einem Bruder Christophs: ”http://www.sf.tv/sf1/reporter/index.php?doci<br />

Reportage<br />

Wer kennt diesen Werbespruch ”Et ça fonctionne.”? Richtig, damit wirbt<br />

Fust. Der prüstet sich ja immer mit seinem Dipl.-Ing. Welches sind denn die<br />

genialsten Erfindungen? Der ”http://de.wikipedia.org/wiki/Klettverschluss”<br />

Klettverschluss <strong>von</strong> George De Mestral? Ich hatte mal die Ehre, ein Interview<br />

einem seiner Enkel zu führen! Oder ist es ”http://www.doodle.ch”<br />

Doodle?<br />

Die letzten drei Erfindungen, die mich besonders beeindruckt haben, sind<br />

die folgenden. Da wäre mal die ”http://www.toxicjunction.com/get.asp?i=V2422”<br />

Kreissäge mit dem sagenhaften Schutz zu nennen. Eigentlich bloss eine<br />

Weiterentwicklung, aber und wie! Mit recht Eleganten Lösungsdetails, z.B.<br />

Ausnutzung des Drehimpulses.<br />

Und dann ist mir mit ”http://www.midomi.com/” Midomi jemand zuvor<br />

gekommen: Ich wollte früher ein Programm (damals in Basic) schreiben,<br />

Abbildung 17.1: 28<br />

35


17 28. Eintrag (So, 16.12.07)<br />

das mir ein aufgesungenes Lied in Noten umwandelt. Midomi macht<br />

zwar nicht genau das, aber etwas ähnliches. Es analysiert gesungene oder<br />

gesummte (gepfiffene) Liedanfänge und nennt das Lied. Danach können<br />

ja Text und Noten meistens recht problemlos in den Tiefen des Internet<br />

gefunden werden. Klickt mal auf ”See how the search works”.<br />

Die dritte Erfindung geht in eine ähnliche Richtung wie Midomi, ist<br />

aber für Schweizer gedacht, die der schweizerdeutschen Sprache mächtig<br />

sind. Alle anderen werden enttäuscht sein. Klickt Euch mal zum<br />

”http://dialects.from.ch/” Chuchichäschtli-Orakel durch, Ihr werdet staunen.<br />

Wie genau stimmt bei Euch die Zuordnung? Mein Resultat ist ”Der<br />

Dialekt passt mit 80<br />

36


18 29. Eintrag (So, 23.12.07)<br />

Untergang der E-Mail<br />

Wer hat vorgestern den ”http://www.arianespace.com/site/news/newssub-missionupdate-index.html”<br />

6. Ariane-Start dieses Jahres mitverfolgt?<br />

Schon erstaunlich, wie verletzlich das System ist, so lange die Triebwerke<br />

noch nicht gezündet sind, und wie robust sich das System verhält, sobald<br />

die Rakete abgehoben ist. Aber das muss ja so sein, werdet Ihr entgegnen.<br />

Heute ein paar Gedanken zu einem System, das sich nicht mehr so robust<br />

verhält.<br />

Es ist nämlich ein gedenkwürdiger Moment, für die es gemerkt haben:<br />

Wir erleben gerade den Untergang der E-Mail, wie wir sie heute kennen.<br />

Zu ”http://en.wikipedia.org/wiki/Pine-(e-mail-client)” Pine-Zeiten musste<br />

niemand fragen, ob die E-Mail den Empfänger erreicht hat. Heute ist das anders.<br />

Laut aktuellen Statistiken ( ”http://www.ieinternet.com/content/view/33/”<br />

Statistik November 2007) beträgt die Spam-Rate 64.95<br />

Soviel zum Empfang. Wie steht es mit dem Versand? Wenn ich E-<br />

Mails an Hotmail-Empfänger schicke, kommen diese oft nicht an. Deren<br />

Spam-Filter findet meine E-Mails suspekt, weil die Absenderadresse nicht<br />

mit dem Server übereinstimmt (weil ich ja den IEEE-Weiterleitservice<br />

verwende). Darauf hin sendet Hotmail eine Fehlermeldung zurück. Nun<br />

sieht aber diese Fehlermeldung suspekt aus, weil sie <strong>von</strong> Hotmail kommt<br />

(vielleicht auch andere Gründe). Mein Service schickt die Nachricht also<br />

wieder zurück. Das merkt Hotmail, schickt natürlich nichts mehr zurück<br />

(sonst käme es zum Kollaps) und stuft meine Adresse als erst recht suspekt<br />

ein. ”http://www.sheepworld.de” Doofe Situation.<br />

Wieso gibt es eigentlich Spammer? Nun, weil die eben viel Geld damit<br />

verdienen. Der Grund ist, dass viele Empfänger tatsächlich den Quatsch<br />

kaufen, der ein Spams angepriesen wird, laut einer weiteren Statistik sind<br />

das ”http://spam-filter-review.toptenreviews.com/spam-statistics.html” 8<br />

Und die Lösung? Verhindern, dass die eigene Adresse in die Syndikats-<br />

Datenbanken gerät, ist zwar gut gemeint aber auf Dauer unmöglich. Irgendwann<br />

passiert es einfach. Danach jedes Mal die Adresse wechseln finde<br />

ich doof. Deswegen setze ich auf die Whiteliste-Lösung. Neben obigem Ver-<br />

37


18 29. Eintrag (So, 23.12.07)<br />

Abbildung 18.1: 29<br />

besserungsvorschlag (Personalisierung der Rückmeldung) hätte ich noch<br />

eine weitere Idee: Jeder sollte sich in der Whiteliste eintragen können,<br />

allerdings gegen eine Gebühr, sagen wir einen Rappen. Das ist günstig<br />

genug, dass sich der Absender bei einmaligem Gebrauch nicht allzu sehr<br />

sträubt, und viel genug, um Spammer abzuwehren. Zusätzlich müsste man<br />

natürlich alle Nachrichten RSA-verschlüsseln und die Absender authentifizieren<br />

- das ist sowieso überfällig, würde aber Formulare, Newsletters und<br />

dergleichen erschweren und deshalb wird immer noch da<strong>von</strong> abgesehen.<br />

Viele Minimalstgeldüberweisungen sind aber zu teuer. Also müsste ein<br />

zentraler Server (z.B. ein Kreditkarteninstitut oder Paypal) viele einzelne<br />

Transaktionen zu wenigen grösseren bündeln. Die Einnahmen würden dann<br />

für diesen Service benötigt und Überschüsse einem guten Zweck gespendet.<br />

Also nochmals zusammenfassend: Eine Person möchte mir eine E-Mail<br />

schicken. Sie ist aber noch nicht auf meiner Whiteliste (resp. Online-<br />

Adressbuch), deswegen bekommt sie eine nette Rückmeldung in der zwei<br />

Optionen angegeben sind. Entweder greift sie zum Telefonhörer oder klickt<br />

auf untenstehenden Link. Letzterer bucht 1 Rp. <strong>von</strong> ihrem Paypal-Konto<br />

und trägt ihre Adresse in meine Whiteliste ein. Falls die erwähnte E-Mail<br />

nicht älter als 30 Tage ist, wurde sie noch nicht gelöscht, sondern wird nun<br />

an den Empfänger (=mich) geleitet. Wenn ich ihr nun zurückschreiben<br />

will, geht das sogar einfacher: Alle Adressen, an die man E-Mails versendet,<br />

landen sowieso auf der Whiteliste. Das heisst also, dass meine E-Mails bei<br />

ihr automatisch angenommen werden.<br />

Was meint Ihr? Kommentare per E-Mail oder Gästebuch erwünscht.<br />

38


Nun wünsche ich allen gesegnete Weihnachtstage!<br />

39


19 30. Eintrag (Mo, 21.01.08)<br />

Aus den Augen, aus dem Sinn<br />

Beinahe ein Monat ist es her seit meinem letzten <strong>Blog</strong>-Eintrag. Das hat<br />

damit zu tun, dass ich gerade an mehreren Publikationen für internationale<br />

Konferenzen gleichzeitig arbeite und damit nur wenig Freizeit habe. Da<br />

in der Zwischenzeit das Neue Jahr begonnen hat, wünsche ich also allen<br />

glückliche verbleibende 94.262295 Prozent des 2008!<br />

Ich wollte schon lange mal was zur Entsorgung unserer Abfälle schreiben.<br />

Dazu gibt es ja grundsätzlich zwei Strategien. Entweder optimal verteilen.<br />

Das geht sehr gut, wenn die entstehenden Rückstände nicht extrem<br />

giftig sind und zudem in gasförmigem Aggregatszustand vorliegen. Also<br />

beispielsweise CO2. Oder - und das ist die andere Strategie - man haltet es<br />

möglichst <strong>von</strong> der Biosphäre fern. So beispielsweise die chemischen Abfälle,<br />

die auf Deponien lagern.<br />

Gerade in jüngster Zeit machen solche Deponien Schlagzeilen: Bonfol,<br />

Le Letten, Feldreben, Maienbühl, Moenden. Noch verrückter ist wohl die<br />

Geschichte mit der ”http://www.sdmk.ch” Sondermülldeponie Kölliken,<br />

die totalsaniert werden soll. 1978 wurde die Deponie trotz fünf Einsprachen<br />

gegen die Baubewilligung eröffnet. Doch bald schon nach der Eröffnung<br />

traten die ersten Probleme auf: Fehlende unabhängige Kontrollinstanz,<br />

Abbildung 19.1: 30<br />

41


19 30. Eintrag (Mo, 21.01.08)<br />

Einlagerung verbotener Stoffe, offenes Herumliegen der Abfälle, ungenügende<br />

Eingangskontrolle, der Brand 1982, der kaum gelöscht werden konnte,<br />

die schweren medizinischen Beschwerden der Anwohner, das Aussterben<br />

der Fische im Köllikerbach... 2005 wurde dann mit der Gesamtsanierung<br />

und damit dem Rückbau begonnen. 550’000 Tonnen müssen abgebaut<br />

werden, 500 Tonnen pro Tag. Der Rückbau soll bis 2012 abgeschlossen sein,<br />

die Rekultivierung kann dann aber erst im 2016 begonnen werden. Diese<br />

Daten stammen aus ”http://pages.unibas.ch/environment/Studium/Lect-<br />

WS0405/Bodensanierung/referate/Koelliken.pdf” ”Die Sondermülldeponie<br />

Kölliken”, D. Arnold, T. Kleiber, Y. Schindler, M. Wenger.<br />

Wieviel besser steht es um die geplanten geologischen Tiefenlager<br />

für radioaktive Rückstände! Anstatt hunderttausende Tonnen wertlosem<br />

Material, das auch kaum Wertschöpfung brachte, sind konditionierte<br />

radioaktive Rückstände ein rares Qualitätsprodukt, das der Schweizer<br />

Wirtschaft Milliarden <strong>von</strong> Franken eingebracht hat. Dazu gehören<br />

alle möglichen Rückstände, <strong>von</strong> medizinischen Strahlungsquellen, über<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Gl<br />

Rund um die geologischen Tiefenlager bestehen viele Märchen. Man hört<br />

oft, diese seien unsicher, unkontrollierbar, teuer... Teuer sind sie sehr wohl,<br />

doch die Betreiber <strong>von</strong> Kernanlagen bezahlen in einen Fond, der die Lager<br />

komplett finanziert. Sie sind also kostenneutral, weil bereits im Strompreis<br />

eingerechnet (der ja bekanntlich trotzdem absolut konkurrenzfähig ist).<br />

Gesetzlich ist ein Tiefenlager sowieso vorgeschrieben. Für die Wiederaufbereitung<br />

besteht ein Moratorium, eine andere Alternative ist nicht bekannt.<br />

Man sollte bedenken, dass die längsten Halbwertszeiten nicht politischen,<br />

sozialen oder nationalen Zeiträumen entsprechen, sondern geologischen.<br />

Also kann nur die Geologie das Problem lösen lassen. Und - hurra - das<br />

Problem ist wirklich gelöst, denn die Zerfallsprodukte nach hunderttausenden<br />

<strong>von</strong> Jahren sind nicht mehr strahlend (ob das dann noch jemand<br />

kümmert, sei dahingestellt). Wir haben in der Schweiz mit dem stabilen<br />

und selbstheilenden Opalinuston eine optimale Gesteinsschicht.<br />

Und all diejenigen, die sich Sorgen um die Strahlung machen: Das<br />

Problem ist nicht die Strahlung, sondern die Kontamination. Strahlung<br />

kann abgeschirmt werden, das ist kein Problem. Doch wenn radioaktive<br />

Isotope in die Nahrungskette gelangen, fügen sie den Organismen teils<br />

schwerste Schäden zu. Opalinuston ist aber so trocken, dass kein Material<br />

ausgeschwemmt werden kann. Die Spaltprodukte sind im allgemeinen<br />

Feststoffe und nicht Gase, d.h. es bleibt alles im Boden. Wer gerne ein<br />

paar weitere Informationen dazu lesen möchte, den verweise ich auf die<br />

”http://www.nagra.ch/” sehr spannende Nagra-Homepage (die Nagra wird<br />

übrigens auch durch die Atomindustrie bezahlt).<br />

42


So, das ist meine Meinung. Schimpf und Schande wie immer ins Gästebuch!<br />

43


20 31. Eintrag (So, 27.11.08)<br />

Kränkelndes Constellation-Programm<br />

Spannend, wie die NASA am ”http://www.nasa.gov/constellation” Constellation-<br />

Programm arbeitet, nicht wahr? Dass da ab und zu auch ”http://www.spiegel.de/wissens<br />

Schwierigkeiten auftauchen, ist natürlich völlig zu erwarten. Es wäre ja<br />

langweilig, wenn alles wie durch Butter ginge. Abgesehen da<strong>von</strong> erinnert<br />

mich dieses Problem an die Pogo-Instabilitäten, die bei der Entwicklung<br />

der ”http://www.bernd-leitenberger.de/titan12.shtml” Titan 2 (Gemini!)<br />

auftauchten. Was ich mich am Constellation-Programm frage, ist, ob denn<br />

die neue Schwerlastrakete Ares V wirklich nötig ist. Ares I ist ja sowieso<br />

geplant, unabhängig <strong>von</strong> der Rückkehr zum Mond. Deshalb stelle ich diese<br />

mal nicht in Frage.<br />

Nachdem ein so ähnliches Missionsprofil wie 1969 gewählt wurde, stellt<br />

sich die Frage, weshalb die NASA nicht gleich die Saturn V Rakete reaktiviert.<br />

Natürlich müssten die Fabriken neu gebaut werden, doch immerhin<br />

bestehen ja immer noch die Konstruktionspläne, was bestimmt eine extreme<br />

Kostenersparnis bedeutet. Die ganze Entwicklunsarbeit entfällt, nur<br />

die Produktion müsste neu angekurbelt werden. Immerhin etwas mehr<br />

Nutzlast wünscht sich ja die NASA: Ares V soll 130 t in den LEO bringen,<br />

hinzu kommen die 20 t mit Ares I. Also frage ich mich, wieviel es braucht,<br />

um die Nutzlast einer Saturn V <strong>von</strong> 120 t auf 150 t zu erhöhen.<br />

Wenn man heute eine Saturn V bauen würde, ersetzte man ganz bestimmt<br />

den Uralt-Bordrechner (mit 9600 Rechenoperationen pro Sekunde!)<br />

durch einen modernen Rechner, z.B. gegen sowas wie den Vega-Computer.<br />

Dieser ist nicht nur deutlich leichter und energiesparender (und damit<br />

gibt’s eine leichtere Energieversorgung), sondern auch wesentlich leistungsfähiger.<br />

Die Kippregelung könnte bestimmt so reaktionsschnell machen,<br />

dass auf die schweren Finnen der Erststufe verzichtet werden könnte. Wenn<br />

dann zusätzlich die schweren Tanks alle durch solche mit modernen Leichtmetalllegierungen<br />

ersetzt würden, rechne ich mit Gewichtseinsparungen<br />

der Leermassen <strong>von</strong> 10<br />

Der nächste Schritt wäre wohl, die ”http://en.wikipedia.org/wiki/J-2-<br />

Nun versuchen wir aber mal folgendes: Was wäre, wenn die Tankvolumi-<br />

45


20 31. Eintrag (So, 27.11.08)<br />

46<br />

Abbildung 20.1: 31


na der ersten Stufe so erhöht würden, dass die F1-Triebwerke zwei Minuten<br />

länger brennen würden. Damit die Rakete trotzdem abheben kann, werden<br />

dafür sechs Booster des Space Shuttle Systems (SRB) den nötigen<br />

Startschub aufbringen würden. Gehen wir bereits <strong>von</strong> den neuen 5-Segment-<br />

Booster (5S-SRB) aus, wie sie Thiokol gerade für die Ares-Raketenfamilie<br />

entwickelt. Gezündet würden gleichzeitig alle fünf F1-Triebwerke und die<br />

sechs 5S-SRBs. Nach zwei Minuten würden die 5S-SRBs abgesprengt und<br />

die F1 arbeiten noch weitere 161 Sekunden weiter (Voraussetzung ist<br />

natürlich, dass die Triebwerke dafür zugelassen werden). Die ganze Rakete<br />

würde 15 m höher und die Booster würden unten bei der Erststufe und<br />

irgendwo am Tank eingehängt. Das bedingt natürlich grössere strukturelle<br />

Umbauten, als wenn diese am Zwischenstufenadapter zwischen erster und<br />

zweiter Stufe eingehängt werden könnten. Das Resultat wäre aber überwältigend:<br />

320 t in den LEO! Mit solch einer gigantischen Nutzlast könnte<br />

eine bemannte Mars-Mission mit nur zwei Raketenstarts bewältigt werden<br />

(die schlanksten Szenarien gehen <strong>von</strong> 600 t im LEO aus).<br />

Hier nochmals die Übersicht:<br />

• Saturn V 1969: 120 t<br />

• Saturn V Leichtbau: 125 t<br />

• Saturn V Leichtbau + J-2X: 135 t<br />

• Saturn V Leichtbau + J-2X + lange Erststufe + 6 5S-SRB: 320 t<br />

Alle Daten zu Raketen und Triebwerken habe ich <strong>von</strong> der ”http://www.berndleitenberger.de”<br />

Webseite Bernd Leitenbergers, so auch das Gerüst für die<br />

”http://www.lugra.ch/blog/saturn5plus.xls” Excel-Tabelle mit der Berechnung.<br />

Die Zeichnung der Saturn V stammt <strong>von</strong> ”http://www.einsteinsemporium.com/universe/space-rockets/saturn5.htm”<br />

Einsteins Emporium,<br />

die SRB-Grafik <strong>von</strong> NASA-Veröffentlichungen der Ares V.<br />

47


21 1000002. Eintrag (Mi,<br />

30.01.08)<br />

Über üble Volksinitiativen<br />

Die Schweiz, das Land der direkten Demokratie, das Land der dööfsten<br />

Volksinitiativen. Ich möchte gar nicht wissen, welche unheilige Allianz<br />

(GSOA + Grüne + Linke?) diese neuste Volksinitiative ”Gegen Kampfjetlärm<br />

in Tourismusgebieten” lanciert hat. Rhetorisch liegt sie irgendwo im<br />

Grenzgebiet zwischen genial-verrückt und Propaganda-Hetze. Dazu ein<br />

paar Müsterchen aus der Feder des Initiativkomitees.<br />

”Die wahnwitzigen Lärmeinwirkungen dieser Flugzeuge - bis zu 124 Dezibel,<br />

die durch das Echo <strong>von</strong> Felswänden noch verstärkt werden! - gefährden<br />

unsere wertvollsten touristischen Erholungsgebiete.” Dieser Satz zeugt<br />

<strong>von</strong> interessanter Interpunktion (Gedankenstrich - Ausrufezeichen), ausdrucksstarke<br />

Adjektive (”wahnwitzigen”), unbegründeten/unreferenzierten<br />

Behauptungen (”Gefährdung”) und physikalisch fragwürdigen Hypothesen<br />

(”Verstärkung durch Echo”). Mag ja sein, dass im Abstand <strong>von</strong> wenigen<br />

Metern hinter den Triebwerken tatsächlich ein Schalldruckpegel <strong>von</strong> 124<br />

dB messbar ist, aber dort kann sich ja niemand aufhalten, das ist also<br />

ein höchst theoretischer Wert. Wer weiss, in der Brennkammer sind es<br />

vielleicht sogar noch erheblich mehr. Abgesehen da<strong>von</strong> sind bei einem<br />

Abbildung 21.1: 32<br />

49


21 1000002. Eintrag (Mi, 30.01.08)<br />

Verkehrsflugzeug praktisch die gleichen Schalldruckpegel messbar sind<br />

(beispielsweise 150 dB(A) in 10 m Entfernung laut ”http://www.windenergie.de/de/technik/projekte/planung/?type=97”<br />

BWE). Militärjets<br />

starten jedoch deutlich steiler als Verkehrsflugzeuge, womit die Schallbelastung<br />

sinkt. Doch gehen wir zu einem nächsten Müsterchen.<br />

”Eine F/A-18 statet mit 7200 Litern Kerosin, die nach einer halben Flugstunde<br />

bereits aufgebraucht sind.” Mag sein... Aber ein Jumbojet braucht in<br />

einer halben Stunde auch 6000 Liter Kerosin ( ”http://www.science.edu.sg/ssc/detailed.<br />

type=6 root=3 parent=3 cat=25” Quelle), wobei das ein Durchschnittswert<br />

ist und beim F/A-18 sind die 7200 Liter vermutlich der Maximalwert<br />

mit Nachbrenner (in der Pilotensprache übrigens ”Lötlampe”). Und zudem:<br />

Im Unterschied dazu handelt es sich im Beispiel des Jumbos meist um<br />

Freizeitverkehr, die Armee hingegen hat einen Auftrag vom Bund und<br />

dient der Landesverteidigung.<br />

”Entsprechend schleudern diese Flugzeuge Jahr für Jahr Zehntausende<br />

<strong>von</strong> Tonnen hochgiftiger Chemikalien und Feinstaub (CO2 und NO2) in<br />

das Ökosystem!” 10’000 t ist wohl die Menge sämtlicher Abgase, also<br />

Wasser und Kohlenstoffdioxid, beide im Prinzip nicht toxisch, auch wenn<br />

letzteres ein schwaches Treibhausgas ist (ca. 20’000 mal schwächer als<br />

Schwefelhexafluorid). Kohlenstoffdioxid wirkt ab einer Konzentration <strong>von</strong><br />

5<br />

”Solche Beeinträchtigungen der Umwelt, die dazu noch <strong>von</strong> einem höllischen<br />

Lärm begleitet werden soll, sind in touristischen Erholungsgebieten<br />

in Friedenszeiten nicht mehr tolerierbar!” Es gilt wieder das zuvor gesagte<br />

über adjektive und Interpunktion. Dieser Satz springt mir aber aus einem<br />

ganz anderen Grund ins Auge: Ich bin oft in diesen so genannten ”touristischen<br />

Erholungsgebieten” unterwegs. Oft habe ich auch den einen oder<br />

anderen Überflug einer F/A-18 erlebt und fasziniert nach oben geschaut,<br />

über die unglaubliche Ingenieurskunst und die Künste des Militärpiloten<br />

gestaunt; doch ein ”höllischer Lärm” ist mir noch nie aufgefallen. Selbstverständlich<br />

hört man die Triebwerke, doch das ist für mich Musik in<br />

den Ohren. Diese Ansicht werden selbstverständlich einige nicht mit mir<br />

teilen können. Deshalb ist das auch das einzig haltbare Argument für die<br />

Initiative.<br />

Und zum Schluss noch dies: Hoffentlich werden im ”http://radar.zhaw.ch/radar.html”<br />

Online-Radar bald auch die F/A-18 angezeigt, dann kann man diese gezielt<br />

suchen. Und für alle, die lieber Züge als Flugzeuge beobachten, gibt es<br />

”http://www.swisstrains.ch” hier das Pendant auf Schiene.<br />

50


22 33. Eintrag (Fr, 22.02.08)<br />

Passagierjet mit Mach 5<br />

Haben alle die ”http://www.fasnacht.ch” ”Drey scheenschte Dääg” gut<br />

(über-)erlebt? Bei solchem Wetter kann sich hoffentlich niemand beklagen.<br />

Für alle, die das Ereignis verpasst haben, gibt’s wie immer den<br />

”http://www.sf.tv/sf1/manual.php?docid=basler-fasnacht-2008 catid=sf1manual”<br />

Querschnitt.<br />

Es ist bereits etwas länger her, doch die meisten werden es noch in<br />

Erinnerung haben: Am 6. Februar berichteten viele Zeitungen und auch<br />

”http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,533288,00.html” Webseiten<br />

vom Mach-5-Passagierjet. Es heisst also, dass als Treibstoff Wasserstoff<br />

eingesetzt wird (der entgegen der landläufigen Meinung [und der<br />

Presse] nicht unbedingt umweltfreundlich sein muss, je nachdem, wie er<br />

hergestellt wurde). Mit Mach 5 <strong>von</strong> Europa nach Australien in gerade<br />

mal 4:40. Wie ist sowas möglich? Dieser Frage wollte ich etwas genauer<br />

nachgehen.<br />

Anstatt dem 20min-Zeitungsbericht Glauben zu schenken, der vor mir<br />

liegt, schaue ich besser auf der Webseite des Herstellers ”http://www.reactionengines.co.<br />

Reaction Engines Limited nach. Dort hat das Fluggerät dann auch einen<br />

richtigen Namen: LAPCAT. Man erfährt dort auch, weshalb Wasserstoff<br />

eingesetzt wird: Wegen dem höheren spezifischen Impuls. In den ”Scimitar”<br />

Abbildung 22.1: 33<br />

51


22 33. Eintrag (Fr, 22.02.08)<br />

getauften Triebwerken wird der Wasserstoff mit Luft verbrannt. Es handelt<br />

sich hierbei allerdings nicht um einen typischen (SC-) RAMJET, sondern<br />

eher um ein Raketentriebwerk mit der Option, durch Staudruck verdichtete<br />

Luft direkt in die Brennkammer einzuleiten. Dazu wird die komprimierte<br />

Luft zuerst abgekühlt, um die Dichte zu erhöhen, aber ohne, dass sie<br />

sich verflüssigt. Über Turbopumpen wird die Luft in die Brennkammer<br />

eingeblasen. Die Antriebsleistung für den Kompressor wird einerseits dem<br />

Luftkühler entnommen und andererseits in einem Vorbrenner erzeugt. Die<br />

Abgase des Vorbrenners werden auch in die Brennkammer geleitet, was<br />

im Prinzip einem Triebwerk nach dem Hauptstromverfahren entspricht.<br />

Das Triebwerk funktioniert bereits im Stillstand auf der Piste und soll, im<br />

Falle <strong>von</strong> ”http://www.reactionengines.co.uk/sabre.html” ”Sabre”, einem<br />

etwas grösseren Triebwerksmodell, einen Schub <strong>von</strong> 2000 kN entwickeln.<br />

Im Falle <strong>von</strong> Sabre ist es sogar möglich, Flüssigsauerstoff einzuspritzen,<br />

wenn die Atmosphäre verlassen werden soll. Für den Passagierjet (mit<br />

Scimitar) ist das wohl nicht der Fall.<br />

Was könnte denn der spezifische Impuls sein? Nehmen wir vereinfachend<br />

an, dass der Brennkammerdruck und die Temperaturen ungefähr die gleichen<br />

sind, wie für ein H2-LOX-Raketentriebwerk. Das Vulcain-2-Triebwerk<br />

der Ariane 5 hat einen spezifischen Impuls Isp = 4256 Ns/kg. Es verbrennt<br />

im Verhältnis LOX:H2 = 6,1:1 im Total, doch in der Brennkammer sogar<br />

7.1:1, was den für uns relevanten Wert darstellt. Der Unterschied im<br />

Falle <strong>von</strong> Vulcain ist übrigens darin begründet, dass das Triebwerk als<br />

Nebenstrommotor mit Abgaswiedereinblasung die ”fetten” Abgase des<br />

Gasgenerators nicht in die Brennkammer einbringt. Ihr ahnt schon, worauf<br />

ich hinaus will: Der Luftsauerstoff wird der Atmosphäre entnommen,<br />

womit der spezifische Impuls dramatisch steigt. Pro Kilogramm Edukte<br />

entstehen 4256 Newtonsekunden. In diesem Kilogramm stecken aber<br />

7.1/(8.1 - 1) = 877 Gramm Sauerstoff. Der spezifische Impuls beträgt<br />

also 7.1 * 4256 Ns/kg = 30’218 Ns/kg. Im Vergleich dazu beträgt der<br />

spezifischer Treibstoffverbrauch des Triebwerks CF6 <strong>von</strong> General Electric,<br />

welches beispielsweise bei der Airbus A330 zum Einsatz kommt, SFC =<br />

17.4 g/(kNs) = 17.4E-6 kg/(Ns) auf Reiseflughöhe. Der reziproke Wert<br />

dividiert durch die Erdbeschleunigung entspricht gerade dem spezifischen<br />

Impuls Isp = 1/(SFC * 9.81 m/s2) = 5’858 Ns/kg. Nun ist auch vollkommen<br />

klar, weshalb die Reichweite des Passagierjets so traumhaft ist:<br />

Im Prinzip wäre etwa die sechsfache Reichweite im Vergleich zum A330<br />

möglich, was also sogar eine Weltumrundung non-stop möglich machen<br />

würde.<br />

Leider ist es aber mit ”http://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoffspeicherung”<br />

Wasserstoff so eine Sache. Auch im flüssigen Zustand (Schmelztempera-<br />

52


tur 20.4 K) hat er bloss eine Dichte <strong>von</strong> 71 kg/m 3 . Vielleicht wird er<br />

sogar gasförmig bei 30..60 MPa gespeichert. Beides bedingt gigantische<br />

Tankvolumina, was bei einem Flugzeug doppelt schlecht ist: Erstens steigt<br />

der Reibungswiderstand durch den voluminösen Flugkörper und zweitens<br />

haben grosse Tanks auch eine höhere Leermasse. Daneben ist Wasserstoff<br />

auch sonst sehr unpraktisch (Probleme mit kryogenen Temperaturen, Diffusion<br />

durch alle möglichen Materialien, explosive Gemische mit Luft...).<br />

Und dann kommt noch hinzu, dass er gar nicht so einfach zu gewinnen<br />

ist. Falls man ihn beispielsweise durch Elektrolyse gewinnen würde, wäre<br />

der Primärenergieaufwand und dadurch CO2-Ausstoss untragbar beim<br />

heutigen (globalgemittelten) Strommix.<br />

Eigentlich noch interessanter finde ich ein anderes Projekt auf der Webseite<br />

<strong>von</strong> Reaction Engines Limited: Skylon, ein orbitalfähiges Raumflugzeug.<br />

Mit einem dermassen hohen spezifischen Impuls in der Atmosphäre und<br />

einem immer noch sehr hohen spezifischen Impuls im Vakuum ist ein<br />

”http://en.wikipedia.org/wiki/SSTO” SSTO-Konzept durchaus realistisch.<br />

Es ist meines Erachtens wesentlich realistischer als mit SCRAMJET-<br />

Motoren, bei denen die Verbrennung in Überschallströmung ablaufen<br />

muss - was man immer noch nicht im Griff hat, u.a. wegen Defiziten in<br />

CFD-Algorithmen (kompressible, turbulente Mehrphasenströmung mit<br />

Energieübertragung durch Stofftransport, Wärmeleitung und Strahlung<br />

kombiniert mit chemischen Reaktionen) und Engpässen bei der notwendigen<br />

Rechnerkapazität. Die Zukunft bleibt spannend!<br />

53


23 34. Eintrag (So, 24.02.08)<br />

Abschuss des Spionagesatelliten<br />

Letzte Woche haben die USA also Ihren havarierten (manövrierunfähigen)<br />

Spionagesatelliten abgeschossen. Weshalb denn genau? Ach ja, da sind ja<br />

die 500 kg Hydrazin, die die Menscheit bedrohen... Interessant, wie leicht<br />

sich die Presse an der Nase herumführen lässt. Überall liest man dieses Märchen,<br />

sogar bei ”http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,536719,00.html”<br />

Spiegel Online. Mag ja sein, dass ”http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrazin”<br />

Hydrazin eine Spur giftiger ist als Benzin, vor allem weil es auch über die<br />

Haut resorbiert wird (ich weiss, das ist etwas untertrieben, denn LD50 liegt<br />

je nach Sorte bei nur 15 mg/kg). Doch hey, es ist hochreaktiv und zerfällt<br />

bei höheren Temperaturen, wie sie beim Wiedereintritt des Satelliten in<br />

die Erdatmosphäre auftreten, <strong>von</strong> alleine (wissenschaftlicher ausgedrückt:<br />

es disproportioniert zu den Gasen Ammoniak und Stickstoff). Es würde an<br />

ein Wunder grenzen, wenn auch nur ein einziger Tropfen die Erdoberfläche<br />

erreichen würde. Von verseuchten Landstrichen also keine Rede...<br />

Was steckt also wirklich dahinter? Es bleiben zwei mögliche Erklärungen:<br />

Der Satellit enthält geheimes Material, das selbst bei einem Absturz<br />

noch Informationen enthalten könnte. Oder aber es war ein Versuch des<br />

Abschusssystems. Ersteres halte ich für eher unwahrscheinlich, da die Trümmer<br />

wohl ziemlich klein sind und vermutlich völlig ”verbrannt” (thermisch<br />

Abbildung 23.1: 34<br />

55


23 34. Eintrag (So, 24.02.08)<br />

zerstört, geschmolzen, oxidiert, wie auch immer) den Boden erreichen. Ein<br />

Test oder auch eine Machtdemonstration, das passt viel eher...<br />

Nachdem sich nun die USA immer mehr aus den internationalen Gremien<br />

zurückzieht ( ”http://www.spectrum.ieee.org/feb08/5980” jüngstes<br />

Anzeichen beispielsweise beim ITER), tragen solche Aktionen wie mit<br />

dem Spionagesatelliten, nicht unbedingt zur Völkerverständigung bei. Da<br />

kann man nur hoffen, dass mit dem/r neuen Präsidenten/in ein Umdenken<br />

stattfindet.<br />

56


24 35. Eintrag (Di, 26.02.08)<br />

Bransons Biosprit-Flugzeug<br />

Gestern las man in den Zeitungen <strong>von</strong> ”http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,5373<br />

Richard Branson’s Biosprit-Flug <strong>von</strong> London nach Amsterdam mit einer<br />

Boeing 747-400. Technisch ist das ganz interessant. So muss beispielsweise<br />

die Viskosität bei allen vorkommenden Temperaturen vernünftig sein und<br />

die Verbrennung rückstandsfrei sein, um nur zwei Kriterien aus einer langen<br />

Liste zu nennen. Doch was mich interessieren würde, ist die Umweltbilanz<br />

und ob sowas überhaupt in grossem Massstab möglich ist. Interessant in diesem<br />

Zusammenhang ist eine ”http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdfneu/wwf-palmoelstudie-deutsch.pdf”<br />

Studie des WWF Deutschland.<br />

Rechnen wir doch einmal, wievel Agrarfläche nötig ist, um den ganzen<br />

Flugsektor mit Biokerosin zu versorgen. Der jährliche Weltkonsum an Erdöl<br />

beträgt etwa eine Qubikmeile (IEEE Spectrum Januar 2007). Kann man<br />

sich gut merken, nicht wahr? Klingt eigentlich nach wenig... Wie auch immer.<br />

Der Luftverkehr beansprucht weltweit zur Zeit ”http://www.ekkw.de/umwelt/posit<br />

ca. 13<br />

Laut Wikipedia liefert ein Einzelbaum zwischen 5 und 20 kg Kopra pro<br />

Jahr. Diese besteht zu 63..70<br />

Zwei Anmerkungen: Bei den Zahlen bezüglich dem Erdölverbrauch für<br />

den Flugsektor sind einige Dinge unklar: Wo sind es Treibstoffe, wo Brennstoffe?<br />

Sind Förderung, Raffinierung und Transport eingeschlossen...? Der<br />

andere unsichere Faktor ist die Weltagrarfläche. Da ich keine Angaben<br />

dazu gefunden habe, multiplizierte ich die Schweizer Agrarfläche (14’813<br />

km 2 ) mit dem Faktor 1000 (entsprechend der Population). Die Grössenordnungen<br />

sind aber richtig. ”http://www.solibro.de/NewFiles/leseprobereise-abc.html”<br />

[Copyright Comic]<br />

57


24 35. Eintrag (Di, 26.02.08)<br />

58<br />

Abbildung 24.1: 35


25 36. Eintrag (Di, 18.03.08)<br />

Basic Management Skills<br />

Seit meinem letzten <strong>Blog</strong>-Eintrag ist mal wieder viel geschehen. Ich müsste<br />

gleich mehrere Einträge zu verschiedenen Themen verfassen. Nennenswert<br />

sind beispielsweise:<br />

• Die erfolgreiche ”http://esamultimedia.esa.int/docs/columbus/newspaper/ESA-<br />

ColumbusLab-newspaper-GER.pdf” Columbus-Mission<br />

• Der ”http://esamultimedia.esa.int/docs/ATV/newspaper/ESA-ATVnewspaper-GER.pdf”<br />

ATV-Start und damit ebenso die Premiere der<br />

Ariane ES<br />

• Die laufende Shuttle-Mission mit Kibo<br />

• Der Paradigmenwechsel der ETH <strong>von</strong> der ”http://www.esc.ethz.ch/boxfeeder/StrategyD.pdf”<br />

2000-Watt- Gesellschaft zur 1-Tonne-CO2-<br />

Gesellschaft (sehr lesenswert!!)<br />

• Die Vorstellung des höchst-genialen ”http://de.youtube.com/watch?v=jFCjv4jqAY”<br />

Direct Note Access als Plugin zum Musikprogramm ”Melodyne”<br />

(sehr sehenswert!!)<br />

Abbildung 25.1: 36<br />

59


25 36. Eintrag (Di, 18.03.08)<br />

• Das erste Mal ”Klöpfer brötle” (Cervelat) direkt über der Gasherdflamme,<br />

mmh (siehe Bild)<br />

• Der Iranisch-Schweizerische ”http://www.egl.ch/int/ch/de/Media/Communiques<br />

Gas-Deal<br />

• Und persönlich erlebt: Der ”http://www.tmu.ethz.ch/education/seminars”<br />

”Basic Management Kurs”<br />

Schreiben möchte zu letzterem. Es handelt sich hierbei um die bestangelegten<br />

Fr. 200.- in meinem Leben. Der Wert dieses zehntägigen Seminars<br />

wäre wohl gegen 10’000.- . Aus humanitären Gründen gibt’s den Kurs an<br />

der ETH für Studierende und Mitarbeiter aber zu diesem symbolischen<br />

Preis.<br />

Eigentlich erstaunlich, dass ich so einen Kurs belege, hat er doch nichts<br />

mit Naturwissenschaften zu tun. Er wurde mir verschiedenerseits aber so<br />

stark empfohlen, dass ich mich nicht länger dem Druck widersetzen konnte.<br />

Und ich staunte nicht schlecht: Zu über 80<br />

• Kommunikations- und Verhaltenstraining (2 Tage)<br />

• Selfmanagement und Selfmarketing<br />

• Grundlagen der Führung<br />

• Sitzungstechnik<br />

• Wie Organisationen funktionieren<br />

• Problemlösungstechniken<br />

• Konfliktlösungstechniken<br />

• Prozess- und Projektmanagement<br />

• Führungspraxis<br />

Am meisten beeindruckt haben mich die beiden Tage zum Thema<br />

Kommunikation. Ich war mir gar nicht bewusst, dass man zwar die Sprache<br />

beherrschen kann aber dennoch nicht fähig ist, Informationen verlustlos<br />

zu empfangen und vor allem auch weiterzugeben. ”Missverständnisse sind<br />

die Regel, Verständnis die erarbeitete Ausnahme”, um den Referenten zu<br />

zitieren.<br />

Ein solches Thema waren die Komplettbotschaften. Die folgenden Modelle<br />

stammen grösstenteils <strong>von</strong> ”http://www.schulz-<strong>von</strong>-thun.de” Friedemann<br />

Schulz <strong>von</strong> Thun. Bei wichtigen/heiklen Gesprächen reicht es nicht,<br />

60


dass ich nur die Sache vorbringe. Dazu hilft das Kommunikationsquadrat<br />

(auch bekannt als vier-Schnäbel-und-vier-Ohren-Modell). Hierbei besteht<br />

die Äusserung nicht nur aus dem Sachinhalt und allenfalls dem Appell,<br />

sondern auch aus einem Teil Selbstkundgabe und aus einer Prise Beziehungsinhalt.<br />

Egal ob gewollt oder ungewollt, immer wenn ich mich jemand<br />

gegenüber äussere, gebe ich auch zu erkennen, wie ich zum anderen stehe<br />

respektive was ich <strong>von</strong> ihm halte. Das kann nicht nur in der Formulierung<br />

enthalten sein, sondern auch im Tonfall oder in der Mimik/Gestikulation<br />

usw. Gerade letzteres kann auch sehr schnell falsch gedeutet werden. Entsprechend<br />

muss ich inhaltlich klar dazu Stellung nehmen. Erst so habe<br />

ich eine Möglichkeit, dass mein Appell überhaupt verstanden wird und<br />

hoffentlich Frucht trägt.<br />

Überhaupt war ich mir vom Systemgedanken eines Gesprächs nicht<br />

bewusst. Ich bin nicht nur verantwortlich für das, was meinen Mund<br />

verlässt (für viele wäre das schon ein Fortschritt!). Vielmehr bin ich dafür<br />

verantwortlich, dass mich der andere auch versteht. Zusätzlich wäre es oft<br />

auch hilfreich, wenn der andere mit mir einig ist, damit mein Appell nicht<br />

einfach verhallt. Und wie finde ich das heraus? Nun, durch nachfragen<br />

natürlich. Wir kennen zudem alle aus dem Militärdienst: Aufträge müssen<br />

wiederholt werden.<br />

Und die vierte Seite in der Äusserung betrifft die Selbstkundgabe. Auch<br />

das kann ich nicht komplett unterdrücken, doch kann ich es kontrollieren!<br />

Es geht gar nicht anders, als dass ich etwas <strong>von</strong> mir selber preis gebe,<br />

was in mir vorgeht, was ich fühle. Wieviel besser ist es, das gleich direkt<br />

in die Botschaft einzubauen. Ein sehr einfaches Mittel sind hierbei die<br />

”Ich-Botschaften”.<br />

Und wie kommt es, dass Gespräche so oft in Debatten enden? Nicht<br />

mit allen Gesprächspartner, aber eben mit einigen passiert das öfters. Wie<br />

läuft das denn genau ab? Man ist sich eigentlich einig. Doch ”um des<br />

Gespräches Willen” sucht man nach einem Detail, bei dem man dann doch<br />

nicht genau einig ist. Oder man schafft sich manchmal sogar gezielt ein<br />

Missverständnis. Denn eigentlich geht es zu diesem Zeitpunkt schon lange<br />

nicht mehr um die Sache. Vielmehr geht es um den Sieg. Es handelt sich<br />

um einen sportlichen Akt: Wer gewinnt? Aber mit nicht unerheblichem<br />

Risiko. Die Grenze zwischen Niederlage und Verletzung ist undeutlich<br />

und veränderlich, genauso wie die Grenze zwischen Sieg und schädigender<br />

Überheblichkeit. Und wenn man es erkannt hat, wie kommt man wieder <strong>von</strong><br />

der Debatte zurück ins Gespräch? Das geht am einfachsten über die dritte<br />

Ebene, der Beziehungsebene. Am einfachsten äussert man eine Emotion,<br />

z.B. ”Ich fühle mich durch diese Debatte genervt.” Danach wechselt man<br />

auf die Steuerebene, z.B. ”Wir haben abgemacht, heute das Problem xyz<br />

61


25 36. Eintrag (Di, 18.03.08)<br />

zu diskutieren. Wir haben noch 30 min Zeit.” Und dann auf die Sachebene,<br />

”Kommen wir also auf das Thema zurück...”. Dass sowas auch in der Praxis<br />

funktioniert, konnte ich bereits ein paar mal testen. Es lohnt sich!<br />

Nun denn, allen die ich nicht sowieso in ”http://www.becauseoflove.at”<br />

Linz sehe, wünsche ich frohe Ostern!<br />

62


26 37. Eintrag (Mi, 09.04.08)<br />

Sauerstoffexperimente<br />

Es ist traurig: Weltgeschichtlich läuft so viel, über das man viele lustige<br />

<strong>Blog</strong>-Einträge schreiben könnte, doch seit ich mit dem Schreiben meiner<br />

Diss begonnen habe... na ja...<br />

Die USA sind also immer noch neidisch über den Schweizer Gasdeal mit<br />

Iran. Was sagen die erst, wenn wir die gemeinsame UF6-Zentrifugenanlage<br />

beschliessen? Dann wäre da Herr Ospel, der aus dem UBS-VR geworfen<br />

wird. Doofe Sache, das mit den ”US-Ramschhypotheken”. Am liebsten<br />

würde ich ein paar Zeilen zum Transrapid schreiben. In wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten, wenn die Baufirmen auf Aufträge angewiesen sind und<br />

sich in den Preisen gegenseitig unterbieten, wäre das Projekt vermutlich<br />

problemlos durch. Aber heute, da sich die Baufirmen kaum vor Aufträgen<br />

retten können, können sie natürlich Phantasiepreise verlangen. Wäre man<br />

also früher etwas entscheidungsfreudiger gewesen, wäre das Projekt am<br />

Münchner Flughafen schlank durchgekommen. Da könnte man also sagen,<br />

dass wir mit der NEAT ziemlich viel Glück hatten.<br />

Kurz vor Ostern habe ich mir bei E-Bay für 32 Euro ein Autogenschweissgerätlein<br />

vom Typ ”http://www.rothenberger.com/uploads/media/Loet–<br />

und-Schweisstechnik.pdf” ”Rothenberger Roxy Kit Plus” ersteigert. Es<br />

Abbildung 26.1: 37<br />

63


26 37. Eintrag (Mi, 09.04.08)<br />

besteht aus einer Sauerstoffdruckgasflasche, einer Flasche mit einem interessanten<br />

Gasgemisch (Pentan, Propan, Butan, Propen und Azeton)<br />

genannt ”Multigas 400”, einem Schlauchpaket inklusive Druckverminderer<br />

und Rückschlagventil, dem eigentlichen Schweisshandgriff und diversen<br />

Düsen <strong>von</strong> 0.3 bis 1 mm. Die Flammentemperatur soll 3100 ◦ C betragen,<br />

also fast wie bei einem richtigen Azetylen/Sauerstoff-Schweissgerät. Neben<br />

Hartlöt- und Schweissarbeiten kann man damit auch Experimente<br />

anstellen. Meine ersten vier waren:<br />

• Kann man die Luft länger anhalten, wenn man die Lunge mit reinem<br />

Sauerstoff füllt?<br />

• Brennt die Schweissflamme auch unter Wasser?<br />

• Wie hoch ist die Detonationsgeschwindigkeit <strong>von</strong> Mischgasen in<br />

Luftballons?<br />

• Brennt eine Kerze auch ohne Docht, wenn sie sich in einer reinen<br />

Sauerstoffatmosphäre befindet? Und Alufolie?<br />

Die Antworten lauten übrigens: Nein; nein, hoch, nein. Und die Begründungen?<br />

Der CO2- resp. H2CO3-Anstieg steuert den Atemreflex; zu kleine<br />

Flamme, bei 2 mm Düse könnt’s funktionieren, dann ist das Leistungszu-Oberflächenverhältnis<br />

besser; gigantomanischer Knall durch das ganze<br />

Quartier; vielleicht sollte ich es bei einem höheren Druck versuchen, z.B. 6<br />

Bar in meiner GIS.<br />

Und für alle, die auf die Bilder der IFES-Konferenz gewartet haben:<br />

Hier das ”http://www.lugra.ch/linz08” Album.<br />

Und zum Schluss noch dies: Ich war mal wieder im Fernsehen, und<br />

sogar ein paar Sekunden länger als das letzte Mal (siehe <strong>Blog</strong>eintrag 25).<br />

http://www.telezueri.ch/index.php?id=60865 (kurz nach der Mitte)<br />

64


27 38. Eintrag (Di, 29.04.08)<br />

Firefox-Trick<br />

Nun bin ich also wieder zurück aus China. Peking ist jederzeit eine Reise<br />

wert. Geht hin und staunt, wie dort Visionen umgesetzt werden. Es würde<br />

mich nicht erstaunen, wenn dort plötzlich die ”http://www.visiun-portaalpina.ch”<br />

Porta Alpina oder die ”http://www.swissmetro.ch” Swissmetro<br />

auftauchen würden... Andererseits hat mir der aggressive Smog fast die<br />

Haare vom Kopf geätzt. Damit ich mich besser auf den Coiffeurbesuch vorbereiten<br />

kann, gibt’s ja jetzt wenigstens den ”http://www.hairmixer.com”<br />

Haarmixer!<br />

Kürzlich lernte ich einen praktischen Trick mit dem Internetbrowser<br />

”Firefox”, den ich Euch weitergeben möchte. Die Funktion heisst<br />

”Smart Keywords”. Kurz die Erklärung am Beispiel <strong>von</strong> LEO: Öffnet<br />

”http://dict.leo.org” LEO und klickt mit der rechten Maustaste ins Suchfenster.<br />

Dort wählt ihr im ”http://www.mozilla.org/products/firefox/smartkeywords.html”<br />

Kontextmenu den Punkt ”Add a Keyword for this Search...”.<br />

Im darauf erscheinenden Dialog gebt Ihr eine Abkürzung ein, z.B. ”leo”<br />

oder einfach nur ”l”. Je kürzer desto besser. Und <strong>von</strong> jetzt an braucht Ihr<br />

im Browser in die Adresszeile nur noch ”leo suchwort” respektive ”l suchwort”<br />

einzutippen. Die gleiche Prozedur mit den weiteren Lieblingsseiten,<br />

Abbildung 27.1: 38<br />

65


27 38. Eintrag (Di, 29.04.08)<br />

z.B. ”w” für Wikipedia oder ”g” für Google oder ”y” für Yahoo etc. Happy<br />

Surfing!<br />

PS: Die Anführungsstriche (Gänsefüsschen) nicht eintippen, sie dienen<br />

nur der Verständlichkeit des Textes.<br />

66


28 39. Eintrag (Mi, 30.04.08)<br />

Klimaneutrale Astronauten<br />

Immer die leidige CO2-Diskussion... Richtig coole Rechnungen werden gar<br />

nie gemacht. Also mach ich es vor.<br />

Wieviel muss beispielsweise ein Astronaut bei ”http://www.myclimate.org”<br />

MyClimate blechen, um die CO2-Emissionen zu kompensieren? Ha, diese<br />

Frage hat noch niemand gestellt!<br />

Der Astronaut soll also mit einer Sojus fliegen. Denn mit dem Space<br />

Shuttle wird es viel zu komplizert. Dort wird ja neben HTPB und Wasserstoff<br />

auch Aluminium verbrannt. Des weiteren entstehen verschiedene<br />

Chlorprodukte durch das Ammoniumperchlorat, so auch Salzsäure (eigentlich<br />

Chlorwasserstoff). Keine Ahnung, wie weit diese klimarelevant sind.<br />

Ein Forschungsthema...!<br />

Bei der Verbrennung (Annahme: vollständige Oxidation durch Sauerstoff)<br />

<strong>von</strong> einer Tonne Kerosin entstehen laut ”http://www.bi-grevenfmo.de/home-FMO/gruende/klima.html”<br />

Bi-Greven 3.15 Tonnen CO2. Die<br />

Sojus verbrennt 275 Tonnen Kerosin. In einer kleinen ”http://www.lugra.ch/blog/co2bilanz-sojus.xlsx”<br />

Excel-Tabelle habe ich die Kosten zusammengerechnet:<br />

Fr. 10’890.- ohne die graue Energie. Letztere würde natürlich enorm zu Buche<br />

schlagen, da die Rakete ja nur einmal gebraucht wird. Vielleicht müsste<br />

man den Wert verhundertfachen. Aber auf die 20 Mio Dollar Reisekosten<br />

ist dieser Betrag mit 5<br />

67


28 39. Eintrag (Mi, 30.04.08)<br />

68<br />

Abbildung 28.1: 39


29 40. Eintrag (Auffahrt,<br />

01.05.08)<br />

Ist Blue-ray wirklich Sieger?<br />

Heute ist Auffahrt, doch alle sprechen vom 1. Mai. So ändert sich die<br />

Gesellschaft... Trotzdem, ich möchte auf ein anderes Thema zu sprechen<br />

kommen.<br />

Es liegt eigentlich bereits ein paar Monate zurück, taucht aber trotzdem<br />

immer wieder in den Medien auf: An der CES (Consumer Electronics Show)<br />

im Januar 2008 wrude bekannt gegeben, dass Time Warner, dazu gehört<br />

der Filmproduzent Warner bros, ihre Streifen nicht mehr auf HD-DVD<br />

sondern nur noch auf Blue-ray veröffentlichen wird. Gut vor Sony, schlecht<br />

für Panasonic. Damit steht Blue-ray als Sieger da. Wirklich?<br />

Wer erinnert sich noch an die Kassetten, genauer ”http://de.wikipedia.org/wiki/Komp<br />

Compact Cassette? Im Asiatischen Raum noch vereinzelt anzutreffen, sind<br />

sie in Europa praktisch verschwunden. Anfang der 90er-Jahre wurde nach<br />

einem Nachfolger gesucht, der bessere Tonqualität und mehr Komfort bietet.<br />

Damals rivalisierten sich Philipps mit der ”http://de.wikipedia.org/wiki/Digital-<br />

Compact-Cassette” Digital Compact Cassette DCC und Sony mit der<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/MiniDisc” Mini Disk MD. Die Konsumenten<br />

entschieden sich gegen die Komforteinbussen der DCC, so dass diese<br />

bereits bald wieder vom Markt verschwand. Soweit die Parallelen zur<br />

momentanen Nachfolgersitzuation der DVD. Stand nun die Mini Disk<br />

als Sieger da? Nein, keinesfalls. Sie blieb zwar noch einige Zeit erhältlich<br />

(teilweise bis heute), doch ”http://de.wikipedia.org/wiki/Napster” Napster<br />

und mp3-Player verdrängten die Musiktonträger. Heute brauchts gar keine<br />

Tonträger mehr - das Internet trägt ihn (iTunes und Konsorten).<br />

Oder ein anderes Beispiel: Was ist der Nachfolger der Disketten? Es gab<br />

verschiedene sich konkurrierende Systeme, <strong>von</strong> denen die ”http://de.wikipedia.org/wiki/<br />

Zip” Zip-Disk <strong>von</strong> Iomega noch am bekanntesten ist (mein Compi hat<br />

noch immer ein Laufwerk dafür). Diese war technisch gar nicht schlecht;<br />

zuverlässiger und mit viel grösserer Speicherkapazität (bis 750 MB) als<br />

die alte Diskette gesegnet. Wieso hat es sich nicht durchgesetzt? Einerseits<br />

69


29 40. Eintrag (Auffahrt, 01.05.08)<br />

Abbildung 29.1: 40<br />

natürlich, weil nur ein einziger Hersteller die Laufwerke produziert hat und<br />

diese dadurch viel zu teuer waren (mehrere hundert Franken verglichen<br />

mit zehn Franken für ein Diskettenlaufwerk). Der Hauptgrund aber, liegt<br />

meines Erachtens eher darin, dass es gar keine Datenträger mehr braucht.<br />

Natürlich nimmt manch einer noch eine CD-R oder einen Memorystick zur<br />

Hand, doch längst nicht so oft wie früher die Diskette. Die Vernetztung<br />

der Computer mit LAN und Internet macht Datenträger überflüssig.<br />

Und nun komme ich zurück auf die Blue-ray. Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass<br />

es auch hier gar nicht ein grosses Bedürfnis nach einem Nachfolger gibt.<br />

Selbstverständlich wird nun nach dem Entscheid an der CES der Verkauf<br />

<strong>von</strong> Blue-ray Spielfilmen etwas zunehmen. Letztlich siegen werden aber<br />

eher die Internet-Filmvertriebe, z.B. Apple, Netflix oder Comcast. Wer<br />

möchte denn noch ganze Regale mit DVDs vollstopfen, wenn doch locker<br />

die Filme auf die äusserlich immer gleich grosse Festplatte passen? Oder<br />

gar nur im Internet verfügbar bleiben?<br />

70


30 41. Eintrag (So, 04.05.08)<br />

Braucht man Flügel für den Weltraum?<br />

Braucht man Flügel im Weltraum? Natürlich nicht. Sie sind hinderlich<br />

in der Startphase (indirekt: Challenger-Unglück zeigt, wie tragisch das<br />

Fehlen eines Fluchtturms sein kann) im Weltraum und im Wiedereintritt<br />

(direkt: Columbia-Unglück). Nur gerade in der Phase unter 1000 m/s sind<br />

sie hilfreich, um punktgenau zu landen.<br />

Warum denn wollen alle mit einem Flugzeug und nicht mit einer Rakete<br />

in den Weltraum? Das geht so weit, dass man für Gemini auf den<br />

Fluchtturm verzichtet hat, um statt einen Fallschirm einen Gleitschirm<br />

einsetzen zu können (aus technischen Gründen wurde dann letzteres nicht<br />

realisiert).<br />

Ich sehe zwei Gründe, einen psychologischen und einen technischen.<br />

Der psychologische Grund ist schnell erklärt: Ein Flugzeug respektive<br />

Raumschiff wirkt viel moderner als eine Kapsel. Zudem fühlt man sich<br />

wohl auch sicherer, man braucht sich nicht auf einen Fallschirm zu verlassen<br />

sondern erzeugt den Auftrieb direkt aus der Struktur. Wenn man aus dem<br />

Fenster schaut, beruhigen einen die Flügel sicherlich sehr.<br />

Der technische Grund. Was mir nie bewusst war, ist der gigantische<br />

Aufwand einer Wasserung. Dazu setzte die NASA im Zielgebiet einen<br />

Flugzeugträger, mehreren Zerstörern und etliche Suchflugzeuge ein (Quelle:<br />

Abbildung 30.1: 41<br />

71


30 41. Eintrag (So, 04.05.08)<br />

Bernd Leitenberger, ”Das Gemini Programm”, S. 25). Die 8’000 bis 10’000<br />

Soldaten waren wohl auch nicht ganz gratis. Vielleicht ist auch der Start<br />

einer Raketen/Kapsel-Lösung an einem Startturm teurer als wenn eine<br />

bestehende Pist für ein Raketenflugzeug verwendet werden darf. etwas<br />

günstiger.<br />

Vor ein paar Wochen wurde wieder eine private Firma vorgestellt, die<br />

Raumflüge mit einem Flugzeug anbieten möchte: ”http://www.spiegel.de/wissenschaft/<br />

Per Sachsen-Anhalter in die Galaxis. Deren Chance schätze ich als überhaupt<br />

nicht schlecht ein. Insbesondere zeugt sie <strong>von</strong> einer Konsequenz, <strong>von</strong><br />

der Burt Rutan mit dem ”http://www.virgingalactic.com/pressftp/indexfull.php”<br />

Space Ship Two oder auch EADS mit dem ”Astrium-Jet” nur<br />

träumen können. Beide, aber vor allem ersteres, hat eine unglaubliche<br />

Komplexität, die meines Erachtens überflüssig ist. Weshalb braucht es ein<br />

Trägerflugzeug ”White Knight Two”? Weshalb die Kippflügelkonstruktion<br />

genannt ”Carefree Reentry”? (Daran ist überhaupt nichts ”carefree”!) Und<br />

wieso braucht der Astrium-Jet zusätzlich zu den Raketentriebwerken auch<br />

Turbotriebwerke? Der Ansatz der Magdeburger gefällt mir sehr gut. Natürlich<br />

kann man ein paar Kilogramm Sauerstoff einsparen, wenn man bis<br />

10 km den umgebenden Luftsauerstoff nutzt. Aber für die verbleibenden<br />

90<br />

Ich höre schon die Vorwürfe bezüglich den genannten Prozentzahlen:<br />

Ja, ich bin mir bewusst, dass man in 10 km Höhe bereits etwas kinetische<br />

Energie hat, die das Flugzeug höher steigen lässt. Auch könnte man in 10<br />

km bereits höhere Machzahlen erreichen, was noch etwas mehr an Energie<br />

ausmacht. Aber lassen wir es 70<br />

72


31 42. Eintrag (Di, 06.05.08)<br />

<strong>Blog</strong> als RSS-Feed<br />

Der 42. Eintrag!! Für alle Leser <strong>von</strong> ”http://de.wikipedia.org/wiki/Per-<br />

Anhalter-durch-die-Galaxis” ”Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy” ist bekannt,<br />

dass diese Zahl eine wichtige Bedeutung hat. Eigentlich die wichtigste<br />

aller Bedeutungen. Deshalb hier auch eine grosse Neuerung: Endlich<br />

ist es soweit, meinen <strong>Blog</strong> gibt’s als ”http://www.lugra.ch/rssblog.php”<br />

RSS-Feed! (Und für alle Nochnichtleser: Lest das Buch, es lohnt sich!)<br />

Das ist gerade auch eine Gelegenheit, die Technik meines <strong>Blog</strong>s kurz zu<br />

erläutern. Viele wissen wohl, dass ich mich nie für Webeditoren erwärmen<br />

konnte. So ist es auch mit diesem <strong>Blog</strong>: Alles handprogrammiert. Was<br />

wohl weniger bekannt ist: Ich mag Datenbanken nicht so sehr. Das erklärt<br />

vielleicht den einen oder anderen Umweg.<br />

Als erstes programmierte ich ein PHP-Skript mit dem Namen ”blog.php”.<br />

Dort waren das HTML-Gerüst gescriptet, gleich zusammen mit dem Inhalt,<br />

also den <strong>Blog</strong>einträgen. Praktisch alles war statisch, ausser der<br />

Menüstruktur (Balken oben), deshalb eine PHP-Datei und nicht eine einfache<br />

HTML-Datei. Mit der Zeit wurde die Datei sehr lange und deshalb<br />

lagerte ich den Inhalt aus. Allerdings nicht in eine Datenbank, sondern<br />

für jeden <strong>Blog</strong>eintrag eine Textdatei. Wer sich ein Beispiel ansehen möchte:<br />

”http://www.lugra.ch/blog/blog41.txt” blog41.txt. Die Darstellung<br />

geschieht übrigens über das gleiche Stylesheet (”CSS-Datei”), welches für<br />

die ganze Homepage gültig ist.<br />

Bei der Auslegung der Textdatei kam ich nicht umhin, einige Steuerbefehle<br />

zu integrieren. Beispielsweise bedeutet ”


31 42. Eintrag (Di, 06.05.08)<br />

Abbildung 31.1: 42<br />

dazu. Ich studierte also verschiedene Beispiele und probierte einfach viel<br />

aus. Eine grosse Hilfe war natürlich der ”http://feedvalidator.org/” RSS-<br />

Validator. Normalerweise wird nämlich überhaupt nichts dargestellt, nicht<br />

einmal eine Fehlermeldung, wenn die Datei einen Fehler enthält.<br />

Meine weiteren Pläne sehen so aus, dass ich beide Lösungen, also RSS-<br />

Feed und Webseite, parallel weiterführe. Das bedeutet praktisch kein<br />

Aufwand für mich, da ich für einen neuen <strong>Blog</strong>-Eintrag praktisch nur die<br />

entsprechende Textdatei schreiben muss (mit noch genau einer Ausnahme,<br />

aber das führte zu weit, das zu erklären). Ihr könnt Euch also beide Versionen<br />

anschauen. Für die Web-Version reicht jeder Browser. Einige Browser<br />

können auch die RSS-Version darstellen. Die meisten Leute benutzen aber<br />

lieber einen Feed-Reader oder das Outlook, welche viel mehr Optionen<br />

und Komfort bieten. ”So Long and Thanks for All the Fish!”<br />

74


32 43. Eintrag (So, 20.07.08)<br />

Extremlangstrecken-Airbus<br />

Ihr denkt wohl, dass ich das <strong>Blog</strong>gen aufgegeben habe. Na ja, nicht ganz.<br />

Aber ich war in der Zwischenzeit in Kanada/USA und in der Ukraine.<br />

Zu ersterem gibt’s bereits ein Fotoalbum, letzteres folgt bald. Der andere<br />

Grund für die nicht mehr so fleissig erscheinenden <strong>Blog</strong>-Beiträge: Ich<br />

schreibe an meiner Diss...<br />

Das soll aber jetzt nicht das Thema sein. Ich möchte heute nur eine kleine<br />

Rechnung bringen, die ich mal angestellt habe. Die Frage ist, ob denn die<br />

Weltumrundungsflugzeuge wie der ”http://www.scaled.com/projects/globalflyer.html”<br />

Scaled Composites Model 301 Globalflyer wirklich etwas Besonderes sind.<br />

Ich dachte mir immer, das muss doch viel einfacher gehen. Man nehme eine<br />

Airbus 321, entferne alles Überflüssige (Passagiere, Gepäck, Bestuhlung,<br />

Toilette...) und installiere massig Zusatztanks. Rechnen wir das also mal<br />

durch.<br />

Laut ”Flugzeuge der Welt 2005” wiegt eine A-321 voll betankt und<br />

beladen 83 t (= max. Startmasse, MTOW). Wikipedia spricht aber <strong>von</strong><br />

93.5 t. Dieser Wert dünkt mich realistischer (im Vergleich zur A-320 etc.).<br />

Die Leermasse beträgt 48.2 t. Hier ist die ständige Ausrüstung aber bereits<br />

eingerechnet, also z.B. die Sitze. Rechnen wir die 170 Sitze à 20 kg = 3.4 t<br />

weg, kommen wir auf 44.8 t. Die 20 kg sind meine sehr grobe Schätzung -<br />

Abbildung 32.1: 43<br />

75


32 43. Eintrag (So, 20.07.08)<br />

man findet zwar bei EBay viele Swissair-Sitze zur Versteigerung, allerdings<br />

ohne Massenangabe. Damit kommen wir auf eine Zuladung <strong>von</strong> 93.5 t -<br />

44.8 t = 48.7 t.<br />

Die normale Tankkapazität beträgt 29’680 Liter was ungefähr 24.0 t<br />

entspricht (bei 15 ◦ C). Nun könnten aber theoretisch 48.7 t geladen werden.<br />

Da aber die Tanks auch etwas wiegen, sagen wir mal 46 t. Wie weit könnte<br />

man damit fliegen. Mit den ersten 24 t kommt man auf die 5600 km<br />

Reichweite, wie auf Wikipedia zu lesen. Mit den verbleibenden 22 t kommt<br />

man vermutlich etwas weiter, weil das Flugzeug ja immer leichter wird.<br />

Lassen wir es mal 6000 km sein, dann kommen wir im Total auf 11’600 km,<br />

also weit weg vom Erdumfang entlang des Äquators. Recht ernüchternd,<br />

nicht wahr?<br />

Und, woran liegt das? Hauptsächlich an der noch immer viel zu hohen<br />

Leermasse. Beim Globalflyer beträgt die Leermasse 18<br />

Und was lernen wir daraus? Burt Rutan und seine Ingenieuere bei Scaled<br />

Composites haben’s eben schon drauf!<br />

76


33 44. Eintrag (So, 27.07.08)<br />

CO2 im Schlafzimmer<br />

Da scheiden sich die Geister: Sollen in der Nacht die Schlafzimmerfenster<br />

offen stehen oder geschlossen sein? Höchste Zeit, das einmal ”wissenschaftlich”<br />

zu untersuchen :-)<br />

Nun ja, Menschen atmen neben der unverbrauchten Luft hauptsächlich<br />

H2O und CO2 aus. An ersterem ist noch ”http://www.msnbc.msn.com/id/16614865/”<br />

fast niemand gestorben (obwohl das Wasser wohl nicht ganz geruchsneutral<br />

sein soll), letzteres ist hingegen weniger gut. Nicht wegen dem Klima,<br />

sondern weil ab 3<br />

Die Rechnung ist ganz einfach. Wir beginnen mit dem CO2-Gehalt<br />

in der Luft. Als globaler Durchschnittswert gilt 380 ppm. Die Stadtluft<br />

im Freien enthält hingegen bereits etwa 700 ppm CO2. Die Stadtluft in<br />

Wohnungen betrage sogar sage und schreibe 0.14<br />

Die Ausatmungsluft enthält 4..5<br />

Ist das schlimm? Dieser Wert bewegt sich gerade knapp über dem<br />

MAK-Wert <strong>von</strong> 0.5<br />

Beruhigend: Ich kann also weiterhin bei geschlossenem Fenster schlafen.<br />

Und sonst probier ich mal ”http://en.wikipedia.org/wiki/Lithiumhydroxide”<br />

Lithiumhydroxid (1 g wasserfreies LiOH bindet 450 ml CO2: 2<br />

LiOH + CO2 - Li2CO3 + H2O) oder ”http://en.wikipedia.org/wiki/Potassiumsuperoxide”<br />

Kaliumhyperoxid (4 KO2 + 2 CO2 - 3 O2 + 2 K2CO3)...<br />

77


33 44. Eintrag (So, 27.07.08)<br />

78<br />

Abbildung 33.1: 44


34 45. Eintrag (Fr, 08.08.08)<br />

Leistung <strong>von</strong> Raketentriebwerken<br />

Vielleicht ist einigen aufgefallen, dass ich auf der Startseite den Satz über<br />

die Leistung des ”http://history.msfc.nasa.gov/saturn-apollo/documents/F-<br />

1-Engine.pdf” F-1-Triebwerks ersetzt habe. Neu ist der Schubvergleich mit<br />

dem ”http://de.wikipedia.org/wiki/Rolls-Royce-Trent” Trent 900 (Triebwerk<br />

der Airbus A380) drin. Warum das?<br />

Kürzlich erhielt ich eine E-Mail, in der mich ein Leser darauf aufmerksam<br />

gemacht hat, dass eine Leistungsangabe für ein Raketentriebwerk wenig<br />

Sinn macht. Stimmt natürlich. Normalerweise interessiert man sich für<br />

den Schub (das ist ja die gewünschte ”Leistung”) und für den spezifischen<br />

Impuls (sozusagen der Wirkungsgrad, also wie effizient mit dem Treibstoff<br />

umgegangen wird). Auf offiziellen Webseiten der Hersteller taucht manchmal<br />

die Leistung der Turbopumpen auf, welche ja über Drehzahl und<br />

Drehmoment durchaus berechnet und gemessen werden kann. Doch Angaben<br />

über die Leistung eines gesamten Triebwerks tauchen typischerweise<br />

eher in Diskussionsforen oder ”Prosatexten” auf. Irgendwoher hatte ich<br />

damals die Zahl (12 GW für das F-1-Triebwerk), weiss aber nicht einmal<br />

mehr die Quelle.<br />

Wo liegt denn das Problem? Nun, wie würdet Ihr die Leistung berechnen?<br />

• Über den Heizwert des Treibstoffes, sozusagen die thermische Leistung<br />

• Leistung = Kraft * Weg / Zeit<br />

• Hydraulische Leistung im Düsenhals<br />

• Fixer Umrechnungsfaktor ( ”http://www.rc.fron.de/forumview-showthreadthreadid-55.html”<br />

1 lb = 0,6038 PS)<br />

Numerisch für das F-1 erhalte ich komplett verschiedene Werte: 34 GW,<br />

4.1 GW, 1.5 GW und 0.67 GW (in dieser Reihenfolge). Auf die 12 GW,<br />

wie ich sie irgendwo gelesen habe, komme ich also nie, ganz egal wie ich<br />

rechne. Die Werte liegen sogar fast zwei Grössenordnungen auseinander.<br />

79


34 45. Eintrag (Fr, 08.08.08)<br />

Abbildung 34.1: 45<br />

OK, der erste Wert hat ja auch wirklich gar nichts mit der Hubarbeit zu<br />

tun.<br />

Das Problem solcher Rechnungen ist eben, dass man Leistungen berechnet,<br />

die ungenutzt bleiben. Die thermische Leistung im Triebwerksstrahl<br />

ist ja verloren. Wichtig ist ja bloss, dass die Teilchen mit möglichst hoher<br />

Geschwindigkeit alle in die gleiche Richtung ausgestossen werden. Je höher<br />

der Impuls, um so mehr Antrieb wird geleistet. Die mittlere (resp. effektive)<br />

Ausströmgeschwindigkeit entspricht übrigens genau dem spezifischen<br />

Impuls. Für ein F-1 wären das also Isp = (1/m) * Integral F(t) dt = 2550<br />

Ns/kg = 2550 m/s (Vakuum; ”http://de.wikipedia.org/wiki/F-1-<br />

P = dE/dt = 1/2 dm/dt * Isp 2 = 0.5 * 7583 kg/s * (2550 Ns/kg) 2 =<br />

24.7 GW<br />

Diese Zahl entspricht der Summe der kinetischen Energie aller Teilchen<br />

nach Austritt aus der Schubdüse. In einschlägiger Literatur wie z.B. Sutton/Biblarz:<br />

”Rocket Propulsion Elements” findet man natürlich keinen<br />

Vorschlag für solch ein Unterfangen. Lassen wir das also bleiben!<br />

80


35 46. Eintrag (So, 10.08.08)<br />

Die wahre Katastrophe <strong>von</strong> Tricastin<br />

Die ”http://de.wikipedia.org/wiki/Tricastin” Kernanlage Tricastin hat<br />

nun in den letzten paar Wochen dreimal negative Schlagzeilen gemacht.<br />

Was soll das?! Grundsätzlich war es ja jedes Mal harmlos, sprich Stufe<br />

0 auf der siebenstufigen ”http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale-<br />

Bewertungsskala-f<br />

Was ist das eigentlich für eine Kernanlage? Es handelt sich nicht nur um<br />

vier Druckwasserreaktoren à 955 MW elektrischer Bruttoleistung sondern<br />

auch um das Eurodif, also die zweitgrösste Anreicherungsanlage weltweit.<br />

Drei Viertel der Leistung der Reaktoren wird für die Anreicherung mittels<br />

Uranhexafluorid-Gasdiffusion verwendet. Interessant ist dabei natürlich,<br />

dass damit die Urananreicherung praktisch CO2-neutral ist, obwohl eigentlich<br />

die Zentrifugen-Methode effizienter wäre (doch in anderen Ländern<br />

der Strom aus Kohlekraftwerken kommt). Auch Schweizer Kernreaktoren<br />

setzen Brennstäbe mit Material <strong>von</strong> Eurodif ein.<br />

Wieso also die Häufung der Ereignisse in Tricastin? Entweder ist es<br />

Schlamperei oder dann sogar ”http://de.wikipedia.org/wiki/Sabotage”<br />

Sabotage. Letzteres ist blosse Spekulation meinerseits. Falls es <strong>von</strong> Seiten<br />

der Atomkraftgegner kommt, dann ist es äusserst raffiniert. Denn die<br />

Abbildung 35.1: 46<br />

81


35 46. Eintrag (So, 10.08.08)<br />

Auswirkungen sind ja nicht ohne: Die Kernkraft wird durch den Dreck<br />

gezogen und die Bevölkerung beginnt sich zu sorgen. Damit könnte das<br />

Stimmungsbild umschlagen.<br />

Was auch immer, Schlamperei oder Sabotage, in Hinblick auf die Planungen<br />

<strong>von</strong> NOK (Beznau 3), BKW (Mühleberg 2) und Atel (Niederamt resp.<br />

”Gösgen 2”) sind solche Schlagzeilen verheerend. Und eventuell ist es auch<br />

nicht gut für die Planung des ”http://www.nagra.ch/index1.tpl?iid=l30a1b4c2d18e<br />

iid2=4 lang=1 str=a4b30c cart=12184857863185106” Tiefenlagers zur Entsorgung<br />

der radioaktiven Rückstände. Bitte, liebe Tricastin-Leute, reisst<br />

euch zusammen!<br />

82


36 47. Eintrag (Mo, 11.08.08)<br />

Der dritte Startversuch der Falcon 1<br />

Man hat’s ja gelesen. Die Zeitungen haben für SpaceX nur Spott übrig: ”<br />

”http://www.spiegel.de/video/video-33839.html” Pleitestart: Billig-Rakete<br />

explodiert nach drei Minuten”. Doofe Sache. Was ist denn passiert?<br />

Die ersten beiden Startversuche der kleinsten Rakete <strong>von</strong> ”http://www.spacex.com”<br />

SpaceX scheiterten aus verschiedenen Gründen. Der erste Start ging auf<br />

das Konto <strong>von</strong> Korrosion an einer Schraubverbindung, die zum Brand<br />

und Ausfall des Erststufentriebwerkes führte. Beim zweiten Startversuch<br />

hat die erste Stufe tiptop funktioniert, doch bei der Stufentrennung bekam<br />

das Oberstufentriebwerk einen Schlag ab, der zu Oszillationen führte.<br />

Leider war die Regelungstechnik nicht ausgereift, so dass der Treibstoff<br />

zu schwappen begann und die Stufe vorzeitig automatisch abschaltete.<br />

Natürlich war auch diese Nutzlast verloren.<br />

Danach hat sich SpaceX nochmals sehr viel Zeit gelassen. Sie haben in<br />

der Zwischenzeit das Haupttriebwerk komplett überarbeitet: Regenerativ<br />

gekühlt und schubgesteigert. Das Triebwerk hat tadellos funktioniert, doch<br />

die Stufentrennung ging wieder daneben. Diesmal sogar noch spektakulärer:<br />

Die erste Stufe kollidierte massiv mit der Oberstufe. Begründung: Man<br />

habe unterschätzt, wie viel Restschub das eigentlich bereits abgeschaltete<br />

Erststufentriebwerk hat. Na ja, eine einzige Messung am Triebwerksprüfstand<br />

hätte genügt, um diesen Parameter zu kennen, nicht wahr? Und<br />

Abbildung 36.1: 47<br />

83


36 47. Eintrag (Mo, 11.08.08)<br />

sowieso, wieso wird da nicht etwas Reservezeit (Geduld bringt Rosen!)<br />

und Reserveimpuls für die Stufentrennungsfeststoffraketen eingerechnet?<br />

Die kosten ja nichts im Vergleich zum Rest.<br />

Es bleibt das ungute Gefühl, dass SpaceX entweder am falschen Ende<br />

spart, unter extremem Zeitdruck arbeitet oder einfach naiv vorgeht. Hingegen<br />

ist lobenswert, dass sie nicht aufgeben! Das grundsätzliche Konzept<br />

mit nur zwei Stufen und im Total nur zwei Triebwerken klingt vielversprechend,<br />

um die Kosten zu reduzieren. SpaceX hat auch sehr gute Arbeit<br />

geleistet - die Triebwerke scheinen wirklich gut zu sein. Hut ab - und viel<br />

Erfolg beim nächsten Versuch!<br />

84


37 48. Eintrag (So, 17.08.08)<br />

Cervelat-Krise überstanden<br />

So, mein ”http://www.paratech.ch/index.php?id=7” Paratech P26 (Farbvariante<br />

gelb/grau) liegt im Wohnzimmer quer über den ganzen Boden<br />

ausgebreitet, damit er nach den heutigen Flügen - die teilweise nass waren<br />

- trocknen kann. Jetzt weiss ich auch, weshalb man nicht bei Regen Gleitschirm<br />

fliegen sollte (ausser man hat eine sehr grosse Wohnung). Dafür<br />

habe ich jetzt Zeit, ein paar Worte zur vergangenen Woche zu bloggen.<br />

Das wichtigste Ereignis ist ganz klar: ”Hurra, die Cervelat-Krise ist<br />

überstanden!” Man las es in den Tageszeitungen. Die Schweiz darf wieder<br />

Zebu-Rinderdärme aus Paraguay importieren. Ein lesenswerter Artikel<br />

übrigens in der ”http://www.20min.ch/news/schweiz/story/30586899” 20<br />

Minuten.<br />

Wieso ist das überhaupt wichtig? Nun, der Durchschnittsschweizer isst<br />

pro Jahr ”http://de.wikipedia.org/wiki/Cervelat” 21 Klöpfer, wie wir in<br />

Basel die Cervelats nennen. Diese haben 21 x 1090 kJ = 22.89 MJ. Der<br />

Jahresenergiebedarf beträgt laut ”http://www.tiptopf.ch” Tiptopf bei<br />

mittlerer Aktivität pro Tag und Kilogramm Körpergewicht 180 kJ. Das<br />

ergibt also 365 x 80 x 180 kJ = 5.256 GJ. Damit ist also klar, dass wir<br />

ohne Cervelat auf 0.44<br />

85


37 48. Eintrag (So, 17.08.08)<br />

86<br />

Abbildung 37.1: 48


38 49. Eintrag (Di, 19.08.08)<br />

Energie Sparen?<br />

Ein denkwürdiger Moment: Dieser Tage hat sich der Zähler auf meiner<br />

Homepage auf 20’000 Besuche erhöht. Eigentlich wollte ich mal ein paar<br />

Worte zur Statistik verlieren. Leider ist der Hostpoint- Statistikserver<br />

mal wieder offline... Billighostings haben ihre Schattenseiten :-( Also ein<br />

anderes Thema.<br />

Bekanntlich soll man Energie sparen. In der Schweiz leben wir auf grossem<br />

Fuss. Würden alles Erdenbewohner gleich viel ”Energie verbrauchen”<br />

(ich verwende den physikalisch falschen aber oft so verwendeten Begriff),<br />

bräuchten wir etwa dreimal so viel Primärenergie (z.B. Kohle, Gas, Öl und<br />

Uran) wie der Weltverbrauch. Daraus könnte man nun schliessen, dass wir<br />

sparen sollten. Beispielsweise weniger Auto fahren (oder wenigstens nicht<br />

alleine), weniger in die Ferien fliegen, weniger Unterhaltungselektronik<br />

einsetzen, auf Energiesparlampen umstellen... Das stimmt natürlich alles<br />

und ist auch gut so. Trotzdem mal ein anderer Gedanke. Vielleicht ist er<br />

nicht neu, vermutlich hatten ihn andere in ähnlicher Form auch schon.<br />

In China geht jede Woche ein neues Kohlekraftwerk mit ca. 1000 MW<br />

(elektrisch) ans Netz. In kürzester Zeit haben die aufgeholt, was den<br />

Primärenergieverbrauch angeht. Das ist ein echtes Problem, denn damit<br />

könnte sich der Kohlendioxidausstoss verdoppeln - insbesondere wenn<br />

Indien mitzieht. Abgesehen vom Treibhausgas haben wir bald einmal ein<br />

Abbildung 38.1: 49<br />

87


38 49. Eintrag (Di, 19.08.08)<br />

Versorgungsproblem. Natürlich nicht mit Kohle und Uran, da<strong>von</strong> gibt<br />

es weit mehr als genug. Aber mit Öl und Gas. Wenn wir dann Kohle<br />

verflüssigen (wieder ein physikalisch unkorrekter Begriff) müssen, dann<br />

steht es um unsere CO2-Bilanz noch schlechter. Südafrika kann dafür<br />

wenigstens den Hochtemperatur-Kugelhaufenreaktor brauchen. Die sind<br />

schlau, die Südafrikaner!<br />

Also, ich bringe mal einen anderen Ansatz: Wie wär’s, wenn wir in<br />

Europa verschwenderisch wären? Wir würden den Mehrverbrauch mit<br />

technologischen Fortschritten aufzufangen versuchen. Beispielsweise:<br />

• Elektrifizierung der Gesellschaft (z.B. Elektroautos, ”http://www.swissmetro.ch”<br />

Swissmetro, ”http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,572653,00.html”<br />

Transrapid [In China wird die 200 km lange Strecke zwischen Schanghai<br />

und Hangszhou gebaut!! Was haben wir in Europa wieder verschlafen?])<br />

• Ausbau der Netze (Fernwärme, oder gleich ein Ansatz wie im ETH-<br />

Projekt ”http://www.future-energy.ethz.ch/” ”Vision of Future Energy<br />

Networks”<br />

• Neue Kernkraftwerke (und -Typen), Wasserkraft (geht in der Schweiz<br />

nicht mehr so gut), Windkraft, Photovoltaik, Geothermie<br />

• Höhere Wirkungsgrade <strong>von</strong> thermo-elektrischer Konversion<br />

Immer wieder erscheinen positive Meldungen aus der Forschung. Kürzlich<br />

die ”http://spectrum.ieee.org/aug08/6464” CdTe-Solarzellen für 1 USD<br />

pro Watt oder auch die mit ”http://www.heise.de/newsticker/Autoabwaermehilft-beim-Benzinsparen–/meldung/113594”<br />

Thallium oder Platin dotierten<br />

Thermoelemente. Das verteuert natürlich die Elemente massiv. Vielleicht<br />

kommen in fernerer Zukunft sogar thermo-ionische Wandler. Man<br />

stelle sich vor, wie das wäre, wenn auch kleine Temperaturunterschiede<br />

elektrisch genutzt werden könnten. Nicht nur würden thermische Kraftwerke<br />

mit eher niedrigen Temperaturen (Geothermie, aber auch Kernkraft<br />

im Verleich zur Kohle) extrem profitieren, sondern überall würde plötzlich<br />

sämtliche Abwärme genutzt: Kaminabluft, Autoabgase, Abwasser, ja sogar<br />

Wärme <strong>von</strong> der Küche oder dem Computer...<br />

Also: Stellt Euch mal vor, wie wäre folgendes: Wir wären verschwenderisch,<br />

wo es nur geht. Gleichzeitig investieren wir Geld in die Forschung<br />

und setzen die neuen Technologien um. Diese würden dann auch in anderen<br />

Ländern wir z.B. China und Indien umgesetzt. Könnte das letztlich nicht<br />

zu einer Verminderung des Primärenergieverbrauchs führen? Was ist Eure<br />

88


Meinung dazu? Bitte keine faulen Tomaten und Eier auf den armen Autor<br />

werfen!<br />

89


39 50. Eintrag (Sa, 23.08.08)<br />

Canon PowerShot G10<br />

Wie einige vielleicht wissen, hat meine Kamera, die ”http://www.dpreview.com/reviews/<br />

Canon Powershot G6, das Zeitliche gesegnet. Sie bringt ständig die Partitionstabelle<br />

auf der Compactflash-Speicherkarte durcheinander und macht<br />

so die Bilder unleserlich. Glüchlicherweise blieb ich vor grösserem Datenverlust<br />

bewahrt - nicht zuletzt dank ... .<br />

Nun möchte ich eine neue Kamera kaufen. Was soll sie denn so können?<br />

Meine Wünsche:<br />

• Kompakter als eine Spiegelreflexkamera (< 500 g inkl. Objektiv)<br />

• Brennweite ab 28 mm, lichtstark (< 2.4)<br />

• Canon-Blitzschuh<br />

• Bildstabilisator eingebaut (CCD Shift)<br />

• Schwenkdisplay<br />

• Viele manuelle Einstellmöglichkeiten (P, A, M, Empfindlichkeit,<br />

Weissabgleich...)<br />

Abbildung 39.1: 50<br />

91


39 50. Eintrag (Sa, 23.08.08)<br />

• Idealerweise gleiche Akkus (BP-511) und gleiche Speicherkarten (CF)<br />

• Schnell soll sie sein<br />

• Videomodus mit VGA 30 fps<br />

• Polfilter- und Weitwinkeladapter-Montagemöglichkeit<br />

Was ich mir eigentlich auch wünschte gibt es aber noch nicht: Ein<br />

eingebauter HDR-Modus. Dabei wird kurz hintereinander das Bild überund<br />

unterbelichtet aufgenommen, um den Dynamikumfang zu vergrössern.<br />

Danach wird das Bild zusammengerechnet und dynamikkomprimiert.<br />

Die Resultate sind ”http://de.wikipedia.org/wiki/HDRI” genial. Leider<br />

braucht man herkömmlicherweise ein ruhendes Motiv und ein Stativ. Ich<br />

denke aber, dass man es eigenlich auch so implementieren könnte, dass es<br />

ohne Stativ ginge. Man müsste dazu den CCD einfach zweimal auslesen.<br />

Ein erstes Mal nach einer leicht zu kurzen Belichtungszeit. Danach würde<br />

man den CCD die Integration fortsetzen lassen um ihn dann später ein<br />

zweites Mal auszulesen - nach einer insgesamt eher zu langen Belichtungszeit.<br />

Alternativ könnte man auch hintereinander zwei Bilder aufnehmen.<br />

Im Videomodus schaffen viele Kameras 30 fps. Mit einem guten Bildstabilisator<br />

und einer ruhigen Hand könnte das also auch ohne Stativ<br />

gehen.<br />

Einen zweiten Wunsch hätte ich auch noch. Ebenfalls eine Weltneuheit.<br />

Ein eigebauter, automatischer Polfilter. Dieser würde auf Wunsch intern<br />

ins Objektv zwischen die Linsensysteme eingeklappt und so gedreht, dass<br />

eine voreingestellte Kontrasterhöhung erreicht wird. 100<br />

Alle meine Wünsche kann eine einzige Kamera wohl nicht erfüllen - vor allem<br />

die beiden letztgenannten Wünsche. Aber die angekündigte Powershot<br />

G10 könnte einige da<strong>von</strong> erfüllen. Laut ”http://www.seriouscompacts.com/2008/05/can<br />

powershot-g10-at-photokina-cmos.html” Seriouscompacts könnte sie zur<br />

Photokina im September erscheinen. Es gibt ein Gerücht, dass diese einen<br />

CMOS-Sensor enthalten wird. Dieses stützt sich auf eine Investition <strong>von</strong> Canon,<br />

die bereits ”http://www.dpreview.com/news/0707/07071501canoncmoscompact.a<br />

vor längerer Zeit getätigt wurde. Die weiteren Eckdaten sind laut ”http://canonrumors.c<br />

151253” Caononrumors: 14 Megapixel, HD-Video, 28..220 mm, 80..1600<br />

ISO, SD-Karte, neuer Akku, USD500.- Klingt nicht so übel. Obwohl, <strong>von</strong><br />

den 14 Megapixel bin ich wenig begeistert. Ich nutze bereits die 7 MP<br />

meiner G6 so gut wie nie (meist 5 MP). Da tausche ich Megapixel lieber<br />

gegen einen höheren Rauschabstand ein.<br />

Und zum Schluss noch ein (nicht ganz ernst gemeintes) Informationsvideo<br />

für all diejenigen, die Angst vor dem LHC haben: ”http://blogs.spectrum.ieee.org/te<br />

talk/2008/08/switzerlands-nerdcore-scene.html” Switzerland’s Nerdcore<br />

92


Darf ich noch einen zweiten Schluss anhängen? Für alle Hochspannungstechniker<br />

gibt’s eine superzeitlupige Blitzaufnahme mit Streamer, Leader<br />

und allem, was das Herz begehrt: ”http://www.mehr-schbass.de/videos/6435/Blitzin-Superzeitlupe.html”<br />

Viel Spass!<br />

93


40 51. Eintrag (Mi, 03.09.08)<br />

Ein Wingover!<br />

Ich schrieb noch nie im <strong>Blog</strong> <strong>von</strong> meinem ”http://www.petrecycling.ch/cms/mediaserver<br />

id=1382 mandator=fw40-mandator-0301” neuen Hobby, dem ”http://www.paraworld.ch<br />

Gleitschirmfliegen. Ich weiss auch gar nicht so genau, was man da schreibt,<br />

denn man muss es einfach erlebt haben. In Worte kann man es nicht fassen.<br />

Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich im letzten Flug versehentlich einen<br />

”http://www.paragliding-davos.ch/akro.figuren.wingover.htm” Wingover<br />

flog?<br />

Doch bekanntlich sagt ein Bild mehr als tausend Worte, deshalb links<br />

ein paar schöne Bilder vom letzten Sonntag an der Rigi. Nun wird<br />

wohl auch den meisten auch klar, weshalb ich mir für die nächste Kamera<br />

ein Weitwinkelobjektiv wünsche. Falls ich meinen alten ”0.66x<br />

Adapter” <strong>von</strong> Raynox (DCR-6600PRO), den ich mir damals für die<br />

”http://www.dpreview.com/reviews/canong2” G2 bei ”http://www.lensmateonline.com<br />

Lensmate gekauft hatte, weiterverwenden kann, werden aus den 28 mm<br />

dann gleich 19 mm. Alternativ überlege ich mir die ”http://www.dpreview.com/news/08<br />

Ricoh Caplio GX200 mit ihren 24 mm. Nicht auszudenken, wie sich hier<br />

der Einsatz eines zusätzlichen Weitwinkeladapters auswirken würde (der<br />

übrigens erhältlich ist!). Leider könnte ich allerdings mit der Ricoh mein<br />

Abbildung 40.1: 51<br />

95


40 51. Eintrag (Mi, 03.09.08)<br />

Zubehör nicht nutzen.<br />

Genug der Worte. Kommt einfach mal mit auf einen Tandemflug (mit<br />

meinem Fluglehrer, nicht mit mir...).<br />

96


41 52. Eintrag (So, 07.09.08)<br />

Cigré Session 42<br />

Paris! Nur dreieinhalb ”http://de.wikipedia.org/wiki/Lyria” TGV-Stunden<br />

(und 110 Franken) <strong>von</strong> Basel entfernt und doch bin ich so selten dort. Letzte<br />

Woche hatte ich aber anlässlich der ”http://www.cigre.org/gb/events/session.asp”<br />

Cigré Session ”http://de.wikipedia.org/wiki/Personen-und-Lebewesen-ausdem-Roman-Per-Anhalter-durch-die-Galaxis”<br />

42 die Gelegenheit, die französische<br />

Metropole zu besuchen. Viel <strong>von</strong> Paris sah ich allerdings nicht;<br />

die Konferenz hat mich voll ausgelastet. Mit knapp 3100 Teilnehmern ist<br />

sie ja auch etwas vom Grössten, was die Hochspannungstechnik zu bieten<br />

hat. Und ich mit dabei, als ganz kleiner Fisch (siehe Foto).<br />

Was sind denn nun so die Trends in der Hochspannungs- und Energietechnik?<br />

Je nachdem, wen man fragt, wird man wohl leicht unterschiedliche<br />

Antworten erhalten. Auch für mich war es schwierig, an einer so grossen<br />

Konferenz die Übersicht zu bewahren. Vier parallele Sessionen, dazu noch<br />

Poster, Ausstellung und für die ”Insider” natürlich Arbeitsgruppensitzungen,<br />

lassen einen nur einen verschwindend geringen Teil der Informationen<br />

aufnehmen. Trotzdem, aus meiner Sicht wurden die folgenden Themen<br />

besonders betont:<br />

Abbildung 41.1: 52<br />

97


41 52. Eintrag (So, 07.09.08)<br />

• Integration der ”Neue Erneuerbaren” (stochastische Erzeuger) ins<br />

Übertragungsnetz<br />

• Grossflächige Störungen im UCTE-Netz<br />

• Ultrahochspannung, die Pläne und Erfahrungen aus China und<br />

Indien<br />

• Grosse Turbogeneratoren mit 1600..1800 MVA für die neuen Generationen<br />

<strong>von</strong> Grosskraftwerken (insbesondere KKWs)<br />

• Diagnose und Überwachung mit Teilentladungsmessungen<br />

Was hingegen aus meiner sicht etwas abgeklungen ist, das ist das Interesse<br />

an Zustandsbasierter Wartung (CBM = Condition Based Maintenance).<br />

Vor vier Jahren, als ich mit meiner Diss begann, war das noch absolut heiss.<br />

Da<strong>von</strong> war nicht mehr viel zu spüren. Natürlich ist es nicht vergessen - auch<br />

wird es vermutlich gewisse Anwendungen geben, in denen diese Technik<br />

mittlerweilen etabliert ist - aber es ist doch eine gewisse Ernüchterung<br />

feststellbar. Der Trend geht eher in die Richtung <strong>von</strong> komplett wartungsfreier<br />

Technik - oder oft mit einem einzigen ”Major Overhaul” nach der<br />

halben Lebenszeit (z.B. nach zwanzig Jahren). Das SF6-Monitoring ist<br />

natürlich eine Ausnahme :-)<br />

Technologisch sind mir keine absoluten Brüller aufgefallen. Eher setzen<br />

sich langsam neuere, aber bereits vor einigen Jahren entwickelte Technologien<br />

gegen etablierte durch (z.B. Silikongummi/Verbundwerkstoff vs.<br />

Keramik/Glas bei Isolatoren). Das ist auch ziemlich verständlich, wenn<br />

man sich klar macht, wieviel Geld im Spiel ist. Was die politisch geforderten<br />

und geförderten ”Neuen Erneuerbaren” angeht... dem widme ich mal<br />

einen separaten <strong>Blog</strong>eintrag.<br />

Hier der Link des Tages, der zwar nichts mit Cigré, aber viel mit Forschung<br />

zu tun hat: ”http://www.periodicvideos.com/” Das Periodensystem<br />

in Videos!<br />

98


42 53. Eintrag (Sa, 13.09.08)<br />

Mein neuer Computer<br />

Mein derzeitiger Computer wird langsam etwas altersschwach (ein alter<br />

Pentium 4 mit 2.6 GHz, Januar 2001). Nun bin ich aber nicht der Typ,<br />

der einfach in den Mediamarkt geht und sich einen HP Pavilion oder einen<br />

Fujitsu-Siemens Scaleo holt. Nein, da muss ich schon selber Hand anlegen.<br />

Was soll er denn können? Erstens soll er möglichst kompakt sein, so dass<br />

ich ihn wieder problemlos in den rechten Korpus meines Schreibtisches<br />

integrieren kann (und den selbstgebauten Auspuff für die warme Abluft<br />

wiederverwenden kann). Zweitens soll er lautlos sein. Und drittens so<br />

schnell, dass ich auch die neuesten Spiele ruckelfrei in hoher Auflösung<br />

spielen kann. Natürlich muss er auch CFD-Simulationen mit ANSYS CFX<br />

so schnell wie möglich können.<br />

Er soll einen Quadcore <strong>von</strong> Intel verwenden. Wieso vier Kerne? Es ist<br />

schon wahr, zur Zeit werden die vielen Kerne erst ungenügend ausgelastet.<br />

Wenn ich diesen Computer aber wieder während sieben Jahren verwende,<br />

wird sich in der Zwischenzeit bezüglich Parallelisierung schon noch etwas<br />

zun. So schlummert also noch teilweise ungenutztes Potential in der Kiste,<br />

was nie schlecht ist.<br />

Hier die vorläufige Liste der Komponenten:<br />

Abbildung 42.1: 53<br />

99


42 53. Eintrag (Sa, 13.09.08)<br />

• ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=6-38 productsid=6430”<br />

Lian Li PC-A06 evtl. mit ”http://www.pc-cooling.ch/productinfo.php?cPath=335-338-787<br />

products-id=6546” Lian Li Card-Reader<br />

CR-36B<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=tmt-w0134” Thermaltake<br />

TR 550W V2.2 mit sog. ”Cable Management”<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=gig-ep45ds3” GigaByte<br />

EP45-DS3<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=int-qc9550” Intel<br />

CORE2Quad Q9550<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=pat-v24g85el” Patriot<br />

DDR2 4GB Kit, PC8500 (Latenz 5-5-5-12)<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=gig-nx88t5hp” GigaByte<br />

NX8800GT<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=sam-hd103uj” Samsung<br />

HD103UJ<br />

• ”http://www.stegcomputer.ch/details.asp?prodid=lit-20a1l14c” LiteOn<br />

20A1S<br />

• Evtl. meine alte Soundkarte und die alte WiFi-Karte<br />

Soweit das Gehäuse und die aktiven Komponenten. Ein BluRay-Laufwerk<br />

ist mir noch zu teuer, da warte ich noch ein Jahr oder so. Bei der Grafikkarte<br />

bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Bei einer NX8800GT kostet der<br />

Kühler fast gleich viel wie die Karte. Da frage ich mich, ob ich nicht besser<br />

eine schnellere Karte kaufe, um den teuren Wakü-Kühler zu rechtfertigen.<br />

Andererseits wird’s dann etwas knapp mit einem einzelnen 120 mm Radiator.<br />

Sowohl North- und Southbridge als auch die Spannungswandler<br />

bleiben vorerst luftgekühlt. Ob das funktioniert, muss ich ausprobieren,<br />

denn letztlich fehlt ja jetzt die Luftströmung vom CPU-Kühler. Nun aber<br />

zu den Wakü-Komponenten:<br />

100<br />

• Pumpe: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?products-id=318”<br />

Laing DDC-1T<br />

• Ausgleichsbehälter: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=3-<br />

1234 products-id=981” Watercool AB-G+


• CPU-Kühler: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=3-<br />

1030 products-id=4609” Watercool HK CPU LGA775 Rev2.5 4-LH<br />

• Graka-Kühler: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=3-<br />

992 products-id=5769” Zalman ZM-GWB8800 GTS<br />

• HDD-Kühler: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=3-<br />

1217 products-id=902” Watercool SilentStar Single<br />

• Radiator: ”http://www.pc-cooling.ch/product-info.php?cPath=3-993<br />

products-id=6270” Alphacool NexXxosXtreme I - Rev. 2 (Der Laufwerkskäfig<br />

kommt raus, der Radiator an dessen Stelle hin, siehe im<br />

Bild den grossen Frontlüfter)<br />

• Diverse Verschraubungen, Schläuche und magische Wässerchen...<br />

Reicht die Kühlperformance? Wie legt man so ein System aus? Grundsätzlich<br />

muss ich nur wissen, ob ich die Wärme über den Radiator an<br />

die Umgebuntsluft abzugeben vermag respektive wie hoch sich dann die<br />

Wassertemperatur entwickelt. Entgegen landläufiger Meinung ist die Durchlaufgeschwindigkeit<br />

des Wassers ziemlich egal, solange dabei nicht allzu<br />

hohe Temperaturdifferenzen entstehen.<br />

Zuerst zähle ich mal die Verlustleistungen sämtlicher Komponenten im<br />

Wakü-Kreislauf zusammen. 102 W (Nvidia 8800GT) + 95 W (TDP des<br />

Q9550) + 13 W (Festplatte) + 10 W (Pumpe) = 220 W. Nun muss ich den<br />

Wärmewiderstand des Wärmetauschers kennen. Leider fand ich dazu keine<br />

Datenblätter, also versuche ich die Daten selber abzuschätzen. Dazu dient<br />

mir ein Testbericht <strong>von</strong> ”http://www.hardwareoc.at/Dual-Radiator-7.htm”<br />

Hardwareoverclock zu sogenannten ”Dual Radiatoren”.<br />

In diesem Testsystem wird bloss die Abwärme der CPU, ein Athlon XP<br />

2800+ mit einer TDP <strong>von</strong> 68 W, und die Abwärme der Pumpe, eine Eheim<br />

1048 mit 10 W abgeführt. Diese Totalleistung <strong>von</strong> 78 W führt zu einer<br />

Wassertemperatur <strong>von</strong> ca. 28 ◦ C bei 23 ◦ C Umgebungstemperatur (zwei<br />

120 mm Lüfter mit 7 V), praktisch unabhängig vom Radiatorhersteller.<br />

Nach Adam Riese ergibt das ein Wärmewiderstand <strong>von</strong> 5 K / 78 W =<br />

64.1 mK/W. Da ich nur einen halb so grossen Radiator verwende, nehme<br />

ich nur 55<br />

Nun rechne ich mir damit die maximale Wassertemperatur aus: 23 ◦ C +<br />

215 W * 117 mK/W = 49 ◦ C Im Hochsommer, wenn die Umgebungstemperatur<br />

höher liegt, sind sogar fast 60 ◦ C drin. Das klingt dramatisch, die<br />

Festplatte möchte ich keinesfalls auf diese Temperatur aufheizen. Ich werde<br />

deshalb den Lüfter temperaturgeregelt betreiben. Ab spätestens 50 ◦ C wird<br />

101


42 53. Eintrag (Sa, 13.09.08)<br />

mit 12 V voll durchgepustet, was das Zeug hält. Dazu dachte ich mir,<br />

dass ich einen relativ leistungsstarken 12 V Lüfter verwende, welcher aber<br />

über einen Widerstand stark gedrosselt wird. Dieser Widerstand wird mit<br />

einem Bimetallschalter überbrückt, welcher guten thermischen Kontakt<br />

zum Radiator hat. Sobald eine bestimmte Temperatur überschritten wird,<br />

schliesst der Bimetallschalter den Widerstand kurz.<br />

Was in der einfachen Rechnung unberücksichtigt blieb, ist die verbesserte<br />

Wärmeabgabe bei höheren Temperaturdifferenzen. Wirklich schade,<br />

dass ich kein Datenblatt gefunden habe. Andererseits ist natürlich die<br />

Lufttemperatur im Gehäuse höher als die Umgebungstemperatur. So bliebt<br />

diese Rechnung bloss eine Abschätzung.<br />

Ach ja, was ich noch schreiben wollte: Das ”./hydro.php” Hydro-Wakü-<br />

Projekt rückt in Greifnähe.<br />

102


43 54. Eintrag (Di, 30.09.08)<br />

Elektro-Impeller<br />

Die Bleche sind gekommen! Wunderschön aus Inox gelasert, man sehe sich<br />

das Bild an. Die ETH-Werkstatt hat sie gemäss meinen ”http://www.solidworks.com/”<br />

Solidworks-Zeichnungen für mich angefertigt, hat mich ein Vermögen gekostet.<br />

Sie sind für mein ”https://shop.graupner.de/webuerp/servlet/AI?ARTN=1371.90”<br />

Elektro-Impellertriebwerk.<br />

Was ist denn das für ein seltsames Projekt? Ein Elektro-Impellertriebwerk?!?<br />

Wie die interessante ”http://www.grc.nasa.gov/WWW/RT/2003/7000/7720emerson.ht<br />

NASA-Studie? Warum man gewisse Dinge tut, kann man manchmal nicht<br />

erklären, und trotzdem muss man sie tun. So wollte ich also einfach sowas<br />

basteln. Die Herausforderung, Ihr wisst schon. Und der Erste sein.<br />

Es fing damit an, dass ich bei E-Bay ein schönes Lüfterrad für sage<br />

und schreibe 13.49 Euro fand. Eigentlich für die Kühlung eines BMWs<br />

gedacht, machte ich mir Gedanken, ob sich dafür nicht noch eine lustigere<br />

Anwendung finden lässt. Ein Händetrockner, bei dem die Hände in einer<br />

Zehntelsekunde trocken sind? Nicht schlecht, aber auch nicht gut genug.<br />

Die bessere Idee: Einen Hilfsantrieb für das Velo. Und wie!<br />

Ziel ist ein Standschub <strong>von</strong> 400 N auf Meereshöhe bei 20 ◦ C. Rechnen<br />

wir mal mit hundert Kilogramm zu bewegender Masse (Velo, Impeller,<br />

Abbildung 43.1: 54<br />

103


43 54. Eintrag (Di, 30.09.08)<br />

Batterien und meine Wenigkeit), liesse sich eine Anfangsbeschleunigung<br />

<strong>von</strong> 4 m/s 2 also etwa 0.4G erreichen. Ohne Luftreibung und bei Annahme<br />

eines konstanten Schubs liessen sich nach zehn Sekunden bereits 40 m/s<br />

= 144 km/h erreichen. Nicht schlecht für ein Elektrovelo. Man vergleiche<br />

mal mit ”http://www.biketec.ch/” Flyer und Konsorten.<br />

Ich kann jetzt nicht auf das ganze Projekt eingehen. Später, sobald es<br />

realisiert ist, wird es wohl einmal einen längeren Bericht dazu auf der<br />

Homepage geben. Vielleicht werde ich auch im <strong>Blog</strong> <strong>von</strong> Zeit zu Zeit die<br />

Neuigkeiten durchgeben. Deshalb hier vorerst bloss die Kenndaten:<br />

• 6 parallele Elektromotoren vom Typ SPEED 900 (aber die Billigvariante<br />

Viper 900 <strong>von</strong> Hopf Modelltechnik [= ”http://www.incosystems.ru/docs/joh<br />

motors/jm-full.pdf” Johnson HC987LG-001] für 9 Euro das Stück)<br />

• Getriebe aus gerade verzahnten Stirnradzahnrädern Modul 2 aus<br />

Stahl<br />

• Lüfterrad mit neun Schaufeln, 420 mm Durchmesser, 40 mm Tiefe<br />

und einem Schaufelwinkel <strong>von</strong> ca. 30 ◦ gegenüber der Radebene<br />

(Lüfterrad für BMW E30, E24, E23, E21, 3er, 5er)<br />

• Spinner und Gehäuse mit Statorleitschaufeln aus MDF gedreht und<br />

gefräst<br />

• 20 mm Achse aus gehärtetem Silberstahl<br />

• Getriebebleche aus 3 mm starkem Inox-Blech<br />

• Null-Acht-Fünfzehn-Wälzlager, die sowohl radial wie auch axial<br />

belastet werden und daran wohl keine grosse Freude haben werden...<br />

• 3 Autobatterien in Serie<br />

Das Getriebe wird so ausgelegt, dass die Motoren jeweils ungefähr 50<br />

A, also zusammen 300 A ziehen. Bei 42 V Bordspannung ergibt sich eine<br />

elektrische Leistung <strong>von</strong> 12.6 kW (ca. 17 PS). Batterien mit einer Kapazität<br />

<strong>von</strong> 60 Ah wären theoretisch nach 12 Minuten leer, aber vermutlich würden<br />

die Motorwicklungen schon vorher durchbrennen. Da ich aber bereits nach<br />

6.94 Sekunden 100 km/h erreiche, ist das Ding sowieso nur für sporadischen<br />

Intervallbetrieb gedacht.<br />

Wie ich auf 400 N komme? Mit einem einzelnen Motor SPEED 900 und<br />

der optimal angepassten Luftschraube lässt sich ein Standschub <strong>von</strong> über<br />

100 N erreichen, wie ich mit einem ”http://brantuas.com/ezcalc/dma1.asp”<br />

Simulator abschätzen konnte. Mit sechs da<strong>von</strong> müssten auch bei lausigem<br />

104


Getriebewirkungsgrad und nicht optimierter Rotor- und Statorschaufelgeometrie<br />

400 N erreichbar sein. Hoffe ich.<br />

Die vergangenen Tage böten Stoff für viele <strong>Blog</strong>einträge. So beispielsweise<br />

der gelungene Start der Falcon 1 Rakete <strong>von</strong> SpaceX (Bravo, weiter so!),<br />

der präzise Deorbit-Burn mit dem kontrollierten, destruktiven Wiedereintritt<br />

<strong>von</strong> ATV Jules Verne (wann kommt die Version mit Schutzschild?),<br />

die dritte bemannte Weltraummission der chinesischen Taikonauten inklusive<br />

Weltraumspaziergang (Amis, legt Euch ins Zeug, wenn Ihr vor<br />

den Chinesen wieder auf dem Mond sein wollt!) und natürlich auch heute<br />

Abend Verdis ”http://www.latraviata.sf.tv/” La Traviata im Zürcher<br />

Hauptbahnhof, die gerade zu Ende gegangen ist. Die Bankenkrise wäre<br />

”http://www.naturli.ch/” natürlich auch ein mögliches Thema, aber<br />

darüber wird dieser Tage eh viel zu viel geschrieben.<br />

105


44 55. Eintrag (Di, 14.10.08)<br />

Stagnieren die Festplattenkapazitäten?<br />

Oft liest man, dass die Kapazitäten der Festplatten stagnieren. Es stimmt<br />

irgendwie schon, seit über einem Jahr sind 1 TB die Schallgrenze. Aber<br />

halt, Seagate hat ja 1.5 TB mit der Barracuda 7200.11. Zwischen 1.0 und<br />

1.5 TB konnte ich keine Produkte finden. Also, das schauen wir uns mal<br />

etwas genauer an. Zuerst statistisch, danach technisch.<br />

Im Bild dargestellt ist die Entwicklung der Kapazitäten während den letzten<br />

zwanzig Jahren. Die Daten stammen <strong>von</strong> ”http://de.wikipedia.org/wiki/Festplatte”<br />

Wikipedia. Die Ordinate ist logarithmisch dargestellt, die Abszisse natürlich<br />

linear. Es lässt sich erkennen, dass die Entwicklung nicht streng einem<br />

logarithmischen Gesetz folgt, wie man das erwarten würde. Vielmehr sind<br />

immer wieder Zeitpunkte erkennbar, zu denen die Kapazität schneller<br />

zunahm als vorher und nachher. Das hängt wohl damit zusammen, dass<br />

immer, wenn eine neue Technologie verfügbar wurde, die Wachstumsrate<br />

zunahm, um sich danach wieder etwas verringern. Manchmal ist auch<br />

einfach der Bedarf für grössere Platten nicht da. Die letzten vier Jahre<br />

betrug das Wachstum etwa stabile 50<br />

Es soll mir jetzt keiner erklären, dass man aus physikalischen Gründen<br />

nicht höher gehen könnte. Mag ja sein, dass mit der heutigen Techno-<br />

Abbildung 44.1: 55<br />

107


44 55. Eintrag (Di, 14.10.08)<br />

logie ( ”http://de.wikipedia.org/wiki/GMR-Effekt” GMR-Technik und<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Perpendicular-Recording” Perpendicular Recording)<br />

eine Grenze bei der Speicherdichte erreicht wurde, die nicht so<br />

schnell überwunden werden kann. Ich habe keine Ahnung, wo das superparamagnetische<br />

Limit liegt, immerhin könnte aber mit sogenanntem HAMR<br />

(Heat Assisted Magnetic Recording) auch darüber hinaus eine Steigerung<br />

erreicht werden. Aber wie wär’s denn mit höheren Stapel? Die meisten heutigen<br />

Festplatten im 3.5”-Format haben gerade mal deren zwei bis drei (Die<br />

erwähnte Seagate hat gemäss ”http://www.tomshardware.com/de/WD1001FALS-<br />

7K1000-B-Deskstar-Caviar-Black,testberichte-240160.html” Tom’s Hardware<br />

vier Platter. Früher hatte man bis zu sechs Scheiben, alle beidseitig<br />

beschrieben. Das führt nicht nur zu einer anderthalb- bis dreimal höheren<br />

Kapazität, sondern auch zu einer entsprechend höheren Geschwindigkeit.<br />

Natürlich, bei heutigen schnell drehenden (7200 bis 10’000 rpm, in Ausnahmen<br />

sogar 15’000 rpm) Festplatten wird dann die Leistungsaufnahme<br />

weiter steigen, was thermische Probleme nach sich ziehen kann. Aber<br />

da sehe ich kein unüberwindliche Probleme. Fakt ist, dass heutige Festplatten<br />

überhaupt keine Sorge dafür tragen, die Wärme los zu werden.<br />

Nicht einmal werden die Seiten abgefräst, um eine grosse Fläche zum<br />

thermischen Kontakt mit dem Gehäuse zu ermöglichen. Nein, sie werden<br />

im Aludruckgussgehäuse geliefert, das seitlich (und überall sonst auch)<br />

so uneben ist, dass man jegliches Potential diesbezüglich verschenkt. Ein<br />

einziger zusätzlicher Arbeitsschritt würde die Wärmeleitfähigkeit wohl<br />

um mindestens eine Grössenordnung steigern. Wenn nun sogar das ganze<br />

Gehäuse so designt würde, dass <strong>von</strong> mehreren Seiten guter thermischer<br />

Kontakt möglich wäre, und auch die Gehäuse entsprechend gebaut würden,<br />

wär wohl eine weitere Grössenordnung locker drin. Bisher wird die<br />

Wärme ja praktisch nur über die Schraube abgeleitet (ca. 4 mm 2 Eisen<br />

gegenüber ca. 4000 mm 2 Aluminium wenn nur die Seiten genutzt würden,<br />

bei Deckel und Boden sogar 24’000 mm 2 Aluminium). Da der spezifische<br />

Wärmewiderstand <strong>von</strong> Eisen mit 80.2 W/(m·K) ca. drei mal höher ist als<br />

<strong>von</strong> Alu (237 W/(m·K)), beträgt der Faktor 3’000 bis 18’000.<br />

Zwei echte Gründe sehe ich, die dagegen sprechen, grössere Stapel zu<br />

bauen. Erstens sinkt damit die Lebenserwartung (MTBF, Mean Time<br />

Between Failure), die in letzter Zeit übrigens immer gestiegen ist. Und<br />

zweitens steigen die Kosten. Ich denke aber, dass Poweruser nichts dagegen<br />

einzuwenden haben, wenn die Platte plötzlich dreimal schneller ist. Egal,<br />

ob sie dafür 30<br />

Offenbar besteht kein Bedarf dafür. Anders kann ich mir das nicht<br />

erklären. Aber wieso besteht kein Bedarf? Ich jedenfalls bin mit meinen<br />

bisherigen 120 GB + 160 GB bereits fast am Anschlag. Meine<br />

108


”http://www.dpreview.com/reviews/canong6/” PowerShot G6 fabriziert<br />

je nach Einstellung Bilddateigrössen <strong>von</strong> 0.5 bis 3 MB. Ich nutze nur 5<br />

Megapixel bei mittlerer Kompression was ca. 1 MB pro Bild heisst. Da<strong>von</strong><br />

habe ich etwa 30’000, also entsprechend 30 GB. Die meisten fotografieren<br />

allerdings immer in der höchsten Auflösung, was bei ganz aktuellen<br />

Kameras (ca. 5 MB pro Bild) dann bereits 150 GB bedeutet. Ein Profi<br />

fotografiert in RAW, was bereits mindestens das dreifache heisst, also<br />

450 GB (und vermutlich viel mehr Bilder). Leute mit HD-Videokameras<br />

produzieren nochmals ein Vielfaches da<strong>von</strong>. Installiere ich ein modernes<br />

Spiel wie z.B. Crysis, belege ich 12 GB auf der Festplatte. Möchte ich aus<br />

Komfortgründen meine ganze CD-Sammlung digital auf Festplatte bannen<br />

(was immer mehr Leute machen), dann hiesse das 600 MB pro CD, bei<br />

200 CDs also 120 GB (ohne Kompression). Bereits schleicht sich der Trend<br />

ein, alle DVDs auf Festplatte zu speichern, was dann 5 GB pro DVD, also<br />

bei einer Sammlung <strong>von</strong> 100 DVDs immerhin weitere 500 GB bedeutet.<br />

Bei HD-Filmen auf BlueRay sind es etwa 20 GB pro Film, womit wir bei<br />

2 TB angelangt sind. Aber auch für ernsthaftere Anwendungen besteht<br />

ein Bedarf: Meine ANSYS CFX Simulationen an der ETH nehmen auch<br />

mehrere hundert GB ein. Da ich nicht der einzige bin, der auf diesem<br />

Server FEM/FVM-Simulationen vornimmt, entsteht noch einiges mehr.<br />

Daraus schliesse ich: Hey, der Bedarf für grosse Festplatten ist absolut da.<br />

Ein multimedialer Mensch kommt mit heutigen Festplattengrössen an die<br />

Grenzen. Liebe Hersteller, bitte zwingt uns nicht dazu, vier Festplatten<br />

im RAID 0 betreiben zu müssen. Soviel Platz hat nicht jeder unter dem<br />

Schreibtisch...<br />

PS: Im letzten Eintrag schrieb ich fälschlicherweise <strong>von</strong> 420 mm Durchmesser<br />

des Lüfterrads. Richtig sind 470 mm. Die Achse habe ich nun<br />

auch. Ein Kollege hat sie mir aus der ”http://de.wikipedia.org/wiki/Inox”<br />

rostreien - aber auf der Drehbank gut bearbeitbaren (spanbrechend) -<br />

”http://werkstatt.ee.ethz.ch/de/unser-angebot/katalog/details/catalogue/rundmaterial<br />

metall-1/seite/2.html” Legierung X10CrNiS18 (91.4305) gefertigt. Damit<br />

ist sie nicht härtbar, was wohl aber auch nicht nötig ist.<br />

109


45 56. Eintrag (Mo, 27.10.08)<br />

Ein Kilogramm Braunkohle<br />

Ein kurzer Nachtrag zum 55. Eintrag: Ein sehr lesenswerter Artikel zu<br />

Festplattenkapazität und vor allem -Geschwindigkeit findet sich unter<br />

”http://www.tomshardware.com/de/kapazitaet-schlaegt-leistung,testberichte-<br />

237298.html” Kapazität übertrifft Leistung. Und ein Nachtrag zum Eintrag<br />

Nr. 19: Mittlerweile gibt’s auch die Apple-Notebooks nicht mehr mit vernünftig<br />

entspiegelten Bildschirmen. Hier ein ”http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostre<br />

36283-3.html backToArticle=585143” Bild des Trauerspiels.<br />

Aber jetzt zum eigentlichen Thema. Kürzlich stand in den Tageszeitungen,<br />

dass der Kanton Basel-Stadt 100 kFr. in den Atomschutz investiert hat.<br />

Die BaZ titelte ”http://www.bazonline.ch/basel/stadt/story/23316342”<br />

”Basels Kampf gegen die Atomkraft kostet 100’000 Franken”. Zu Zeiten,<br />

da man nur noch über Milliarden diskutiert, scheint dieser Betrag nicht<br />

sonderlich erwähnenswert. (Eigentlich wollte ich nicht über die Finanzkrise<br />

reden, aber jetzt platzt mir einfach der Kragen. Da darf die UBS spekulieren,<br />

was sie will, wird dafür auch laufend gelobt und beselbstweihräuchert<br />

sich mit Boni in Millionenhöhe. Als dann mal was schief geht - womit<br />

bei wilden Spekulationen eigentlich zu rechnen war - bezahlt ja dann der<br />

Staat. Über die dilettantische Berichterstattund der ”Weltwoche” reden<br />

wir gar nicht erst.)<br />

Aber zurück zum Schutz der Atome, diese bemittleidenswerten Wesen.<br />

Es lohnt sich nicht nur den obigen Artikel, sondern auch die Diskussion<br />

dazu zu lesen. Da wird dann sehr schnell klar, dass einige Basler mit dieser<br />

Politik auch nichts anfangen können, genau wie ich. Es kann ja nicht<br />

Aufgabe des Kantones sein, für oder gegen eine Technologie Lobbyismus<br />

zu betreiben. Das ist dunkelstes Mittelalter. Natürlich kann Basel-Stadt<br />

auf elektrische Energie aus Kernkraft verzichten, aber das auch nur, weil<br />

andere Kantone nicht so uneinsichtig sind und entsprechend höhere Kernkraftanteile<br />

übernehmen. Die Schweizerische Energiepolitik wäre ohne die<br />

eigenen Reaktoren Leibstadt, Gösgen, Beznau I II und Mühleberg sowie<br />

die Anteile an den französichen Reaktoren Bugey 2 3 (EWZ), Cattenom<br />

1 2 (BKW, EWZ) und Fessenheim (BKW) undenkbar. Die 21 Wind-<br />

111


45 56. Eintrag (Mo, 27.10.08)<br />

Abbildung 45.1: 56<br />

rädchen auf dem Grimsel ändern daran nichts. Auch die Erhöhung der<br />

Speicherkapazität <strong>von</strong> Grimsel tut dabei nichts zu Sache.<br />

Anstatt jetzt aber Polemik zu betreiben, möchte ich lieber ein kleines<br />

Rechenbeispiel anstellen. Thema Kohlekraft (die Förderung in Deutschland<br />

beträgt dafür übrigens ”http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche-Steinkohle<br />

Subventionen” 34.8 Milliarden Euro zwischen 1997 und 2006, nur so als Hinweis<br />

am Rande). Vielleicht weiss der eine oder die andere, dass in Kohleabbaugebieten<br />

und auch rund um Kohlekraftwerke erhöhte Strahlenbelastungen<br />

auftreten (viel höher als in der Nähe <strong>von</strong> Kernkraftwerken). Das hängt<br />

u.a. mit dem Radon-Isotop 222 Rn zusamen, einem Alphastrahler der Uran-<br />

Radium-Zerfallsreihe. Es entsteht also beim natürlichen Zerfall <strong>von</strong> Uran.<br />

Ja genau, Kohleflöze enthalten Uran und Gleiches gilt damit für den Brennstoff<br />

der Kohlekraftwerke. Laut ”http://www.ornl.gov/info/ornlreview/rev26-<br />

34/text/colmain.html” ORNL Review Vol. 26, No. 3 4, 1993 enthält Braunkohle<br />

zwischen 1 und 10 ppm Uran. Vielleicht merkt ihr jetzt, worauf ich<br />

hinaus will...<br />

Also, in einem Kilogramm Braunkohle steckt bei der Verbrennung 5..20<br />

MJ - die Spanne ist sehr weit. In Deutschland liegt die Durchschnittliche<br />

”http://www.energiedialog2000.de/industri.pdf” Energiegehalt bei 8931<br />

kJ/kg - nehmen wir also diese Zahl. Bei einem Wirkungsgrad <strong>von</strong> 45<br />

Fassen wir zusammen: Die Verbrennung <strong>von</strong> Braunkohle liefert 1.12 kWh<br />

pro Kilogramm, würde das darin enthaltene Uran in einem Kernreaktor<br />

umgesetzt, entstünden aber 8.16 kWh pro Kilogramm Kohle. Und die Kohle<br />

soll noch für hunderte <strong>von</strong> Jahren in ausreichenden Mengen vorhanden<br />

112


sein. In diesem Sinne: Super, gibt es die Staatlichen Kohlefördermittel in<br />

Deutschland! ”./blog/blog56.xls” [Hier die Excel-Rechentabelle]<br />

PS: Und warum wird das nicht gemacht? Weil es zu teuer wäre (im<br />

Vergleich zum heutigen Uranabbau). Und warum ist es zu teuer? Das weiss<br />

ich nicht. Eine mögliche Hypothese wäre, dass die Asche ziemlich giftig<br />

ist und damit die Personen- und Umweltschutzauflagen zu teuer würden.<br />

Eigentlich nicht unbedingt ein Argument für Kohlekraft. Und jede Woche<br />

geht in China ein 1 GW Kohlekraft ans Netz.<br />

PPS: Link des Tages: ”http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,582710,00.html”<br />

Humor im Cockpit<br />

113


46 57. Eintrag (Mo, 03.11.08)<br />

Der erste Schneefall...<br />

...führt alle Jahre wieder zu Verspätungen bei den SBB. Wieso eigentlich?<br />

Die folgenden Tage, egal wie kalt oder wieviel Schnee, da funktioniert<br />

dann alles. Aber ein Jahr später wieder dasselbe Kabarett. Hier ein paar<br />

Hypothesen:<br />

• Der Lokomotivführer geniesst die Aussicht auf die schöne Winterlandschaft<br />

und fährt zu langsam.<br />

• Die Leute rutschen auf dem Perron aus und steigen zu spät ein.<br />

• Es wird auf der rutschigen Strasse noch immer mit Sommerpneus<br />

gefahren. Deshalb werden munter Unfälle gebaut und die Postautos<br />

holen sich deswegen rechte Verspätungen ein. Da die Regionalzüge<br />

die Anschlüsse abpassen, erhalten auch diese Verspätung. Die verstpäteten<br />

Regionalzüge blockieren dann die Gleise was wiederum zu<br />

Verspätungen bei den InterCity-Zügen gibt. Eine Kettenreaktion<br />

also.<br />

• Die Leute halten den Schnee für radioaktiven Fall-out, da sie wegen<br />

der Klimaerwärmung keinen natürlichen Schnee mehr erwarten, und<br />

Abbildung 46.1: 57<br />

115


46 57. Eintrag (Mo, 03.11.08)<br />

schlucken deshalb ihre Jod-Tabletten. Einige haben sie nicht mehr<br />

und rennen in die Apotheke. Das führt dann dazu, dass die maximale<br />

Traglast der Böden in den Apotheken dem hohen Gewicht nicht mehr<br />

standhalten und einstürzen. Da unterhalb <strong>von</strong> Apotheken während<br />

des 2. Weltkriegs auch wichtige Militärspitäler angelegt wurden,<br />

wird automatisch eine Generalmobilmachung ausgelöst. Und die<br />

huntertausend Soldaten, die in den Krieg einrücken, stürzen die SBB<br />

in eine Verspätungsspirale... (à la Blues Brothers)<br />

Und die langweilige Wahrheit? Ich habe gehört, dass Bäume unter der<br />

Schneelast umfallen und die Geleise blockieren.<br />

Der Link des Tages? Keine Ahnung. Kürzlich war ich auf ”http://www.ruinoeseenergiepolitik.ch”<br />

www.ruinoese-energiepolitik.ch, was eigentlich recht interessant<br />

war. Aber vielleicht trotzdem nicht gerade der Tageshit. Ein<br />

bisschen zu stark vereinfacht, keine Quellenangaben, wenig wirklich Neues.<br />

Aber ein herziges Plakat...<br />

116


47 58. Eintrag (Mi, 19.11.08)<br />

Das lateinische Alphabet und die deutsche<br />

Sprache<br />

Gestern war wieder Russischkurs. Diese Sprache beherbergt schon einige<br />

Geniestreiche – wobei mir die meisten eher Sorgen als Freude bereiten (z.B.<br />

die Aspekte bei Verben). Was mir hingegen sehr gut gefällt und auch nicht<br />

kompliziert ist, ist das kyrillische Alphabet. Da sollte ich vielleicht auch<br />

mal ein paar Worte zum lateinischen Alphabet und der deutschen Sprache<br />

verlieren? Ist das lateinische Alphabet überhaupt geeignet für die deutsche<br />

Sprache? Glücklicherweise gibt es in der deutschen Sprache nicht so viele<br />

verschiedene Laute. Einige da<strong>von</strong> sind fakultativ (respektive regional<br />

verschieden), so dass dafür nicht unbedingt ein Zeichen sondern eine Regel<br />

festhalten muss, wie bestimmte Buchstaben gesprochen werden müssen<br />

– so beispielsweise für die stimmhaften und stimmlosen Konsonanten: In<br />

Süddeutschland und in der Schweiz ist alles stimmlos.<br />

Kommen wir zuerst auf die überflüssigen Zeichen zu sprechen. Im Schweizerischen<br />

(Hoch-) Deutsch haben wir kein ”ß”. Da fragt man sich natürlich,<br />

ob nicht noch weitere Buchstabeen entfallen können.<br />

Die einfachste Kategorie. Überflüssige Buchstaben sind:<br />

Abbildung 47.1: 58<br />

117


47 58. Eintrag (Mi, 19.11.08)<br />

• x - ks<br />

• z - ts<br />

• v - f (oder w, je nach Aussprache)<br />

Und was soll eigentlich das C? Es kommt in echten Deutschen Wörtern<br />

nur in Zusammensetzungen vor. Alleine steht es bei Fremdwörtern. Diese<br />

kann man aber auch anders schreiben:<br />

• c - k oder ts (je nach Aussprache)<br />

Nun fehlt es aber für die zusammengesetzten Zeichen (macht vermutlich<br />

mehr als 90<br />

• ch - qh<br />

• sch - sh<br />

Noch besser wären eigene (neue) Zeichen oder Akzente auf anderen Zeichen,<br />

wie das slavische Sprachen teilweise machen, wenn sie das lateinische<br />

Alphabet verwenden. Und nun noch die überflüssigen zusammengesetzten<br />

Zeichen:<br />

• ph - f<br />

• qu - kw<br />

Damit wird<br />

• ch - qh - kwh, was mir als El-Ing gut gefällt. Nee, machen wir ch -<br />

kh<br />

Damit entfallen also (alphabetisch)<br />

• c, q, v, x, z<br />

oder 19<br />

Habt ihr’s gemerkt? Ich bin nur auf das Hochdeutsche eingegangen. Das<br />

hat seinen Grund: Die Schweizer Dialekte haben jeweils mindestens doppelt<br />

bis dreimal so viele Laute, die jeweils sogar unterschiedlich sind. Besonders<br />

schlimm sind die Vokale. Nur ein einziges, ganz einfaches Beispiel: ”Mir<br />

sin drin gsii.” Wieviele verschiedene ”i”’s waren das?<br />

PS: Nachtrag zum letzten Eintrag. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit,<br />

einem Lokomotivführer die Frage nach den Verspätungen am ersten Schneetag<br />

zu stellen. Er äusserte drei Hypothesen, die sehr realistisch erscheinen.<br />

Deshalb möchte ich sie euch keinesfalls vorenthalten:<br />

118


1. Nicht funktionierende Weichenheizungen<br />

2. Leute mit Sommerpneus wählen ausnahmsweise den Zug - rekordverdächtig<br />

viele Passagiere<br />

3. Bäume, welche noch Laub tragen, stürzen ob der grossen Last auf<br />

Fahrleitungen und Schienen<br />

Klingt vernünftig, nicht wahr?<br />

119


48 59. <strong>Blog</strong>eintrag (Do,<br />

27.11.08)<br />

Bewertung der PowerShot G10<br />

Ziemlich schade, dass der Roche-Turm nun doch nicht kommt. Ein weiteres<br />

Investionsprojekt mit internationaler Ausstrahlung, welches Basel verloren<br />

geht (vgl. beispielsweise das Zaha-Hadid-Casino oder die Calatrava-Brücke).<br />

Diesmal scheint aber nicht die Politik den Bau verhindert zu haben, sondern<br />

die Roche selber – was hoffen lässt, dass ein würdiges Nachfolgerprojekt<br />

kommt. Das eigentliche Thema soll aber heute der Bericht <strong>von</strong> DP-Review<br />

zur Canon PowerShot G10 sein. Ohne Kenntnis dessen macht dieser <strong>Blog</strong>-<br />

Eintrag übrigens wenig Sinn gelesen zu werden, sorry.<br />

Der ”http://www.dpreview.com/reviews/canong10” Artikel gefällt mir<br />

sehr gut. Auf den 25 Seiten erhält man viele Informationen, <strong>von</strong> denen<br />

ich teilweise noch nicht mal wusste und es gleich ausprobieren musste.<br />

Selten wurde zu einer Kompaktkamera so viel geschrieben, was natürlich<br />

auch die grosse Erwartungshaltung widerspiegelt. Selten wurde eine Kompaktkamera<br />

so sehnlichst erwartet. Seit einigen Wochen bin ich ja selber<br />

stolzer Besitzer einer G10 (die G6 hat die letzte Ukraine-Reise leider nicht<br />

unbeschadet überstanden) und jeden Tag lerne ich Neues kennen, welches<br />

mich an dieser Kamera begeistert. Es sind nicht die technischen Schnickschnacks,<br />

sondern die Anregung der fotografischen Kreativität. Das fängt<br />

wohl schon damit an, dass man ein sehr sattes Gefühl hat, sobald man das<br />

edle Stück Metall in der Hand hält – wie aus dem Vollen gefräst. Und dann<br />

die Wahlräder für ISO-Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur (neben<br />

dem sowieso vorhandenen Modus-Wahlrad) lassen blitzschnelle Sptontanentscheidungen<br />

während des Fotografierens sofort einfliessen. Vorbei die<br />

Zeiten, als man sich mühsam durchs Menü kämpfen musste. Sowieso ist<br />

die Kamera in jeden Hinsicht flink.<br />

Nun also zum Bericht. Der Autor lobt die Kamera über die vollen 25 Seiten.<br />

Die Begeisterung trumpft zum Schluss sogar in einem Vergleich mit der<br />

4.3 mal voluminöseren (109 x 78 x 46 mm 3 = 391 cm 3 vs. 126 x 98 x 65 mm 3<br />

+ 3.14 x (73.8) 2 x 50.5 mm 3 = 1666 cm 3 ), 2.0 mal schwereren und 1.7 mal<br />

121


48 59. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 27.11.08)<br />

Abbildung 48.1: 59<br />

teureren Canon EOS 1000 mit dem hochpreisigen Festbrennweitenobjektiv<br />

50mm F1.4 (Fr. 595.- vs. Fr. 577 + 429 = 1006.-). Niemand hätte auch nur<br />

im Geringsten erwartet, dass unter diesen Voraussetzungen die G10 einen<br />

Hauch einer Chance hätte. Doch weit gefehlt: Bei niedigen ISO-Werten<br />

siegt die G10! Allerdings bereits bei mittleren und noch deutlicher bei<br />

höheren Werten ist die Spiegelreflexkamera prinzipbedingt (aus physikalischen<br />

Gründen) überlegen. Und für die, die es wirklich wissen möchten: Bei<br />

”http://www.luminous-landscape.com/reviews/kidding.shtml” Luminous-<br />

Landscape wird die G10 sogar mit einer Hasselblad H2 mit Phase One<br />

P45+ 55–110mm im Wert <strong>von</strong> 40’000 Dollar verglichen – und die G10<br />

erreicht die gleiche Bildqualität! Und jetzt das Überraschende: Die Kamera<br />

wird mit ”Recommended” bewertet. Ganz im Gegensatz zur Panasonic<br />

Lumix LX-3, welche natürlich auch ein Kleinod mit grossen Stärken ist.<br />

Ich möchte die beiden Kameras nicht gegeneinander ausspielen – könnte<br />

ich ja auch nicht, weil ich letztere nicht wirklich kenne. Und trotzdem,<br />

die beiden werden ja direkt miteinander verglichen. Bei Bedienung und<br />

Einstellmöglichkeiten hat die G10 gewonnen (siehe beispielsweise auch die<br />

Bildstabilisierung), auch der eher universelle Brennwertebereich spricht<br />

für die G10. Die LX3 hat hingegen sehr kreative Möglichkeiten mit der<br />

24mm-Optik. So ist das Objektiv auch lichtstärker (was allerdings durch<br />

122


den schlechteren Bildstabi wieder etwas abgeschwächt wird). Bei der Bildqualität<br />

ist bei niedrigen ISO-Werten die G10 knapp vor der LX3 an<br />

erster Stelle, muss sich bei höheren ISO-Werten dann aber knapp mit dem<br />

zweiten Platz zufrieden geben. Alles in allem würde ich also der G10 die<br />

gleiche Wertung wie der Lumix geben: ”Highly Recommended”! Na gut,<br />

Wertung hin oder her: Ich bin höchst zufrieden damit.<br />

Frage der Woche: Wie wäscht man Rasta-Haare? Heute sass ich in<br />

einem Vortrag direkt hinter einer Person mit eben solcher Frisur. Der<br />

Nukleartechnikvortrag war gut, aber das meiste wusste ich schon; so<br />

sinnierte ich eben über diese Frage. Vielleicht weiss ja ein/e Leser/in die<br />

Antwort?<br />

Und der Link der Woche: Die ”http://www.youtube.com/watch?v=ZlWwEyiIfFs”<br />

”Machine à Plier” (Lautsprecher einschalten) – die ich bereits vor längerem<br />

einmal selber nachgebaut habe, was sich übrigens lohnt.<br />

PS: Zu den Resultaten der ESA-Ministerratskonferenz: Ich habe Teile der<br />

”http://www.esa.int/SPECIALS/Ministerial-Council/SEMNAQ9WYNF-0.html”<br />

ESA-Live-TV mitverfolgt, was recht aufschlussreich war. Die bemannte<br />

Raumfahrt wird leider meines Erachtens noch immer zu stiefmütterlich<br />

behandelt. Aber die Investitionen in den Ariane-Ausbau klingen vielversprechend.<br />

123


49 60. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

06.12.08)<br />

Buchrezension<br />

Es gäbe wieder viel zu schreiben: Der heutige Santi-Niggi-Näggi, ”http://www.areadvd.d<br />

offiziell-in-hdtv/” Youtube in HD-Auflösung, die Abstimmungsresultate<br />

vom letzten Sonntag und natürlich – last but not least – die Vorschläge<br />

für die ”http://www.nuklearforum.ch/” beiden neuen Kernkraftwerke. Für<br />

letzteres muss ich allerdings erst etwas Material sammeln, bevor ich einen<br />

interessanten <strong>Blog</strong>-Eintrag dazu schreiben kann. Hybridkühltürme sind<br />

schon chic, n’est-ce pas?<br />

Nein, heute gibt’s eine Neuheit in meinem <strong>Blog</strong>: Gerade habe ich meine<br />

erste ”http://www.amazon.de/Das-ATV-Jules-Verne-unabh<br />

Wer kennt sie nicht, Herrn Leitenbergers bekannte Website über Raumfahrt,<br />

Computertechnik und Lebensmittelchemie? Mit dem aktuellen Buch<br />

ist nun sein zweites Werk auf Papier erhältlich. Was für eine Befreiung,<br />

nicht <strong>von</strong> exzessiver Werbung belästigt zu werden, wie das auf seiner<br />

ansonsten sehr guten Website der Fall ist.<br />

Das Buch enthält auf wenigen Seiten ausgesprochen viel Information zum<br />

ATV und auch einiges zur Trägerrakete Ariane 5. Immer wieder staune ich,<br />

woher er all die Daten weiss (es gibt im Anhang einige Quellenangaben).<br />

Auch Kenner der Materie werden immer wieder verblüfft sein und auf bisher<br />

Unbekanntes stossen. Das betrifft weniger die Konzepte, die eigentlich alle<br />

recht gut bekannt sind und auf zahlreichen Websites beschrieben werden,<br />

sondern vielmehr die technischen Daten.<br />

Nun aber einige Kritikpunkte: Wie bereitet man technische Daten sinnvoll<br />

auf? Diese Frage musste ich mir bei der Lektüre dieses Buches oft<br />

stellen. Im vorliegenden Werk werden diese einfach in den Text eingebettet,<br />

der damit sehr ”zahlenlastig” wird. Hier hätte ich mir mehr gewünscht,<br />

beispielsweise Diagramme, Tabellen und am besten Konstruktionszeichnungen.<br />

Natürlich bedeuten diese einiges an Mehraufwand, aber aus meiner<br />

Sicht steckt hier ein grosses Verbesserungspotential für folgende Bücher.<br />

Herrn Leitenbergers Website ist bekannt für die vielen Orthographiefeh-<br />

125


49 60. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 06.12.08)<br />

Abbildung 49.1: 60<br />

ler. Leider ist auch das Buch nicht frei da<strong>von</strong> – auf jeder Seite findet sich<br />

eine Handvoll da<strong>von</strong>. Was mich aber noch mehr stört als die Fehler, ist die<br />

oft nicht elegante Sprache. Man stolpert immer wieder über Sätze, die einfacher<br />

und treffender formuliert sein sollten. Hier hätte ein professionelles<br />

Lektorat einiges an Qualität ausgemacht.<br />

Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist: Mehrmals wiederholen sich<br />

(wahrscheinlich vom Autor ungewollt) Informationen, manchmal sogar<br />

ganze Sätze und Textblöcke. Dies wirkt eher störend, weil man als Leser<br />

denkt, man habe das Buchzeichen wohl falsch eingelegt.<br />

Im Schlussplädoyer sollen aber nicht die Negativpunkte im Zentrum<br />

stehen. Mir gefällt das Buch sehr gut, ich werde es als Nachschlagewerk<br />

weiter benutzen und bin bereits gespannt auf die weiteren Bücher des<br />

Autors. Ich kann dieses Werk allen weiterempfehlen, die eine gute Übersicht<br />

über die Entwicklung, die Konstruktion und den Betrieb des ATV mit<br />

zahlreichen technischen Daten suchen.<br />

Fazit: Ein interessantes Buch und Nachschlagewerk mit kleineren Schwächen,<br />

4 <strong>von</strong> 5 Sterne<br />

126


50 61. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

07.12.08)<br />

Eine rätselhafte Messung<br />

Dem Ingeniör ist nichts zu schwör? Aber manchmal rätselt man ganz schön<br />

herum. Aktuelles Problem: Der Impeller ist ein Schritt weiter. Und ein<br />

Problem reicher. Ich habe den ”aktiven Teil” mehr oder weniger fertig gebaut.<br />

Nur die Zahnräder fehlen noch. Um das Untersetzungsverhältnis des<br />

Getriebes ausrechnen zu können, muss ich erst die Drehzahl-Drehmoment-<br />

Charakteristik des Lüfterrades bestimmen (auch wenn ohne Stator noch<br />

nicht so genau). Dazu habe ich die Achse mal nur auf einen Motor direkt<br />

gesteckt. Anstatt des Drehmoments messe ich den Strom, anstatt der<br />

Drehzahl einfach die Spannung. Sollte ja auch gehen. Gesagt getan.<br />

Was erwarte ich denn? Bei ganz kleinen Strömen sollte die Spannung<br />

ungefähr Null sein und das Rad stehen bleiben. Erst wenn die Haftreibung<br />

überwunden ist, steigt dann die Spannung an. Zuerst noch linear, da<br />

in diesem Bereich der Hauptteil des Drehmomentes <strong>von</strong> der Rollreibung<br />

weggefressen wird. Dann sollte aber zunehmend eine quadratische Kennlinie<br />

einsetzen. Bei ganz hohen Drehzahlen erwarte ich eine Verminderung des<br />

Wirkungsgrades – aber in diesen Bereich erwarte ich nicht vorzustossen.<br />

Abbildung 50.1: 61<br />

127


50 61. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 07.12.08)<br />

Und was messe ich? Erst ab 5 A beginnt der Motor zu drehen (wenn<br />

ich ihn anstosse). Die Spannung beträgt dann 0.78 V. Bis 25 A kann ich<br />

mit meiner Speisung gehen, doch auch dann beträgt die Spannung erst<br />

gerade 5.04 V. Trage ich die Messpunkte in ein Diagramm ein, zeigt sich<br />

ein völlig unerwartetes Bild: Vom ersten bis zum letzten Messpunkt eine<br />

absolut lineare Charakteristik (siehe Bild). Das kann eigentlich nicht sein!<br />

Vielleicht sind die Ströme noch immer zu gering und ich bewege mich im<br />

Bereich, der <strong>von</strong> der Rollreibung dominiert wird? Mehr Strom muss her!<br />

Doch woher? Ich werde mal eine Autobatterie anschaffen, dann sehen wir<br />

weiter. Den Motor darf ich bis etwa 50 A belasten (kurzzeitig). Mit einer<br />

solchen Messung kann ich natürlich unmöglich das Getriebe berechnen.<br />

Eine weitere Messung ergab folgendes: Ohne Lüfterrad, also nur der<br />

Motor mit der 20 mm-Achse und dem Kugellager beträgt der Strom 10<br />

A bei einer Spannung <strong>von</strong> 12 V. 120 W Reibungsverluste (und ohmsche<br />

im Motor) führen zu einer ziemlich signifikanten Erwärmung des Lagers.<br />

Fluchtfehler kann ich mehr oder weniger ausschliessen, also ist das Lager<br />

einfach für diese Drehzahlen nicht so gut geeignet. Trotzdem erklärt mir<br />

das jetzt nicht die oben beschriebene Messung, denn bei diesem zweiten<br />

Versuch ist die Drehzahl viel höher.<br />

Hat jemand eine bessere Hypothese, woran das liegen könnte? Wenn ich<br />

diese Zeilen so schreibe, frage ich mich, ob vielleicht die ohmschen Verluste<br />

des Motors überwiegen... auch eine Hypothese.<br />

128


51 62. <strong>Blog</strong>eintrag (Do,<br />

11.12.08)<br />

Hypotetische Methan-Ariane<br />

Immer wieder liest man in ”http://www.aiaa.org” AIAA-Publikationen<br />

oder in ”http://www.cnes.fr/automne-modules-files/standard/public/p5898ce2996a707aac899e51a4609497cd45ePreparation-des-lanceurs-futurs-3.pdf”<br />

CNES-Powerpoint-Präsentationen <strong>von</strong> Methan-Triebwerken. Was hat es<br />

denn damit auf sich? Nun, obwohl die Idee alt ist und sich bis jetzt nicht<br />

durchgesetzt hat, ist es gar nicht so abwegig. Besserer (Massen-) spezifischer<br />

Impuls als Kerosin, höhere Dichte als Wasserstoff (= höherer volumenspezifischer<br />

Impuls) und weniger Diffusionsprobleme, Materialversprödung, Isolationsaufwand<br />

als Wasserstoff. Der ”http://www.enbw.com/content/de/privatkunden/media/pdf/2008-08-14-Sicherheitsdatenblatt-Erdgas–tiefgek–hlt–fl–s—.pdf”<br />

Umgang mit flüssigem Erdgas wird technisch gut beherrscht - beispielsweise<br />

wird es zu Transportzwecken verflüssigt (Stichwort LNG).<br />

Völlig hypothetisch: Was würde passieren, wenn man die Ariane-5-<br />

Erststufe (EPC) mit Methan füllen würde? Die Tankaufteilung müsste<br />

man ändern, denn es muss jetzt auch mehr Sauerstoff mitgeführt werden.<br />

Nehmen wir eine stöchiometrische Verbrennung an, dann beträgt das<br />

Massenverhältnis O2:CH4 = 4:1. Da es sich um einen Nebenstrommotor<br />

handelt und dieser insbesondere im Gasgenerator ein fettes Gemisch<br />

möchte, nehmen wir 3.5:1 an (sehr, sehr grob geschätzt - aber es geht mir<br />

mehr um das Prinzip). Bei einer O2-Dichte <strong>von</strong> 1140 kg/m 3 und einer<br />

CH4-Dichte <strong>von</strong> 430 kg/m 3 erhalten wir eine mittlere Dichte <strong>von</strong> 588<br />

kg/m 3 . Dies muss der mittleren Dichte <strong>von</strong> 221 kg/m 3 bei O2:H2 = 6.8:1<br />

gegenübergestellt werden (H2 hat eine Dichte <strong>von</strong> 86 kg/m 3 ). Das heisst<br />

also, dass die mittlere Dichte mehr als doppelt so gross ist, im gleichen<br />

Gesamttankvolumen also mehr als doppelt so viel Treibstoff Platz findet.<br />

Damit die Rakete überhaupt abheben kann, ist ein viel stärkeres Triebwerk<br />

erforderlich. Die Vollmasse der neuen EPC-Stufe betrüge 484 t<br />

entsprechend wäre ein Triebwerk der 4000 kN Klasse angebracht. Zufälligerweise<br />

untersucht Snecma ein zukünftiges Methantriebwerk der 4000<br />

129


51 62. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 11.12.08)<br />

Abbildung 51.1: 62<br />

kN Klasse unter dem Namen ”Volga”. Passt gut, nicht wahr? Natürlich<br />

müsste man die EPC auf die grösseren Lasten anpassen - nur mit dem Verschieben<br />

des Tankzwischenbodens ist es nicht getan. Die Leermasse wird<br />

entsprechend auch ansteigen, obwohl natürlich die thermische Isolation<br />

etwas einfacher ausfällt (insbesondere im Zwischenboden, da die Siedetemperaturen<br />

<strong>von</strong> Sauerstoff und Methan sehr nahe beieinander liegen). Ich<br />

rechne mal mit einem Anstieg der Leermasse um + 50<br />

Auf so eine grosse Grundstufe gehörte eigentlich auch eine viel grössere<br />

Oberstufe. Trotzdem belassen wir es bei der ESC-A (obwohl diese bereits<br />

für die jetzige Ariane 5 zu klein ist). Und eine grosse Grundstufe würde<br />

auch vier anstatt nur zwei Booster EAP vertragen. Aber auch hier bleiben<br />

wir bescheiden.<br />

Und, was bringt’s? Eine kurze Überschlagsrechnung (siehe ”blog/ariane6.xlsx”<br />

Excel-Datei) ergibt in den GTO immerhin ein Plus <strong>von</strong> 70<br />

Und der Link des Tages zum heutigen Thema passend, zeigt, wie ein solches,<br />

sagen wir mal ”Ariane 6”-Projekt als ”http://www.projectcartoon.com/cartoon/2”<br />

Kundenwünsche-Herstellervorstellungen-Pflichtenheft-Marketing-Produktion-<br />

Quintilemma ablaufen könnte.<br />

130


52 63. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

20.12.08)<br />

Memristoren und HDR-Bilder<br />

Gestern las ich im aktuellen IEEE-Spectrum einen ”http://www.spectrum.ieee.org/dec08<br />

interessanten Artikel über Memristoren. Diese vierte Gattung 2-Tore (neben<br />

Widerständen, Induktivitäten und Kapazitäten) verknüpfen mathematisch<br />

den magnetischen Fluss mit der Ladung, also genau die fehlende<br />

Kombination (R = U/I; C = Q/U; L = phi/I; ich nenne es mal M =<br />

Q/phi oder der Kehrwert da<strong>von</strong>, wobei die Variable M eigentlich schon<br />

für die magnetische Kopplung benutzt wird). Trotzdem scheint das nicht<br />

zwingend zu heissen, dass auch physikalisch diese Grössen miteinander<br />

verknüpft werden. Wieso dem so ist, darüber schweigt sich der Artikel aus.<br />

Oder ich habe es nicht verstanden.<br />

Im vorliegenden Beispiel geschieht nun der Ladungstransfer nicht über<br />

Elektronen und Löcher, sondern über Elektronen und Sauerstoffatome!<br />

Das funktioniert natürlich nur im Nano-Massstab, die Diffusionslänge <strong>von</strong><br />

Sauerstoffatomen in keramischenFestkörpern ist nicht gerade gross.<br />

Der Trick ist nun TiO2 mit sozuagen unterdotiertem TiO1.95 in Kontakt<br />

zu bringen, jeweils an Kreuzungspunkten <strong>von</strong> Platin-Streifchen (respaktive<br />

Abbildung 52.1: 63<br />

131


52 63. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 20.12.08)<br />

PtO2) <strong>von</strong> wenigen Nanometern Breite. Diese bilden eine Matrix und<br />

schon hat man die erste Anwendung: Einen nichtflüchtigen Speicher. Der<br />

Trick an der Sache ist eben, dass sich im U-I-Diagramm im 1. und 3.<br />

Quadranten Hysteresen ausbilden - was genau den Speichereffekt erklärt.<br />

Und wieso ist das gut? Damit lässt sich die Miniaturisierung <strong>von</strong> Schaltkreisen<br />

um eine weitere Grössenordnung vorantreiben. Das schenkt uns<br />

weitere viereinhalb Jahre, während denen das Moore-Gesetz Gültigkeit<br />

behält. Immerhin! (Für mehr Details: Lest unbedingt den IEEE-Artikel!)<br />

Noch eine andere Geschichte: Ich wurde <strong>von</strong> verschiedener Seite gefragt,<br />

wie ich die HDR-Bilder mache. Das erste Beispiel findet sich im<br />

”http://www.lugra.ch/flatterflatter/dia.php?dia=128 total=142” Gleitschirm-<br />

Album. Damals war es purer Zufall. Ich hatte zwei Bilder auf der Speicherkarte,<br />

die sehr unterschiedlich belichtet waren, weil ich einmal die<br />

Belichtung im Himmel und einmal vom Boden nahm. Dass der Ausschnitt<br />

dermassen ähnlich war, ist reines Glück. Ich musste aber die Bilder trotzdem<br />

noch etwas verschieben und drehen bis es gepasst hat. Den Rest hat<br />

dann ”http://www.hdrsoft.com/” Photomatrix 3.0 übernommen. Leider<br />

kommt da in der Demoversion immer ein Wasserzeichen mit rein, das sich<br />

nur sehr schwer und verlustbehaftet entfernen lässt. Vielleicht sollte ich<br />

mir die Software wirklich kaufen.<br />

Wie macht man’s besser (ohne <strong>von</strong> Hand zu verschieben und drehen und<br />

stauchen und...)? Dafür gibt’s bei guten Kameras das AEB (automatic<br />

exposure bracketing, automatische Belichtungsreihen). Die Kamera <strong>von</strong><br />

Hand halten geht trotzdem kaum gut - ein Stativ hilft. Allerdings: Erstens<br />

hat man das selten zur Hand, insbesondere während Gleitschirmausflügen.<br />

Und zweitens ist man auch damit nicht frei <strong>von</strong> Winkelfehlern, sogar<br />

wenn man Erschütterungen durch den Selbstauslöser reduziert. Denn der<br />

Winkelfehler sollte kleiner als eine Winkelminute sein. Bei einer horizontalen<br />

Auflösung <strong>von</strong> 4416 Pixeln (entspricht 15 MP) und einer Brennweite <strong>von</strong><br />

”http://galerie.digitalkamera.de/GetImage/GetS01.asp?SID=000000193499<br />

SC=s49q546f SS=1 0” 28 mm umgerechnet auf KB-Film ergibt entspricht<br />

ein Pixel 75 ◦ /4416 = 61 Winkelsekunden - und noch mehr soll unser Bild<br />

ja nicht verwinkelt sein (Übrigens: Bei einem 300 mm Tele wären nur noch<br />

fünf Winkelsekunden!). Natürlich rechnet Photomatrix solche Fehler raus,<br />

aber in der Praxis sind dann die Bilder trotzdem nicht perfekt scharf. Und<br />

es gibt sechs Freiheitsgrade, wie die Kamera falsch stehen kann...<br />

Hey, verpasst nicht den Ariane-Start heute Abend! Ich habe mir gerade<br />

für 40 Kronen eine ”http://www.telenor.no/” Telenor-Internet-Rubbelkarte<br />

für die Trådløs Sone (WiFi) im Hotel gekauft, damit ich erstens diesen<br />

<strong>Blog</strong>-Artikel hochladen und zweitens den Ariane-Start live mitverfolgen<br />

kann.<br />

132


53 64. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

06.01.09)<br />

NTC-Miniprojekt<br />

Asche über mein Haupt. Mit der Methan-Ariane in <strong>Blog</strong> 62 habe ich Mist gebaut.<br />

Zum Glück gibt’s Leser wie ”http://www.bernd-leitenberger.de/lebenslf.shtml”<br />

Bernd Leitenberger, die einen darauf hinweisen (siehe ”gaestebuch.php”<br />

Gästebuch!). Erstens habe ich in der Excel-Tabelle die Leermasse mit 14 t<br />

statt 20 t falsch eingetragen und zweitens ist der spezifische Impuls mit<br />

3700 m/s viel zu hoch. Realistischer sind wohl etwa 3450 m/s (Snecma<br />

spricht <strong>von</strong> 360 s * 9.81 m/s 2 = 3532 m/s im Vakuum). Damit sinkt dann<br />

die Nutzlast auf 14 t zusammen, was einem bescheideneren Plus <strong>von</strong> 40<br />

Und wenn wir gerade bei den Fehlern sind: Im letzten <strong>Blog</strong> ist ein<br />

weiterer Fehler. Ein Memristor ist natürlich ein Eintor respektive Zweipol,<br />

nicht ein Zweitor. Dieser Fehler scheint aber niemand aufgefallen zu sein.<br />

Nun sind wir also im 2009. Fast zwei Prozent da<strong>von</strong> haben wir bereits<br />

hinter uns. Und wie habt Ihr die Festtage verbracht? Neben Familienfesten,<br />

Magen-Darm-Grippe und Neujahrskurs hatte ich endlich mal wieder Zeit<br />

ein bisschen ”http://www.wow-europe.com/de” WoW zu spielen und für<br />

ein bescheidenes Bastelprojektlein. Zu letzterem ein paar Zeilen.<br />

Abbildung 53.1: 64<br />

133


53 64. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 06.01.09)<br />

Bei meiner letzten ”http://www.distrelec.ch” Distrelec-Bestellung hatte<br />

ich noch drei 33 Ohm NTC-Widerstände draufgepackt, hauptsächlich weil<br />

das faszinierende Bauteile sind und diese im ”http://www.griederbauteile.ch/”<br />

Grieder nicht erhältlich sind. Übrigens: Diese Tage musste der Grieder-<br />

Elektronik-Laden sein Geschäft aufgeben... traurige Geschichte. Damit<br />

starb einer der letzten Elektronikläden der Schweiz. Ich vermute, der<br />

Druck seitens der grossen Distributoren und Internet-Versandhändler war<br />

einfach zu gross. Aber zurück zu den NTC. Was kann man damit bauen?<br />

Eine Einschaltstrombegrenzung beispielsweise, wie ich sie auch im grossen<br />

Halogenprojekt (zu dem ich endlich mal den Bastelbericht schreiben<br />

sollte) realisiert habe. In jenem Projekt ging es darum, den Wirkungsgrad<br />

<strong>von</strong> Halogenlampen durch eine höhere Wendeltemperatur anzuheben.<br />

Dies geschieht dadurch, dass ich die Birnchen mit 14 V anstatt 12 V<br />

betreibe, was nebenbei auch eine höhere/schönere Farbtemperatur zur<br />

Folge hat. Um aber die Lebensdauer der Birnchen nicht arg zu reduzieren,<br />

begrenze ich den Einschaltstrom - was ja die Hauptausfallursache<br />

ist. Lustigerweise funktioniert die Sache tiptop. Wenn dann auch noch<br />

”http://www.osram.ch/osram-ch/DE/Tools-<br />

Zurück zu meinem kleinen Bastelprojektchen. Wie kann ich die Spannung<br />

(ohne Trafo) leicht anheben? Indem ich die Netzspannung gleichrichte<br />

und bis zu einem gewissen Grad mit einem Kondensator glätte. Ohne<br />

Kondensator bleibt der Spannungseffektivwert bei 230 V, mit sehr grossem<br />

Kondensator steigt dieser auf den Scheitelwert <strong>von</strong> etwa 325 V. Dazwischen<br />

ist alles möglich, wobei etwa 15..20<br />

Nun aber geschwind alles zusammenlöten und ausprobieren. Nach dem<br />

Einschalten leuchtet die 25W-Halogenbirne (ebenfalls einfach ein Exemplar,<br />

welches ich samt Sockel in der Schublade hatte) extrem hell. Leider kann<br />

ich nicht so leicht die Spannungskurvenform per Oszilloskop messen, da ich<br />

keine potentialtrennenden Tastköpfe habe. Das Multimeter zeigt aber 300<br />

V im Gleichspannungsbereich und < 10 V im Wechselspannungsbereich<br />

an. Offenbar ist das geschehen, was ich befürchtete: Der Kondensator<br />

ist viel zu gross für den kleinen Lampenstrom <strong>von</strong> 300 V / 230 V * (25<br />

W / 230 V) = 141 mA. Damit erreicht die Effektivspannung fast den<br />

Scheitelwert der Netzspannung. Weil gerade kein anderer Elko vorhanden<br />

ist, schliesse ich einfach eine grössere Lampe an (ihr merkt, dass dieses<br />

Bastelprojekt kein genaues Ziel verfolgt). Die 60 W Halogenbirne, welche<br />

gerade in meinem Sortiment ist, hat leider einen Edison-Schaubsockel<br />

E27. Da ich dazu kein Gegenstück habe, löte ich einfach zwei Kabel an.<br />

Interessanterweise hat auch diese höhere Last keinen spannungssenkenden<br />

Einfluss. Ziel wären ja etwa 270 V. Doch aus der Kombination <strong>von</strong> Faulheit<br />

und Sturheit, die einen guten Elektroingenieur ausmacht, suche ich trotz<br />

134


suboptimalem Ergebnis nach einem Platz, wo die Schaltung eingesetzt<br />

werden könnte. Dieser ist schnell gefunden: Die Schaltung kommt bei der<br />

Deckenbeleuchtung im Schlafzimmer zum Einsatz - dort mit eben dieser<br />

60 W-Birne.<br />

Drei Ergänzungen:<br />

• Die Messung mit dem Digitalmultimeter im Gleichspannungsbereich<br />

ist reine Glückssache. Mag sein, dass ich sogar den richtigen Spannungsmittelwert<br />

<strong>von</strong> 270 V getroffen habe und nur die Messung<br />

falsch ist. Entweder müsste ich mit dem Oszilloskop messen oder<br />

dann aber die Situation durchrechnen respektive simulieren.<br />

• Aus Sicherheitsgründen gehört ein Entladewiderstand parallel über<br />

den Elko: Brennt die Lampe durch, bleibt ohne Entladewiderstand<br />

die Spannung auch lange nach Ausschalten gefährlich hoch. Dieser<br />

Entladewiderstand muss auch über eine ausreichende Spannungsfestigkeit<br />

verfügen - oder man schaltet einfach zwei normale Metallfilm-<br />

Widerstände in Serie. Ein geeigneter Wert wäre z.B. 1 MOhm. Leider<br />

ist sowas gerade nicht in der Schublade und ich nehme mir vor, dass<br />

ich dies bald nachholen werde.<br />

• Ein Hinweis für allfällige Nachbauer. Was ich hier mache, ist nichts<br />

für Anfänger! Netzspannung ist nach wie vor lebensgefährlich. Ich<br />

setze einen FI-Schalter ein, was die Sicherheit erhöht, aber nicht<br />

garantiert. Alles auf eigene Verantworung!<br />

135


54 65. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

13.01.09)<br />

Fluchtfehler<br />

Jetzt wissen wir’s: ”http://www.20min.ch/digital/webpage/story/26276907”<br />

Angeblich stossen zwei Google-Suchanfragen (indirekt) gleich viel CO2 aus<br />

wie das Wasserkochen für eine Tasse Tee (15 g). Da ich pro Tag aber nicht<br />

zwei sondern etwa fünfzig Suchanfragen starte (inkl. Literatursuchmaschinen),<br />

entspräche das 375 g CO2. Das ist gleich viel, wie wenn ich mit einem<br />

”http://www.motoso.de/renault+twingo+eco2+++nur+120g+co2+++nur+5+1+l+10<br />

h38022982.htm” Renault Twingo ECO2 (120 g / 100 km = 5.1 l Benzin<br />

/ 100 km) täglich 313 km zurücklegte! Selbstverständlich wird <strong>von</strong> Google<br />

diese Behauptung zurückgewiesen und auch ich vermute, dass sie<br />

übertrieben ist.<br />

Heute war im ”./gaestebuch.php” Gästebuch eine interessante Frage<br />

<strong>von</strong> Roman: ”Wegen der Strommessung beim Motor: Könntest du da eine<br />

Skizze zeigen, was du wo misst? Und welches Netzteil du verwendenst?”.<br />

Vielen Dank für die Frage! ”./blog/schaltplanskizze.gif” Hier ist die Schaltplanskizze.<br />

Ich gehe eigentlich nicht da<strong>von</strong> aus, dass es ein messtechnisches<br />

Problem ist. Beispielsweise habe ich die Strommessung des Zangenamperemeters<br />

mit jener vom Shunt im Multimeter verglichen. Aber wer weiss,<br />

vielleicht habe ich irgendwo einen Überlegungsfehler mit drin. Das Netzteil<br />

ist nicht im üblichen Sinne ein Labornetzteil. Aber für diese Zwecke<br />

funktioniert das System mit Variac, Halogentrafo, B2 und Glättungselko<br />

gut genug. Die Glättung per Elko sollte ausreichend sein.<br />

Abbildung 54.1: 65<br />

137


54 65. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 13.01.09)<br />

Meine Hypethese ziehlt eher in Richtung ”mechanische Fehlkonstruktion”.<br />

Nämlich: Die Motorwelle ist doppelt gelagert (vorne und hinten). Diese<br />

ist starr mit der 20mm-Achse verbunden. Nun wird diese aber zusätzlich<br />

<strong>von</strong> einem grossen Kugellager gehalten. Dieses hat zwar einen zusätzlichen<br />

Freiheitsgrad um Fluchtfehler auszugleichen, allerdings funktioniert das<br />

bloss bei zwei-, nicht aber bei dreifacher Lagerung. Ist die Achse verspannt,<br />

steigt die Reibung stark an. Vielleicht übertrifft das Reibmoment das<br />

Nutzmoment (Ventilation) bei weitem, was zumindest teilweise die Messung<br />

erklären könnte. Um das getrennt zu untersuchen, war das erste Experiment<br />

ohne Ventilator (nur mit der Achse und dem Kugellager) gedacht. Dort<br />

war die Reibung aber erst bei viel höheren Drehzahlen signifikant.<br />

Ein Hinweis noch: Diese dreifache Lagerung ist natürlich nur vorübergehend<br />

für diesen Test. In der Endversion sitzen die sechs Motoren nur<br />

noch am Motorspant und sind bloss per Stirnzahnrad angebunden. Damit<br />

spielen dann Fluchtfehler keine Rolle mehr. Dieser Test war eigentlich nur<br />

dazu gedacht, das ideale Untersetzungsverhältnis zu bestimmen.<br />

Noch ein Aufruf an alle Bastler: Ich würde mir gerne ein Variometer<br />

mit GPS bauen. Vielleicht braucht es zusätzlich zur genaueren Höhenbestimmung<br />

(respektive deren Änderung sprich Vertikalgeschwindigkeit)<br />

einen Drucksensor oder einen 3D-Beschleunigungssensor. Mathematisch<br />

geschickt verknüpft, liesse sich ein sehr leistungsfähiges Gerät mit vielen<br />

Funktionen bauen (z.B. GPS-Tracking). In Elektor 10/2008 wurde<br />

ein universelles GPS-Modul <strong>von</strong> ”http://www.tavernier-c.com” Christian<br />

Tavernier vorgestellt. Würde man zusätzlich einen Drucksensor, einen<br />

Lautsprecher und einen USB-Stick (Elektor 11/2008) anschlissen, müsste<br />

man nur noch ein paar Codezeilen modifizieren/hinzufügen. Kostenpunkt<br />

vielleicht hundert bis zweihundert Franken. Man vergleiche das mit kommerziellen<br />

Geräten wie dem ”http://www.flytec.ch/6030.htm” Flytec 6030<br />

welches laut ”http://www.toppreise.ch/index.php?search=FLYTEC+6030”<br />

Toppreise 1549 Franken kostet. OK, dafür gibt’s auch ein grosses Display.<br />

Aber die anderen Funktionen liessen sich leicht selber nachrüsten. Wer<br />

hätte Zeit und Lust dazu?<br />

138


55 66. <strong>Blog</strong>eintrag (Do,<br />

15.01.09)<br />

Drehmoment und Innenwiderstand<br />

Es ist offensichtlich, nicht wahr? Es fehlt eine Kommentarfunktion in<br />

meinem <strong>Blog</strong>. Leser antworten mir entweder per Gästebuch oder per E-<br />

Mail und beides ist nicht ideal. Nun überlege ich mir gerade, ob ich mal<br />

ein paar Stunden PHP programmieren oder gleich die Fixfertig-Lösung<br />

<strong>von</strong> ”http://wordpress.org” Wordpress einsetzen soll.<br />

Benedikt schreibt per E-Mail:<br />

• Du schreibst dort <strong>von</strong> 120g CO2/100km beim Twingo, das kann<br />

kaum stimmen, eher müsste es wohl pro 1 Kilometer sein. Wenn<br />

man nämlich 5l Benzin verbrennt entsteht dabei mehr als 5kg CO2<br />

(wenn ich mich richtig an meine lang zurückliegenden Chemiestunden<br />

erinnere). Damit relativiert sich die ganze Google-Geschichte ein<br />

wenig (wobei ich auch der Meinung bin, dass es auch so nicht stimmen<br />

kann).<br />

Hervorragend, genau da war der (für mich sehr peinliche) Fehler! Vielen<br />

Dank für die Korrektur.<br />

Abbildung 55.1: 66<br />

139


55 66. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 15.01.09)<br />

140<br />

Roman schrieb ins Gästebuch:<br />

• Hallo Wegen dem Impeller: Wenn es an der Verspannung durch<br />

die 3- Achsen- Lagerung liegt, muesste man das schon freihändig<br />

erkennen, dass es schwer zu drehen geht. Das würde aber deine<br />

Messung erklären. Ich kenne zwar den Innenwiderstand deiner Spannungsquelle<br />

nicht, aus den in der Skizze angeführten Leistungsdaten<br />

schaetze ich aber, dass er in der gleichen Grössenordnung wie der<br />

Wicklungswiderstand des Motors liegt (112mOhm lt. Datenblatt).<br />

Dieser Motor dreht aber bei Vollast mit 5000 U/min! Das kommt mir<br />

sehr viel vor für das Lüfterrad, der Leistungsbedarf ist hier sicher<br />

nicht zu unterschätzen . Was mir aber jetzt erst aufgefallen ist (oder<br />

verstehe ich hier etwas falsch?): Das sind ja nur 116W- Motoren.<br />

Sicher kann man kurzfristig etwas mehr herausholen, aber für die<br />

skizzierte Leistungsabgabe <strong>von</strong> 12 kW sind die doch viel zu schwach.<br />

Interessante Fragen und Hypothesen. Doch der Reihe nach.<br />

1. Gestern Abend habe ich versucht das Drehmoment zu bestimmen,<br />

welches notwendig ist, um die Achse (inkl. Motor und allem) aus<br />

dem Stillstand zu drehen. Mit Gewichten beschwerte ich die Lüfterflügelblätter<br />

und kam auf kleiner 8 Ncm. Nicht wenig, aber meines<br />

Erachtens auch nicht dramatisch.<br />

2. Es mag stimmen, dass der Innenwiderstand der Quelle in der gleichen<br />

Grössenordnung liegt wie der Motor-Gleichstromwiderstand. Aber<br />

das ist eigentlich unerheblich. Die Spannung messe ich nahe an<br />

den Motorklemmen. Und spannungsmässig hätte ich noch Reserve,<br />

limitierend war der Maximalstrom (Brückengleichrichter, Variac...).<br />

3. Es ist richtig, dass der Motor ohne Getriebe schlecht an die Last<br />

angepasst ist. 5000 min -1 sind natürlich auf diese Weise nie zu<br />

erreichen. Aber solange die Stromstärke die Belastbarkeit des Motors<br />

nicht überschreitet, besteht keine Gefahr einer Beschädigung. Und<br />

wenn doch: Die Motoren waren spottbillig.<br />

4. Das Johnson-Datenblatt gibt tatsächlich sehr niedrige Leistungen<br />

an. Interessant ist, dass der Motor umgelabeled bei Graupner als<br />

”http://shop.graupner.de/webuerp/servlet/AI?ARTN=6373” ”SPEED<br />

900” (mit metrischer Achse und Motorspant) mit ganz anderen Grenzdaten<br />

gelistet ist: max. 40 V. Der <strong>von</strong> mir geschätzte Maximalstrom<br />

beträgt 50 A - geschätzt aus Kupferdrahtquerschnitt und Kohlebürstengrösse<br />

(50 A sind natürlich erst bei höheren Spannungen als 12


V sinnvoll!). Das ergibt 2 kW elektrische Leistung, bei sechs Motoren<br />

also 12 kW. Da wir hier weit weg vom optimalen Wirkungsgrad sind,<br />

ist natürlich die mechanische Leistung weit darunter, wahrscheinlich<br />

nicht einmal die Hälfte. Diese Grenzbedingungen dürfen natürlich<br />

nur wenige Minuten herrschen. Der Motor kann niemals eine solche<br />

Verlustleistung abführen, d.h. er überhitzt nach kurzer Zeit.<br />

Ich hatte noch folgenden Gedanken: Ich sollte mal die Leerlaufspannung<br />

bei Betriebsdrehzahl messen. Das hiesse also das Netzteil einschalten,<br />

bis stabile Drehzahl erreicht, ausschalten und praktisch verzögerungsfrei<br />

die Motorklemmenspannung messen. Dies könnte vielleicht mit einem<br />

MOSFET erreicht werden, wobei die Freilaufdiode dann aber die Sache<br />

eine Spur komplizierter macht (Energie in der Motorinduktivität treibt den<br />

Strom kurze Zeit weiter). Per Dreisatz kann so ganz einfach die Drehzahl<br />

berechnet werden (idealisiert).<br />

Wieso diese Idee? Ganz einfach: Wenn der Motor kaum dreht, ist dieser<br />

bloss ein ohmscher Widerstand (plus Induktivität, aber bei DC egal). Also<br />

genau die Charakteristik, die ich messe. Und wenn ich weiter darüber<br />

nachdenke, geht es noch einfacher: 112 mOhm * 25 A = 2.8 V. Dann<br />

betrüge die motorische Spannung bloss noch 5.04 V - 2.8 V = 2.24 V.<br />

Liegt der DC-Widerstand in Realität noch eine Spur darüber, ist das<br />

des Rätsels Lösung!! Und den genauen DC-Widerstand kann ich messen,<br />

indem ich den Motor blockiere und 25 A einspeise; mein Multimeter<br />

ist im Milliohmbereich viel zu ungenau, deshalb dieser Blockierversuch.<br />

Aber bevor ich nun ”Heureka” schreie, möchte ich wirklich zuerst diese<br />

Messung machen. Stimmt das, kann ich die Messung trotzdem nutzen und<br />

daraus das Untersetzungsverhältnis des Getriebes rechnen - die Berechnung<br />

wird einfach etwas komplizierter. Vielen Dank, Roman, für die wertvollen<br />

Gedanken!<br />

141


56 65. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

18.01.09)<br />

NTC-Miniprojekt<br />

Ganz kurz ein paar Zeilen zu meinem Halogen-Projektlein ( ”http://www.lugra.ch/blog.p<br />

64” <strong>Blog</strong>eintrag vom 6. Januar). In der Zwischenzeit konnte ich einen potentialtrennenden<br />

Differential-Tastkopf ( ”http://www.wie-tec.de/productinfo.php?info=p459-SI-9000-Differential-Probe.html”<br />

SI-9000 Differential<br />

Probe) aus dem Labor mit nach Hause nehmen und mit mit meinem altehrwürdigen<br />

Hameg 203-7 (für Interessierte: hier eine ”http://cgi.benl.ebay.be/Hameg-<br />

HM-203-7-Oszilloskop-2-Kanal-20-MHz-20MHz-W0QQitemZ170283570465QQcmdZVie<br />

Ger<br />

Nun wird es Gewissheit: Der Mittelwert beträgt tatsächlich ziemlich<br />

genau 300 V. Und für dieses Bild habe ich sogar eine 100 W Birne angeschlossen,<br />

in der Hoffnung, dass die höhere Last den Mittelwert etwas<br />

senkt. Eine noch höhere Last kann ich nicht anschliessen, da der Strom für<br />

den Brückengleichrichter zu gross werden würde. Vielleicht nehme ich auf<br />

die nächste Distrelec-Bestellung einen 47 uF Elko (oder sogar bloss 22 uF)<br />

um den 150 uF Typ zu ersetzen, der jetzt in der Schaltung eingesetzt ist.<br />

Und der Link des Tages: ”http://thewesterner.blogspot.com/2009/01/original-<br />

Abbildung 56.1: 67<br />

143


56 65. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 18.01.09)<br />

suv.html” Original S.U.V.<br />

144


57 68. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 23.01.09)<br />

Erdöl und Klimakollaps<br />

Hey Leute, Ihr bereitet mir Sorgen: Der Datenverkehr auf meiner Homepage<br />

nimmt rapide zu. Beispielsweise alleine am gestrigen Tag betrug der<br />

Transfer 1180 MB. Heute waren es am bis am Nachmittag auch bereits<br />

über 700 MB. Wo führt das nur hin? Hoffentlich sperrt mich der Hoster<br />

deswegen nicht aus...<br />

Habt Ihr den Artikel ”http://www.nature.com/nature/journal/v457/n7228/pdf/natu<br />

A. R. Stine et. al.: Changes in the phase of annual cycle of surface temperature<br />

im Nature (Bd. 457, Seiten 435-441) auch gelesen? Der Jahreszeitenzyklus<br />

hat sich verschoben. Zudem steht da, dass die Temperaturunterschiede<br />

zwischen Sommer und Winter zusehends schwächer ausfallen. Ich frage<br />

mich, ob man das nicht auch mit einer Dimensionsanalyse hätte zeigen<br />

können. Wie auch immer, das Klima verändert sich. Heute sollen Klima<br />

und Erdöl unser Thema sein.<br />

Die Diskussion um die Erdölknappheit und den sogenannten Klimakollaps<br />

ist in letzter Zeit etwas in den Hintergrund gerückt. Kein Wunder, bei<br />

dermassen interessanten Neuigkeiten wie Sullys Hudson-River-Landung,<br />

Obamas Amtseinsetzung und der Finanzkrise mit dem allgemeinen Wirtschaftsabschwung.<br />

Da leiste ich mal etwas Gegensteuer und widme mich<br />

Abbildung 57.1: 68<br />

145


57 68. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 23.01.09)<br />

diesen beiden, bis zu einem gewissen Grad miteinander verbundenen,<br />

Themen.<br />

Erdöl (und allgemein die fossilen Brennstoffe) werden oft verteufelt.<br />

Aber was hat es uns eigentlich gebracht? Recht viel, meine ich. Neben<br />

wirtschaftlichem Erfolg und Wohlstand auch einiges für die Umwelt. Anstatt<br />

ganze Wälder abzuholzen und die Luft mit Feinstaub und Giftstoffen<br />

zu verpesten (wir haben heute nur noch halb soviele Nebeltage<br />

im Mittelland als noch vor hundert Jahren - dank signifikant höherer<br />

Luftqualität), können wir heute Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl<br />

dank grossen technischen Innovationen praktisch schadstofffrei (CO2 ist<br />

”http://www.hlug.de/medien/luft/komponenten/kohlendioxid/co2.htm” kein<br />

Schadstoff im herkömmlichen Sinn mit toxischen Eigenschaften) verbrennen.<br />

Ganz so unproblematisch ist die Sache dann aber doch nicht. Ich sehe<br />

vor allem drei Haken an der Sache:<br />

• Der weltpolitische Haken: Erdöl ist nicht uniform verteilt. Das hat<br />

Konsequenzen: Länder, die kein Erdöl haben, sind auf Länder angewiesen,<br />

die welches haben. Grosse Erdölvorkommen sind unter<br />

anderem in den arabischen Ländern vorhanden. Aus verschiedenen<br />

Gründen (z.B. Ethik, Religion, Menschenrechte) sind die Beziehungen<br />

recht angespannt, was die Sache recht delikat macht. Das ist ein<br />

Problem.<br />

•<br />

• Der energiepolitische Haken: Erdöl ist begrenzt. Der Transportsektor<br />

wird zu beinahe 100<br />

• Der CO2-Haken: Erdöl verändert das Klima. Aber, liebe/r <strong>Blog</strong>leser/in,<br />

wer glaubt ernsthaft, dass ”http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev<br />

Und das Fazit? Nun ja, der verantwortliche Umgang in der Nutzung der<br />

verbleibenden Ölreserven ist unabdingbar. Genau so wichtig erscheint mir<br />

aber die Forschung nach neuen Energiequellen ( ”http://en.wikipedia.org/wiki/Generat<br />

IV-reactor” Kernreaktoren der vierten Generation, ”http://www.iter.org/”<br />

Kernfusion, ”http://www.science.org.au/events/australiachina/raham.pdf”<br />

Geothermie...) für das Post-Öl-Zeitalter und der Verzicht auf die Masslosigkeit,<br />

die sich immer mehr in der Gesellschaft breit macht.<br />

146


58 69. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

01.02.09)<br />

Das Problem mit ITER<br />

Nach gemütlichem Rumpaddeln in (oder nahe) einem Nationalpark am<br />

Panhandle, sitze ich nun gemütlich in der Lobby (weil das Internet im<br />

Zimmer nicht geht) und blogge drauf los. Und jeder fragt mich, weshalb<br />

ich nicht das Super-Bowl-Spiel gucke.<br />

Grossprojekte haben es schwer. Ich bin noch immer höchst erstaunt,<br />

dass die NEAT in der Schweiz realisiert wird. Die meisten anderen Grossprojekte<br />

sterben oder sind bereits gestorben, egal, aus welchem Sektor<br />

sie kommen. Damit meine ich nicht nur die Verkehrsprojekte (Transrapid,<br />

Swissmetro, Porta Alpina...) sondern beispielsweise auch Kraftwerksprojekte.<br />

So interessiert heute Energie niemand mehr - es weiss auch gar<br />

niemand, was das (physikalisch) ist. Das hat zur Situation geführt, dass<br />

heute die Energiediskussion nur <strong>von</strong> den Sozis und den Grünen geführt<br />

wird. Kein Vorwurf an diese Parteien, diese handeln durchaus richtig,<br />

sondern ein Vorwurf an all die anderen Parteien, die das Thema völlig<br />

vernachlässigen. Nun ist es aber so, dass Rotgrün überhaupt kein Interesse<br />

an einer objektiven Diskussion hat. ”Wozu ein neues Kraftwerk, der Strom<br />

Abbildung 58.1: 69<br />

147


58 69. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 01.02.09)<br />

kommt doch aus der Steckdose?” oder ”Kernkraft - nein danke. Lieber<br />

ein paar Solarzellen.” Ich erspare mir jetzt auf das ”ein paar” einzugehen<br />

und zu erklären, was das bedeuten würde. Nein, das war bloss eine lange<br />

Einleitung zum Thema Grossprojekte.<br />

Nicht alle Grossprojekte haben es schwer. Nein, es gibt ein paar ganz wenige,<br />

die florieren geradezu. Zum Beispiel ”http://www.cern.ch” das CERN.<br />

Möchte man herausfinden, ob es Higgs-Bosonen gibt, baut man schnell die<br />

grösste Maschine der Welt. Anderes Beispiel: Der ”http://www.iter.org/”<br />

internationale Kernfusionsreaktor ITER. Michael hat mich darauf aufmerksam<br />

gemacht und mir die folgenden Frage gestellt:<br />

• Was sind die aktuellen Probleme? (verstrahlte Wände?)<br />

• Ist die Ressource Lithium wirklich so homogen auf dem Planeten<br />

verteilt?<br />

• Was wenn Iter klappt (Energiefaktor x10) aber es sich wirtschaftlich<br />

nicht rechnet, weil die Wartung des Reaktors zu teuer wäre?<br />

• Tomahak vs. Stellarator: Vor und Nachteile<br />

• Iternachfolger DEMO: Was gibt’s hierzu für News?<br />

Ehrlich, ich fühle mich ausser Stande diese Fragen zu beantworten.<br />

Vielleicht kann ein Leser helfen? Die Vor- und Nachteile <strong>von</strong> Tokamaks<br />

(Russischkenntnisse helfen - ”Tomahawk” ist was anderes :-) ) gegenüber<br />

anderen Konzepten habe ich mit einem Magnetexperten - Prof. Dr. H.<br />

Brechna - einmal ausführlich besprochen. Das war sehr interessant, aber<br />

leider liegt die Diskussion zu lange zurück, als dass ich die Details hier<br />

widergeben könnte. Und zu DEMO wird es noch sehr, sehr lange nichts<br />

Gewisses geben. Denke ich... wir werden sehen.<br />

Trotzdem ein paar Gedanken. Wieso baut man so einen grossen Reaktor,<br />

ohne zu wissen, ob das Konzept überhaupt funktioniert? Wird im Lithium-<br />

Blanket genug Tritium erbrütet, um den Reaktor kontinuiertlich betreiben<br />

zu können? Genau dieser Frage wollte mal das CERN nachgehen. Die<br />

ITER-Forscher verboten dem CERN aber die Forschung daran, ist mir<br />

gerüchteweise zu Ohren gekommen. Falls das stimmen würde (ich hege<br />

gewisse Zweifel), hiesse das folgendes: Die Nationen, die ITER betreiben,<br />

sind auf Augenwischerei aus. Es ist ihnen egal, ob er funktioniert oder nicht.<br />

Hauptsache man beruhigt das grüne Gewissen... Ist das nicht ungefähr<br />

ähnlich, wie Autokonzerne, die seit Jahren Wasserstoffauto-Prototypen<br />

vorführen, nur damit sie keine sparsamen (herkömmliche) Autos bauen<br />

brauchen. Das ist kein Skandal, das ist einfach aktuelle Politik.<br />

148


Um auf die erste Frage zurück zu kommen: Nein, das Problem sind<br />

wahrscheinlich nicht die verstrahlten Wände (die müssen übrigens Neutronen<br />

absorbieren, um das ”http://de.wikipedia.org/wiki/Blanket” Tritium<br />

zu erbrüten). ”Wand” ist natürlich nicht ganz der richtige Fachausdruck.<br />

Das Problem ist, dass dies eigentlich kein Forschungsprojekt ist. Es ist<br />

ein Politprojekt. Man schafft Fakten. Wer weiss, wer das Deuterium liefert?<br />

Wieso sind die USA vorübergehend ausgestiegen, als der Standort<br />

Cadarache (F) festgelegt wurde? Japas Position dazu ist ja auch höchst<br />

interessant. Nun ja, ich freue mich auch auf den Moment, wenn ITER<br />

den Betrieb aufnehmen wird. Aber echte Forschung ist das nach meiner<br />

Ansicht nicht.<br />

149


59 70. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

14.02.09)<br />

Menschenrechte - Menschenpflichten<br />

Der LHC braucht ”http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,606879,00.html”<br />

doch länger, bis er wieder läuft. Die Schweden machen den ”http://blogs.spectrum.ieee.or<br />

ends-nuclear-ban.html” Atomausstieg rückgängig. Oder die Sache mit<br />

”http://www.spectrum.ieee.org/feb09/7728” Detroit goes Electric. Ein weiterer<br />

Ariane-Start verläuft tadellos. Lara Gut rettet die Schweizer Ehre<br />

im Skisport. Ein Russischer und ein Amerikanischer Satellit stossen ineinander.<br />

Es gäbe diese Woche reichlich Stoff für viele <strong>Blog</strong>einträge. Zum<br />

LHC werde ich bald mal ein paar Zeilen schreiben (die ersten Berechnung<br />

zur magnetischen Steifigkeit habe ich schon auf einen Fresszettel<br />

gemalt). Aber zuerst zu einem Thema, das mich in letzter Zeit immer<br />

wieder angesprochen hat: Menschenrechte.<br />

Inspiriert <strong>von</strong> den ”http://www.evbg.ch/165.0.html? no-cache=1 txttnews[tt-news]=64<br />

tx-ttnews[backPid]=163 cHash=9232590b7b” guten<br />

Vorträgen <strong>von</strong> ”http://campus.houghton.edu/webs/employees/mpearse/index.htm”<br />

Meic Pearse, Geschichtsprofessor am Houghton College in New York,<br />

möchte ich gerne mal ein paar Gedanken zu Menschenrechte weitergeben.<br />

(Nein, über Infantilismus werde ich mich nicht auslassen!) Tippt man in<br />

”http://www.google.ch/search?hl=de q=Menschenrechte meta=” Google<br />

(CH) den Begriff ”Menschenrechte” ein, werden 3.83 Mio Resultate ausgespuckt.<br />

Der erste Hit ist <strong>von</strong> Wikipedia, der zweite bereits die Resolution<br />

217 A der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 10. Dezember<br />

1948. (Der dritte Hit verweist auf www.humanrights.ch - die Rangfolge<br />

der ersten beiden wechselt manchmal.) Die Uno hat sich sehr viel Mühe<br />

gegeben, eine Definition für Menschenrechte zu finden, mit der möglichst<br />

alle Leute einverstanden sind. Ich bin der Meinung, dass diese Definition<br />

aber nur auf sogennant westliche Völker (”Westeners”, wenn ich da Meic<br />

zitieren darf) zutrifft. Beispielsweise können wahrscheinlich Muslime wenig<br />

mit dieser Definition anfangen, denke ich. Falls es Muslime unter meinen<br />

<strong>Blog</strong>lesern gibt: Bitte melden, wenn Ihr anderer (oder gleicher) Meinung<br />

151


59 70. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 14.02.09)<br />

152<br />

Abbildung 59.1: 70


seid.<br />

Ich habe mir mal in der Zentralbibliothek die folgenden drei Bücher <strong>von</strong><br />

Meic geholt:<br />

1. The Great Restoration - The Religious Radicals of the 16th and 17th<br />

Centuries<br />

2. The Gods of War - Is Religion the Primary Cause of Violent Conflict?<br />

3. Why the Rest Hates the West - Understanding the Roots of Global<br />

Rage<br />

Ich begann mit dem letzten Buch (3.), welches ja auch eine gewisse<br />

Berühmtheit erlangt hat (und etwas weniger Seiten umfasst). Kapitel 3<br />

behandelt die Menschenrechte. Und das kann ich Euch versichern: Es<br />

handelt sich nicht um irgendwelche Wohlfühl-Wischiwaschi-Gott-hat-dichlieb-Bücher.<br />

Nehmen wir mal ein ganz einfaches Beispiel: ”Das Recht auf Leben.”<br />

Oder um es noch etwas klarer zu formulieren: ”Das Recht, leben zu dürfen.”<br />

Haben wir das wirklich? Ich habe doch kein Recht darauf. Ich könnte<br />

jederzeit sterben. Nein, ich bin der Meinung, dass ich kein Recht darauf<br />

habe, leben zu dürfen. Aber schauen wir uns das an einem Beispiel an,<br />

welches im ”Why the Rest Hates the West” in Kapitel 3 unter ”A Test<br />

Case: Abortion” behandelt wird:<br />

• Abtreibungsgegner argumentieren oft so: ”Der Embryo hat ein Recht<br />

auf Leben.”<br />

• Befürworter der Abtreibung sagen hingegen: ”Die Frau hat das Recht,<br />

selber über ihren Körper zu bestimmen.”<br />

Hedonismus gewinnt, das Kind muss sterben. Zudem: Freiheit ist ja<br />

auch ein sogenanntes Menschenrecht. Hm... Meics Vorschlag besteht in<br />

der Umformulierung der Rechte in Pflichten. Diese Sprache (sozusagen die<br />

[moralische] ”Pflichtensprache”) ist manchmal etwas klarer, vor allem in<br />

diesem Beispiel wird da eine der beiden Positionen absurd:<br />

• Abtreibungsgegner: ”Die Mutter hat die Pflicht, das Leben des<br />

Embryos zu schützen.”<br />

• Abtreibungsbefürworter: ”Der Embryo hat die Pflicht zu sterben, um<br />

zu versichern, dass der Mutter bestimmte Probleme erspart werden.”<br />

153


59 70. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 14.02.09)<br />

Tja, was klingt logischer? Ich war baff, das so zu hören (und lesen).<br />

Denkt man länger darüber nach, wird die Sache doch etwas komplizierter.<br />

Deswegen empfehle ich Euch auch, direkt im Original zu lesen. Das Beispiel<br />

ist auf Seite 76/77. Obwohl, wenn Ihr Euch jetzt gleich alle im Nebis das<br />

Buch reserviert, dann erhalte ich bald eine Rückrufnachricht...<br />

Noch ein kleines Rätsel zum Abschluss des <strong>Blog</strong>eintrages: Was denkt<br />

Ihr, findet Google, wenn man nach ”hier” sucht?! Zuerst nachdenken, dann<br />

”http://www.google.ch/search?hl=de q=hier meta=” ausprobieren! (Ich<br />

bin über einen Artikel zur ”http://www.tecchannel.de/webtechnik/entwicklung/177899<br />

backlinks-google-seo-verlinkung/index.html?qle=rssfeed-” Google-Optimierung<br />

SEO durch Backlinks darauf gestossen.)<br />

154


60 71. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi,<br />

18.02.09)<br />

Verspätungen<br />

Ich bin ja nicht ein Vielflieger, sondern ein Vielfahrer. Mit dem GA erster<br />

Klasse natürlich. Pro Jahr lege ich mit der SBB so ungefähr 50 Mm zurück<br />

– also gut einmal um die Welt. Nachdem ich nun bereits das dreizehnte<br />

GA (lückenlos) besitze, wäre ich rechnerisch praktisch die Distanz Erde-<br />

Monde-Erde gefahren. Nun gut, ein paar Megameter fehlen noch.<br />

Thema sind heute die harmlosen, täglichen Verspätungen. Und vor<br />

allem die netten Entschuldigungen. Gestern beispielsweise: ”Grund für die<br />

Verspätung ist Langsamfahrt wegen vorausfahrenden Zügen.” Das sind<br />

doch die täglichen Ermutigungen, insbesondere wenn man sprachlich durch<br />

das Schreiben der Diss herausgefordert ist. Es kann nur drei Gründe für<br />

Verspätungen geben: Unplanmässiges/verlängertes Anhalten, Umweg oder<br />

eben Langsamfahrt. Diese Information ist allerdings komplett überflüssig,<br />

weil das sowieso jeder merkt. Und die vorausfahrenden Züge... Sofern man<br />

nicht den allerersten Zug am Morgen früh erwischt, gibt es immer einen<br />

vorausfahrenden Zug. Die Begründung ist also wertlos. Hm, vielleicht doch<br />

nicht ganz: Ich freue michh immer über die freundlichen Entschuldigungen<br />

– obwohl die Zugführer ja nur höchst selten eine Schuld daran tragen. Das<br />

Abbildung 60.1: 71<br />

155


60 71. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 18.02.09)<br />

ist noch Gastfreundlichkeit, Châpeau!<br />

Wie es zu Verspätungen kommen kann – wenigstens drei mögliche<br />

Gründe – sind bereits in den <strong>Blog</strong>einträgen 57 und 58 beschrieben. Darauf<br />

gehe ich nicht nochmals ein. Interessant dünkt mich viel mehr der Umstand,<br />

dass die SBB das Netz permanent an der Kapazitätsgrenze betreiben. Es<br />

heisst immer ”mehr geht nicht”. Und auf den Fahrplanwechsel kommen<br />

weitere Zugverbindungen hinzu.<br />

Aber zurück zur ”http://mct.sbb.ch/mct/bf-kennzahlen.htm” Pünktlichkeit.<br />

Die Züge fahren praktisch immer pünktlich ab. Würden sie zu früh<br />

losfahren, und wäre es bloss eine Minute, dann oft ohne mich. Manchmal<br />

rechne ich sogar mit fünfzehn bis dreissig Sekunden Abgangsverspätung.<br />

Die Definition ist hier also bewusst asymmetrisch. Die Ankunft ebenfalls:<br />

Die Züge erreichen ihre Destination praktisch immer mit einer Verspätung<br />

<strong>von</strong> einer bis drei Minuten. Das ist nicht viel. Aber ehrlicher wäre<br />

doch, wenn man im Fahrplan die durchschnittliche Fahrzeit (oder den<br />

Median) einrechnen würde. Gestern ist die Kondukteurin durch den Zug<br />

gegangen und hat sich notiert, wer einen Anschlusszug erwischen muss.<br />

Die Anschlüsse wurden vorgemerkt und vermutlich hat es auch geklappt.<br />

Das ist ein super Service! Heute, als der IC spät am Abend schon wieder<br />

den Umweg über Frick nehmen musste, fragte ich den Kondukteur: Aha,<br />

in Gelterkinden werden die Schallschutzwände gebaut.<br />

Zuletzt noch eine interessante Absurditität: Die ”http://miss2009.nuclear.ru”<br />

russische Atomlobby sucht die Miss Atom 2008. Abräumer ist natürlich<br />

”http://blog.wired.com/defense/2009/02/vote-for-russia.html” Alyona.<br />

PS: Letzte Woche ”http://www.lugra.ch/blog/Digitec-NeuerCompi-definitiv.pdf”<br />

bestellte ich die Computerbauteile für meinen neuen Computer. Noch warte<br />

ich auf die GTX-260-Grafikkarte, die schwierig zu liefern ist, weil die 55nm-<br />

Generation der nVidia-Serie so beliebt ist. Ach ja, genau, ich habe mich nun<br />

doch für einen ”http://benchmarkreviews.com/index.php?option=comcontent<br />

task=view id=254 Itemid=63” Core i7 entschieden. Fünf Franken<br />

güstiger aber viel schneller als der bisherige Core2Quad Q9550. Als Mainboard<br />

entschied ich mich für das ”http://benchmarkreviews.com/index.php?option=com<br />

content task=view id=262 Itemid=69” Original <strong>von</strong> Intel, welches als<br />

einziges auf den ganzen Heatpipe-Firlefanz verzichtet (und so den Eindruck<br />

erweckt, auch ohne CPU-Kühler-Luftstrom nicht zu überhitzen).<br />

Die WaKü-Bauteile bestelle ich erst ganz zum Schluss.<br />

156


61 72. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo,<br />

09.03.09)<br />

Homo Calculus<br />

Die ”http://www.fasnacht.ch” drey scheenschte Dääg sind vorbei, gestern<br />

ging auch der erste Bummelsonntag über die Bühne. Leider bin<br />

ich dieses Jahr praktisch nicht dazu gekommen, an die Fasnacht zu gehen.<br />

Der Morgestraich war aber super und für die Guggekonzärtli hatte<br />

ich gute Aussicht (und Aus-”hör”). Nun warte ich gespannt auf den<br />

”http://tvprogramm.sf.tv/14.03.2009” Querschnitt mit Heinz Margot (SF1,<br />

Sa, 14. März, 20:10).<br />

Ich habe eine neue Heizung. Sie ist recht wertvoll, hat eine Leistung <strong>von</strong><br />

etwa vierhundert Watt und wird über das 230V-Netz gespeist. Die Rede ist<br />

<strong>von</strong> meinem neuen Computer. Er ist bis auf die Wasserkühlung fertig und<br />

echt eine Bombe. Ich bin bisher mit allen Komponenten höchst zufrieden,<br />

angefangen mit dem i7-Prozessor über das super Intel-Mainboard bis zur<br />

Grafikkarte mit nVidia GTX-260. Mit einer Ausnahme: Das Gehäuse<br />

<strong>von</strong> Lian-Li ist klapprig. Im Prinzip könnte das ja egal sein, denn ohne<br />

Vibrationen hört man das ja nicht. Aber es macht einfach keinen guten<br />

Eindruck, sobald man daran herumschraubt. Das Alu-Blech ist viel zu<br />

dünn. Ich verstehe gar nicht, weshalb diese Gehäuse einen dermassen guten<br />

Ruf geniessen.<br />

Eben, wie gesagt: Heizung. Schon im normalen Windows-Betrieb bläst<br />

einem der Computer heisse Luft entgegen, als würde es sich um einen<br />

Haarföhn handeln. Sobald aber CPU und Grafikkarte (2x 80mm-Lüfter<br />

à 4000 rpm) wirklich ins Schwitzen kommen – beispielsweise im WoW<br />

– verwandelt sich der Computer in ein Triebwerk. Ich bin ja gespannt,<br />

wieviele Radiatoren ich brauchen werde, um das Kühlwasser einigermassen<br />

kühl halten zu können. Bisher bin ich da<strong>von</strong> ausgegangen, dass ein 120mm-<br />

Single (Luftauslass) in Kombination mit einem 80mm-Dual (Lufteinlass)<br />

reichen würden. Da bin ich jetzt nicht mehr so sicher. Siehe auch meine<br />

Berechnung im ”http://www.lugra.ch/blog.php 53” <strong>Blog</strong>eintrag 53. Nun<br />

überlege ich mir einen Stapel <strong>von</strong> vier 120er-Radis, über Gewindestan-<br />

157


61 72. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 09.03.09)<br />

Abbildung 61.1: 72<br />

gen und Abstandsrollen in das Volumen gepfercht, welches zuvor vom<br />

Laufwerkskäfig eingenommen wurde. Und schön verschalt, damit die Luft<br />

nicht dazwischen durchpfeift. Der Lüfter muss dann eine relativ grosse<br />

Druckdifferenz aufbauen können.<br />

Und der Luftstrom? Machen wir mal ein bisschen Thermodynamik! Der<br />

Luftstrom nimmt die totale Leistung sämtlicher Komponenten auf, also<br />

auch jener, die nicht wassergekühlt sind: CPU + GraKa + X58 + HDD<br />

+ Pumpe + Rest erzeugen zusammen mit dem Netzteil (Wirkungsgrad<br />

0.83), welches die Wärme an den gleichen Luftstrom abgibt, P = 1/0.83<br />

* (130 W + 182 W + 24 W + 10 W + 10 W + 20 W) = 453 W. Der<br />

Luftstrom soll sich maximal um Delta;T = 10 K erwärmen. Die (isobare)<br />

Wärmekapazität <strong>von</strong> Luft beträgt etwa cp = 1005 J/kg/K. Daraus ergibt<br />

sich ein Massenstrom <strong>von</strong> dm/dt = p / ( Delta;T * cp) = 0.0451 kg/s.<br />

Die Dichte <strong>von</strong> trockener Luft bei 30 deg;C (ganz wichtig: bei erhöhten<br />

Temperaturen nimmt die Dichte ab) beträgt rho; = 1.164 kg/m 3 . Feuchte<br />

Luft hat sogar eine noch niedrigere Dichte, aber dafür habe ich gerade<br />

keine Werte zur Hand. Damit erhält man als Volumenstrom dV/dt =<br />

rho; -1 * dm/dt = 0.0387 m 3 s -1 = 139 m 3 /h. Das wäre also ein Papst<br />

4412 FGM mit 2400 rpm und 3.2 W (119x119x25 mm 3 ; 140 m 3 /h). Das<br />

klingt aber nach einer lauten Geschichte! Zudem wurde hier unterschlagen,<br />

dass bei erhöhtem Gegendruck (Strömungswiderstand) der Volumenstrom<br />

einbricht.<br />

158


Mein erster Computer wurde weder warm noch laut. Es handelte sich<br />

um einen ”http://www.homecomputermuseum.de/comp/306-de.htm” NewBrain<br />

Basic mit Kassettenrekorder (angeschlossen per Kopfhörerausgang<br />

und Mikrophoneingang) als Laufwerk und einem Neunnadeldrucker, ausgeliehen<br />

<strong>von</strong> einem Onkel. Anzeige war der Fernseher meiner Eltern (12”<br />

Sony Trinitron) mit beiger Schrift auf dunkelbraunem Hintergrund. Der<br />

Ladevorgang eines äusserst primitiven Golfspiels (man gab mit der Tastatur<br />

Schlagrichtung in Azimuth und Elevation an, zudem die Schlagstärke<br />

und es wurde einem dann mitgeteilt, wie weit man vom Loch weg ist)<br />

nahm glaub etwa zehn Minuten in Anspruch. Es klang ungefähr so, wie<br />

wenn man versehentlich mit dem Telefon ein Faxgerät anruft. (Randbemerkung:<br />

Hat jemand in CD-Playern der ersten Generation versucht eine<br />

CDROM wiederzugeben? Das Geräusch aus den Lautsprecherboxen ist unbeschreiblich!)<br />

Im inneren werkelte ein ”http://www.z80.info” Z80, dieser<br />

Mikroprozessor (kein -Kontroller) <strong>von</strong> Zilog hatte eigentlich einige Vorgeile<br />

gegenüber dem Intel 8080, z.B. dem automatischen DRAM-Refresh, und<br />

hat damit Intel ausgestochen. Doch man kennt die Geschichte, Intel setzte<br />

sich dann später doch durch (8086). Das war zur Zeit, als alle Coolen noch<br />

mit einer ”http://www.calcwatch.com/history.htm” Casio CFX-400 (Fr.<br />

198.- im Thürlimann) am Handgelenk angeben konnten. Heute hat man<br />

dafür ja das Natel.<br />

Meine ersten richtigen Programmiererfahrungen kamen dann aber mit<br />

dem ”http://de.wikipedia.org/wiki/Sharp-PC-1403” Sharp PC-1403H. Es<br />

war recht lustig, damit nicht nur Rechenprogramme (ggT, kgV, quadratische<br />

Gleichungen) zu schreiben, sondern per PEEK- und POKE-<br />

Befehle die einzelnen Pixel anzusteuern, um damit Spiele zu programmieren.<br />

Wir haben in der Schulklasse damals einen grossen Umsatz an<br />

”http://www.papersnake.de/kariert/” kariertem Papier gehabt: Es liess<br />

sich damit relativ einfach die Punktmatrix der Anzeige auf Papier nachbilden<br />

und daraus die Binärcodes ausrechnen. Auch Kommunikation war<br />

mit diesem Taschencomputer möglich: Ich bastelte für die ganze Klasse<br />

Verbindungskabel, wobei ich zwei Varianten hatte: Dickes Flachbandkabel<br />

für kurze Distanzen (30 cm) und ein praktisch unsichtbares, mehrere<br />

Meter langes Kabel aus drei verdrillten, dünnen Kupferlackdrähten (RxD,<br />

TxD, GND). Idee dazu war, dass man sich während Prüfungen unerkannt<br />

Nachrichten schicken kann.<br />

Seit ich am Poly bin, arbeite ich mit einem ”http://de.wikipedia.org/wiki/HP-<br />

48” HP 48G. Die UPN (Umgekehrt Polnische Notation, also das Rechnen<br />

nach Stack-Prinzip LIFO) ist enorm praktisch. Ich kann einen normalen<br />

Taschenrechner praktisch nicht mehr bedienen. Leider hatte ich mir nie<br />

die Zeit genommen, um den HP auch programmieren zu lernen (Pascal-<br />

159


61 72. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 09.03.09)<br />

ähnliche Sprache). Aber heute kauft man sich auch eher ein Natel, installiert<br />

Linux drauf und baut daraus Auto-Navi, Variometer, Mediacenter-<br />

Fernbedienung...<br />

Und der Link des Tages? Es soll mal wieder etwas physikalischer sein als<br />

auch schon. Wer kennt noch die schönen ”http://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-<br />

Figur” Lissajous-Figuren auf den Oszilloskopbildschirmen? Das Technorama<br />

hat online einen ”http://www.technorama.com/uploads/media/pendel.swf”<br />

Harmonographen, mit dem man Stunden vertrödeln könnte!<br />

160


62 73. <strong>Blog</strong>eintrag (Do,<br />

26.03.09)<br />

Moya Maschina<br />

Bevor ich zum Hauptthema komme, müsste ich eigentlich die Presse Revue<br />

passieren lassen. Natürlich erspare ich mir ”http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,151<br />

Kommentare zu Peer Steinbrück und dem Bankgeheimnis. Interessanter wäre<br />

das Thema, dass es viel zu wenige männliche Lehrer gibt (Im Sek-I-Semi<br />

nur noch 30<br />

Nein, Thema soll man zukünftiger fahrbarer Untersatz sein. Bisher habe<br />

ich mich ja nie für Autos interessiert, aber das kommt mit dem Umzug<br />

unweigerlich. Ich dachte dabei an ein ”stinkiges” Auto, das nicht stinkt.<br />

Also den ”http://www.mitsubishi.ch/site.asp?sid=0 uid=0 dex=1 bkey=0<br />

nid=5633 lid=0” iMiev mit reinem Elektroantrieb. Elektroautos stehen<br />

und fallen mit der Qualität und Kapazität des Energiespeichers. Die Motoren<br />

hingegen sind selten ein Problem: Wirkungsgrad, Lebensdauer und<br />

Leistungsdichte sind ausgezeichnet, ein Getriebe ist nicht nötig. Aber eben<br />

die Batterien... Der iMiev setzt auf Li-Ionen-Akkus. Sie ermöglichen dem<br />

Fahrzeug eine Reichweite <strong>von</strong> 140 km, was leider nicht einmal für einen<br />

Ausflug an die Apalachicola Bay reicht (jedenfalls wenn ich die Rückfahrt<br />

mit einrechne). Und der iMiev gehört sogar zu den Klassenbesten diesbe-<br />

Abbildung 62.1: 73<br />

161


62 73. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 26.03.09)<br />

züglich. Ein Ladevorgang dauert standardmässig sieben Stunden und nicht<br />

fünf Minuten, wie heute beim Tanken eines Fahrzeugs. Es gibt ein Schnellladegerät,<br />

aber das ist auf einen sogenannten ”Quick Charger” angewiesen<br />

und auch dann dauert die Ladung noch immer über eine halbe Stunde.<br />

Hybridautos haben es da einfacher, da der Hauptenergiespeicher dort wie<br />

bisher der flüssige Treibstoff darstellt. Aber die meisten Vertreter dieser<br />

Kategorie sind Parallel-Hybrid und sehr gross, womit die Benzinersparnis<br />

wiederum nicht so gewaltig ist.<br />

Was tun? Nun... Ich könnte mir doch einen leichten 1-Achs-Anhänger<br />

kaufen, beispielsweise einen ”http://www.eurotrailer.com/shop/productinfo.php?info=p59-Brenderup-1150-S-ungebremst.html<br />

XTCsid=73f0f5256e283fa7a91d<br />

Brenderup 1150 S für 600 Euro. Darauf schnalle ich Benzin-Generatörchen,<br />

beispielsweise den ”http://www.poweredgenerators.com/honda/EB11000.html”<br />

Honda EB 11000 mit 10.5 kW Leistung und einem praktischen Elektrostarter<br />

(die Knöpfe müssen dann durch Relais ersetzt werden, damit ich sie<br />

vom Auto-Armaturenbrett aus bedienen kann). Dieses Benzin-Elektrisch-<br />

Aggregat hat eine (leider einphasige) Steckdose mit 240 V bei maximal 50<br />

A ( ”http://www.poweredgenerators.com/honda/manuals/31YZA600.pdf”<br />

Seite 10 im Manual). Da müsste ich also noch einen hübschen Frequenzumrichter<br />

basteln. Die Leistung müsste eigentlich der des sogenannten<br />

”Quick Chargers” entsprechen, zu dem ich aber keine Daten fand. Sie lässt<br />

sich ganz grob abschätzen: Die Batterie wiegt ”http://intranet.mitsubishimotors.ch/DNWfile.asp?uid=0<br />

fid=16876 cid=328” 160 kg (ohne Rack).<br />

Nehmen wir eine ”http://de.wikipedia.org/wiki/Li-Ionen-Akku” Energiedichte<br />

<strong>von</strong> 120 Wh/kg an, so kommt der Akku auf 19.2 kWh. Diese<br />

müssen innerhalb <strong>von</strong> 0.5 h geladen werden, also muss der ”Quick Charger”<br />

durchschnittlich fast 40 kW leisten. Das geht natürlich nicht mit dem<br />

Honda-Genertörchen, ist aber auch gar nicht notwendig. Es ist sinnvoller,<br />

sich mit der Aufladung etwas mehr Zeit zu lassen. Bei 1.5 Stunden<br />

kommt man auf 12 kW, das scheint mir vernünftiger. Damit würde daraus<br />

ein Plug-In-Hybrid mit seriellem Konzept, was auch sinnvoll ist -<br />

inklusive ”http://de.wikipedia.org/wiki/Vehicle-to-Grid” V2G-Effekt. Was<br />

die Argumente für einen PHEV betrifft, lohnt es sich unbedingt, das<br />

”http://www.spectrum.ieee.org/mar09/8409” Interview mit Mark Duvall<br />

(EPRI) zu lesen!<br />

Solange ich in der Stadt unterwegs bin, reicht die Reichweite ohne<br />

Anhänger. Fahre ich aber zum Kennedy Space Center oder ins Disney<br />

World, hänge ich den Anhänger an. Diesen würde ich so konfigurieren,<br />

dass er anspringt, sobald ein bestimmter Ladestand unterschritten wird<br />

(z.B. 70<br />

Gewisse werden einwenden: Nimm lieber einen Prius und baue ihn<br />

162


zum PHEV um – ist einfacher. Stimmt natürlich. Nur leider bringt<br />

das vielleicht auch nicht gleich viel. Seattle hat es ausprobiert und die<br />

”http://www.autobloggreen.com/tag/phev-prius/” Resultate sind erstaunlich<br />

schlecht. Andererseits scheint es ”http://www.greenoptimistic.com/2008/09/13/priu<br />

phev-testing-started-on-french-roads/” in Frankreich besser zu funktionieren.<br />

125 MPG klingt vielversprechend!<br />

”There are 10 types of people in the world: those who understand binary<br />

and those who don’t.”<br />

163


63 74. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi,<br />

01.04.09)<br />

Basel spricht anders<br />

Es ist Dienstag 05:58 Uhr früh. Mein Radiowecker bringt etwas Musik,<br />

dann kommen die Schlagzeilen im Radio Basilisk – auf Hochdeutsch!<br />

Man stelle sich vor: Radio Basilisk auf Hochdeutsch! Man wolle dies<br />

tun um die Verständlichkeit zu erhöhen, habe es mit der Regierung<br />

abgesprochen... He hallo, seit wann ist Baseldeutsch schlecht verständlich?<br />

Natürlich ein Aprilscherz. (Mein Lieblings-Aprilscherz war übrigens:<br />

”http://www.myswitzerland.com/felsenputzer” Die Felsenputzer. Unbedingt<br />

Video kucken.) Trotzdem, zurück zum Baseldeutsch. Darüber wollte<br />

ich schon lange mal ein paar Worte verlieren.<br />

”http://bazonline.ch/basel/stadt/story/23388028” Baseldeutsch gehört<br />

zu den unbeliebtesten Dialekten in der Schweiz. Gleichzeitig wird er praktisch<br />

immer richtig erkannt. Woran liegt das? Spannende Frage. Basel tickt<br />

anders, auch sprachlich. Baseldeutsch ist der einzige Schweizer Dialekt, der<br />

zum Niederalemannischen gehört – alle anderen zählen zum Hochalemannisch.<br />

Dies zeigt sich in verschiedenen Lautverschiebungen. Wir sagen für<br />

hochdeutsch ”sprechen” auf Baseldeutsch ”saage” und alle anderen Schweizer<br />

verstehen darunter ”sägen”, sagen sie doch ”säge” um damit ”sprechen”<br />

Abbildung 63.1: 74<br />

165


63 74. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 01.04.09)<br />

auszudrücken, was bei uns dann aber ”zerschneiden” bedeutet. Das hat<br />

System: ”k” bleibt ”k” und wird nicht ”ch”, ”lich” wird ”lig”, das Mittelhochdeutsche<br />

wird entrundet, also ”ö” wird ”ee” und ”ü” wird ”i”. Damit<br />

sind die vielen schönen Basler Spezialausdrücke nicht einmal berücksichtigt.<br />

Das ”http://dialects.from.ch/” Kuchikäschtli-Orakel (für Nichtbasler:<br />

Chochichästli-Orakel) macht auch kaum Fehler bei der Zuordnung <strong>von</strong><br />

Baslern, obwohl da nur sehr langweilige Wörter abgefragt werden, die sich<br />

nur in Nuancen <strong>von</strong>einander und vom Hochdeutschen unterscheiden. Damit<br />

werden aber genau diese Lautverschiebungen zurückverfolgt (Selbstlaute<br />

und Mitlaute, Beispiele ”Fenster”, ”Mond”, ”Hand”...). Es gibt ja ein neues<br />

Wörterbuch. Leider wird dort die Mitteldeutschentrundung rückgängig gemacht,<br />

”http://www.baseldeutsch.ch/” aus ”breesmele” wird ”bröösmele”.<br />

Da halte ich mich lieber an das ”http://www.amazon.de/Baseldeutsch-W<br />

Die Frage, ob das Schweizerdeutsch gemäss der UNESCO-Studie ausstirbt,<br />

beschäftigte auch in den vergangenen Wochen. Eigentlich hat<br />

unser Dialekt viele neue Gebiete erobert. Nicht nur E-Mails und SMS<br />

werden immer öfters in Mundart verfasst, auch auf Postkarten taucht<br />

es immer häufiger auf. Ich halte mich zurück, wie die meisten wissen.<br />

Nach Ansicht <strong>von</strong> Daniel Huber in einem absolut lesenswerten Bericht<br />

”http://www.20min.ch/news/wissen/story/10554658” ”Schwizerdütsch siegt<br />

sich zu Tode” stirbt aber genau auf diese Weise das Schweizerdeutsch aus.<br />

Nicht, indem es nicht mehr gesprochen würde, sondern indem es zunehmend<br />

vermischt und teutonisiert.<br />

Nun soll nicht nur im Kindergarten sondern auch neu im Lokalradio<br />

also die Standardsprache Einzug halten. In der (Primar-) Schule kennt<br />

man das schon lange, dort ist man bereits einen Schritt weiter: Kaugummi<br />

kauen macht (angeblich) Schüler schlauer, deshalb wird das jetzt je nach<br />

Schule plötzlich wieder erlaubt. Wertezerfall? Ich frage mich, wenn ich<br />

mich an meine Schulzeit erinnere, ob nicht am besten auch gleich die<br />

Lehrer Kaugummi konsumieren sollten... ;-)<br />

Ach ja, um die Steinbrück-Sache abzuschliessen, möchte ich heute nicht<br />

mit einem Link des Tages sondern mit einem Zitat des Tages schliessen:<br />

”Lieber eine nachhaltige Rothaut als ein bleichgesichtiges Grossmaul.” BR<br />

M. Leuenberger<br />

Anmerkung zum <strong>Blog</strong>: Ich habe mir ausnahmsweise erlaubt, den <strong>Blog</strong>-<br />

Eintrag vorzudatieren. In Tat und Wahrheit ist er nämlich gar nicht<br />

vordatiert sondern ”nachgeladen”. Sprich: Ich schrieb ihn schon vor langer<br />

Zeit, bin aber nie dazu gekommen, ihn auch hochzuladen.<br />

166


64 75. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

12.04.09)<br />

Der Large Hadron Collider und die magnetische<br />

Steifigkeit<br />

1. Der Wochenrückblick<br />

Mein neuer Computer. Eigentlich eine Wonne. Gerade gestern habe ich<br />

mir den Chipsatz-Kühler mit Neusilber-Lot hartgelötet. Leider ging mir<br />

der Sauerstoff aus, so dass die Radiatoren warten müssen. Was mich<br />

aber richtig ärgert ist die 64Bit-Version <strong>von</strong> Vista. Mein Mainboard<br />

(Intel DX58SO) hat Audio onboard, und zwar <strong>von</strong> höchster Qualität.<br />

Dazu gibt es aber nur 32Bit Treiber (obwohl auf der Intel-Webseite<br />

auch 64Bit Versionen angeboten werden, diese laufen aber nicht). Hätte<br />

ich doch bloss 3 GB RAM installiert, dann könnte ich mit 32Bit-<br />

Vista leben. Im Prinzip ginge es auch recht elegant folgendermassen:<br />

”http://www.tomshardware.com/de/foren/240612-26-vista-nutzen-disk” Vista<br />

x86 vs. 8GB RAM?<br />

2. Der Large Hadron Collider – Teil 1<br />

Das soll jetzt aber nicht das Hauptthema sein. Eigentlich wollte ich ja<br />

schon lange mal den ”http://xkcd.com/401/” LHC thematisiseren. Dazu<br />

reicht natürlich ein einziger <strong>Blog</strong>-Eintrag nicht. Ein erstes Thema: Wieso<br />

Abbildung 64.1: 75<br />

167


64 75. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 12.04.09)<br />

die dermassen gigantischen Abmessungen? Beginnen wir also mit dem<br />

Ziel. Wir möchten Teilchen mit 0.999999991 c kollidieren lassen. Dies<br />

entspricht einer geforderten ”https://edms.cern.ch/file/445830/5/Vol-1-<br />

Chapter-2.pdf” Energie <strong>von</strong> 7 TeV (Wikipedia spricht fälschlicherweise<br />

<strong>von</strong> 10 TeV), entspricht also der Energie, die ein Elektron aufnimmt,<br />

wenn es sich <strong>von</strong> einem elektrischen Feld <strong>von</strong> 7 TV beschleunigt wird.<br />

Klingt vielleicht harmlos, entsprechen diese 7 TeV ja nur gerade 1.12<br />

mu;J. Verlässt das Teilchen aber die evakuierte Röhre des Beschleunigers,<br />

durchschlägt es mühelos dicke Wände. Nicht umsonst hat das<br />

”http://www.spectrum.ieee.org/print/6558” Target aus Graphit eine Masse<br />

<strong>von</strong> 10 t, umgeben <strong>von</strong> 1000 t Beton... (natürlich nicht für nur ein<br />

einzelnes Teilchen) Und nicht umsonst beträgt die Leistungsaufnahme des<br />

LHCs mit ”http://www.20min.ch/news/dossier/cern/story/22112205” 120<br />

MW ungefähr jener der Haushalte des ganzen Kantons. Der Anteil da<strong>von</strong><br />

an der Beschleunigung ist aber vielleicht gar nicht so gross. Zudem geht<br />

es gar nicht um Elektronen sondern um Protonen und Bleiionen.<br />

Die Teilchen müssen in einem ”http://www.zazzle.com/lhc-large-hadroncollider-joke-tshirt-235246849398803322”<br />

Kreisring kreisen. Und das im<br />

Hochvakuum, damit sie nicht zu früh irgendwo kollidieren. Ein Teilchenstrom<br />

geht links herum, der andere rechtsherum, in Pulsen, so dass die<br />

Kollisionen immer an den gleichen Stellen auftreten. Dort sind die die<br />

Detektoren konzentrisch um die Röhre angeordnet, um die Spaltprodukte<br />

aufspüren zu können. Aber das ist ein anderes Thema. Wie bringt man die<br />

Teilchen dazu, sich im Kreis zu bewegen? Mit Magnetfeldern. Ich erinnere<br />

an die Lorentz-Kraft FL = q(E + v x B), wobei nur die magnetische<br />

Komponente zu einer kreisförmigen Bewegung führt (man beachte das<br />

Kreuzprodukt).<br />

Die Ablenkbarkeit des Teilchenstroms wird magnetische Steifigkeit (Magnetic<br />

Rigidity) genannt. Man erhält sie durch Gleichsetzen <strong>von</strong> Lorentzkraft<br />

und Zentripetalkraft. B*r = m*v/q Klingt simpel, nur, was ist hier<br />

die Masse? Natürlich darf nicht die Ruhemasse verwendet werden. Wir<br />

wissen aber, dass E = m v 2 und in guter Näherung v = c gilt. Damit<br />

erhalten wir also den Radius r = E / (q c B) = 4238 m oder eben einen<br />

Umfang <strong>von</strong> ca. 27 km, die grösste Maschine der Welt! Für diejenigen, die<br />

es nachrechnen möchten: Die Energie muss natürlich gemäss SI-Einheiten<br />

in [J] und nicht in [eV] eingesetzt werden.<br />

Der geneigte Leser fragt sich jetzt natürlich, weshalb es dazu denn<br />

unbegingt Supraleiter braucht. Würde Kupfer verwendet, wäre bei etwa 2<br />

T Schluss, weil die Spulen Eisenkerne benötigen würden (mit Supraleitern<br />

sind übrigens mit dem gewählten NbTi sogar ca. 8 T drin) und auch die<br />

besten Eisenbleche bei 2 T sättigen. Damit würde der Tunnel dreimal so<br />

168


lange. Aber das wäre noch das eher kleinere Problem, die Verluste sind<br />

das viel grössere. Keine Ahnung, wie gross schon nur die reine ohmsche<br />

Verlustleistung der Magneten wäre. Diese müsste effizient abgeführt werden,<br />

was dann wieder sehr viel zusätzliche Leistung benötigt. Und man<br />

bedenke: Der spezifische elektrische Widerstand <strong>von</strong> Kupfer steigt mit der<br />

Temperatur...<br />

Als Supraleiter kommt nicht ein Hochtemperaturtyp (HTSL) zum Einsatz,<br />

sondern richtiges NbTi (Niob-Titan). Nur damit kann die hohe<br />

Stromdichte <strong>von</strong> 280 A/mm 2 in Kombination mit dem starken Magnetfeld<br />

in der Spule erreicht werden, wobei ich bezüglich der genauen Stromdichte<br />

auf widersprüchliche Daten gestossen bin. Noch höhere Stromdichten<br />

wären mit Nb3Sn möglich, dieses Material ist aber noch spröder als NbTi<br />

und lässt sich damit technisch noch schlechter verarbeiten. Die maximale<br />

Stromdichte wird nur <strong>von</strong> der magnetischen Induktion eingeschränkt, da<br />

keine Verluste vorhanden sind. HTSL sind diesbezüglich unbrauchbar. Bei<br />

4.2 K (Sdp He) wären bei Nb3Sn und einer Stromdichte <strong>von</strong> 280 A/mm 2<br />

etwa 18 T möglich. Interessanterweise wird der Kryostat aber nicht auf<br />

4.2 K eingestellt, sondern auf ca. 2.2 K, wobei es sich gerade über dem<br />

Lambdapunkt befindet, also noch nicht suprafluid ist.<br />

Was FODO-Zellen und Quadrupol-Magnete sind, wie man den LHC<br />

abkühlt, wie tief die spezifischen Wärmekapazitäten der Materialien<br />

bei kryogenen Temperaturen sind und wie man die Anlage einschaltet,<br />

darauf gehe ich ein einem der nächsten <strong>Blog</strong>-Einträge ein. Immer<br />

daran denken: ”http://www.ethlife.ethz.ch/archive-articles/090325-kol1wilckens/index”<br />

Wissen ist nicht gleich Verständnis.<br />

3. Der Link des Tages<br />

Heute etwas Superpraktisches. Fabian hat auf seiner Webseite einen<br />

”http://www.elektroniker-bu.de/gleichrichten.htm” Gleichrichtungsrechner.<br />

Damit hätte ich mir das Projektlein <strong>von</strong> ”http://www.lugra.ch/blog.php 64”<br />

<strong>Blog</strong>-Eintrag 64 einfacher machen können und ”http://www.lugra.ch/blog.php<br />

67” gewisse Versuche ersparen können.<br />

169


65 76. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

03.05.09)<br />

Strahlfokussierung und Ablenkung<br />

1. Der Wochenrückblick<br />

Was geschah alles in der vergangenen Woche? Na ja, mittlerweilen sind<br />

es gar drei Wochen. Claude Nicollier wurde in der Ukraine brutal überfallen.<br />

BR Merz lächelt und die Schweiz kriegt Haue. Ich kam wieder einmal im<br />

Fernsehen, als Tagungsteilnehmer, in der ”http://www.sf.tv/sendungen/rundschau/inde<br />

Rundschau vom Mittwoch <strong>von</strong> vorletzter Woche (”Dörfer unter Strom”).<br />

Trotzdem verzichte ich auf eine Einbindung des Videos hier auf dem <strong>Blog</strong>,<br />

da der Beitrag absolut schlecht/einseitig ist und überhaupt nicht die Stimmung<br />

der Tagung wiedergibt ( ”http://www.immergenugstrom.ch/videos/ausbaudes-schweizer-hoechstspannungsnetzes”<br />

Alternativer Link). Man muss allerdings<br />

schon genau hinschauen, dass man mich sieht. Basel hat den<br />

”http://bazonline.ch/basel/stadt/Veloweg-zur-Muenchensteinerbruecke-eingeweiht/stor<br />

schönsten Veloweg Europas. Wir wissen nun, weshalb man die ”http://www.20min.ch/fri<br />

Armbanduhr links trägt. Dann waren auch diverse Sportereignisse, aber die<br />

kommentiere ich nicht. ”http://php.blick.ch/ha/download.php?ausgabe=30042009-<br />

ZH.pdf” Zürich zerfällt, da hilft nicht mal der ”http://www.sechselaeuten.ch/”<br />

Böögg. Der Trubel um die Schweinegrippe verunsichtert die Bevölkerung<br />

(Lieber <strong>Blog</strong>leser, mach doch mal eine Liste mit allen Personen und Firmen,<br />

die <strong>von</strong> der Schweinegrippe profitieren – dann wird einiges klarer!) Andererseits<br />

gibt es da ein ”https://www.ethlife.ethz.ch/archive-articles/090429-<br />

Abbildung 65.1: 76<br />

171


65 76. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 03.05.09)<br />

schweinegrippe-per/index” ETH-Interview mit jemand, der es wissen muss.<br />

Unbedingt lesen. Und wenn wir gerade bei der ETH sind: Sie hat einen<br />

Grund, weshalb sie zu Europas ”http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,<br />

besten Unis gehört. Yahoo zieht ”http://www.tomshardware.com/de/Yahoo-<br />

Geocities-Webhosting-Dienst,news-242803.html” Geocities den Stecker.<br />

Mit alter Computerhardware lässt sich prima ”http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1<br />

musizieren. Um den ”http://www.welt.de/wirtschaft/article3400083/Warum-<br />

Steinbrueck-der-haessliche-Deutsche-ist.html” Oberindianer wird’s ruhig.<br />

Und, ach so, die BVB und BLT bestrafen Leute, die im Tram essen, weil<br />

sie zu faul sind, ihre Trams regelmässig zu reinigen. Ziemlich kurzsichtiger<br />

Entscheid. Was passiert, wenn man dem öV genau die Vorteile wegnimmt,<br />

die er gegenüber dem Auto noch habt? Alternativ könnte man einführen,<br />

dass all den Erstklässlern das Essen gestattet wird, damit diese auch<br />

im Nahverkehr einen Mehrwert hätten... Na ja, man könnte wenigsten<br />

WiFi durchgehend einführen. Und, last but not least, es gibt ein neues<br />

Funsportgerät, das ”http://www.bockerl.com” Bockerl. Ich las in einem<br />

”http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,619082,00.html” Spiegel-<br />

Artikel da<strong>von</strong>; muss ich unbedingt mal testen. Nur schade, dass Florida<br />

topfeben ist.<br />

Was macht mein Nehalem-Computer? Meine GTX-260 (55 nm) ist glücklicherweise<br />

nicht vom sogenannten ”http://www.vga-cooler.de/index.php?option=comcontent<br />

task=view id=204 Itemid=125” Heatbug betroffen. So weit, so gut.<br />

Trotzdem liegt sie in sämtliche Einzelteile zerlegt, verstreut in meiner Wohnung<br />

in Basel und im Büro in Zürich. Grund: Ich wollte den Wasserkühler<br />

montieren, doch dieser passt hinten und vorne nicht. Leider sieht man das<br />

erst, wenn man den ursprünglichen Lüfter demontiert und damit die Garantiesiegel<br />

bricht. Ich habe bereits viele Stunden mit sägen, feilen, bohren,<br />

hart- und weichlöten verbracht, aber bisher erfolglos. Ich mag gar nicht<br />

daran denken, wieviel Geld und Zeit (und Nerven) ich bereits investiert<br />

habe. Wahrscheinlich hätte ich besser, gemäss der alten IT-Wahrheit ”No<br />

one ever got fired for choosing IBM”, einen Komplett-Computer kaufen<br />

sollen. Mein einziger Komplett-Computer ist eben mein IBM Thinkpad<br />

X40 und da<strong>von</strong> bin ich nach wie vor begeistert.<br />

2. Der Large Hadron Collider – Teil 2<br />

Nun aber zurück zum LHC, wie versprochen. Wie im letzten Beitrag<br />

erwähnt, ist eine hohe Strahlqualität wichtig, um genügend oft Kollisionen<br />

detektieren zu können. Leider stossen sich die Teilchen gegenseitig ab, da<br />

sie die gleiche Ladung aufweisen (Coulomb-Kraft). Zudem werden bei den<br />

Ablenkmagneten die Teilchen je nach Geschwindigkeit unterschiedlich stark<br />

abgelenkt. Das bedeutet also, dass der Strahl divergiert und so regelmässig<br />

neu fokussiert werden muss. Dazu dienen 392 Quadrupolmagnete, im<br />

172


Durchschnitt also alle 69 m ein Quadrupolmagnet. Ganz so simpel ist die<br />

Sache aber nicht: Ein Quadrupol fokussiert immer nur in einer Ebene,<br />

in der anderen streut er sogar zusätzlich. Dies erreicht man durch ein<br />

stark inhomogenes Feld, welches mittels vier Magneten erreicht. Diese<br />

sind so in der Ebene senkrecht zum Strahl angeordnet, dass sie zwei um<br />

90 ◦ verdrehte, sich im Strahlorbit kreuzende Magnetfelder überzeugen<br />

(sozusagen ein ”X”).<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die Quadrupole hintereinander<br />

anordnet. Im LHC wurde die FODO-Anordnung gewählt, wobei ”F”<br />

für ”fokussieren horizontal” (= defokussieren vertikal) und ”D” für ”defokussieren<br />

horizontal” (= fokussieren vertikal) steht. Die Driftstrecken ”O”<br />

werden für die Strahlablenkung genutzt, sonst wird daraus nie ein Kreis.<br />

Dazu dienen insgesamt 1232 Dipolmagnete. Jeder lenkt den Strahl um<br />

0.3 ◦ ab. Wer mitrechnet, merkt, dass zwischen zwei Quadrupolmagneten<br />

drei Dipolmagnete zu liegen kommen, wobei sich 56 Dipole noch irgendwo<br />

verstecken (vielleicht auf der Einschussstrecke oder immer an Ein- und<br />

Ausgängen zu den 8 Kavernen). Am besten studiert man die Grafik (Quelle:<br />

LHC Design Report), wobei ”MB” für Ablenkmagnet (Dipol) und MQ für<br />

die Quadrupol steht. Interessant sind auch die Abmessungen. Man stellt<br />

fest, dass insgesamt nur 1232 * 14.3 m = 17.6 km aktive Ablenkstrecke<br />

bestehen, d.h. fast 10 km des Beschleunigers sind ablenkfreie Zonen (Fokussierung,<br />

Beschleunigung, Experimente...). Kleiner Hinweis am Rande:<br />

Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich die aktive Länge oder doch eher die<br />

geometrischen Abmessungen der Dipole nun 14.3 m betragen. Vielleicht<br />

weiss das ja ein Leser.<br />

Nun haben wir ein Problem: Im letzten <strong>Blog</strong>-Eintrag rechnete ich die<br />

magnetische Steifigkeit mit 5.5 T durch, was auf 27 km Ablenkumfang<br />

hinausläuft. Da wir ja aber nur einen aktiven Ablenkumfang <strong>von</strong> 17.6<br />

km (Ablenkradius 2813 m) haben, müssten wir deutlich stärkere Magnete<br />

mit B = E / (q c r) = 8.29 T haben (bei Kollisionsenergie). Dies wäre<br />

zwar mit NbTi bei 2.2 K zu erreichen, steht aber im Widerspruch mit<br />

den auf der Website publizierten Daten. Ich schrieb diesen Text bereits<br />

vor einigen Tagen und studiere seither am Problem rum. Vielleicht ist die<br />

Angabe zur Energie einfach falsch? Die vielen Neuner (in v = 0.999999991<br />

c) sind sowieso unübersichtlich und täuschen eine Genauigkeit vor, die<br />

wahrscheinlich gar nicht mit den Tatsachen übereinstimmt. Falls es ein<br />

Leser genauer weiss, freue ich mich natürlich auf die Berichtigung. Im<br />

nächsten <strong>Blog</strong>-Eintrag dann weitere Dateils zu LHC.<br />

3. Der Link der Woche<br />

Vor knapp zehn Jahren befasste ich mich an der EPFL bereits einmal mit<br />

Biolumineszenz. Kürzlich erschien im Spiegel ein ”http://www.spiegel.de/wissenschaft/n<br />

173


65 76. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 03.05.09)<br />

Artikel zur Biolumineszenz, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Die<br />

Grundlagen dazu sind auf einer extra dafür gestalteten ”http://www.lifesci.ucsb.edu/ bi<br />

lum” Webseite der University of California, die übrigens bereits damals vor<br />

knapp zehn Jahren existiert hat (und das Layout ist glaub gleich geblieben<br />

:-)<br />

174


66 77. <strong>Blog</strong>eintrag (Do,<br />

21.05.09)<br />

Aufbau des Leiters<br />

1. Der Wochenrückblick<br />

Die letzten Tage waren vor allem <strong>von</strong> meiner Diss-Abgabe geprägt. Entsprechend<br />

konnte ich die Medien kaum verfolgen. Zwei Grossereignisse liess<br />

ich mir aber trotzdem nicht entgehen: Die Hubble-Reparatur im Rahmen<br />

<strong>von</strong> ”http://www.nasa.gov/mission-pages/shuttle/main/index.html” STS-<br />

125 und der Start <strong>von</strong> ”http://www.esa.int/SPECIALS/herschelplanck/SEMZKHZVNU<br />

0.html” Herschel Planck. Beides wird die Astrophysik-Forschung enorm<br />

bereichern und bestimmt einige signifikante Durchbrüche ermöglichen. Und<br />

beides waren übrigens absolute Bilderbuchmissionen respektive -Starts!<br />

Eine Nachricht sprang mir dann doch ins Auge: Fürs iPhone hat jemand<br />

ein Applet programmiert, welches das Telefon transparent macht<br />

(die eingebaute Kamera lässt schwach als Hintergrund im Display die<br />

Umgebung darstellen, genannt ”http://lifehacker.com/5256519/email-nwalk-lets-you-multitask-without-getting-hit-by-a-car”<br />

Email ’n Walk). So<br />

lässt’s sich SMS schreiben und trotzdem nicht mit dem Kandelaber kollidieren.<br />

Da frage ich mich schon, wer sich solchen Schrott überlegt. Besser wäre<br />

Abbildung 66.1: 77<br />

175


66 77. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 21.05.09)<br />

ein vernünftiges Vario-Applet mit all den praktischen Zusatzfunktionen,<br />

die Streckenpiloten benötigen. Das wäre ”http://www.flytec.ch/6030.htm”<br />

1450 Franken wert (da würde sogar ich mir ein Natel kaufen – und das<br />

will was heissen!).<br />

2. Der Large Hadron Collider – Teil 3<br />

Mit der LHC-Beschreibung geht’s in die dritte Runde. Eigentlich hätte<br />

ich früher darauf kommen können: Anstatt mich mit widersprüchlichen<br />

Powerpoint-Präsentationen und anderen Informationsquellen zweiten Grades<br />

herumzuärgern, studiere ich besser direkt die wissenschaftlichen Artikel.<br />

Ein Artikel, der 1991 im IEEE Transactions on Magnetics erschien, gefällt<br />

mir besonders gut, weil dieser eine gute Übersicht bietet [1]. Er wurde<br />

zwar zu einer Zeit geschrieben, als der LHC erst in der Planungsphase war,<br />

doch ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass die wichtigsten Parameter damals schon<br />

feststanden. Schon der erste Blick erklärt ein paar der Widersprüche, auf<br />

die ich in anderen Dokumenten gestossen bin: Wer hätte beispielsweise<br />

gedacht, dass der LHC-Ring nicht kreisförmig ist? Der Radius variiert<br />

zwischen 4900 m und 3494 m, also ganz deutlich kein Kreis. Dieses und<br />

viele andere Details wurden in den Publikationen, die ich bisher studierte,<br />

gnadenlos vereinfacht.<br />

Als Elektroingenieur widme ich mich mal den Leitern. Je nach Position<br />

des Magneten, ob in den äusseren Schichten oder in Strahlnähe, ob für<br />

Dipole oder Quadrupole (oder Sextupole, Oktopule oder Dekapole – die<br />

gibt’s nämlich auch), ob in den Kreissegmenten oder auf den geraden<br />

Strecken vor/nach Detektoren, variiert der Leiteraufbau sehr stark. Nicht<br />

einmal überall kommt der Supraleiter NbTi zum Einsatz, an gewissen<br />

Stellen wird Nb3Sn eingesetzt. Ich konzentriere mich mal auf die inneren<br />

Lagen in den Haupt-Dipolen und -Quadrupolen. Diese setzen trapezförmige<br />

Rutherford-Leiter aus NbTi/Cu ein. Dabei werden 36 Adern zu einem 15.1<br />

mm breiten und 1.48 mm dicken Leiter aufgewickelt, fast ein bisschen wie<br />

”www.mannheim.de/io2/printView/webseiten/wirtschaft/innovationen/roebel”<br />

geröbelte Generatorstäbe (wie sie ab einigen hundert Megawatt eingesetzt<br />

werden). Der Aufbau einer einzelnen Ader ist im Bild dargestellt: 234<br />

NbTi-Faserbündel mit hexagonalem Querschnitt werden in einer Kupfermatrix<br />

vergossen. Der Aussendurchmesser der Ader beträgt 1.29 mm.<br />

Jedes Faserbündel besteht wiederum aus 121 NbTi-Fasern mit ebenfalls<br />

hexagonalem Querschnitt. Diese haben eine Seitenlänge (Radius) <strong>von</strong> 2.5<br />

mu;m. Wieviel NbTi ist also in einer Ader?<br />

ACu / ASL = Atot / ASL - 1 = pi; (d/2) 2 / (n sdot; 3/2 rSL 2 radic;3) -<br />

1 = 1.84<br />

mit n = 121 sdot; 234 = 28’314, rSL = 2.5 mu;m, d = 1.29 mm. Insgesamt<br />

kommt dabei 1.84 mal mehr Kupfer- als NbTi-Volumen zum Einsatz. Die<br />

176


Massenverhältnisse liessen sich über die Dichten ausrechnen, wobei ich in<br />

Materialdatenbanken leider nirgends Werte zu NbTi finden konnte. Aber<br />

eine andere interessante Zahl konnte ich finden: Die Gesamtlänge aller<br />

NbTi-Fasern beträgt 10 AE plus ein paar Mal Erde-Mond!<br />

Es stellt sich die Frage, weshalb man die Supraleiter in Kupfer einbettet.<br />

Solange der Leiter im supraleitenden Gebeit arbeitet, braucht<br />

es das Kupfer eigentlich nicht. Es braucht keine Wärme abgeführt werden,<br />

da keine Verluste entstehen. Auch ist die Stromdichte im Kupfer<br />

Null, da der Supraleiter unendliche viel besser leitfähig ist. Was passiert<br />

aber, falls aufgrund eines Fehlers eine normalleitende Zone im NbTi entsteht<br />

( ”http://de.wikipedia.org/wiki/Quench-(Supraleitung)” Quenching<br />

genannt)? Dort entstehen aufgrund der nun endlichen Leitfähigkeit schlagartig<br />

erhebliche ohmsche Verluste. Diese müssen schnellstmöglich abgeführt<br />

werden, damit dieser thermisch nicht zerstört wird. Ob im besten Falle<br />

sogar soviel Wärme abfliessen kann, dass dieser, nach einer Reduktion<br />

der Stromstärke, wieder zurück in den supraleitenden Zustand fällt, kann<br />

ich nicht beurteilen. Natürlich wird sofort eine Notabschaltung ausgelöst,<br />

sobald im Leiter elektrische Spannungen (Spannungsabfälle) auftreten.<br />

Nun kommt aber noch eine zweite Eigenschaft <strong>von</strong> Kupfer zum Tragen:<br />

Neben der thermisch guten Leitfähigkeit, sorgt vor allem die tiefe Temperatur<br />

für eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit, weit höher als bei<br />

Raumtemperatur. Das heisst, dass das umgebende Kupfer beginnt den<br />

Strom zu tragen. Damit gewinnt man wertvolle Zeit, in welcher der Strom<br />

im Leiter reduziert werden kann.<br />

Selbstverständlich ist das Kupfer auch dazu da, den Leiter mechanisch<br />

absolut unverrückbar fest zu halten. Für die Dipole werden die Rutherford-<br />

Leiter direkt mit zwei Lagen Kapton umwickelt und können vom Helium<br />

penetriert werden. Die Klebefläche des Kaptonbandes zeigt übrigens nach<br />

aussen, da die Energiefreisetzung bei Bindungsfehler/Delamination den<br />

Leiter ebenfalls quenchen lassen könnte. Bei den Magneten für das ATLAS-<br />

Experiment werden die Rutherford-Leiter in Aluminium zu Stangen vergossen.<br />

Die Kräfte betragen im innern der Dipolmagnete 2.27 MN/m (227<br />

Tonnen pro Meter). Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich ein<br />

Leiter auch bloss minimal bewegen würde: Die innere Reibung würde den<br />

Leiter sofort quenchen lassen. Natürlich wird während diesem Moment der<br />

Verschiebung eine kleine (aber prizipiell detektierbare) Spannung induziert,<br />

aber ob die Notabschaltung darauf rechtzeitig anspricht, weiss ich nicht.<br />

Wahrscheinlich denken sich nun viele, dass bei so viel Kupfer (plus<br />

Supraleiter und Helium) soviel Wärmekapazität besteht, dass man ein<br />

Quenching locker im Griff hat (= genug Zeit, um den Strom zu reduzieren).<br />

Dem ist leider nicht so: Ich lese, dass Kupfer hat eine spezifische<br />

177


66 77. <strong>Blog</strong>eintrag (Do, 21.05.09)<br />

Wärmekapazität <strong>von</strong> 385 J/kg/K und Helium 5193 J/kg/K haben, wobei<br />

letztere aber durch die geringe Dichte eine viel kleinere Masse hat. Soweit<br />

die Werte aus Wikipedia. Glücklicherweise arbeiten Wissenschaftler nicht<br />

mit Wikipedia. Was dort nämlich verschwiegen wird: Es handelt sich um<br />

die Werte bei Raumtemperatur! Jetzt kommt nämlich der Hammer, man<br />

halte sich fest. Die spezifische Wärmekapazität <strong>von</strong> Kupfer beträgt bei<br />

2 K gerade noch knapp über 2 sdot; 10 -5 J/kg/K, ist also um sieben<br />

Grössenordnungen kleiner. Am liebsten würde ich gleich zu rechnen beginnen.<br />

Das ist aber nicht so einfach, da so viele Parameter alle <strong>von</strong>einander<br />

abhängen und teilweise hochgradig nichtlinear sind. Vielleicht im nächsten<br />

<strong>Blog</strong>-Eintrag...<br />

[1] R. Perin, ”http://ieeexplore.ieee.org/Xplore/login.jsp?url=http<br />

3. Der Link der Woche<br />

Schon mal einen Stirlingmotor gebaut? Das Technorama hat einen Vorschlag<br />

zum Selbstbau: ”http://rstnett-r94.cappelen.no/autoimages/720-9-<br />

302.pdf” Bauanleitung zum Demonstrationsmodell Stirlingmotor. Und für<br />

Freunde der schnelleren Energiefreisetzung: ”http://www.youtube.com/watch?v=m55k<br />

Brainiac Alkali Metals. Und wer jetzt findet, dass dies überhaupt nicht zum<br />

LHC passt, der darf sich auch den ”http://www.youtube.com/watch?v=M5xVPJUdTH<br />

NR=1” Meissner-Ochsenfeld-Effekt ankucken.<br />

178


67 78. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

06.06.09)<br />

Vergleich mit dem Tevatron<br />

1. Der Wochenrückblick<br />

Was lief während der letzten paar Wochen? Eigentlich erwartete ich<br />

bereits den Beginn der ”Sauren Gurkenzeit”, doch es ist eigentlich viel<br />

passiert während der letzten Wochen. Längst vergessen sind Kim Jong-<br />

Ils Provokationen, welche die Zeitungen mühelos zu füllen vermochten.<br />

Wichtigstes Ereignis ist die ISS-Mission Oasis (Aufstockung auf sechs<br />

Astronauten mit den Nationen Russland, USA, Japan, Kanada und<br />

Europa) gewesen. Ebenfalls mit viel Tamtam wurde die Einweihung<br />

des neuen ETH-Supercomputers ”https://www.ethlife.ethz.ch/archivearticles/090529-MonteRosa-CSCS-su/index<br />

image-gallery-anchor” Monte<br />

Rosa in Manno gefeiert. Der Bundesrat will ja die ” https://www.ethlife.ethz.ch/archivearticles/090529-Hochleistungsrechner-Bund-MM-tl/index”rechnergestützten<br />

Wissenschaften enorm fördern. Ob ich da auch mal eine CFD laufen<br />

lassen darf? Elon Musk hat ein Interessantes Interview zum Thema<br />

”http://www.spectrum.ieee.org/aerospace/space-flight/risky-business/0” Risiko<br />

in der Raumfahrt gegeben, das ich Euch keinesfalls vorenthalten<br />

Abbildung 67.1: 78<br />

179


67 78. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 06.06.09)<br />

möchte. Dann wären da noch Frankreichs Anstrengungen zur Initiierung<br />

der ”http://www.premier-ministre.gouv.fr/IMG/pdf/05.25-Rapport-sur-lavenir-de-la-politique-spatiale-europeenne-en-matiere-de-lanceurs-2.pdf”Ariane<br />

6 zu nennen. Das Dokument ist allerdings wenig konkret. Der nächste<br />

Weltraumtourist ist wahrscheinlich Kanadier: ”http://www.raumfahrer.net/news/newsb<br />

04062009213718” Guy Laliberté. Wenn wir gerade bei GUY.BRUSH sind –<br />

bald kommt mit ”http://www.gamestar.de/news/pc/adventure/pointclick/1956492/tal<br />

of-monkey-island.html” Tales of Monkey Island Teil 5 raus. Ach so, die wichtigste<br />

Neuigkeit ging fast unter: Man kann ”http://www.kuehe-mieten.ch/”<br />

neuerdings Kühe auch mieten.<br />

Und bevor ich es vergesse: Mein neuer Computer mit Wasserkühlung<br />

läuft endlich! Bei längerem Betrieb mit Prime95 auf allen CPU-<br />

Kernen ergab sich allerdings ein Hitzestau unter dem Deckel, der zu<br />

erhöhten Temperaturen für Grafikkarte und CPU sorgte: über 80 ◦ C. Als<br />

schnelle Abhilfemassnahme installierte ich einen sehr kräftigen Lüfter<br />

( ”http://www.overclock3d.net/reviews.php?/cases-cooling/scythe-ultrakaze-120mm-fans/1”<br />

228 m 3 /h) im Wärmetauscher, das zwar das Problem<br />

löst, aber viel zu laut ist. Trotzdem habe ich mal den ”./wakue-gtx260.php”<br />

Bericht zur Grafikkartenmodifikation hochgeladen – mit der einen oder<br />

anderen Überraschung.<br />

2. Der Large Hadron Collider – Teil 4<br />

Wie macht sich denn eigentlich der LHC im Vergleich zu anderen<br />

Teilchenbeschleunigern? Es gibt weltweit ja einige Beschleuniger, der LHC<br />

ist aber etwas Besonderes. Anstatt hier eine grosse Tabelle mit sämtlichen<br />

Beschleunigern zu präsentieren, möchte ich ihn nur mit einem direkten<br />

Konkurrenten vergleichen: dem Tevatron am FERMILAB. Zuerst aber ein<br />

kurzer Vergleich des FERMILABs mit dem CERN:<br />


”Exterritoriales Gebiet” gem. UNESCO


67 78. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 06.06.09)<br />

”http://www.ascentvario.com/pdf/Feb-2009-Gleitschirm-german.pdf” Armband-<br />

Vario Ascent eingegangen, aber vermutlich interessiert das meine Leser<br />

nicht. Deshalb hier eines der besten Alltagsprodukte, das mir in letzter Zeit<br />

begegnet ist. Es erreicht fast die Genialität eines ”http://upload.wikimedia.org/wikiped<br />

Rex-Star.jpg” Sparschälers: Das Geschirrspüler-Deo ”Supreme HandyMatic<br />

Deo Lemon” <strong>von</strong> Migros (ähnliches Produkt: ”http://www.leshop.ch/leshop/Main.do/d<br />

17807/-17857” Calgonit Deo). Klingt ganz profan, doch es funktioniert!<br />

Man hängt es im Gitter ein und danach stinkt’s nie mehr im Geschirrspüler,<br />

nein, es duftet sogar leicht nach Zitrone. Wie das funktioniert? Keine<br />

Ahnung! Zwischen den beiden Halbschalen aus Kunststoff befinden sich<br />

zwei kleine Behälter aus transparentem Kuststoff. Diese sind komplett<br />

versiegelt. Das heisst eigentlich, dass die Flüssigkeiten (einmal gelb und<br />

hochviskos und einmal grün und niederviskos) daraus nicht entweichen<br />

kann. Vermutlich kann durch die Poren im Kunststoff doch etwas entweichen.<br />

Nur erstaunlich, dass das bis 70 ◦ C heisse Spülwasser, versehen<br />

mit gelösten Speiseresten und ”aggresiven Chemikalien”, diesem Kuststoff<br />

weder etwas anhaben kann noch dessen Poren verschliesst, sondern 60<br />

Spülgänge lang die Maschine geruchsfrei halten lässt. Moladetz!<br />

Und wer partout den Link der Woche vermisst, darf am ”http://www.microsimtech.co<br />

genialen EPR-Simulator rumklicken.<br />

182


68 79. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo,<br />

22.06.09)<br />

Einschaltprozedur<br />

1. Wochenrückblick<br />

Da las ich letzte Woche in der nutzlosen IWB-Zeitschrift ”Energie Wasser”<br />

die folgende Behauptung: ”Kupfer überträgt die Signale elektrisch,<br />

Glas optisch, das heisst mit Lichtgeschwindigkeit. Glasfasern erlauben die<br />

schnellste Übertragung <strong>von</strong> nahezu unlimitierten Datenmengen.” Dieser<br />

Vollstuss kommt aus dem Munde <strong>von</strong> niemand geringerem als Peter Baumstark<br />

[sic!], Leiter <strong>von</strong> Bâldata (die IWB investieren den Überschuss in ein<br />

Glasfaser-Datennetz – das alleine ist ja bereits höchst bedenklich). Wenn<br />

ich sowas lese, trifft mich fast den Schlag. Da verweise ich lieber auf das<br />

lehrreiche Video zur automatischen ”http://www.metrojoint.com/video/Aman-gets-electric-shock-on-top-of-an-Indian-train/5860”Wiederzuschaltung<br />

OCO <strong>von</strong> Leistungsschalter (Ton einschalten!).<br />

Da zieht er also <strong>von</strong> dannen, unser BR Pascal Couchepin. Ich denke,<br />

er hat seinen Ruhestand ehrlich verdient und auch die Lobeshymnen,<br />

die durch die Zeitungen gingen – da waren die Zeitungen mal wieder<br />

mit Positivem gefüllt. Ansonsten gab und gibt es natürlich <strong>von</strong> unse-<br />

Abbildung 68.1: 79<br />

183


68 79. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 22.06.09)<br />

ren Spezialfreunden Ahmadinedschad und Kim Jong-Il. Wie können ein<br />

Bauingenieur und ein Spielfilmsammler die Welt nur so beschäftigen?<br />

Aber eines haben wir gelernt: Man kann sich auch im Auto bräunen –<br />

”http://www.20min.ch/friday/storys/story/10155537” allerdings nur seitlich!<br />

Bereits etwas länger her, doch unvergessen, die Tragödie um den A330-<br />

Flug. Als wäre sowas nicht tragisch genug, tauchen nach so einem Unfall<br />

plötzlich hunderte <strong>von</strong> selbsternannten Aviatik-Experten auf, die mit irgendwelchen<br />

abstrusen Erklärungsversuchen die Bevölkerung (und erst<br />

recht die Angehörigen) verunsichern. Da waren also jene, die behaupteten,<br />

ein Blitz wäre schuld. Andere behaupten, ein Pitot-Rohr fror zu und<br />

50 km/h zu schnell oder zu langsam lassen ein Verkehrsflugzeug abstürzen.<br />

Na ja, offenbar kann man Aviatikexperte sein, ohne Basiswissen zu<br />

Aerodynamik...<br />

Aber zu etwas Erfreulicherem. Am Hauptbahnhof Antwerpen wurde am<br />

25. März ein interessanter Talent-Wettbewerb durchgeführt, der irgendwie<br />

auch als ein Sozio-Experiment gigantischen Ausmasses aufgefasst werden<br />

kann. ”http://www.youtube.com/watch?v=7EYAUazLI9k” Op zoek naar<br />

Maria - Dans in het Centraal Station van Antwerpen. Würde sowas in<br />

Basel auch funktionieren? Jein. Ja, weil die Bevölkerung sowas mitmachen<br />

würde, wie ein ähnliches Experiment <strong>von</strong> 20min demonstrierte (”Test:<br />

Basler haben weniger Hemmungen als Zürcher”, Okt. 08). Hingegen fehlt<br />

in Basel die grosse Schalterhalle. Alternativ könne man es in der Passerelle<br />

versuchen. Und die Züricher? Zwar hätten sie die optimale Halle dazu,<br />

doch leider ist laut ebendiesem 20min-Experiment die Bevölkerung ein<br />

bisschen zu bünzli... wetten? PS: Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass die ersten sechs<br />

Paare in Antwerpen instruiert waren.<br />

Dann war da noch die Diskussion um ”http://www.tomshardware.com/de/Internet-<br />

Explorer-Microsoft-EU-Kommission-Browserstreit-Opera,news-242999.html”<br />

Windows 7 ohne IE, was für ein Käse – und ein genialer Schachzug Microsofts<br />

obendrein. Das wird wohl dazu führen, dass sich alle sehnlichst den<br />

Browser zurückwünschen, denn wie, bitteschön, soll man sich sonst einen<br />

alternativen Browser holen? Wenn wir gerade bei genialen Schachzügen<br />

sind, ein armeeloser Palistinenserstaat ohne Jerusalem-Anspruch, wie das<br />

Netanjahu vorschlägt, ist auch ziemlich raffiniert. Die USA finden das ”ein<br />

wichtiger Schritt nach vorne”. Und weshalb schlucken sie das, im Wissen,<br />

dass die Palästinenser auf ein dermassen schlechtes Angebot nie einsteigen<br />

würden? Ich kann nur spekulieren... Das war vielleicht Präsident Obamas<br />

Idee.<br />

Eine weitere Nachricht, die wegweisend scheint: Japan erhält die Zustimmung,<br />

ihre Reaktoren mit MOX-Brennstoff versorgen zu dürfen. Eine erste<br />

184


Ladung wiederaufbereiteter Brennstäbe <strong>von</strong> ”http://www.spectrum.ieee.org/energy/nuc<br />

pushes-forward-on-plutonium-imports” 1700 kg aus La Hague ist unterwegs.<br />

Areva rechnet damit, dass in Japan bis 2011 16 bis 18 Reaktoren mit MOX<br />

laufen. Arevas Einschätzung klingt optimistisch. Für mich stellt sich zusätzlich<br />

die Frage, ob wir mit Plutonium nicht besseres anstellen könnten,<br />

als sie in einem Leichtwasserreaktor zu verfeuern. Viel mehr Energie liesse<br />

sich gewinnen, würden sie in Brutreaktoren eingesetzt!<br />

Im Raumfahrtsektor tat sich auch viel. An der Pariser Luftschau in Le<br />

Bourget ist beispielsweise die interessante Meldung erschienen, dass die<br />

ESA und Thales Alenia Space die ”http://www.esa.int/esaCP/SEM52E3XTVFindex-0.html”<br />

Entwicklung des Wiedereintrittsdemonstrators IXV fortführen<br />

weiterführen. Im Jahre 2012 soll das 1800 kg schwere Vehicle<br />

mit einer Vega in einen 450 km Orbit plaziert werden. Dann war die<br />

”http://www.nasa.gov/mission-pages/LRO/main/index.html” LRO/LCROSS<br />

Lunar Mission als Startschuss zur Wiedereroberung des Modes. Von SpaceX<br />

hört man wieder vermehrt: Insbesondere ist die ”http://www.spacex.com/20090617-<br />

Elon-Musk-Augustine-Commission.wmv” Rede Elon Musks (siehe auch<br />

”http://www.spacex.com/20090617-Elon-Musk-Augustine-Commission.pdf”<br />

PPT) erwähnenswert. Auch wenn Musk nicht gerade der mitreissendste<br />

Redner ist, so lassen seine Aussagen doch hoffen. Dann gingen die<br />

”http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,625365,00.html” Miss<br />

Schwerelos Christina durch die Presse. Auch die ”http://www.floridatoday.com/article/2<br />

erste schwerelose Hochzeit hat bereits stattgefunden, sogar mit Richard<br />

Garriott als Pfarrer!! Ob das wohl etwas bequemer werden wird, sobald<br />

das SpaceShip 2 fliegt? Immerhin braucht es dann die Unterbrechungen<br />

mit 2 G nicht mehr.<br />

2. Der Large Hadron Collider – Teil 5<br />

Zum LHC könnte man noch viel schreiben. Insbesondere die Detektoren,<br />

die Kühlsysteme und die Stromumrichter. Dieser fünfte Teil heute soll aber<br />

vorerst der letzte Teil der Serie sein. Also möchte ich ein paar Worte zur<br />

Einschaltprozedur und zum Unfall verlieren. Als erster Schritt steht wohl<br />

ein Telefonanruf an die Service Industriels de Genève (SIG) an, damit sie<br />

die 220..300 MW bereitstellen. Wobei, nein, das wird wohl eher über die<br />

EOS laufen, wird ja nicht Niederspannung sein. Wie lange gekühlt werden<br />

muss, bis die 1.9 K erreicht sind, darüber kann ich auch nur spekulieren.<br />

Zuerst wird mit Flüssigstickstoff auf 80 K vorgekühlt (knapp über 77 K,<br />

der Siedetemperatur bei 100 kPa), wobei Stahl dabei um 3 mm pro Meter<br />

schrumpft. Danach wird mit Flüssighelium auf 4.5 K abgekühlt, der Stahl<br />

schrumpft nochmals um 0.3 mm. Zum Schluss besorgen hydrodynamische<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Kreiselpumpe” Kreiselpumpen eine Absenkung<br />

des Drucks auf 1.5 kPa. Die Siedetemperatur sinkt dabei auf 1.9 K.<br />

185


68 79. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 22.06.09)<br />

(Quelle:


Und zum Schluss noch dies: ”http://homepages.strath.ac.uk/ cjbs17/Graphics/realPro<br />

Real Programmers code in binary! So long, and thanks for all the fish!<br />

187


69 80. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

30.06.09)<br />

Super Fire 3<br />

Kürzlich lag in meinem Briefkasten eine Lötlampe vom Typ ”http://www.catalogue.roth<br />

Rothenberger Super Fire 3. Da hat wohl jemand meinen letzten ”http://www.lugra.ch/w<br />

gtx260.php” Bastelbericht genau studiert :-) Was hat denn dieses Gerät<br />

so zu bieten?<br />

Zuerst einmal viel Leistung und eine sehr hohe Flammentemperatur<br />

<strong>von</strong> 2400 ◦ C. Erreicht wird dies erstens durch eine ausgeklügelte Brennerkonstruktion,<br />

die für ein optimales Luft-Brenngas-Gemisch sorgt. Zusätzlich<br />

sorgt der eingebaute statische Mixer für Verwirbelung und damit<br />

gute Durchmischung der Edukte. Zweitens handelt es sich um ein spezielles<br />

Brenngas. ”http://en.wikipedia.org/wiki/MAPP” MAPP-Gas enthält<br />

gemäss Wikipedia Propin (Methylacetylen) und Propadien, ersteres<br />

war schon als Raketentreibstoff im Gespräch, wo<strong>von</strong> Publikationen im<br />

”http://www.aiaa.org” AIAA zeugen. Es soll ähnliche Flammentemperaturen<br />

wie Ethin (Acetylen) erreichen, ohne aber dessen Explosionsgefahr<br />

(Ethin zerfällt bei höheren Drücken und Temperaturen explosionsartig).<br />

Wer möchte, darf die hypothetischen Auswirkungen auf die Nutzlast be-<br />

Abbildung 69.1: 80<br />

189


69 80. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 30.06.09)<br />

rechnen, wenn eine Ariane 5 mit Methylacetylen befüllt würde.<br />

Ein weiterer Pluspunkt: Der Brenner lässt sich sehr einfach wechseln.<br />

Eine Vierteldrehung und raus. Dabei wird die Gaszufuhr unterbrochen<br />

und Piezo-Zündung auf raffinierte Weise verhindert. Es besteht eine recht<br />

grosse Auswahl an verschiedenen Brennern, beispielsweise für sehr kleine<br />

Flammen (präzise Lötungen) oder für das Anwärmen (niedrigere Temperatur,<br />

grösseres Flammvolumen). Auch sehr praktisch sind die Gasflaschen<br />

für den Super Fire. Trotz mehr Inhalt (750 ml anstatt 600 ml) sind sie<br />

leichter, da aus Aluminium gefertigt, und auch ergonomischer geformt,<br />

was wohl für längeres Arbeiten bequemer ist.<br />

Einer der grössten Vorteile gegenüber den meisten Konkurrenzprodukten<br />

ist die Möglichkeit, auch Überkopf arbeiten zu können. Bei den meisten<br />

Lötlampen erlischt die Flamme oder aber sie entwickelt sich zum Feuerball.<br />

Beim Super Fire 3 ist nicht einmal das klitzekleinste Flackern festzustellen.<br />

Versuchshalber habe ich mal eine Flasche Multigas 400 angeschraubt, was<br />

bei Überkopfarbeiten einen Feuerball zur Folge hat, Hm, interessant...<br />

(Hypothesen für dieses sonderbare Verhalten per E-Mail)<br />

Was bedeutet das für mich? Das heisst, dass damit mein kleines Autogenschweissgerät<br />

fast komplett obsolet wird. Die hohen Flammtemperaturen<br />

des Super Fire 3 erlauben selbst das Löten mit Neusilber-Hartlot, was<br />

bisher nur mit Flaschensauerstoff geklappt hat. Vielleicht sollte ich anmerken,<br />

dass so ein Autogenschweissgerätlein recht umständlich ist. Es<br />

vergeht viel Zeit, bis alle Schläuche angeschlossen sind und die Flamme die<br />

nötige Qualität hat (zünden mit wenig Brenngas ohne Sauerstoff, danach<br />

abwechslungsweise mehr Sauerstoff und mehr Brenngas zugeben... bis ein<br />

Windstoss die Flamme erlöschen lässt und das Spiel <strong>von</strong> vorne beginnt).<br />

Zudem ist mir das Knallen, wie es manchmal beim Verlöschen auftritt,<br />

recht peinlich. Es schallt durch das halbe ”http://www.gundeldingen.ch”<br />

Gundeli und alle starren auf meinen Balkon. Last but not least sind die<br />

Einweg-Sauerstoffflaschen recht teuer und halten nicht lange. Doch das<br />

gehört nun alles der Vergangenheit an. Ausser für echte Schweissarbeiten,<br />

die wirklich nur mit Flaschensauerstoff zu bewerkstelligen sind. Aber dafür<br />

kann ich auch den Schweisstrafo nehmen...<br />

Dem/r edlen Spender/in sei recht herzlich gedankt!<br />

PS: Im Sommer sind ”http://www.ricardo.ch/kaufen/immobilien/kauf/regionzentralschweiz/gewerbeobjekte/skigebiet-winterhorn-in-hospental-zu-verkaufen/v/an50<br />

Skigebiete besonders günstig zu ersteigern...<br />

190


70 81. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

21.07.09)<br />

Hypothetische Ariane 5N<br />

Anlässlich des 40-Jahres-Jubliäums zur ”http://www.sf.tv/sendungen/mondsuechtig/”<br />

Mondlandung gibt’s heute trotz massivem Zeitmangel einen <strong>Blog</strong>eintrag.<br />

Selbstverständlich zum Thema Mondlandung. Es gibt ja zwei bekannte<br />

Mondlandeprojekte: Die echten Mondlandungen (Apollo) und<br />

”http://www.tintin.com” Tim und Struppis Abenteuer aus dem Comic <strong>von</strong><br />

Hergé. Und manchmal noch fast interessanter, das beste ”http://www.youtube.com/watc<br />

Moon-Hoax-Video aller Zeiten... :-) Aber zurück zu Hergé: wie flogen denn<br />

Tim Co. zum Erdtrabanten? Darüber möchte ich im folgenden mal nachdenken.<br />

Der Missionsablauf: Eine einstufige Rakete fliegt mit Sack und Pack<br />

(d.h. 5 Astronauten + 1 Astrohund + jede Menge Ausrüstung inkl. Mondfahrzeug<br />

+ 1 blinder Passagier) zum Mond, landet dort, startet wieder<br />

komplett und landet auf der Erde. Die dazu notwendige Geschwindigkeit<br />

ist gewaltig und für eine einstufige chemische Rakete absolut<br />

jeglicher Realität. Doch Tim Co. flogen mit nuklearem Antrieb. Dieser<br />

besteht aus einem graphit-moderierten Kernreaktor, welcher <strong>von</strong><br />

(wahrscheinlich) Wasserstoff als Arbeits- und Kühlmedium umströmt<br />

wird. Das Gas wird dabei stark erhitzt, was zu einer hohen Druckzunahme<br />

führt. Über eine Lavaldüse wird das Gas auf Überschallströmung<br />

beschleunigt. Es werden deutlich höhere spezifische Impulse erreicht,<br />

als dies mit (herkömmlichen) chemischen Antrieben möglich ist<br />

(nicht einmal mit so exotischen Treibstoffen wie ”http://www.berndleitenberger.de/raktreib3.shtml”<br />

Berylliumhydrid mit Ozon und solchen<br />

Spässen). Ein ”http://www.astronautix.com/engines/nerva2.htm” NERVA-<br />

2, wie es die NASA vor vielen Jahren getestet hat, beschleunigt das Gas<br />

auf eine mittlere Ausströmgeschwindigkeit <strong>von</strong> Ma = 24, was einem spezifischen<br />

Impuls <strong>von</strong> 8090 Ns/kg gleichkommt.<br />

Ist das denn nicht gefährlich? Nun ja, tatsächlich bestehen gewisse Gefahren.<br />

Der Reaktor wurde vermutlich mit (Natur-) Uran bestückt, nicht<br />

191


70 81. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 21.07.09)<br />

192<br />

Abbildung 70.1: 81


etwa mit MOX-Brennstäben. Da die Radiotoxizität <strong>von</strong> Uran recht niedrig<br />

ist, besteht also keine Gefahr, solange der Reaktor nicht kritisch wurde.<br />

(Uran weist eine deutlich niedrigere Radiotoxizität als Plutonium auf, wie<br />

es in MOX-Brennstoff eingesetzt wird.) Eine Explosion auf der Startrampe<br />

ist also vergleichsweise harmlos. Danach wird’s interessant. Durch Neutroneneinfang<br />

und Spaltung entstehen Isotope, die teilweise eine erhebliche<br />

Radiotoxizität aufweisen. Die festen Produkte bleiben in den Brennstäben.<br />

Solange also die strukturelle Integrität gewährleistet werden kann, bleiben<br />

diese im Triebwerk. Spaltgase hingegen werden direkt freigesetzt. Das<br />

Arbeitsmedium wird wohl nur schwach aktiviert (Deuterium, Tritium).<br />

Zudem ist damit zu rechnen, dass in Ausstossrichtung auch Strahlung<br />

aus dem Reaktor austritt. Strahlung ist im Vergleich zu Kontamination<br />

aber harmlos. Zudem lebt es sich im Abgasstrahl eines Triebwerks sowieso<br />

nicht länger als ein paar Millisekunden ;-) Nun gut, was passiert, wenn die<br />

Rakete abstürzt? Dann haben wir ein grösseres Problem. Eventuell kann<br />

man den Reaktor aber so bauen, dass die Aussenhülle weitgehen intakt<br />

bleibt oder wenigstens die Brennstäbe dicht bleiben. Aber ob das geht???<br />

(Hinweis an Kritiker <strong>von</strong> Radioisotopenbatterien: Das ist ein ganz anderer<br />

Fall, bei der die strukturelle Integrität bei einem Absturz wahrscheinlich<br />

tatsächlich gewährleistet werden kann.)<br />

Tim startet die Rakete chemisch und schaltet erst ausserhalb der Troposphäre<br />

auf nuklearen Antrieb. Dies verhindert die Kontamination mit<br />

kurzlebigen Spaltgasen, da diese, bis sie in die Troposphäre eingedrungen<br />

sind, bereits transmutiert haben. Lohnt sich dieser Aufwand? Na ja, das<br />

müsste man genauer untersuchen, mein Bauchgefühl sagt aber, dass dies<br />

vergebene Liebesmüh ist. Denn die langlebigen Isotope unter den Spaltgasen<br />

erreichen die Biosphäre trotzdem, wenn auch gut verteilt. Durch<br />

Verstoffwechselung und Nahrungkette ist eine (biologische) Anreicherung<br />

denkbar. (Randbemerkung: Die homogene Verteilung radioaktiver Rückstände<br />

ist eine mögliche Entsorgungsmethode, die gar nicht so abwegig<br />

ist, wie sie im ersten Moment klingt.) Die Wahrscheinlichkeit, dass der<br />

Kernreaktor auf die Erde zurückfällt, könnte sich zudem nur dann reduzieren,<br />

wenn die Rakete bereits eine minimale Geschwindigkeit erreicht hat<br />

(Orbitalgeschwindigkeit). Im Comic sieht das aber anders aus (Zündung<br />

in der Stratosphäre).<br />

Wäre es technisch möglich? Mit Sicherheit nicht! Wenn jemand möchte,<br />

kann er oder sie einmal den dazu notwendigen spezifischen Impuls dieses<br />

hypothetischen Triebwerks berechnen. Daraus kann auf die Reaktortemperatur<br />

geschlossen werden. Diese wird jenseits <strong>von</strong> Gut und Böse liegen.<br />

Man beachte auch die gigantische Leermasse der Rakete, z.B. durch die<br />

drei (bei heutiger Regeltechnik) völlig unnötigen Finnen. Zudem haben<br />

193


70 81. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 21.07.09)<br />

Nukleartriebwerke eine hohe Masse, NERVA-2 beispielsweise 12 t bei 867<br />

kN Schub. Es können also nur weitere 75 t mittransportiert werden, falls<br />

die Rakete gegen die Schwerkraft abheben können soll.<br />

Sind denn nukleare Triebwerke gänzlich unrealistisch? Was wäre, wenn<br />

die Ariane einen nuklearen Antrieb verpasst bekäme? Diese Fragen stellte<br />

ich mir bei der Lektüre der letzten Ausgabe des IEEE Spectrums, welche<br />

<strong>von</strong> Konzepten für zukünftigen Marsmissionen handelt. (Übrigens gibt es<br />

da auch einen aufschlussreichen und ermutigenden Artikel <strong>von</strong> Elon Musk<br />

<strong>von</strong> SpaceX!)<br />

Variante 1: Nukleare Hauptstufe (Étage principal nucléaire EPN)<br />

NERVA-2 hat einen Vakuumschub <strong>von</strong> 867 kN, also halb soviel wie<br />

das Vulcain-Triebwerk. Die EPC würde nur mit Wasserstoff gefüllt, d.h.<br />

ohne Sauerstoff. Das Volumen beträgt dann ungefähr der Summe beider<br />

bisherigen Tanks, was zu insgesamt etwa 32 t Wasserstoff führt. Das<br />

ist natürlich viel zu wenig. Wir flanschen kurzerhand noch zwei weitere<br />

EPC an, womit wir 96 t Wasserstoff mitführen können. Das ist noch<br />

immer sehr wenig, aber wir müsen auch berücksichtigen, dass NERVA-2<br />

schubschwächer als Vulcain-2 ist. Zu berücksichtigen ist auch die viel<br />

höhere Triebwerksmasse <strong>von</strong> 11.86 t gegenüber 1.9 t, welche sich zur<br />

Leermasse der Grundstufe addiert – ganz zu schweigen <strong>von</strong> der Leermasse<br />

der Zusatztanks.<br />

Würde man das NERVA-2-Triebwerk erst nach Ausbrennen der Feststoffbooster<br />

starten (da der spezifische Impuls im Vakuum mehr als doppelt<br />

so hoch ist), reduzierte (!) sich die Nutzlast <strong>von</strong> 10 t auf 8 t (ESC-<br />

A-Oberstufe). Formale Verhübschungen sind bekanntlich zu vermeiden,<br />

deshalb kurz und bündig: ”Das isch e Saich!” Dies liegt an der gigantischen<br />

Leermasse aus einerseits dem Triebwerk und andererseits den 2 EPC als<br />

Zusatztanks. Auch muss angemerkt werden, dass der Schub <strong>von</strong> NERVA-2<br />

eigentlich zu gering ist, um die 3 EPC plus Oberstufe und Nutzlast gegen<br />

die Schwerkraft zu stemmen. Forget it!<br />

Variante 2: Nukleare Oberstufe (Étage supérieur nucléaire ESN)<br />

Nun zum zweiten Versuch. Wir lassen die Grunstufe wie sie ist und<br />

setzten nur eine nukleare Oberstufe auf. Auch dafür gibt es ein Triebwerk,<br />

nämlich das ”http://www.astronautix.com/articles/sovermal.htm” RD-<br />

0410, welches 35.2 kN Schub bei 8927 Ns/kg spezifischem Impuls und 2 t<br />

Masse liefert. Es handelt sich um ein Trieberwerk der Sovietunion, getestet<br />

auf dem Atomwaffentestgelände ”http://maps.google.com/maps?f=q<br />

source=s-q hl=de geocode= q=Semipalatinsk sll=42.228517,101.865234<br />

sspn=58.021393,106.787109 ie=UTF8 ll=50.41705,80.236073 spn=0.098772,0.208569<br />

t=h z=13 iwloc=A” Semipalatinsk (Nordost-Kasachstan), wo heute unter<br />

anderem auch Brennelemente des kasachischen ”http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraf<br />

194


BN-350” Schnellen Brüters Schewtschenko-AKW liegen. (Anm: Russland<br />

investiert stark in natriumgekühlte Brutreaktoren wie den BN-800.) Wir<br />

würden 15 t Treibstoff (Wasserstoff) mitführen, was dem Wert entspricht,<br />

der einmal für eine ”http://www.bernd-leitenberger.de/ariane-5-evolution.shtml”<br />

vergrösserte Oberstufe mit verbessertem Aestus-Triebwerk projektiert wurde.<br />

Die Leermasse schätze ich auf 6 t (2 t Triebwerk, 4 t Stufe inkl.<br />

LH2-Tank). Damit in die Raketengleichung und schon erhalten wir eine<br />

Nutzlast <strong>von</strong> 21 t in den GTO! Sicherlich würde es sich lohnen, Satelliten<br />

gleich in den GSO zu befördern.<br />

Ist das sinnvoll? Ich da<strong>von</strong> aus, dass sich dieses Vorhaben wirtschaftlich<br />

nicht rechnet – so ein RD-0410 wird wohl nicht so preisgünstig zu<br />

haben sein. Eigentlich ist es ja gar nicht zu haben, da die Entwicklung<br />

abgebrochen wurde. Auch ist mit Protesten der Bevölkerung zu rechnen.<br />

Bei meiner obigen Rechnung ( ”http://www.lugra.ch/blog/ariane5n.xlsx”<br />

ariane5n.xlsx) handelt sich also nur um ein Gedankenspiel.<br />

PS: Hat jemand Erfahrungen mit dem Schwalbe Hurricane (26”x2.0”)?<br />

Ich hatte einen Plattfuss und da mein 6-jähriger ”http://www.veloplus.ch/AlleProdukte/<br />

”Schwalbe Big Apple” bereits Risse aufwies (und längst keine Spur mehr <strong>von</strong><br />

einem Profil hatte), liess ich mir kürzlich im Veloplus den ”http://www.veloplus.ch/AlleP<br />

”Hurricane” aufschwatzen. Zusammen mit einem XXLight-Schlauch (95<br />

g). Der Reifen ist verhältnismässig leicht (690 g), hat wenig Profil innen<br />

und viel Profil aussen, weist einen Kevlar-Pannenschutz auf und bietet<br />

Reflex-Streifen. Die Gummimischung soll identlich mit jener des Big Apple<br />

sein – und diese bot jedenfalls viel Grip. Man darf gespannt sein.<br />

PPS: Falls GS-Kollegen auch meinen <strong>Blog</strong> lesen: Gerade habe ich die<br />

Theorieprüfung bestanden (96/100: 1FL+1WK+0GV+1MK+1FP).<br />

195


71 82. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

28.07.09)<br />

Multiple Indices<br />

Eigentlich habe ich hinten und vorne keine Zeit, um einen <strong>Blog</strong>eintrag<br />

zu verfassen. Deshalb hier etwas ”aus der Konserve”: Kürzlich musste ich<br />

folgendes Problem lösen. Ein Freund wollte in MS Word mehrere separate<br />

Verzeichnisse (z.B. Ortsverzeichnis, Personenverzeichnis, Sachverzeichnis).<br />

Word bietet dazu einen absolut ”unmöglichen” Dialog dazu an. Diesen<br />

kann man niemand zumuten! Word bietet hingegen auch eine sehr mächtige<br />

Suchen-und-Ersetzen-Funktion an. Könnte man damit nicht...? Eine Idee<br />

war geboren!<br />

Na klar, man kann: Ein paar Makros aufzeichnen, danach in ein schönes<br />

VBA-Skript vergossen, erhält man eine sehr komfortable Funktion für<br />

multiple Indices. Die Einträge werden verschiedenfarblich markiert, danach<br />

das VBA-Skript gestartet und fertig ist die Sache. Hier der Code:<br />


71 82. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 28.07.09)<br />

’Farbdefinitionen ’****************<br />


Eintrag = objRange<br />

objDoc.Indexes.MarkEntry Range:=objRange, Entry:= - TypGelb ”:”<br />

Eintrag, EntryAutoText:=TypGelb ”:” Eintrag, - CrossReference:=””,<br />

CrossReferenceAutoText:=””, BookmarkName:=””, Bold:= - False, Italic:=False<br />

AnzTurkis = AnzGelb + 1<br />


72 83. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo,<br />

21.09.09)<br />

Was ist los?<br />

Vielleicht habt Ihr Euch gefragt, ob der 82. <strong>Blog</strong>eintrag der Letzte war.<br />

Nicht ganz, doch ich hatte die letzten Monate andere Prioritäten. Voraussichtlich<br />

werde ich in nächster Zeit ebenfalls auf weitere Artikel verzichten,<br />

zumindest bis Mitte November. Dann erwarte ich meinen 20-Fuss-Container<br />

und damit meine EDV-Ausrüstung. In der Zwischenzeit bin ich auf meinen<br />

12”-Laptop ( ”http://www.think4d.de/nba/nb-ssd.htm” IBM Thinkbook<br />

X40) angewiesen. Damit liesse sich zwar auch bloggen, aber eben weniger<br />

komfortabel.<br />

Die Ideen sind mir nicht ausgegangen. Ich wollte bereits eine Rezension<br />

zu ”http://www.amazon.de/Europ<br />

Aber damit nicht genug. Ich wollte einen Film zusammenschneiden,<br />

der alle meine Manöver während des ”http://www.lugra.ch/siku09” Sikus<br />

dokumentiert: Die steilste Spirale, der längste SAT, die höchsten Wingovers<br />

und die bedrohlichsten Klapper, abgeschmeckt mit den härtesten<br />

Fullstalls. Die -zig Gigabytes an Rohdaten fanden leider noch immer nicht<br />

den Weg auf meine Festplatte. In der Zwischenzeit empfehle ich Euch<br />

Abbildung 72.1: 83<br />

201


72 83. <strong>Blog</strong>eintrag (Mo, 21.09.09)<br />

”http://www.thermikfresser.ch/videos/SiKu-Definitiv.mpg” Daves Siku-<br />

Video [1.34 GB] – wirklich ein Meisterwerk. Ob man in Florida auch Gleitschirm<br />

fliegen kann, werde ich oft gefragt. Na ja, vielleicht mit Winde, aber<br />

kein Vergleich zu den Alpen. Vielleicht sollte ich mir ein neues Hobby zulegen.<br />

Georg hat jedenfalls schon ”http://www.youtube.com/watch?v=dmycnkVgy3o”<br />

einen Vorschlag (Lautsprecher einschalten, Pink Floyds ”The Great Gig<br />

in the Sky” passt hervorragend zum Video). Wir werden sehen...<br />

Neben dem <strong>Blog</strong> gibt es auch ein paar andere Dinge für meine Homepage,<br />

die in der Pipeline stecken geblieben sind: Die Fortsetzung des Bastelberichtes<br />

zu meinem Core i7 (unglaublich schnell UND leise), Fotoalben aus<br />

Südafrika (Wale Watching) und Wien (mit legendärem Prater-Besuch),<br />

sowie Bilder der schönsten Gleitschirmflüge mit Paraworld (inkl. Bilder<br />

der praktischen Flugprüfung – ich liess es mir selbst da nicht nehmen,<br />

schöne Fotos zu machen). Ein Album mit digitalisierten Bilder der Orchesterreise<br />

1994 nach Atlanta und Orlando steht auch noch aus. Und<br />

natürlich die ersten Tallahassee-Bilder (vom Februar). Bis die Tage und<br />

auf Wieder-<strong>Blog</strong>!<br />

202


73 84. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

08.11.09)<br />

Non-resident Alien<br />

Ja, ich bin ein sogenannter Non-resident Alien. Und wenn wir gleich bei<br />

Aliens sind – Halloween ist nicht weit da<strong>von</strong> entfernt. Und auch nicht lange<br />

her; die Regale im Walmart sind noch immer mit Plastik-Kürbissen und<br />

dergleichen gefüllt. Auch non-resident Aliens dürfen mitmachen und Leute<br />

erschrecken: ”http://www.olary.com/howl09/pages/BOB-7966-1.html”<br />

Foto vom Halloween-Howl im Tallahassee-Museum<br />

Mein Haushalt vergnügt sich leider noch immer auf einer lustigen Schifffahrt<br />

auf hoher See. Gerade hat mein Container auf den Bahamas das Anschlussschiff<br />

verpasst. So wird er nun <strong>von</strong> der ”http://www.vesseltracker.com/de/Ships/M<br />

Ela-9282259.html” MSC Ela auf die ”http://www.vesseltracker.com/en/Ships/Msc-<br />

Angela-9351593.html” MSC Angela umgeladen und wird erst nächste<br />

Woche in Jacksonville eintreffen. Ich befürchte, dass ich noch bis Ende<br />

Monat auf meinen Haushalt warten muss. Neben den Möbeln vermisse ich<br />

vor allem: Gleitschirm, Lötkolben, Trompete, EDV-Ausrüstung (WoW...),<br />

Velo, Stereoanlage und Beamer. Sowie einige Bücher und Manuskripte für<br />

die Arbeit.<br />

Abbildung 73.1: 84<br />

203


73 84. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 08.11.09)<br />

Bereits habe ich meinen ersten Umzug innerhalb Tallahassees hinter<br />

mir. Aus dem leidigen Alumni-Village bin ich raus und residiere in einer<br />

2.5-Zi-Wohnung im ”http://www.reserveatheritageoaks.com” Reserve at<br />

Heritage Oaks. Meine Wohnung ist im zweiten Obergeschoss mit Balkon<br />

direkt über das grosse Schwimmbecken mit Jacuzzi und Tennisplatz (siehe<br />

Foto). Auch das Fitnesscenter ist für Bewohner der Community inbegriffen,<br />

aber dort wird man mich wohl nie antreffen. Die Community bietet auch<br />

sonst ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm. So war gestern grillieren<br />

am Pool angesagt.<br />

Ein paar administrative Hürden konnte ich bereits hinter mir lassen,<br />

beispielsweise Fahrprüfung und Führerausweis. Trotzdem fehlt mir das<br />

wichtigste Schriftstück eines jeden in den USA wohnhaften Menschen:<br />

die Sozialversicherungsnummer (SSN). Ohne geht hier einfach nichts. So<br />

fahre ich noch immer mit dem teuren Mietauto herum, da ohne SSN<br />

keine Versicherung abgeschlossen werden kann. Auch die FSU-ID kann<br />

ich erst nach Erhalt der SSN beantragen. (Die Wohnung habe ich nur mit<br />

Zusatzanstrengungen ohne SSN erhalten.)<br />

Das war nun ein ganz untypisch persönlich geprägter <strong>Blog</strong>eintrag. Damit<br />

wollte ich die vielen Fragen beantworten, mit denen ich per E-Mail geradezu<br />

bomardiert werde. Ich möchte in Zukuft wieder regelmässiger schreiben.<br />

Dabei soll der <strong>Blog</strong> aber wieder wie gehabt <strong>von</strong> Politik, Wissenschaft und<br />

Technik handeln.<br />

204


74 85. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

15.11.09)<br />

Grösse ist alles<br />

Hier in den USA ist bekanntlich alles etwas grösser (z.B. Autos, Burgers,<br />

Verpackungsmengen und -Einheiten), wie auch mein CO2-Fussabdruck.<br />

So<br />

• fahre ich täglich mit dem Auto zur Arbeit (15 km pro Weg),<br />

• arbeite in einem stark gekühlten Büro (ich muss einen Pullover<br />

tragen),<br />

• wohne in einer dürftig isolierten und elektrisch gekühlten und geheizten<br />

Wohnung,<br />

• trockne die Kleider im Tumbler,<br />

• ernähre mich <strong>von</strong> Nahrungsmitteln, die durch den gesamten Kontinent<br />

gekarrt werden,<br />

• trage Kleider, die aus China kommen,<br />

• habe eine Badezimmerbeleuchtung, die alleine schon 240 W umsetzt,<br />

Abbildung 74.1: 85<br />

205


74 85. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 15.11.09)<br />

• werfe sämtliche Abfälle ohne Rezyklierung auf die Deponie,<br />

• und habe einen Kühlschrank, in dem ich selber dreimal Platz fände.<br />

Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Nicht umsonst ist die USA führend<br />

im Energiekonsum pro Kopf. Und innerhalb der Vereinigten Staaten<br />

ist Florida mit ”http://www.sciencedaily.com/releases/2007/11/071114163448.htm”<br />

157 Mio Tonnen jährlich die Nummer 2 in Sachen CO2-Emissionen (nach<br />

Texas, vor Indiana).<br />

Als Elektroingenieur interessiere ich mich für die Zusammensetzung des<br />

sogenannten Strommixes. Gemäss ” http://en.wikipedia.org/wiki/Energyin-the-United-States<br />

Electricity-Production” Wikipedia entspricht dieser<br />

für die USA dem gezeigten Kuchendiagramm, zusammengefasst also 19.4<br />

Machen wir doch eine ”http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-<br />

4db4-afd0-277884b93470/showarticle/2e94b686-4e38-4592-a4e1-755cd956d2ef.aspx”<br />

Michmädchenrechnung (lesen! nachdenken! widerlegen!): Die USA sind für<br />

21.44<br />

Anstatt nun den Kopf hängen zu lassen, empfehle ich Euch eine Reise in<br />

die musikalische, ja geradezu audiophile Windows-Vergangenheit der Systemklänge.<br />

Lautsprecher aufdrehen und ”http://www.youtube.com/watch?v=dsU3B0<br />

hier klicken!<br />

PS: Ganz so verschwenderisch sind sie hier nicht. So nutzen sie im<br />

Subway (Sandwich-Restaurant) Energiesparlampen. Und dafür bin ich<br />

sehr dankbar: Als ich mich kürzlich <strong>von</strong> meinem Sitzplatz erhob, stiess<br />

ich mit dem Kopf gegen eine Lampe worauf diese zerbrach. Wäre es eine<br />

normale Glühbirne gewesen, gäbe es jetzt gerösteten <strong>Lukas</strong> ;-)<br />

206


75 86. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi,<br />

18.11.09)<br />

TGV mit Looping<br />

Nun hat sich ”http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,661689,00.html”<br />

Belle de Jour also geoutet. Wie kann man mit einem ”http://belledejouruk.blogspot.com/”<br />

<strong>Blog</strong> nur dermassen bekannt werden? Sex sells, fällt<br />

mir da ein. Die meisten (männlichen) Leser scheinen sich ja hauptsächlich<br />

für schöne Frauen, actionreiche Filme und schnelle Autos zu interessieren.<br />

Aha, Autos, da kann ich auch etwas beitragen.<br />

Kürzlich stand zwischen Käse, Joghurt und Butter, auch ” ”http://automobiles.honda.<br />

1 Honda Jazz 1.4L handgeschaltet” auf meiner Kommissionenliste. Hier<br />

heisst er – etwas langweiliger – Fit, spielt aber trotzdem ganz musikalisch<br />

auf. Es handelt sich zwar noch um das 2009er-Modell, wofür<br />

ich aber etwas Rabatt erhielt. Der Händler meinte, dass es eh keinen<br />

Unterschied zum 2010er-Modell gäbe. Ich verstehe bekanntlich nichts<br />

<strong>von</strong> Autos, trotzdem war für mich sofort klar, dass es dieses Auto für<br />

mich sein muss: Es bietet locker Platz für zwei Piloten inklusive zugehörige<br />

Gleitschirme! Einen Toyota Yaris bin ich auch Probe gefahren,<br />

aber erstens hat der einen etwas billigen Eindruck auf mich hinterlassen<br />

Abbildung 75.1: 86<br />

207


75 86. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 18.11.09)<br />

(”blechig”) und zweitens ist das Koferraumkonzept bei weitem nicht so<br />

ausgereift. Wenn ich die hinteren Sitze nach unten klappe, entsteht eine<br />

komplett ebene Ladefläche, auf der ich Tumbler und Waschmaschine<br />

gleichzeitig transportieren könnte. Wenn ich den Beifahrersitz runterklappe,<br />

haben zusätzlich meine Skis Platz (wobei ich wohl selten Waschmaschine<br />

und Skis gleichzeitig transportieren werde). Der Clou ist aber, dass<br />

man die Sitzkissen der hinteren Bank auch hochklappen kann und so<br />

einen ausgesprochen hohen Laderaum erreicht, beispielsweise für Pflanzen.<br />

Nun sind ja ”http://spectrum.ieee.org/slideshow/green-tech/advancedcars/the-microcar-tradition”<br />

kleine Autos keine Neuerfindung. Trotzdem<br />

sind sie im Land der gewöhnlichen Brüche (Binärbrüche) eine Seltenheit.<br />

Ich muss mir ständig die Frage gefallen lassen, wieso ich mir denn kein<br />

richtiges Auto gekauft hätte. ”Richtig” heisst hier: Fünf-Liter-V8 Pickup<br />

mit Zwillingsreifen...<br />

Warum fährt hier eigentlich niemand Zug? Man stelle sich folgendes<br />

vor: Eine TGV-Linie <strong>von</strong> Washington DC über Baltimore, Philadelphia,<br />

New York nach Boston. Diese Städte sind alle verhältnismässig nahe beieinander<br />

und sehr bevölkerungsreich. Vom Flughafen Newark (New York)<br />

fliegt alleine Continental täglich 17 mal nach Washington DC. Meist mit<br />

einer ”http://de.wikipedia.org/wiki/Embraer-ERJ-145” Embraer RJ145,<br />

also mit 850 potentiellen Fluggäste. Klingt harmlos, nicht wahr? Nun<br />

schauen wir uns aber die Sache mit ”http://www.fly.com” www.fly.com<br />

an, finden wir zwischen beiden Städten, unter Einbezug sämtlicher Fluggesellschaften<br />

und Stadtflughäfen, 152 Non-Stop-Flüge zwischen New York<br />

und Washington DC. Da sind sicherlich einige doppelt aufgrund <strong>von</strong><br />

Code-Share-Aktivitäten. Lassen wir es 100 sein, dann sind es bereits 5000<br />

potentielle Fluggäste. Wahrscheinlich könnte man auch viele Autofahrer für<br />

die Eisenbahn gewinnen, womit sich tatsächlich ein substanzieller Bedarf<br />

ergeben würde. Insbesondere müsste man auch die Teilstrecken mit dazu<br />

zählen.<br />

Gemäss Google-Maps sind es auf der Strasse bloss 364 km. Der TGV<br />

(durch die 25 kV bei 50 Hz etwas besser geeignet als der ICE) würde für<br />

diese Strecke nur wenig länger als eine Stunde brauchen. Von Stadtzentrum<br />

zu Stadtzentrum wäre man mit der Eisenbahn also deutlich schneller als mit<br />

dem Flugzeug, da die Flughäfen teilweise etwas abseits liegen (Newark...)<br />

und man genügend Zeit zum Einchecken und für die Sicherheitskontrollen<br />

rechnen muss. Bis nach Boston sind es dann 705 km, also zweieinhalb<br />

Stunden. Hier wären wohl Flugzeug und Eisenbahn ungefähr gleich schnell.<br />

Und wieso gibt’s das nicht? Sehr einfach, Zug fahren ist hier out.<br />

Dabei wäre es ganz simpel, die Leute dazu zu bewegen. Bekanntlich<br />

fährt jeder (und das gilt ganz besonders für die Amerikaner) gerne<br />

208


”http://www.youtube.com/watch?v=A2BNQnhGKwc” Achterbahn (bereits<br />

Asterix und Obelix). Ich behaupte, ein Looping oder ein paar Parabeln<br />

würden genügen, um die Leute für die Eisenbahn zu gewinnen. Bei einer<br />

Geschwindigkeit <strong>von</strong> 83 m/s (300 km/h) erhält man die notwendige<br />

Zentripetalbeschleunigung <strong>von</strong> 10 m/s 2 bei einem Radius <strong>von</strong> 689 m.<br />

Kleiner geht natürlich auch; die Frage ist, wieviel soll man dem Passagier<br />

zumuten? Mit 3 G als Maximum könnte man den Radius halbieren,<br />

d.h. der Durchmesser würde dann 689 m betragen. Die Fahrt <strong>von</strong> Washington<br />

nach New York würde sich um 26 s verlängern. Ich werde mal<br />

”http://www.intaminworldwide.com/” Intamin anfragen, ob sie sowas bauen<br />

würden. Sicherheitstechnisch könnte man entweder einen Schienenkäfig<br />

mit zusätzlichen Schienen dem Dach entlang führen – oder einfach dafür<br />

sorgen, dass die Minimalgeschwindigkeit <strong>von</strong> 59 m/s (für 10 m/s 2 ) nie<br />

unterschritten respektive rechtzeitig eine Notbremsung eingeleitet wird.<br />

Eines habe ich unter den Tisch gekehrt: Ich gehe da<strong>von</strong> aus, dass der<br />

Zug nicht an Fahrt verliert. Dies setzt voraus, dass der Antrieb den<br />

Zugewinn an potentieller Energie kompensieren kann. Bei einer Masse<br />

<strong>von</strong> 380 t müssen also in diesen 13 s ganze 2.57 GJ zugewonnen werden.<br />

Dies entspricht einer durchschnittlichen Leistung <strong>von</strong> 198 MW. Diese<br />

Energie müsste in den folgenden 13 s auch wieder abgebaut werden. Man<br />

könnte nun zulassen, dass der Zug am obersten Punkt nur noch eine<br />

Geschwindigkeit <strong>von</strong> 59 m/s aufweist. Dies würde den Energiebedarf<br />

allerdings nur unwesentlich auf 1.91 GJ reduzieren, was noch immer jenseits<br />

<strong>von</strong> Gut und Böse liegt. Als einzige Lösung sähe ich die Möglichkeit, den<br />

Durchmesser auf 347 m zu verkleinern, womit man mit der kinetischen<br />

Energie auskäme. Dies würde die Passagiere allerdings mit maximal 5 G<br />

belasten... [ ”http://www.lugra.ch/blog/86.xlsx” Excel-Rechnung]<br />

Vielleicht hätte man mit einem Looping auch die ”http://www.20min.ch/finance/news<br />

Swissmetro retten können. Bei 500 km/h geht das noch viel besser ab.<br />

Und zudem wäre hier sogar ein negativer Looping angebracht!<br />

PS: Mein Container ist in Jacksonville, FL eingetroffen. Nun weiss ich<br />

auch, was ich am meisten vermisse: Einen Stuhl! Auf der Luftmatratze zu<br />

schlafen ist ja kein Problem. Aber darauf zu lesen, E-Mails zu schreiben<br />

und zu essen ist echt unbequem.<br />

209


76 87. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi,<br />

25.11.09)<br />

Energieverteilung im PC<br />

Im Rahmen der Wiederinbetriebnahme meines Computers (ja, der Container<br />

ist endlich angekommen!), überprüfte ich diesen vor dem Einschalten<br />

auf lose Stecker und Wasserleckagen. Glücklicherweise war alles in bestem<br />

Zustand. Allerdings fiel mir einmal mehr das grosse Durcheinander der<br />

Speisungskabel auf. Ich habe mir schon oft Gedanken gemacht, wie man<br />

die Situation verbessern könnte. Hier im <strong>Blog</strong> exklusiv mein Vorschlag.<br />

Die derzeitige Lösung ist gar nicht optimal, unter anderem weil:<br />

• Dicke, steife Kabelbäume mit teilweise -zig Einzelleitern, sind unhandlich<br />

und behindern die Luftzirkulation<br />

• Sechs verschiedene Steckertypen (MB, CPU, GraKa-8, GraKa-6,<br />

Molex, ESATA), alle gross und unhandlich, immer der gerade notwendige<br />

Stecker fehlt<br />

• Zu wenig Leistung pro Kabel, daher z.B. für GraKa zwei Kabel, vier<br />

für das Mainboard (jedenfalls bei mir)<br />

Abbildung 76.1: 87<br />

211


76 87. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 25.11.09)<br />

• Pro Netzteilkanal (auch ”Stromschiene” genannt) zu wenig Leistung,<br />

auch wenn im Total genug Reserven vorhanden wären<br />

• Die Kopplung mit der Netzerde führt zu Stromschleifen und damit<br />

zu Brummen auf den Lautsprechern<br />

...um nur die wichtigesten Gründe genannt zu haben. Was möchten wir<br />

denn? Nur noch zwei Steckertypen mit jeweils nur zwei Kontakten (plus<br />

und minus). Diese sollten zudem verpolungssicher, gegen Herausrutschen<br />

gesichert und standardmässig vom Netzteil zu trennen sein (sog. Kabelmanagement).<br />

Der Überstromschutz soll sich eingangsseitig am Gerät<br />

befinden, das Netzteil soll nur sich selbst schützen (also eine Absicherung<br />

für alle Ausgänge zusammen). Damit entfallen die ”leidigen Stromschienen”.<br />

Es soll genau zwei verschiedene Stecker geben: Einen für hohe Leisung<br />

(über 20 W) und einen für niedrige Leistung (bis 20 W). Damit gehören<br />

Mainboard und GraKa zur ersten Kategorie, Festplatten SSDs, optische<br />

Laufwerke (DVD, BD), Lüfter (falls nicht am Mainboard), Pumpen und<br />

externe Geräte zur zweiten Kategorie.<br />

Um den notwendigen Kabelquerschnitt klein zu halten, würde ich 42 V<br />

für die hohe Leistung und 12 V für die geringe Leistung wählen. Warum<br />

42 V? Es handelt sich hierbei um Kleinspannung, d.h. man kann auf einen<br />

Berühungsschutz verzichten, da hier<strong>von</strong> keine Gefahr eines elektrischen<br />

Schlages ausgeht. Zudem handelt es sich um die geplante Fahrzeugbordspannung,<br />

was eine gute Bauteilverfügbarkeit garantiert. Der geneigte<br />

Leser weiss wahrscheinlich, weshalb diese neue Fahrzeugbordspannung<br />

bis heute nicht eingeführt wurde: Funkenproblematik! Gleichspannung<br />

über der natürlichen Lichtbogenspannung in Luft sind sehr schwierig zu<br />

unterbrechen. Zwischen Kontakten bilden sich (auch bei relativ geringen<br />

zu unterbrechenden Strömen) Lichtbögen, welche die Kontakte innerhalb<br />

kürzester Zeit verschleissen lassen oder sogar, im schlimmsten Fall, einen<br />

stehenden Lichtbogen führt, welcher auch in der Umgebung erheblichen<br />

Schaden (Brand!) ausrichten kann. Dieser Problematik kann man begegnen,<br />

indem man entweder keine mechanischen Kontakte mehr einsetzt<br />

oder aber immer zwei bis drei Kontakte in Serie betreibt. Dies scheint der<br />

Autoindustrie zu teuer gewesen zu sein, deshalb blieb man bei der alten<br />

Bordspannung.<br />

Kann das auch ein Problem im PC sein? Es werden schon seit geraumer<br />

Zeit keine mechanischen Kontakte mehr eingesetzt, daher bestünde<br />

die Problematik bloss beim Ausstecken der Verbindung. Also müssen die<br />

Stecker gegen Herausrutschen gesichert sein und dürfen nur intern verwendet<br />

werden, wo niemand eine Steckverbindung lösen kann. Und der<br />

212


Vorteil? Dreieinhalb mal höhere Spannung heisst dreieinhalb mal niedrigere<br />

Stromstärken (bei gleicher Leistung). Damit kann der Kabelquerschnitt reduziert<br />

werden; sogar in noch grösserem Masse als der Stromrückgang, weil<br />

dünnere Kabel die Abwärme besser abzugeben vermögen. Ich schlage hochflexible,<br />

doppeladrige 2.5 mm 2 -Kabel mit Silikonisolation vor. Man könnte<br />

sogar noch ganz dünne Sense-Leitungen mitführen, um den Spannungsabfall<br />

durch entsprechende Regelung der Ausgangsspannung kompensieren<br />

zu können, aber das halte ich für übertrieben. Es soll ja auch preiswert<br />

bleiben. Silikonisolation und sehr feinadriger Aufbau lassen das Kabel<br />

auch bei 2.5 mm 2 sehr flexibel bleiben. Auf eine Gewebeummantelung<br />

kann verzichtet werden, wenn Zwillingsleitung eingesetzt wird (sogenannt<br />

”ungesleeved”). In Kombination mit vergoldeten 4 mm-Kontaktstiften sind<br />

problemlos 32 A möglich, also 1344 W Maximalleistung. Egal wie die<br />

GraKa-Entwicklung verläuft, das reicht für einige Zeit...! Die Speisung<br />

über PCI-X würde ich übrigens deaktivieren. Und der Wirkungsgrad?<br />

Tatsächlich wäre ein Abwärtssteller auf 1 V GPU-Spannung (Buck Converter)<br />

ineffizient, da der schaltende MOSFET und die Diode sowohl für<br />

den Maximalstrom (also aktuell bei 2-GPU-Karten ca. 300 A am Ausgang)<br />

als auch für die Maximalspannung (also 42 V am Eingang) optimiert sein<br />

müsste. Daher bietet sich eine transformatorische Lösung an.<br />

Für die kleine Leistung würde ich 12 V vorschlagen. Mit Abwärtsstellern<br />

lässt sich problemlos jede Spannung erzeugen, ohne dass der Wirkungsgrad<br />

allzu sehr in den Keller rutscht (und zudem weniger Bedeutung hat).<br />

Hierbei reichen 0.5 mm 2 -Kabel mit 1 mm-Kontaktstiften. Sowas lässt sich<br />

sehr kompakt bauen. Zudem würde es sich empfehlen, diese Spannung auch<br />

externen Verbrauchern zur Verfügung zu stellen. In diesem Fall müsste<br />

diese Leitung aber einzeln gegen Überstrom abgesichert werden. Dies<br />

liesse sich in der Buchse bewerkstelligen, was die Austauschbarkeit der<br />

Netzteilausgängen garantiert.<br />

12V-GND und 42V-GND sind miteinander zu verbinden, doch gegenüber<br />

dem Schutzleiter (Erde, Gehäuse) hochohmig zu halten, bspw. 1 kOhm:<br />

Dies ist sogenanntes High-Resistance-Grounding, was den Vorteil bietet, bei<br />

einem Einzelleiter-zu-Gehäuse-Kurzschluss (Single-Line-to-Earth-Faults)<br />

weiter den Betrieb aufrecht erhalten zu können, gleichzeitig aber die<br />

Spannung GND-Erde auf maximal 42V begrenzt (Normalfall 0V). Neben<br />

der gesteigerten Zuverlässigkeit ergibt sich auch ein erhöhter Störabstand<br />

für Audioanwendungen. Für einen Industrie-PC liessen sich problemlos<br />

MOX-Überspannungsableiter für komplette Industrietauglichkeit einbauen.<br />

Nun gut, wie steht es aber mit der Sicherheit? Die Ströme sind geringer<br />

als heute (auch ohne die Aufteilung auf Kanäle), weshalb da<strong>von</strong> also keine<br />

spezielle Gefahr ausgehen sollte. Die Spannungen sind grundsätzlich auch<br />

213


76 87. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 25.11.09)<br />

nicht gefährlich, ausser eben der Lichtbogenproblematik. Sollte nun wirklich<br />

ein Kontakt lose sein, könnte der stehende Lichtbogen den ganzen PC<br />

abfackeln. Die Chance erachte ich als sehr gering, trotzdem auch hierzu<br />

eine Lösung: Lichtbögen emittieren in einem sehr grossen Spektralbereich<br />

EM-Strahlung. Insbesondere die UV-Strahlung ist im PC-Gehäuse<br />

einmalig (ausser bei Einsatz <strong>von</strong> FL-Röhren, doch diese werden sowieso<br />

<strong>von</strong> LEDs verdrängt) und lässt sich äusserst einfach erkennen: Ein Photoionisationssensor<br />

reagiert sehr selektiv und ausgesprochen sensitiv auf<br />

UV-Strahlung, kostet dabei praktisch nichts. Dieser könnte irgendwo im<br />

Gehäuse untergebraucht werden, am besten gleich im Netzteil. Durch die<br />

Lüftungsschlitze lässt sich sofort jegliche Lichtbogenaktivität feststellen.<br />

Ich erinnere mich an einen Laborversuch, bei dem jemand in etwa 20<br />

m Abstand ein Steichholz angezündet hat... Damit wären also auch die<br />

Sicherheitsbedenken vom Tisch.<br />

Ich fasse zusammen. Hohe Leisung:<br />

• 42 V DC, maximal 32 A<br />

• 2.5mm 2 -Kabel, hochflexibel, doppeladrig, ungesleeved, feinadrig,<br />

Silikonisolation; vergoldete 4 mm-Konstaktstifte<br />

• Geeignet für Mainboard und Grafikkarten<br />

• Verbindungen nicht lösbar im Betrieb<br />

• Speisung über PCI-X für Hochleistungsverbraucher deaktiviert<br />

Und für die nierdige Leistung:<br />

• 12 V DC, maximal 1.67 A<br />

• 0.5mm 2 -Kabel, doppeladrig; vergoldete 1 mm-Konstaktstifte<br />

• Geeignet für Festplatten, SSDs, optische Laufwerke, Lüfter, Pumpen<br />

• Verbindungen lösbar im Betrieb; auch externe Anschlüsse<br />

Gäbe es eine Alternative? Ja, aber Ihr möchtet sie nicht hören... Höherfrequente<br />

Wechselspannung wäre eigentlich ideal, z.B. zwischen 1 und<br />

5 kHz. Da löschen Lichtbögen, sehr kompakte Trafos könnten direkt betrieben<br />

werden. Allerdings würde der PC die ganze Zeit vor sich hin<br />

fiepen...<br />

Zur Erholung nach diesem theoretischen Artikel empfehle ich ”http://spectrum.ieee.o<br />

software/automaton/flutist-and-saxophonist-robots-partner-for-a-classicalduet”<br />

ein etwas anderes Konzert. Oder den schönsten ”http://dict.leo.org/forum/viewG<br />

214


idForum=9 lp=ende lang=de” LEO-Thread (ich bin bei der Übersetzung<br />

<strong>von</strong> Gleitschirmfliegen darauf gestossen!).<br />

215


77 88. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 04.12.09)<br />

Marshmallows für Dummies<br />

Nein, ich äussere mich nicht zur Minarett-Initiative. Auch wenn das<br />

vielleicht in der New York Times medienwirksam aufgegriffen wurde<br />

”http://www.nytimes.com/reuters/2009/11/29/world/news-us-swiss-minarets.html”<br />

[1] ”http://thelede.blogs.nytimes.com/2009/11/30/europe-reacts-to-theswiss-minaret-ban/”<br />

[2] ”http://www.nytimes.com/2009/12/01/world/europe/01ihtswiss.html”<br />

[3] ”http://www.nytimes.com/2009/12/02/opinion/02iht-edcordone.html”<br />

[4], so ist es hier trotzdem nicht wirklich Thema. Die Wahrnehmung der<br />

Schweiz entspricht hier dem Schlaraffenland-Bild. Ich wurde schon gefragt,<br />

woher ich komme, um danach zu erwidern: ”Wieso bist Du hierher gekommen,<br />

in Deiner Heimat ist es doch viel schöner.” Stattdessen möchte ich<br />

mal wieder ein Rezept in diesem <strong>Blog</strong> vorstellen.<br />

Was mag der Amerikaner besonders gerne? Richtig, ”http://www.jonco48.com/blog/m<br />

20bra.jpg” Marshmallows. Ob grilliert, im Kakao oder gar im Salat, diese<br />

Schaumgummi-Zuckerspeise ist bei Klein und Gross beliebt. Kann man<br />

sowas selber machen? Ja freilich, doch der Aufwand ist normalerweise<br />

relativ hoch. Daher habe ich ein eigenes Rezept ausgetüftelt, welches an<br />

Einfachheit gar nicht mehr übertroffen werden kann: Hier ist es, exklusiv,<br />

das Zweikomponenten-Marshmallow-Rezept.<br />

Abbildung 77.1: 88<br />

217


77 88. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 04.12.09)<br />

Die beiden Edukte: Eine Hand voll Gummibären (alternativ Goggifröschli)<br />

und eine grosszügige Menge Backpulver (für den Möchtegernchemiker:<br />

Natriumhydrogencarbonat NaHCO3, mit Säuerungsmittel Dinatriumdihydrogendiphosphat<br />

Na2H2P2O7). Und etwas Wasser (braucht nicht destilliert<br />

zu sein) sowie Puderzucker.<br />

Gummibären in einem grossen Topf (ich musste notfallmässig umschütten,<br />

weil die Pfanne zu klein wurde) zusammen mit etwas Wasser aufkochen.<br />

So lange eindampfen lassen, bis sich ein hochviskoses, homogenes Fluid<br />

ergibt. Backpulver rasch zugeben und rühren. Augenblicklich vergrössert<br />

sich das Volumen auf das Zehnfache. Topf vom Feuer nehmen und mit<br />

Suppenlöffel kleine Häufchen auf einem Backblech machen und kaltstellen<br />

(Kühlschrank). Backtrennfolie ist kein überflüssiger Luxus!<br />

Das Postprozessing: Die Häufchen sind noch nicht in Endform und zudem<br />

klebrig. In Puderzucker gerollt sehen sie dann fast wie gekaufte Marshmallows<br />

aus. Bon Appétit! (Hier ein ”http://www.lugra.ch/blog/marshmallowsfuerdummie<br />

bebilderter Bericht.)<br />

Und wenn wir gleich beim Kochen sind, gleich eine technische Frage an<br />

physikalische Köche oder Gourmet-Physiker: Sämtliche Haushaltgeräte<br />

kann ich hier in den USA mit 60 Hz betreiben, mit einer einzigen Ausnahme,<br />

die Mikrowelle. Dabei ist die Primärfunktion kein Problem. Die Heizung<br />

für die Kathode des Magnetrons schert sich nicht um die Netzfrequenz<br />

und die Anodenspannung wird ja erst gleichgerichtet. Eigentlich wird die<br />

Kathode negativ bespannt und die Anode liegt auf Erdpotential, aber<br />

das soll hier unter den Tisch gewischt werden. Auch die Lampe und der<br />

Drehteller funktionieren. Möglicherweise läuft die Zeitschaltung etwas zu<br />

schnell, aber das ist kein wirkliches Problem. Nein, was nicht läuft, ist der<br />

Lüfter. Anstatt mit konstanter Drehzahl seine Arbeit zu verrichten, ist<br />

eine Modulation <strong>von</strong> ca. 0.1 Hz überlagert, d.h. das Geräusch schwillt an<br />

und ab. Die Belüftungswirkung ist damit stark reduziert. Und diese ist<br />

ziemlich wichtig, da der Wirkungsgrad des Magnetrons nicht so besonders<br />

hoch ist.<br />

Aufgrund der Beschränkung auf eine Phase, kommen nur wenige Motortypen<br />

in Frage. Die Erzeugung eines Drehfeldes über Leistungselektronik<br />

kann man aus Kostengründen ausschliessen. Auch der Einsatz eines DC-<br />

Motors mit vorgeschaltetem Gleichrichter ist unwahrscheinlich. Es bleiben<br />

Spaltpolmotor und Kondensatormotor (Käfigläufer-Asynchronmotor mit<br />

Phasenschieberkondensator). Beim Spaltpolmotor erwarte ich einen veränderten<br />

Schlupf und allenfalls auch eine abweichende Drehzahl, aber laufen<br />

müsste er schon. Beim Kondensatormotor könnte ich mir noch am ehesten<br />

das oben beschriebene Verhalten vorstellen. Vielleicht sollte ich den Wert<br />

der Kapazität um 17<br />

218


78 89. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

06.12.09)<br />

Akro statt St. Nikolaus<br />

Gestern zwischen 12 und 13 Uhr EST ist der Zähler auf der Startseite<br />

meiner Homepage auf 30 000 Besuche gesprungen. Dieser zählt seit dem<br />

22. Dezember 2002, also seit Version 3.0 meiner Webseite, fortlaufend die<br />

Klicks auf index.php. Dies widerspiegelt keinesfalls die Nutzung meiner<br />

Seite, welche gemäss Online-Statistik beim Hoster immerhin 1 684 104<br />

Klicks (und 44.15 GB) alleine im 2009 aufweist. Dabei ist das Jahr noch<br />

nicht einmal zu Ende. Zur Zeit sind es pro Tag durchschnittlich knapp<br />

5000 Klicks oder 130 MB. Daraus kann einzig geschlossen werden, dass<br />

lediglich 1<br />


78 89. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 06.12.09)<br />

USDzahl =


79 90. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi,<br />

09.12.09)<br />

I survived a Tornado<br />

Leute, habt Ihr über meine Kapriolen über dem Luganersee gestaunt? Nun,<br />

das war nichts im Vergleich zu heute: Ich fuhr durch ”http://kamala.cod.edu/svr/”<br />

einen Tornado und habe überlebt. Doch alles der Reihe nach.<br />

Schon gestern in Atlanta und auf dem Heimweg war das Wetter irgendwie<br />

komisch. Heute früh war es extrem feucht und warm, was mir ebenfall<br />

spanisch vorkam. Unter leichtem, warmem Regenschauer kam ich ins Büro<br />

und vergass die Wettergeschichte – ich habe ja kein Fenster <strong>von</strong> meinem<br />

Cubicle nach draussen. Über Mittag wollte ich die Waschmaschine – eine<br />

”http://www.lge.com/us/appliances/washers/LG-WM2016CW.jsp” LG<br />

WM2016CW <strong>von</strong> der ”http://tallahassee.craigslist.org/” Craigslist – im<br />

Norden Tallahassees abholen. Ich liess mir empfehlen, dass die Route über<br />

die Old Bainbridge Road am gescheitesten wäre und machte mich auf<br />

den Weg. Es regnete ziemlich heftig und die Intensität nahm laufend zu.<br />

Das plärrende Radio schalte ich aus, um mich konzentrieren zu können<br />

– was für ein Kapitalfehler. Die Scheibenwischer vorne und hinten auf<br />

Maximum, die Geschwindigkeit halbiert, doch das Vorwärtskommen wird<br />

Abbildung 79.1: 90<br />

221


79 90. <strong>Blog</strong>eintrag (Mi, 09.12.09)<br />

immer schwieriger, die Sicht immer schlechter (neben Wasser auch viel<br />

grünes Laub), die Strasse immer überspülter. Selbstverständlich verpasste<br />

ich die Interstate (I-10) und landete im Gadsden County. Nach einem<br />

U-Turn wieder zurück schaffte ich es gerade noch zum Publix. Wo sind<br />

eigentlich all die Leute und die Autos?! Wieso ist es so dunkel? Doch auf<br />

der Monroe Street ist der ganze Spuk innerhalb <strong>von</strong> etwa dreikommafünf<br />

Millisekunden vorbei; kein einziger Regentropfen, kein Windstoss, alles<br />

mucksmäuschenstill.<br />

Danach fuhr ich (über Umwege) zur eigentlichen Destination. Dort erwartet<br />

mich ein freundlicher Herr, der mir erklärte, ”http://kamala.cod.edu/offs/KTAE/09<br />

dass gerade ein Tornado auf Höhe Publix die Old Bainbridge Road passiert<br />

habe. Gut dass ich das nicht gewusst habe... Nun brauche ich ein T-Shirt<br />

mit ”I survived a Tornado”.<br />

Danach das übliche Prozedere: Was, in dieses kleine Auto eine Waschmaschine?!?<br />

Passt niemals! Sitze umklappen, ungläubiges Staunen, Maschine<br />

rein. Hätte ich die Maschine bereits während des Tornados drin gehabt, hätte<br />

mein Auto wohl weniger geschaukelt... A propos schwere Maschine: Wieso<br />

lassen sich die ”http://www.muswell-hill.com/foxandco/pages/wmfaq.htm”<br />

Betongewichte für den Transport nicht entfernen? Noch eleganter wäre ein<br />

Wassertank, der sich bei Gebrauch automatisch füllt und für den Transport<br />

leerpumpen lässt. Die Masse ist notwendig, damit sich die Maschine<br />

während des Schleuderns nicht selbständig macht.<br />

Zum Thema Waschmaschine liesse sich viel erzählen. In Amerika ist die<br />

Entwicklung ungefähr auf dem Stand <strong>von</strong> vor dem Krieg stehen geblieben:<br />

Vertikale Trommel, keine eingebaute Heizung, drei Knöpfe, angeschrieben<br />

mit HOT, WARM und COOL. In Wirklichkeit LAU, KALT, EISIG. Das<br />

warme Wasser im Haushalt hat knapp 50 ◦ C, so dass es beim Waschen<br />

zu Beginn noch etwa 35 ◦ C hat (kalte Maschine, kalte Kleider) und im<br />

Laufe des Waschganges weiter abkühlt. OK, im Sommer würde es wohl<br />

aufgewärmt... So die Wirkung: Nach einem Waschgang ist die Wäsche<br />

feucht, aber keinesfalls sauber. Zudem haben die Maschinen hier in der<br />

Wohnsiedlung nur Kaltwasser. Wenn man auf HOT drückt, kommt kein<br />

Wasser. Drückt man auf WARM, hört man ein Rinnsal. Erst bei COOL<br />

füllt sich die Maschine laut hörbar. Und sie füllt sich wirklich bis ziemlich<br />

oben, egal wieviel Kleider man reingetan hat oder wie schmutzig das<br />

Wasser wird. Der einzige Sonsor im System ist der Mikroschalter zur<br />

Überwachung, ob der Deckel geöffnet wurde.<br />

Nun habe ich also eine richtige Maschine, die gemäss Auskunft seitens LG<br />

einen Heizstab eingebaut hat. Wollte sie gerade ausprobieren, doch ich habe<br />

nur normales Waschmittel (saumässig aggressiv). Für diese Maschine sollte<br />

aber nur HE (High Efficiency) Waschmittel verwendet werden, was wohl<br />

222


ungefähr unserem europäischen Waschmittel entspricht (schonender). Für<br />

die Maschine bezahlte ich 300 Dollar. Zum Vergleich: Im HH-Gregg kostet<br />

das ”http://www.lge.com/us/appliances/washers/LG-WM2101HW.jsp”<br />

nächst teurere Modell (mit Sanitary Cycle, also [knapp] Kochwäsche)<br />

wegen Weihnachtsaktion statt 799.– nur 599.–<br />

Und das Beste: Wenn ich schon ”http://iusedtohavehair.files.wordpress.com/2009/02/<br />

1224904-cubicle-man.jpg” kein Fenster am Arbeitsplatz habe, so hat wenigstens<br />

meine Waschmaschine ein Fenster!<br />

223


80 91. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

20.12.09)<br />

Strahlung versus Impuls<br />

Sowas Doofes! Während einer WoW-Session mit viel Rennen respektive<br />

Reiten (linke plus rechte Maustaste gleichzeitig) hat plötzlich die USB-<br />

Schnittstelle auf dem Mainboard den Geist aufgegeben. Alle acht Buchsen<br />

on-board als auch die zwei Buchsen im Gehäuse waren tot, wobei die Speisung<br />

allerdings noch vorhanden war. Der ”http://www.intel.com/assets/pdf/specupdate<br />

ICH10-Chip (sog. ”Southbridge”) scheint einen Streifschuss erlitten zu<br />

haben. Dieses Mainboard ist wirklich alles andere als ausgereift, was mich<br />

für ein Intel-Produkt eigentlich verwundert. Ich musste mich ja schon<br />

über dieses Mainboard ärgern, als ich feststellen musste, dass kein 64<br />

Bit-Audiotreiber erhältlich ist und ich deshalb eine extra Soundkarte<br />

einbauen musste. Aber zurück zum ICH10. Einen Komplettaustausch<br />

des Mainboards wollte ich verhindern, weil der Aufwand insbesondere<br />

durch die WaKü sehr hoch gewesen wäre. So blieb mir nichts anderes<br />

übrig als eine PCI-(X)-Karte mit fünf USB-Schnittstellen einzubauen. Nun<br />

kann ich nur hoffen, dass nicht bald auch die SATA-Schnittstelle, welche<br />

auch im ICH10 realisiert ist, aussteigt. Denn mir gehen bald die freien<br />

PCI-(X)-Schnittstellen aus.<br />

Abbildung 80.1: 91<br />

225


80 91. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 20.12.09)<br />

Aber zu einem anderen Thema: Ich mag Fermi-Probleme. Zum Beispiel<br />

jenes zum ”http://www.tu-braunschweig.de/Medien-DB/ifdn-physik/aluminiumautos.p<br />

Aluminiumauto. Diese Abschätzungsrechnungen sind zwar immer ein bisschen<br />

falsch, doch eben richtig genug, um interessant zu sein. Jedenfalls für<br />

mich. Ein ”http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2009/12/15/geminiwar-preiswert/”<br />

Kommentar <strong>von</strong> tp1024 in Bernds <strong>Blog</strong> hat mich dazu<br />

veranlasst, abzuschätzen, wie viel Energie beim Wiedereintritt einer Raumkapsel<br />

in Form <strong>von</strong> Strahlung und wie viel in Form <strong>von</strong> Impuls (Verwirbelung,<br />

Turbulenz, Kompression) an die dünne Atmosphäre abgegeben wird.<br />

Die Summe ist sehr einfach zu berechnen; sie entspricht der kinetischen<br />

Energie der Raumkapsel (die potentielle Energie vernachlässigen wir – oder<br />

behaupten, dass sie erst mit dem Fallschirm abgebaut wird). Nehmen wir<br />

eine Raumkapsel <strong>von</strong> 2000 kg Landemasse (entspricht ungefähr Gemini)<br />

und eine Orbitalgeschwindigkeit <strong>von</strong> 7 km/s an, erreichen wir 49 GJ, die<br />

abgebaut werden müssen. Soll dies innerhalb <strong>von</strong> 5 min geschehen, beträgt<br />

die mittlere Leistung 163 MW. Wir nehmen einen strahlungsgekühlten<br />

Hitzeschild an; also nicht vom Typ ”ablativ”, bei dem Material sublimiert.<br />

Die Oberflächentemperatur betrage uniform und konstant 1500 K, was natürlich<br />

eine grobe Vereinfachung ist. Aber das Temperaturprofil (räumlich<br />

und zeitlich) weist voraussichtlich eine dermassen hohe Komplexität auf,<br />

dass wir diese Vereinfachung einführen sollten. Die Oberfläche betrage 5<br />

m 2 (ca. 2.5 m Durchmesser, ist aber nicht flach), was wiederum ungefähr<br />

der Gemini-Kapsel entspricht. Der Emissionsgrad wird als epsilon; =<br />

0.9 angenommen. Die abgegebene Strahlungsleistung ergibt sich gemäss<br />

Stefan-Boltzmann-Gesetz zu<br />

P = epsilon; sdot; sigma; sdot; A sdot; T 4 = 1.29 MW<br />

Das Ergebnis fällt extrem deutlich aus: Es wird ungefähr 100 mal mehr<br />

Leistung über Impuls als über Strahlung abgegeben. Und nun zur Crux:<br />

Wie gesagt sind solche Rechnungen alle ein bisschen falsch. Hier liegt der<br />

grösste Fehler vermutlich darin, dass Konvektion stattfindet (die Wärmeleitung<br />

kann man bei der dünnen Atmosphäre vernachlässigen). Und<br />

wie stark ist die Wärmeabführende Wirkung einer Hyperschallströmung?<br />

Da muss ich passen, würde aber gerne ein eine kurze CFX-Rechnung<br />

anwerfen... Vielleicht finde ich über die Festtage Zeit dazu. Eine weitere<br />

Fehlerquelle besteht in der Vernachlässigung <strong>von</strong> Dissoziation und Ionisation<br />

der Luft, welche ebenfalls einen Teil der kinetischen Energie der<br />

Raumkapsel für sich beanspruchen.<br />

Weltpolitisch ist letzte Woche ja ganz schön viel los gewesen. Ich verzichte<br />

auf eine Analyse, doch die Schlagzeilen waren einfach ein Genuss. Wie titelte<br />

Spiegel Online so schön? ”http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,668037,0<br />

”Verhandlungs-Showdown: Gipfel-Minimalisten feilen am Klimakompro-<br />

226


miss” Gefällt mir sprachlich sehr gut. ”Gipfel-Minimalisten”, wow, das<br />

ist gut. Und dann der ”Klimakompromiss”! Welcher Ausdruck wird wohl<br />

Unwort des Jahres? Bei all dieser ”notorischen Klimazentriertheit” der<br />

Medien ist eine baselspezifische Nachricht bis zu mir durchgedrungen –<br />

die ”http://www.20min.ch/news/basel/story/29678176” Häring-Anklage<br />

betreffend Erdbebenerzeugung kehre ich unter den Tisch – nämlich die neu<br />

aufgerollte Turmproblematik ( ”http://bazonline.ch/basel/stadt/Rocheplant-175MeterBueroturm/story/30577095”<br />

BaZ, ”http://www.tagesanzeiger.ch/kultur<br />

baut-hoechstes-Gebaeude-der-Schweiz/story/24274772” Tagi, man beachte<br />

die unterschiedlichen Schlagzeilen!): Die Roche möchte in den Standort<br />

Basel investieren und braucht dazu einen Turm, der mindestens so<br />

”http://de.wikipedia.org/wiki/Liste-der-h<br />

Andere Dinge wie der ”http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Irrer-<br />

ZahnstocherWettlauf-auf-Youtube/story/22016955” Zahnstocher-Wettbewerb<br />

oder das Rating bezüglich des ”http://news.yahoo.com/s/livescience/20091217/sclivescience/happieststatesrevealedbynewresearch”<br />

glücklichsten US-Staates<br />

gehen da komplett unter. Zumindest gibt es hier in Florida keine solchen<br />

Kältewellen wie sie grosse Teile der USA und auch Europa (La Brévine<br />

-34.2 ◦ C) erfasst hat. Da scheint die Klimadebatte etwas an Argumenten<br />

zu verlieren...<br />

Und zum Schluss noch dies: ”http://www.youtube.com/watch?v=cRdxXPV9GNQ”<br />

”Ladies and Gentlemen, you are not in Kansas anymore. You are on<br />

Pandora!” Für alle, die ”http://www.imdb.com/title/tt0499549/” ”Avatar”<br />

noch nicht gekuckt haben: Unbedingt in 3D anschauen, insbesondere<br />

ein Must für (Gleitschirm-/Delta-) Pilotinnen und Piloten. Die<br />

Geschichte mag ja ein wenig verkorkst sein, doch die Bilder sind absolut<br />

spektakulär und knallbunt (Drogentrip?). Seit diesem Film verstehe<br />

ich auch, weshalb die Unterhaltungsindustrie auf 3D setzt. Und ich<br />

wohl


81 92. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

27.12.09)<br />

Wie repariert man Lautsprecher nicht?<br />

Bin gerade intensiv mit einem Buchprojekt beschäftigt, deshalb gibt es<br />

heute nur einen kurzen <strong>Blog</strong>-Eintrag. Nein, es handelt sich nicht um<br />

mein eigenes Büchlein (ISBN 978-3-86955-130-2) – da warte ich noch auf<br />

grünes Licht aus Zürich – sondern um die Korrekturlesung der zweiten<br />

Auflage eines ”http://www.raumfahrtbuecher.de/gemini-programm.shtml”<br />

exzellenten Büchleins zum Gemini-Programm.<br />

Das heutige Thema: Wie repariert man Lautsprecher


81 92. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 27.12.09)<br />

230<br />

Abbildung 81.1: 92


Chassis keine Polkernbohrung vorhanden ist. Die Spule ist einlagig aus<br />

lackisoliertem Kupfer-Runddraht.<br />

Nun begann die Sisyphosarbeit: Mit Hilfe einer Vielzahl sämtlich ungeeigneter<br />

Instrumente versuchte ich den Schwingspulenträger zu richten.<br />

Bald passte er wieder über den Polkern, schabte aber immer etwas daran.<br />

Irgendwann erschien mir das Schaben leichtgängig genug und es ging weiter<br />

zum nächsten Schritt: Dem Zusammensetzen. Anschrauben war keine<br />

Option, also feilte ich die herausgebrochenen Teile noch etwas zurecht<br />

und klebte das Magnetsystem per Metall-Kontaktkleber (Forbo) an. Während<br />

des Abbindens des Klebers justierte ich auf minimalen mechanischen<br />

Widerstand bei Membranauslenkung per Hand.<br />

Nach vollständiger Aushärtung schraubte ich alles fix zusammen und<br />

nahm die Box wieder am Computer in Betrieb. Uäääähhh, Klirrfaktor 250<br />

Was soll ich tun? Ich hänge sehr an diesen Lautsprechern – nicht nur<br />

des Klanges wegen, sondern auch die gefällige Optik in passendem Silberlack.<br />

Nun schreibe ich mal ”http://www.canton.de” Canton an, vielleicht<br />

können sie mir ein Ersatzchassis zusenden. Oder mir die Thiele-<br />

Small-Parameter des eingesetzten Chassis mitteilen, damit ich ein möglichst<br />

ähnliches Produkt finden kann. Fazit: Die Reparatur dynamischer<br />

Konus-Lautsprecherchassis ist mit ”normalem” Werkzeug nicht zu schaffen.<br />

”http://www.comicguide.de/php/bild-large.php?id=68283 c=D” Dem<br />

Ingeniör ist manchmal doch etwas zu schwör.<br />

231


82 93. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 01.01.10)<br />

Frosty und ParaRobot<br />

Die Weihnachtszeit ist vorbei, die Deko überall weg und im Radio spielt<br />

wieder normale Musik. Das mit dem Radio ist hier wirklich sehr ausgeprägt.<br />

Bis zum vierten Advent war es noch erträglich, aber danach kam nichts anderes<br />

mehr als Weihnachtslieder. Oder dann die Hitparade der Weihnachtslieder.<br />

Wisst Ihr, welche Amerikanischen Lieder ganz oben stehen? Da wäre<br />

also ”http://www.the-north-pole.com/carols/frosty.html” Frosty the Snowman<br />

und selbstverständlich ”http://www.the-north-pole.com/carols/herecomes.html”<br />

Here Comes Santa Claus. Diese beiden kann ich überhaupt nicht mehr<br />

höhren. Dann eine uns sehr bekannte und nicht minder penetrante Melodie<br />

bietet ”http://www.the-north-pole.com/carols/rudolph.html” Rudolph<br />

The Red-Nosed Reindeer. Ein vor allem bei Kindern extrem beliebter Song<br />

ist ”http://www.the-north-pole.com/carols/12days.html” Twelve Days Of<br />

Christmas, vor allem wegen des fünften Tages (den Ringen). Da können<br />

sie dann so richtig die S** rauslassen :-)<br />

Was gäbe es Schöneres für einen Forscher, als ein frei wählbares Forschungsthema?<br />

Was würde ich erforschen? Nun, da hätte ich gerade eine<br />

Idee. Ich weiss nicht, wer alles regelmässig ”http://www.chickenstyle.ch/”<br />

Judith Zweifels Homepage besucht. Ich finde extrem eindrücklich, wie sie<br />

Abbildung 82.1: 93<br />

233


82 93. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 01.01.10)<br />

sich langsam an das grosse Ziel – ”http://www.youtube.com/watch?v=miudHZPAn7U<br />

feature=related” Infinity Tumbling – herantastet. In ihren eigenen Worten<br />

”mädchenhaft” (wahrscheinlich daher auch die lustige URL), würde ich das<br />

eher professionell nennen. Mag natürlich sein, dass ”http://www.chrigelmaurer.ch/”<br />

Chrigel Maurer dieses Projekt etwas draufgängerischer angegangen ist.<br />

Wieviele Tausend Rhythmic SATs Judith wohl schon geflogen ist? Nun<br />

eben zum Forschungsthema: Ich würde gerne einen ”Infinity Tumbling”fliegenden<br />

Roboter bauen. Sorry für die schlechte Skizze, ich habe in der<br />

Oberstufe Musik statt Zeichnen belegt. Nun, dieser ParaRobot bestünde<br />

aus<br />

• 2 Linearmotoren für die Bremsen (blau in der Skizze)<br />

• 1 Linearmotor für die beiden Beschleunigerleinen (eigentlich könnte<br />

man doch auch asymmetrisch beschleunigen... aber lassen wir das)<br />

• Optional könnte man noch über einen Notschirm mit zugehörigem<br />

Linearmotor nachdenken... Aber nicht im See landen, das mag die<br />

Elektronik nicht!<br />

• 1 Motorisch betriebenen Pendel als verschiebbares Gewicht (rot)<br />

• 3 Kraftsensoren (oder Stromrückkopplung), zugehörig zu jedem<br />

Linearmotor<br />

• 1 Kamera, welche in die Kalotte schaut – die Kalotte sollte mit<br />

Fadenkreuzen übersät sein, damit die Bildbearbeitung vereinfacht<br />

wird<br />

• Zusätzlich Beschleunigungssensoren, Luftdrucksensor (Vario), Staudrucksensor<br />

(Tacho), GPS (Position) und natürlich ein schneller<br />

Computer und die Stromversorgung (Blei-Akku im Pendel)<br />

• 2 Karabiner für die Gleitschirmbefestigung, 2 Befestigungsschlaufen<br />

für die beiden Bremsen und 1 Befestigungsschlaufe für die Beschleunigerleinen.<br />

Wahrscheinlich sind eher zuviele Sensoren vorhanden, die bloss zu einer<br />

unerwünschten Redundanz führen. Beispielsweise bin ich nicht sicher, ob<br />

die Kamera notwendig ist. Ich kenne mich ja mit Tumblings nicht aus, aber<br />

zumindest bei ”http://www.paragliding-davos.ch/akro.figuren.rhythmicsat.htm”<br />

SATs denke ich, dass sie sich nach Gefühl (sprich: 3D-Beschleuningungssensor,<br />

Zugkräfte der Bremsleinen) fliegen lassen. Das ginge so: Gewicht auf die<br />

234


Innenseite verlagern und innere Bremse mittelstark (bestimmte Position)<br />

ziehen. Warten, bis die Radialkomponente einen bestimmten Wert<br />

erreicht. Sobald nun eine Beschleunigungskomponente nach vorne einsetzt<br />

(”abkippen” – kann man das so erkennen?!), wird relativ stark nachgezogen<br />

(bestimmte Kraft). Und rein geht’s in den SAT! Danach könnte per<br />

Gewichtsverlagerung (Pendel) aufgeschaukelt werden, wobei das GPS die<br />

Frequenz bestimmt. Oder die innere Bremse wird ganz durchgezogen, bis<br />

zu einem Helikopter ( ”http://www.youtube.com/watch?v=bbtjoS1Cqto”<br />

SAT to Helico).<br />

Ob das wohl funktionieren würde? Sicherlich wäre die tatkräftige Unterstützung<br />

eines Akro-Profis wünschenswert. Ein Gleitschirmproduzent<br />

könnte vielleicht Sponsor sein ( ”http://www.advance.ch/” Advance?<br />

”http://www.paratech.ch/” Paratech?). Grund: Die Gleitschirme halten<br />

das nicht lange durch, was ganz schön ins Geld gehen kann. Ein Helikopterflugunternehmen<br />

wäre auch praktisch als Sponsor: So käme man an<br />

günstige Heli-Starts. ”http://www.heligotthard.ch” Heli-Gotthard?<br />

Zum Thema Technik: Wenn Ihr wissen möchtet, wie man hier in Amerika<br />

Milchzähne zieht und gleichzeitig die faule Katze dazu bringt, sich mal ein<br />

bisschen zu bewegen, dann ”http://video.yahoo.com/network/100284668?v=6546571<br />

l=3774749” kuckst Du hier.<br />

Ach ja, bevor ich es vergesse: Ich wünsche allen ein erfolgreiches 2010!<br />

235


83 94. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

09.01.10)<br />

Es tut sich was in Orlando<br />

Diese Woche erhielt ich die sehnlichst erwartete DVD mit Harry Potter und<br />

dem Halbblutprinzen aus Deutschland. Wieso aus Deutschland? Nun, ich<br />

war mir zuerst nicht sicher, ob meine umgebaute X-Box auch Ländercode-<br />

1-DVDs abspielen kann. Sie kann. Aber das wusste ich damals, als ich die<br />

Bestellung aufgab, noch nicht.<br />

Joanne K. Rowlings Bücher zum berühmtesten Zauberer aller Zeiten<br />

faszinieren mich schon lange. Doch neben den Büchern vermögen auch<br />

die Filme die Atmosphäre super umzusetzen. Dass sie dann auch die Geschichten<br />

komplett erzählen, darf man angesichts der über tausend Seiten<br />

starken Bücher kaum erwarten. David Yates, der bereits beim Phönixorden<br />

(und zur Zeit bei den Heiligtümern) Regie führte, hat auf meines Erachtens<br />

brilliante Weise das Buch umgesetzt. Unter anderem durch konsequentes<br />

Weglassen, zum Beispiel das Gespräch zwischen dem Premierminister<br />

der Muggel und den Zaubereiministern. Oder die Beerdigung <strong>von</strong> Dumbledore<br />

sowie die Trennung <strong>von</strong> Harry und Ginny. Ich denke aber, dass<br />

das Geheimnis für einen guten Film in der Motivation alles Beteiligten<br />

liegt. Nicht nur die Schauspieler müssen absolut begeistert <strong>von</strong> ihrer Arbeit<br />

sein, sondern die gesamte Crew; jeder Kameramann, jede Musikerin,<br />

Abbildung 83.1: 94<br />

237


83 94. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 09.01.10)<br />

jeder Schminker. Sie müssen den Film nicht nur ”machen”, sondern gewissermassen<br />

”leben”. So zu lesen beispielsweise auf Wikipedia zu Evanna<br />

Lynch: ” ”http://en.wikipedia.org/wiki/Evanna-Lynch” We had three girls<br />

who we thought would be good, but they were going to act Luna, they<br />

weren’t going to be Luna.” Nicht umsonst wies dieser Film im vergangenen<br />

Jahr die ”http://movies.yahoo.com/photos//gallery/2284/top-10-boxoffice-movies-of-2009<br />

photo0” zweithöchsten Einspielzahlen (nach Avatar)<br />

auf. Am ersten Wochenende spielte er ”http://en.wikipedia.org/wiki/Listof-highest-grossing-films”<br />

weltweit über 354 Mio Dollar ein – ein Allzeit-<br />

Rekord.<br />

Allerdings hat mich neben dem Film, den ich ja bereits vom Kino her<br />

kenne, die Zusatz-DVD mit dem Bonus-Material fast genau so beeindruckt.<br />

Unbedingt die 2-Disk-Spezialausgabe kaufen, es lohnt sich! Neben<br />

einer spannenden Reportage zur Autorin, welche schon für sich alleine<br />

den höheren Preis des Doppelpacks rechtfertigt, erfährt man auch <strong>von</strong><br />

”http://www.universalorlando.com/harrypotter” The Wizarding World<br />

of Harry Potter (daher der Titel für diesen <strong>Blog</strong>-Eintrag). Alle anderen, die<br />

sich lieber um Geschwätz kümmern, lohnt sich ”http://omg.yahoo.com/blogs/aline/emma-watsons-leg-goes-missing/334?nc”<br />

Emma Watson’s Leg Goes<br />

Missing (inkl. Umfrage).<br />

Und wenn wir gerade bei Umfragen sind... (was für eine hervorragende<br />

Überleitung; erreicht fast das Überleitungsqualitätsniveau <strong>von</strong> Matthew<br />

Lewis’ (Neville Longbottom) und Alfie Enochs (Dean Thomas) Moderation<br />

auf der Bonus-DVD) Ich wollte schon lange wissen, wer eigentlich meinen<br />

<strong>Blog</strong> besucht. Hier geht’s zur ”http://www.surveymonkey.com/s/JHSSC2F”<br />

beinahe anonymen Umfrage. OK, das war’s für heute; geniesst die verbleibenden<br />

97<br />

238


84 95. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

24.01.10)<br />

Die lange Tradition der Co-Prozessoren<br />

Nun wissen wir also, dass amerikanische Dächer einem ”http://www.washingtonpost.com<br />

dyn?node=admin/registration/register destination=login nextstep=gather<br />

application=reg30-metro applicationURL=http://www.washingtonpost.com/wpdyn/content/article/2010/01/20/AR2010012004767.html?g”Meteoriteneinschlag<br />

nicht standhalten. Aber eigentlich viel interessanter ist ”http://www.ethlife.eth<br />

articles/100108-Watt-dor-Guzzella-tl/index” Lino Guzzellas Hybridkonzept,<br />

wofür er völlig gerechtfertigt die Watt d’Or Auszeichnung erhielt. Und<br />

wenn wir schon bei Nachrichten vom Poly sind, dann hier ”http://www.vseth.ethz.ch/ima<br />

VSETH-InternationaleHochschule-1.pdf” VSETHs Pressecommuniqué zu<br />

den beleidigenden Vorwürfen bezüglich deutscher Professoren.<br />

Eigentlich wollte ich heute die Umfrage-Ergebnisse präsentieren, doch<br />

leider ist dazu die statistische Basis noch zu gering. Also, ich möchte diejenigen,<br />

die noch nicht abgestimmt haben, einladen, ”http://www.surveymonkey.com/s/JHS<br />

Eure Meinung kundzutun (3 Seiten).<br />

Die ständigen ”http://www.hartware.de/news-48281.html” Fermi-Ankündigungen<br />

(und Ab-...) liessen mich mal über Co-Prozessoren nachdenken. Aber alles<br />

Abbildung 84.1: 95<br />

239


84 95. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 24.01.10)<br />

der Reihe nach. Wie begann das eigentlich mit diesen die CPU unterstützenden<br />

Prozessoren? Die erste Anwendung waren Fliesskomma-Rechenknechte.<br />

Ich kann mich erinnern, ohne Gleitkommazahlen programmiert zu haben.<br />

Das ist recht mühsam – oder alternativ sehr langsam. So hat Intel zu ihren<br />

x86-CPUs die x87-Co-Prozessoren kreiert (Intel 8087, 80287 und 387 – im<br />

Prinzip gab es auch einen 487, aber das war ein Trick). Bei entsprechenden<br />

Anwendungen, z.B. trigonometrischen Funktionen, konnten sie zu einem<br />

enormen Geschwindigkeitszuwachs führen (angeblich bis 100-fach). Ab<br />

dem 486 (nur die DX-Variante) integrierte Intel die Fliesskommaeinheit<br />

in die CPU. Und heute erinnert sich (fast) niemand mehr daran, dass es<br />

früher separate Chips waren.<br />

Ein nächster Co-Prozessor-Typ spezialisierte sich auf die Grafikberechnung.<br />

Als noch ”http://www.youtube.com/watch?v=xWDAFk2PJzg feature=related”<br />

Accolades ”Winter Challenge” das Mass aller Dinge war (für<br />

Nostalgiker: ”http://www.youtube.com/watch?v=f-VPhDnRwdk” Titus<br />

the Fox, ”http://www.youtube.com/watch?v=LhQqPtiErB8” Blues Brothers,<br />

”http://www.youtube.com/watch?v=-zyQ-OVyhNE” Prince of Persia,<br />

”http://www.youtube.com/watch?v=FLhyb2lkTBg” Railroad Tycoon,<br />

”http://www.youtube.com/watch?v=N4sj2Rf1RFg” Dune II, ”http://www.youtube.com<br />

Battle Isle, ”http://www.youtube.com/watch?v=ZZf9CWlF-iA” 4D Sports<br />

Driving, ”http://www.youtube.com/watch?v=GbzioZBTUIU” Wing Commander,<br />

”http://www.youtube.com/watch?v=VWghOA692w0” X-Wing,<br />

”http://www.youtube.com/watch?v=359qyiXskCE” Rebel Assault, ”http://www.youtu<br />

eIHJU” Dark Forces, ”http://www.youtube.com/watch?v=PDTFglX6-HQ”<br />

Indiana Jones 3, ”http://www.youtube.com/watch?v=WjvD3C-nvBk” Monkey<br />

Island – Man merke: ”http://www.youtube.com/watch?v=j6fj-roXP0s”<br />

Nie den Groove verlieren.), da kamen die ersten Grafik-Beschleunigerkarten<br />

auf, wie beispielsweise die ”http://www.overclockers.com.ua/blogs/blog/museum/116.h<br />

Cirrus Logic GD5420. Unvergessen auch die Trident-, S3- und Oak-Karten.<br />

Bald reichte der ISA-Bus für die Datenübertragung nicht mehr und musste<br />

übergangsweise dem Vesa Local-Bus und dann aber mit mehr Erfolg dem<br />

PCI-Bus Platz machen.<br />

Das Besondere an einem auf Grafikanwendungen spezialisierter Co-<br />

Prozessor ist die SIMD-Architektur. Gegenüber der klassischen und universelleren<br />

MIMD-Auslegung, wie heutige CPUs, werkeln hunderte, vergleichsweise<br />

einfache Prozessoren, synchron. In meiner GTX-260 sind das 216<br />

sogenannte Stream Processors. Dies summiert sich auf 1.4 Mia Transistoren,<br />

also doppelt so viele wie in meiner CPU (Core i7, Bloomfield). Wobei natürlich<br />

die ständigen Verwechslungen bezüglich ”http://de.wikipedia.org/wiki/Langeund-kurze-Leiter”<br />

kurzer und langer Leiter (wie wär’s, wenn man das<br />

mal normieren würde?) auch nicht gerade zur Entwirrung beitragen. Mit<br />

240


dem integrierten, sehr schnellen und breit angebundenen Speicher führt<br />

dies zu äusserst schnellen Rechenspezialisten, welche vermehrt auch für<br />

”http://www.eng.cam.ac.uk/ gp10006/research/Pullan-GPUs-Jan08.pdf”<br />

Berechnungen in Forschung und Entwicklung eingesetzt werden. Es gibt gar<br />

”Grafikkarten” ohne Monitoranschluss, welche ausschliesslich diesem Ziel<br />

dienen. Ich habe mir diesbezüglich für meine ”http://www.greatlakesconsortium.org/eve<br />

talk.pdf” CFD-Simulationen auch Gedanken gemacht. Der Fermi-Chip,<br />

wie oben erwähnt, ist nun nVidias neueste Kreation und wird heiss erwartet.<br />

Es wird sowohl über die Rechenleistung als auch über die elektrische<br />

Leistung spekuliert und teilweise verbissen debattiert. Aktuell gilt März<br />

2010 als Erscheinungstermin.<br />

Der elektrische Leistungsbedarf moderner GPUs übersteigt jenen einer<br />

CPU deutlich. In Notebooks sind solche ”Heizungen” absolut undenkbar;<br />

zudem ist diese Grafikleistung oft nicht notwendig. Daher sind für diese<br />

Anwedung – und das macht 90<br />

Und noch ein Beispiel für einen weit verbreiteten Co-Prozessor: Der<br />

Digitale Signalprozessor (DSP) für die Tonausgabe. Nachdem die ersten<br />

Soundkarten auf dem Markt geworfen wurden, hat sich gezeigt, dass komplexe<br />

Tonsignalmanipulationen, z.B. so simple Dinge wie das Hinzufügen<br />

<strong>von</strong> Hall/Echo, die CPU ganz schön arg belasten. Die erste Creative-<br />

Soundkarte mit DSP, die ”http://en.wikipedia.org/wiki/Sound-Blaster”<br />

Sound Blaster Live!, hatte einen EMU10k1 an Bord. Dieser DSP bestand<br />

aus relativ bescheidenen 2.44 Mio Transistoren (350 nm). Die Audigy hatte<br />

dann den leicht verbesserten EMU10K2 mit bereits 4 Mio Transistoren.<br />

Richtig zur Sache ging es mit der X-Fi-Lösung, welche je nach Ausführung<br />

entweder den EMU20K1 (51 Mio Trans. in 130 nm) oder den EMU20K2<br />

(54 Mio Trans. in 90 nm) beherbergt. Wer hätte gedacht, dass solch ein<br />

DSP bereits mehr Transistoren als die CPU meines ehrwürdigen, und bis<br />

vor kurzem noch im Einsatz stehenden, Pentium IV aufweisen würde? OK,<br />

das stimmt nicht ganz: Erste Pentium IV Serien (Willamette) hatten nur<br />

42 Mio Transistoren, doch meine CPU aus der Prescott-Serie bereits 125<br />

Mio (liegt hauptsächlich am vergrösserten L2-Cache). Ob diese Sound-Co-<br />

Prozessoren wohl auch bald in die CPU wandern, ähnlich wie FPU und<br />

GPU?<br />

Zusammenfassend beobachte ich bei allen die CPU unterstützenden<br />

Prozessoren die folgende Reihe: separate Einsteckkarte - Integration auf<br />

das Mainboard - Integration in den Chipsatz - Integration in die CPU.<br />

Da dieser <strong>Blog</strong>-Eintrag einiges an Nostalgie beinhaltet, hier noch ein Tipp<br />

an alle, die mit mir am ”http://greatoutdoorsacademy.files.wordpress.com/2009/01/maj<br />

500px.jpg” Mount Hood skifahren waren: ”http://www.bing.com/?cc=de”<br />

Microsofts Bing-Suchmaschine zeigt dieser Tage ein lustiges Hintergrund-<br />

241


84 95. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 24.01.10)<br />

bild (ca. fünf Tagesbilder zurückspringen – klickt man ein paar Bilder in<br />

die Vergangenheit, kommt plötzlich das Schlangestehen der Skifahrer am<br />

Mount Hood). Danke, Martin!<br />

242


85 96. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa,<br />

30.01.10)<br />

Gedanken zur Ares I<br />

Ich verstehe das Apple-Bashing nicht; es ist wirklich gemein. Ich meine,<br />

natürlich, sie haben mit ihrer Geheimniskrämerei die Erwartungen in<br />

den ”http://spectrum.ieee.org/tech-talk/computing/hardware/the-ipad-isnot-a-kindle-killer-blame-the-display”<br />

iPad (ich-Damenbinde) sehr hoch<br />

geschraubt. Natürlich, als E-Reader taugt das Gerät wegen der falschen<br />

Bildschirmtechnologie nicht. Natürlich, als Computer taugt das Gerät<br />

wegen des fehlenden Multitaskings (und solchen Details wie Macromedia<br />

Flash) ebenfalls nicht. Natürlich, ein Telefon ist es auch nicht. Aber es gibt<br />

doch einen prima Bilderrahmen ab. Zudem kann man es als Fernbedienung<br />

für die Stereoanlage nutzen. Als Wecker würde es sich doch auf dem<br />

Nachttisch gut machen und sieht doch auch ganz chic aus. Und mal<br />

ehrlich: Wieso braucht ein Wecker eine eingebaute Kamera? Eben.<br />

Kürzlich bin ich auf ein spannendes, nachdenklich stimmendes ”http://www.spiegel.de<br />

Interview mit Jaron Lanier, einem der angeblich profiliertesten Denker der<br />

digitalen Welt, gestossen. Dass Google beängstigend viel Macht inne hat,<br />

war mir auch schon vorher klar. Und die Sache mit der ganzen Werbung,<br />

die ja erst Google zur Weltmacht aufsteigen liess, ist auch nicht neu. In-<br />

Abbildung 85.1: 96<br />

243


85 96. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 30.01.10)<br />

teressant aber, dass Jaron negativ über Wikipedia herzieht. Nun ja, seine<br />

Argumente stimmen schon nachdenklich. Und erst Facebook... Am besten<br />

gleich selber das Interview lesen.<br />

Aus Abstand betrachtet sind die politischen Entwicklungen in der<br />

Schweiz fast noch spannender als sonst. Die New York Times berichtet ja<br />

gerne über die Schweiz, ”http://www.nytimes.com/2010/01/27/world/europe/27swiss.h<br />

so auch diese Woche, sehr prominent im Auslandteil. Diese Minarett-<br />

Geschichte wird hier sehr ernsthaft beobachtet und darüber berichtet,<br />

wohl mehr, als in der Schweiz selber. Und mit der Zeit weiss man selber<br />

nicht mehr, was man da<strong>von</strong> halten soll. Jedenfalls halte ich den Nebel auf<br />

dem Foto aus Wangen b.O. für authentisch, da hat der Korrespondent<br />

ganze Arbeit geleistet.<br />

Wer hat den ”http://www.nasa.gov/pdf/396093main-HSF-Cmte-FinalReport.pdf”<br />

Augustine-Report (Sally Ride!) gelesen? Nichtsahnend habe ich ”http://www.youtube.c<br />

feature=player-embedded ” This Week in Space gekuckt, in dem der<br />

”http://www.hq.nasa.gov/office/oer/asap/documents/2009-ASAP-Annual-<br />

Report.pdf” ASAP-Jahresbericht diskutiert wurde. Mittlerweilen auch<br />

heiss auf Spiegel Online diskutiert (siehe Lesermeinungen): ”http://www.spiegel.de/wiss<br />

Obama will Bushs Mond-Pläne begraben. Das könnte man wohl als Weichenstellung<br />

für die nächsten acht Jahre betrachten. Ich möchte mich nun<br />

nicht dem Thema dieses Strategiewechsels widmen – das kommt vielleicht<br />

in einem der nächsten <strong>Blog</strong>einträge – sondern der ”Ares I”-Rakete, an der<br />

ja grundsätzlich festgehalten werden soll.<br />

Wieso brauchte man überhaupt eine neue Trägerrakete? Man wollte<br />

vom teuren Space Shuttle wegkommen und wieder ein konventionelleres<br />

System einsetzen. Dies verspricht grundsätzlich preisgünstiger zu sein.<br />

Dieses System sollte ca. 20 t in den LEO transportieren können. Mit Delta<br />

4 Heavy und Atlas 5 HLV stünden in den USA zwei Schwerlastträger zur<br />

Verfügung, doch die NASA hat sich dagegen entschieden. Hauptsächlich<br />

aus Sicherheitsgründen: Diese Träger seien nicht ”man-rated”, und hat<br />

dann ein bisschen mit den Zahlen jongliert. Dabei lag die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Verlustes der Besatzung offenbar etwas zu hoch; doch wie<br />

steht es eigentlich mit dem Space Shuttle: 1:65 klingt nicht gerade nach<br />

”man-rated”... Ares I soll nun 1:2000 bieten. Früher wurden auch ICBMs<br />

(Interkontinentalraketen) in bemannte Trägerraketen umgebaut; so zu<br />

beobachten bei der Semjorka/Sojus auf Seiten der Sowjetunion sowie bei<br />

Redstone und Atlas, dann später Titan 2, auf Seiten der USA. Wieso ist es<br />

heute kein Thema mehr, bestehende Raketen für den Mannschaftstransport<br />

umzubauen?<br />

Nun gut, die NASA hat sich für ein neues System entschieden, welches<br />

aus bestehenden Komponenten aufgebaut werden soll (”Shuttle derived<br />

244


launch vehicle”). Grundidee war, dass man bewährte Triebwerke und Tanks<br />

vom Space Shuttle System übernehmen kann und damit Entwicklungskosten<br />

spart. Klingt auch logisch. Daraus ist die Spargel entstanden, welche<br />

aus einem Feststoffbooster und einem aufgepropften Shuttle-Tank besteht.<br />

Dahinter ist eine gewisse Logik zu erkennen, doch was nun kommt, ist nun<br />

definitiv nicht mehr logisch: Man entschied, dass aus einem 4-Segment-<br />

Booster ein 5-Segment-Booster werden soll und baut ihn kurzerhand<br />

komplett um. Das heisst man entwickelt nun doch praktisch eine komplett<br />

neue erste Stufe mit allen Qualifikationstest etc. Und dem nicht genug.<br />

Anstatt dass man ein bewährtes Triebwerk für die zweite Stufe nimmt – es<br />

waren zuerst das Shuttle-Triebwerk SSME und dann das Saturn-Triebwerk<br />

J2 (J2-S) im Gespräch – soll es nun doch ein neues Triebwerk J2-X werden.<br />

Die Kosten steigen und der Erstflug verschiebt sich.<br />

Die NASA hat nun ein Problem. Das Shuttle soll Mitte Jahr stillgelegt<br />

werden, doch Ares I (nach heutiger Planung) ist erst 2014 einsatzbereit.<br />

Dazwischen müssen wohl Plätze bei Roskosmos gebucht werden. Hätte man<br />

damals auf die Delta 4 Heavy gesetzt, wäre das System vielleicht bereits<br />

einsatzbereit. Jedenfalls ist es bei Titan II auch sehr schnell gegangen, als<br />

daraus das GLV (Gemini Launch Vehicle) werden sollte. Das ist natürlich<br />

spekulativ, doch zumindest Boeing (Hersteller der Delta-Raketenfamilie)<br />

hat bereits Pläne vorgewiesen, nach denen sowas möglich gewesen wäre.<br />

Ende gut, alles gut? Hm, da gibt es noch etwas. Die Entwicklung der Ares<br />

I verläuft nur halbherzig. Wieso? Eigentlich möchte die NASA nun doch keine<br />

*eigene* Rakete mehr, sondern lieber <strong>von</strong> einem kommerziellen Anbieter<br />

einkaufen. Wer nun an Boeing oder Lockheed Martin denkt – Weit gefehlt;<br />

man investiert das Geld in ”http://www.orbital.com/HumanSpaceExplorationSystems/C<br />

Orbital Sciences, die bisher vor allem Erfahrung mit kleinen Feststoffträgern<br />

hat, sowie in ”http://www.spacex.com/dragon.php” SpaceX, die<br />

eigentlich noch gar keine Erfahrung hat. Das nennt sich dann ”Commercial<br />

Orbital Transportation Services (COTS)/ Commercial Resupply Service<br />

(CRS)”. Dabei wird gar an eine Alternative zur Orion-Kapsel nachgedacht.<br />

Wenn das nur gut kommt. Vielleicht hätte man doch besser auf die Augies<br />

gehört (s.o.).<br />

Nach diesen nachdenklichen Worten erstmal die Fortsetzung vom letzten<br />

<strong>Blog</strong>. Zwei Nachzügler zu den Nostalgie-Computergames: ”http://www.youtube.com/wa<br />

Magic Carpet. Und natürlich die ”http://www.youtube.com/watch?v=PV1ivJcmtrw<br />

feature=related” Lemminge. (Wie konnte ich die bloss vergessen?!) Ich<br />

musste mir jedenfalls gerade die ”http://www.dosbox.com/wiki/Main-<br />

Page” DOSBox installieren und Rebel Assault 2 gamen... Es funktioniert<br />

alles perfekt und sieht im Aero-Fenster <strong>von</strong> Windows Vista wirklich cool<br />

aus. Siehe <strong>Blog</strong>-Bild!<br />

245


85 96. <strong>Blog</strong>eintrag (Sa, 30.01.10)<br />

Ich konnte mich nicht für einen Link des Tages entscheiden, deshalb eine<br />

kleine Liste: ”http://bazonline.ch/panorama/vermischtes/Als-die-Ladynoch-nicht-Gaga-war/story/28357418”<br />

Als die Lady noch nicht Gaga war<br />

(jööö, megaherzig), ”http://www1.spiegel.de/active/quiztool/fcgi/quiztool.fcgi?id=475<br />

Das knochenharte Skelette-Raten (gar nicht so einfach), ”http://bazonline.ch/kultur/fer<br />

zehn-besten-SFSendungen-aller-Zeiten/story/31437564” Die zehn besten<br />

SF-Sendungen aller Zeiten. Und zur Umfrage: Leute, so wird das nichts!<br />

Insgesamt wurde sie viermal ausgefüllt, da<strong>von</strong> zweimal unvollständig. Ultimativ<br />

gibt’s ”http://www.surveymonkey.com/s/JHSSC2F” hier noch eine<br />

letzte Chance. (Aber nicht mehrmals abstimmen.)<br />

246


86 97. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

16.02.10)<br />

Ist das Space Shuttle altersschwach?<br />

Vancouver/Whistler weitgehend schneefrei, dafür in ”http://news.yahoo.com/s/ap/2010<br />

on-re-us/us-united-states-of-snow” 49 <strong>von</strong> 50 US-Staaten gleichzeitig Schnee;<br />

ja, das sind wahrlich geschichtsträchtige Zeiten. Wer nun meint, dass Florida<br />

den Strich durch die Rechnung macht: Weit gefehlt! Es ist ausgerechnet<br />

Hawaii, auf dessen 4205 m hohem Mauna Kea sonst eigentlich fast immer<br />

Schnee liegt. Nun gut, vielleicht klappt es das nächste Mal. Die Amerikaner<br />

haben jedenfalls einen Namen dafür: ”http://www.youtube.com/watch?v=SRRnt9rRPn<br />

feature=fvw” Snowmaggedon (Snowpocalypse). Selbst das ”http://voices.washingtonpos<br />

at-the-white-hous.html” Weisse Haus ist weiss.<br />

Hier nun die lange versprochene Auswertung der Umfrage: Es haben<br />

vier Leute teilgenommen. Da<strong>von</strong> haben zwei die Umfrage komplett beantwortet.<br />

Eine grafische Auswertung erspare ich mir und fasse in Worten die<br />

Ergebnisse zusammen. 50<br />

Da meine Bastelberichte offenbar gefallen: Wer hat schon einmal ein Vario<br />

gebastelt? Ich habe mir ”http://www.elektor.de/forum/foren-ubersicht/elektorforen-der-treffpunkt-fur-elektroniker/meine-schaltung-funktioniert-(noch)nicht-(/barometrischer-hohenmesser-10-2009.1144914.lynkx?pageStart=31<br />

1256631” hier im Elektor-Forum schon mal erste Gedanken gemacht. Und<br />

zum Thema Canton-Lautsprecher ( ”http://www.lugra.ch/blog.php 92”<br />

<strong>Blog</strong>eintrag 92): Die USA-Vertretung möchte ”USUSD91.50 plus shipping”.<br />

Das ist ja wohl lächerlich. Vielleicht sollte ich mir doch nochmals Gedanken<br />

zur ”http://www.jogis-roehrenbude.de/LS-Box/Rep/Rep.htm” Reparatur<br />

(Ausbeulung und Zentrierung der Schwingspule) machen.<br />

Immer wieder muss ich mir Spott und Hohn zum Space Shuttle anhören.<br />

Vielleicht sollte ich dazu heute ein paar Worte verlieren. Ist das Space Shuttle<br />

altersschwach? In jüngster Zeit liest man diese Behauptung gar in der<br />

Presse; so auch im Zusammenhang mit den kleinen Unregelmässigkeiten mit<br />

dem Hitzeschild bei der aktuellen Mission ”http://www.nasa.gov/missionpages/shuttle/main/index.html”<br />

STS-130 (deren Start ich beinahe beob-<br />

247


86 97. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 16.02.10)<br />

248<br />

Abbildung 86.1: 97


achtet habe). Ich muss ganz entschieden dagegen argumentieren – das<br />

Space Shuttle ist NICHT altersschwach. Es ist ein Juwel bester Ingenieurskunst<br />

und wurde über die letzten dreissig Jahre ständig verbessert und<br />

sowieso nach jedem Einsatz generalüberholt. Es ist aber sehr teuer (zu<br />

teuer für das jetzige NASA-Budget) und gleichzeitig ist die Sicherheit<br />

verhältnismässig niedrig. Aber alles der Reihe nach.<br />

Das Space Shuttle stellt noch immer in vielen Dingen den Stand der<br />

Technik dar. So ist der Treibstofftank extrem leicht gebaut und verhältnismässig<br />

preisgünstig. Die Haupttriebwerke SSME verbrennen LH2/LOX<br />

mit 4480 Ns/kg (Vakuum), was für ein solch grosses Triebwerk nach<br />

wie vor unerreicht ist. Das einzige noch grössere Triebwerk mit dieser<br />

Treibstoffkonzentration (RS-68) hat mit 4022 Ns/kg (Vakuum) einen deutlich<br />

niedrigeren Spezifischen Impuls. Es handelt sich beim SSME um die<br />

konsequente Umsetzung des Hauptstromverfahrens, welches hohe Brennkammerdruckwerte<br />

(22 MPa) ohne Pumpverluste zulässt. Mit 3177 kg ist<br />

es ausserdem sehr leicht.<br />

Die Feststoffbooster SRB sind noch immer die grössten im regulären<br />

Einsatz. Die Wiederverwendbarkeit macht sie allerdings etwas schwerer,<br />

als unbedingt notwendig. Ach ja, es sind die einzigen, die wirklich wiederverwendet<br />

werden. Die P241 (Ariane 5) wären zwar prinzipiell auch<br />

wiederverwendbar, doch das wird nicht gemacht. Die SRB sehe ich übrigens<br />

nicht als sonderlich riskant (wie man das ab und zu liest oder <strong>von</strong> Elon<br />

Musk hört... Siehe gepostetes Video im letzten <strong>Blog</strong>-Eintrag). Natürlich<br />

waren sie am Challenger-Unglück massgeblich beteiligt, doch aus diesen<br />

Fehlern (hauptsächlich betrieblicher/nicht-technischer Natur) hat man<br />

gelernt. Einzig der Umstand, dass man sie nicht jederzeit abschalten kann,<br />

ist sicherheitstechnisch nicht ganz unproblematisch...<br />

Das Gesamtkonzept ist elegant und gleichzeitig problematisch. Geht<br />

man da<strong>von</strong> aus, dass man wirklich sieben (acht) Astronauten zusammen<br />

mit je nach Raumfähre und Orbit über 20 t voluminöser Fracht in den<br />

LEO und gar einen Teil an Fracht mit allen Astronauten zurück auf<br />

die Erde befördern möchte, dann geht es kaum anders. Ob das wirklich<br />

notwendig ist, ist eine andere Frage. Und nun zum Hitzeschild: Es handelt<br />

sich um einen wiederverwendbaren Schild, was an sich schon etwas<br />

Besonderes ist. Die Wärmeenergie wird über Strahlung und nicht über<br />

einen Phasenübergang (Verdampfung) abgegeben. Die Kacheln sind höchst<br />

komplex in Form und Material, gleichzeitig aber sehr empfindlich auf mechanische<br />

Einwirkung. Weder Hyperschallströmung mit allen Problemen<br />

wie Verdichtungsstössen/Prandtl-Meyer-Expansion und Wärmestrahlung/-<br />

Leitung überstehen sie ebenso unbeschadet wie Vibrationen beim Start.<br />

Hingegen können Polyurethanstücke, wie sie sich beim Start vom Tank lö-<br />

249


86 97. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 16.02.10)<br />

sen können, zu grösseren Beschädigungen führen. Daran ist eigentlich weder<br />

der Tank noch die Hitzeschutzkachel schuld, sondern das Gesamtkonzept,<br />

dass der Schild beim Start ungeschützt ist. Bei Kapseln ist der Hitzeschild<br />

beim Start mit der Oberstufe verbunden und daher ausgezeichnet<br />

geschützt.<br />

Die Beschädigung des Hitzeschilds ist aber nur eines <strong>von</strong> vielen potentiellen<br />

Risiken, die man als Folge des technologisch sehr eleganten und<br />

fortschrittlichen Raumschiffs in Kauf nimmt. So ist jeder Startabbruch<br />

nach dem Abheben der Raumfähre sehr komplex, weil ja nur auf ganz<br />

wenigen Pisten (not-) gelandet werden kann – und das Shuttle keinen<br />

guten Gleitwert besitzt, also nicht lange nach Flughäfen suchen kann.<br />

Natürlich sind alle diese Notfallszenarien bis ins letzte Detail geplant.<br />

Diese haben auch betrieblich einen grossen Einfluss. Beispielsweise muss<br />

bei einem Start auch das Wetter in Europa berücksichtigt werden, da hier<br />

bei einem Startabbruch notgelandet werden müsste. Dies nur als Beispiel.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich um das wohl anspruchsvollste,<br />

interessanteste, potenteste und gleichzeitig empfindlichste,<br />

ja gar volatilste, Raumschiff handelt. Dass es über seit bald dreissig Jahren<br />

eingesetzt wird, spricht wohl auch nicht gerade dafür, dass es so lottrig ist,<br />

wie uns die Tagespresse weis machen möchte. Es ist aber wahr, dass es<br />

Zeit für ein neues System ist. Damals in den 70er-Jahren, als es entwickelt<br />

wurde, standen viel grössere Geldmittel zur Verfügung und es wurden ganz<br />

andere Missionen geplant, als heute durchgeführt werden. Die Sowjetunion<br />

hat dies bereits nach einem einzigen Flug der Buran-Raumfähre eingesehen<br />

beziehungsweise zwangsläufig (kein Geld) einsehen müssen. Der Vergleich<br />

<strong>von</strong> Buran und Space Shuttle wäre einen eigenen <strong>Blog</strong>-Eintrag wert, daher<br />

beschränke ich mich auf die Erwähung, dass mir der Russische Namen viel<br />

besser gefällt (Schneesturm), wie auch die Benennung der beiden Fähren<br />

(”Ptitschka” = kleiner Vogel; ”Buria” = Sturm).<br />

Jetzt noch ein Wort nach Hause: Liebe Miteidgenossen, habt Ihr eigentlich<br />

eine Ahnung, wie gut der Ruf der Schweiz im Ausland und insbesondere<br />

in den Vereinigten Staaten ist? Und wieviel da<strong>von</strong> in den letzten paar Monaten<br />

verloren gegangen ist?! Der Sonderfall (Sonderling?) Schweiz baut ja<br />

weltpolitisch nur noch Mist. Jetzt reisst euch mal ein bisschen zusammen,<br />

das ist ja nicht auszuhalten! Gerade hier in den USA ist der Begriff (die<br />

Marke?) ”Schweiz” dermassen positiv besetzt, dass es mir zuweilen fast<br />

peinlich ist. Aber das Blatt könnte sich schnell wenden, wenn weiterhin so<br />

engstirnig politisiert wird. Zum Glück hat Toyota die Schweiz gerade rechtzeitig<br />

damit gerettet, indem sie geschickt mit ihrer Gaspedal-Geschichte<br />

ein hervorragendes Ablenkungsmanöver lanciert haben :-)<br />

250


87 98. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 12.03.10)<br />

Six Impossible Things Before Breakfast<br />

Na, alle schön ihre Stimme abgegeben bei der ”http://www.rocketboom.com/casfriday-oscars/”<br />

Oscar-Wette? Die Oscar-Show ist eine wunderschön inzenierte<br />

Modeshow mit Gags und politischen Einlagen, doch mit Filmkunst<br />

hat sie nicht mehr viel gemein. Da steht das Filmfestival in Cannes wohl etwas<br />

besser da. Ein anderes Kriterium wäre der Beliebtheitsgrad gemäss Box-<br />

Office. Da könnte man nur sagen: ”http://movies.yahoo.com/news/usmovies.thehollywo<br />

says-farewell-no-1” Tschüss Avatar, hallo Alice!<br />

Letzte Woche war ich an der Première <strong>von</strong> ”http://bazonline.ch/kultur/kino/Alicefolgt-noch-einmal-dem-Kaninchen/story/24774817”<br />

Alice im Wunderland<br />

– im IMAX 3D – in der ersten Reihe, halb liegend, mit auf der Reling<br />

hochgelagerten Füssen. Super Film, lohnt sich unbedingt. Alles very british...<br />

nicht nur die Tea-party. Absalom (gesprochen <strong>von</strong> Christopher<br />

Lee) ist mein Favorit! Hervorragend gespielter Film, doch wie war das<br />

mit 3D? Ganz im Gegensatz zu Avatar hat mich diesmal die Umsetzung<br />

nicht überzeugt. Es sah ganz so aus, wie früher die Jump-and-<br />

Run-Computerspiele: Mehrere hintereinander gestaffelte Flächen, die zwar<br />

richtig zueinander scrollen, doch trotzdem flächig bleiben. Die Personen<br />

wirkten wie ausgeschnitten vor dem flachen Hintergrund, die Ge-<br />

Abbildung 87.1: 98<br />

251


87 98. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 12.03.10)<br />

sichter ohne jegliche Tiefenwirkung, genau wie Super Mario, Sonic the<br />

Hedgehog oder ”http://cache.gawker.com/assets/images/9/2009/12/500xraymandsi.jpg”<br />

Rayman. Und ich denke nicht, dass es daran liegt, dass<br />

ich mit der Nase praktisch an der Leinwand klebte.<br />

Ich habe ja schon über 3D geschrieben und meiner Erwartung, dass<br />

es sich diesmal durchsetzen wird. So zögere ich den Ersatz meines alten<br />

Röhrenmonitors noch etwas raus, weil es dann gleich ein 3D-fähiger Computerbildschirm<br />

sein soll. Vielleicht sollte ich es einfach schon jetzt mit einer<br />

”http://www.nvidia.com/object/3D-Vision-Main.html” Shutter-Brille ausprobieren,<br />

dann Röhrenbildschirme sind grundsätzlich geeignet. Das andere<br />

wäre natürlich ein 3D-Beamer mit zwei Objektiven, jeweils mit einem Polarisationsfilter,<br />

der den 3D-BluRay-Inhalt wiedergibt. Vermutlich funktioniert<br />

das aber nur mit unversiegelten ”http://de.wikipedia.org/wiki/Silberleinwand”<br />

Silberleinwänden, denn sonst geht durch Streuung die Polarisation verloren.<br />

Alternative könnte man dazu natürlich auch dafür eine Shutter-Brille<br />

nehmen. Nun sind sogar ”http://www.minoru3d.com/” Webcams in 3D<br />

erhältlich (jö, wie härzig...).<br />

Die Rote Königin ist besiegt! Es war ja viel los in den vergangenen Wochen.<br />

Zur die Griechenlandkrise äussere ich mich selbstverständlich nicht.<br />

Der lang ersehte ”http://www.tomshardware.de/core-i7-980x-gulftown-<br />

Intel,testberichte-240513.html” Hexacore <strong>von</strong> Intel ist erschienen und begeistert<br />

die Testredakteure. Der beste Kommentar schrieb ”bluray” mit ”Der<br />

Gulftown ist eben für jene, die bei der Ausführung <strong>von</strong> Programmen schneller<br />

warten wollen.” Nun müsste der ”http://209.213.121.56.nyud.net/” Programm<br />

Manager endlich schnell genug laufen. Amerika überlegt sich, ob sie<br />

vielleicht nicht doch die eine oder andere ”http://www.slate.com/id/2246107/?yahoo=y<br />

internationale Norm übernehmen können, ohne gleich einen Gesichtsverlust<br />

erleiden zu müssen – wie zum Beispiel die ”http://bazonline.ch/digital/wildwide-web/Chinesische-Ingenieurskunst/story/10341351”<br />

chinesischen Bauingenieure.<br />

Die Schweizer haben neun ”http://www.vancouver2010.com/” Medaillen<br />

in Vancouver abgeholt, was 1.2 ppm entspricht. Ziemlich mies ist die<br />

USA mit 37 Medaillen, was 0.12 ppm entspricht, oder Deutschland mit<br />

30 Medaillen, was 0.37 ppm entspricht. Kanada kommt auf 0.76 ppm –<br />

schon etwas besser. Ganz eindeutiger Sieger ist Norwegen mit 4.8 ppm!<br />

Da hat selbst Österreich mit 1.9 ppm kein Brot; doch immerhin gewinnen<br />

sie die ”http://bazonline.ch/sport/agenturen-ticker/sterreich-gewinnt-<br />

Blechwertung/story/27797709” Blechwertung. Nun ja, vielleicht wird die<br />

Schweiz noch erfolgreicher, falls ”http://bazonline.ch/sport/vancouver2010/rundum-olympia/Olympische-Spiele-fuer-immer-in-der-Schweiz/story/13900715”<br />

Olympia definitiv in die Schweiz zügelt.<br />

252


Ansonsten waren natürliche die ”http://www.fasnacht.ch/” Drey scheenschte<br />

Dääg (”E rundi Sach”), die ich dieses Jahr voll verpasst habe. Doch immerhin<br />

gibt’s für Heimwehbasler den ”http://www.youtube.com/watch?v=ObS5FWzwu<br />

Querschnitt auf Youtube. Sehr sehenswert, auch für Fasnächtler und Nichtbasler.<br />

Und für Hobby-Regisseure gibt’s ja derzeit <strong>von</strong> Canon und Vimeo<br />

einen interessanten ”http://vimeo.com/groups/beyondthestill” Wettbewerb.<br />

Ist allerdings für ”US Residents” only, also nichts für NR-Aliens...<br />

Yahoo führt in den USA eine interessante Serie zu den ungesundesten<br />

Menüs durch. Zur Zeit sind gerade die ”http://health.yahoo.com/experts/eatthis/48389/<br />

chicken-dishes-in-america-and-what-to-eat-instead/” Hühnchen dran. Bei<br />

den ”http://health.yahoo.com/experts/eatthis/47832/the-unhealthiestsalads-in-america/”<br />

Salaten musste ich einmal mehr an die Versteckte Kamera<br />

mit Lady Gaga denken. Der echte Schock – aber gleichzeitig eine schöne<br />

Bestätigung – war der Test der ”http://health.yahoo.com/experts/eatthis/46018/ame<br />

worst-french-fries-and-what-you-should-eat-instead/” Pommes Frites. Als<br />

mich ein kleiner Hunger auf dem Weg zum Disney World überkam, bin ich<br />

im Arby’s eingekehrt. Auch Wochen später war dieser Müll noch nicht verdaut...<br />

”http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,683036,00.html”<br />

Was ist, wenn wir eine Pandemie ausrufen, und keiner wird krank? (Richard<br />

Schabas, Welt-Hysterieorganisation WHO)<br />

NASA-Administrator Charles Bolden musste die neue Strategie der bemannten<br />

Raumfahrt im Rahmen der ”http://trueslant.com/milesobrien/”<br />

Budget-Anhörung 2011 in Washington verteidigen. Die Senatoren (z.B.<br />

”http://en.wikipedia.org/wiki/George-LeMieux” LeMieux [,Li ’Miu:] und<br />

”http://en.wikipedia.org/wiki/Bill-Nelson” Nelson) scheinen vom neuen<br />

Plan gar nicht angetan zu sein, wobei ich vermute, dass es vor allem<br />

um den Erhalt der Arbeitsplätze geht. Gerade Florida und Alabama<br />

werden sehr hart getroffen, da neben den Arbeitsplätzen im Shuttle-<br />

Programm auch jene im Constellation-Programm verloren gehen. Mit der<br />

”http://en.wikipedia.org/wiki/High-speed-rail-in-the-United-States” Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke<br />

zwischen Tampa und Orlando hat zumindest<br />

Florida ein technisch-orientiertes Grossprojekt, was vielleicht den Verlust<br />

an Arbeitsplätzen etwas reduzieren kann. http://trueslant.com/milesobrien/<br />

Ganz allgemein ist man hier sehr kreativ in der Erschaffung neuer Arbeitsplätze.<br />

So sollen zwei neue Kernkraftwerke gebaut und nach Öl und<br />

Gas gebohrt werden – wobei letzteres sehr umstritten ist. So gesehen ist NA-<br />

SAs Anti-Innovation ”Ares/Constellation/Orion” (siehe: ”http://bigthink.com/burtruta<br />

bigthink.com/burtrutan, ca. Minute 11)) viel besser aktzeptiert. Wenigstens<br />

ist man sich inzwischen international einig, dass die ”http://www.esa.int/esaHS/SE<br />

index-0.html” ISS bis mindestens 2020 weiter betrieben werden soll. Es<br />

wird sogar geprüft, ob ein Einsatz bis 2028 technisch möglich wäre.<br />

253


87 98. <strong>Blog</strong>eintrag (Fr, 12.03.10)<br />

Was ja hier in Florida wirklich eine Misere ist, findet weit abseits der Radioberichterstattung<br />

statt. Hier ist es ”http://de.wikipedia.org/wiki/Listeder-h<br />

Ach, und bevor ich’s vergesse: Heute ist mein Nichtgeburtstag! ”http://www.youtube.<br />

E hiube Hinech<br />

254


88 99. <strong>Blog</strong>eintrag (Di,<br />

13.04.10)<br />

Fondue à l’Américaine<br />

Wer hätte gedacht, dass ich diesen 100. <strong>Blog</strong>eintrag (Jubiläum!) im Hilton<br />

irgendwo in Houston, TX, schreiben werde? Vielleicht ist es der letzte<br />

<strong>Blog</strong>eintrag. Nicht dass mir die Ideen ausgehen würden, wohl aber die<br />

Leser...<br />

Mit vollem Magen nach einem guten Abendessen im Saltgrass fällt mir<br />

ein, dass ich schon lange mal wieder ein Rezept bringen wollte. Gemäss<br />

Umfrage sind diese ja auch sehr beliebt. Wie wär’s mit folgendem Rezept<br />

für Kaffee: Soviel Pulver, dass der Kaffee schwarz bleibt, wenn aus Versehen<br />

Milch reingeschüttet wird. Habt Ihr gewusst, dass im Tiptopf sogar ein<br />

Rezept für Tee drin ist? Teebeutel in die Tasse, heisses Wasser ran, fertig<br />

(so ungefähr – ich habe das Kochbuch hier in Texas gerade nicht zur Hand).<br />

Hmm... ich habe sogar ein richtiges Rezept auf Lager: Wie macht man<br />

Fondue im Exil? Hier das Rezept.<br />

Man könnte im ”New Leaf Market” Emmentaler und Greyerzer oder<br />

Appenzeller und Vacherin einkaufen, doch die sind teurer als Toner oder<br />

”http://www.stocks.ch/rohstoffe/silberpreis” Silber [0.5k Fr./kg] (ungefähr<br />

Abbildung 88.1: 99<br />

255


88 99. <strong>Blog</strong>eintrag (Di, 13.04.10)<br />

so teuer wie ”http://www.digitec.ch/ProdukteDetails2.aspx?Reiter=Details<br />

Artikel=170512” Durckertinte [Fr. 159.- pro 13 ml, also 12k Fr./kg]). Nur<br />

”http://www.stocks.ch/rohstoffe/goldpreis” Gold [36k Fr./kg] übertrifft<br />

den höhlengereiften Emmentaler. Na ja, so ungefähr. Auch für Farbtoner<br />

kommt man auf hohe Kosten: 117 g - 69 g = 48 g kosten Fr. 64.- im Digitec<br />

(CLP-300 magenta).<br />

Einfach zum Spass, da wir schon da<strong>von</strong> reden, hier die wertvollsten<br />

Güter unserer Kultur:<br />

• Auf 5<br />

• Gold: 36’000 Fr/kg<br />

• Druckertine: 12’000 Fr/kg<br />

• Toner: 1333 Fr/kg<br />

• Silber: 500 Fr/kg<br />

• Wasser: 1 Fr/kg (in der Flasche)<br />

• Erdöl: 0.75 Fr/kg<br />

Aus Kostengründen ist der Rohstoff für das Fondue deshalb die Alfredo-<br />

Käsesauce. Dazu wird ungefähr gleich viel Swiss-Käse zugegeben (alternativ<br />

den orangefarbenen American), halb so viel Weisswein aus Kalifornien<br />

und möglichst viel Knoblauch. Leider ist die Sache noch etwas zu flüssig,<br />

also wird mit Maizena abgeschmeckt. FIGUGEGL!<br />

PS: Kurze Filmkritik – ”Hubble 3D” (IMAX): TOP – Clash of the<br />

Titans 3D: FLOP<br />

256


89 100. <strong>Blog</strong>eintrag (So,<br />

16.05.10)<br />

LaTeX und MS Word<br />

Ich bin also ein ”http://shine.yahoo.com/channel/health/what-does-yoursleep-position-reveal-about-your-personality-1338293/<br />

poll-00F628E0516E11DFA207A3<br />

”Freefaller”, einer der auf dem Bauch einschläft. Damit steht mein Charakter<br />

fest: Ich bin dreist, kontaktfreudig und kritikscheu. Ich dachte immer,<br />

das steht für die Freude am freien Fall, der Schwerelosigkeit und dem<br />

Geschwindigkeitsrausch. So kann man sich täuschen...<br />

Es kommen ja ständig Hiobsbotschaften vom Ölleck im Golf. Ich möchte<br />

die Sache nicht verharmlosen, doch trotzdem etwas den Wind aus den<br />

Segeln holen. Da heisst es also, dass täglich 800’000 Liter (200’000 Gal) Öl<br />

austreten. Eine Zahl mit dermassen vielen Nullen weckt Emotionen. Aber<br />

ist das wirklich so viel? Gemäss ”http://www.cbs.com/late-night/lateshow/video/?pid=aIUwDQ6qDLqKzJN-P-SYjduoeNxaf-PN<br />

nrd=1” David<br />

Letterman (7.5.2010, 6:58) ist das nicht nur ”leaking” oder ”gushing”<br />

sondern gar ”spewing”. Doch das sind nicht einmal zehn Liter pro Sekunde,<br />

also 0.00926 m 3 /s. Der Rheinfall hat bis zu 1250 m 3 /s. Oder ein besserer<br />

Vergleich: Die Space Shuttle Startrampe wird mit etwas mehr als dieser<br />

Abbildung 89.1: 100<br />

257


89 100. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 16.05.10)<br />

Menge Wasser während gerade mal 41 Sekunden geflutet. Oder vergleichen<br />

wir es mal so: Der Golf <strong>von</strong> Mexiko umfasst (<strong>von</strong> mir geschätzte) 2 bis 3 Mio<br />

km 3 Wasser, d.h. also auf 2 bis 3 * 10 15 m 3 Wasser kommen pro Sekunde<br />

10 -2 m 3 Öl. Das Bohrloch leckt bereits seit knapp einem Monat. Gemäss<br />

Wikipedia sind bald 100’000 Fass Öl (entsprechend 15’900 m 3 ) ausgelaufen.<br />

Wer nachrechnet, merkt, dass die Zahlen nicht ganz zusammenpassen. Da<br />

kommt über die vielen Tage trotzdem ganz schön was zusammen. Das liegt<br />

nur noch eine Grössenordnung unter den grossen Oil Spills. Die grössten<br />

Öltanker werden mit bis zu 4 Mio Fass beladen. So, der Taschenrechner<br />

glüht, ich höre auf... Nach Wochen schlechter Nachrichten und Misserfolgen,<br />

”http://www.nytimes.com/2010/05/17/us/17spill.html?hp” heute endlich<br />

ein Teilerfolg: Ein Teil des Öls kann in einen Tanker abgepumpt werden,<br />

was die Leckrate deutlich reduziert. Trotzdem denke ich, dass man sich auf<br />

Ölförderung an Land konzentrieren sollte, wo die Risiken viel geringer sind.<br />

Zudem besteht ja eine Technik, wie auch schräg und horizontal gebohrt<br />

werden kann, was das Anstechen <strong>von</strong> submarinen Ölfeldern vom Trockenen<br />

aus erlauben sollte: ”http://www.eeh.ee.ethz.ch/en/no-cache/power/highvoltage-laboratory/research/view/detail/project/the-dynamics-of-an-electricdrilling-system-pdt-coil.html”<br />

Electric Drilling<br />

Die Atlantis ist zu ihrem wohl letzten Flug aufgebrochen – ein Bilderbuchstart.<br />

Derweil ”http://www.esa.int/esaHS/SEMKXH19Y8G-index-<br />

0.html” vergnügen sich die sechs Neuen im ESA-Corps mit der Schwerelosigkeit.<br />

Anstatt zu den Sternen zu greifen, hat der Todesstern eine<br />

neue, ”http://spectrum.ieee.org/consumer-electronics/gadgets/backyardstar-wars”<br />

äusserst praktische Aufgabe erhalten.<br />

Thema soll heute aber LaTeX sein, ein Satzprogramm um Bücher und<br />

andere Schriftdokumente am Computer in sehr hochwertiger Form zu<br />

erstellen. Ich kann nicht behaupten, dass ich ein grosser Fan da<strong>von</strong> bin.<br />

Aber da ich auch kein grosser Fan <strong>von</strong> MS Word bin (die Version 2007 ist<br />

allerdings wesentlich besser als 2003), kann ich ganz frei <strong>von</strong> Emotionen<br />

an die Sache herangehen. Positiv sind: Es ist gratis, die Hardwareanforderungen<br />

sind gering, es ist portabel (betriebssystemunabhängig) und das<br />

Resultat wird praktisch perfekt. Mathematische Formeln sind ein Augenschmaus.<br />

Zudem wird man es wohl auch in hundert Jahren noch lesen<br />

können. Nachteilig sind: Es ist nicht WYSIWIG (what you see is what you<br />

get), d.h. man muss im Texteditor schreiben und es danach kompilieren.<br />

Die möglichen Bildformate sind stark eingeschränkt und teilweise speicherhungrig<br />

(EPS/PS). Es ist manchmal auch sonst etwas umständlich: Jedes<br />

Paket hat seine Versionsnummer – wehe, wenn Paket X in Version Y mit<br />

Paket Z in Version V nicht kompatibel ist. Dann geht das Geschrei los...<br />

Ein weiterer Vorteil: Man wird sozusagen automatisch ”http://www.golatex.de/wiki/<br />

258


Hauptregeln-der-Typografie” typografisch geschult: Wo braucht’s Ligaturen,<br />

stimmt das Kerning (Unterschneidung), gefällt mir der Satzspiegel?<br />

Blocksatz ist plötzlich nicht mehr nur ein Knopf in Word. Soll das Dokument<br />

für Bildschirm oder Ausdruck optimiert werden? Aha, verschiedene<br />

Schriftsätze haben verschiedene Optimierungsfunktionen (Einsparung <strong>von</strong><br />

Druckertinte? Lesbarkeit am CRT? Oder doch LCD?). Und dann möchte<br />

ich natürlich einen ”http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/georg.verweyen/pakete.html”<br />

optischen Randausgleich, wenn es mit ”microtype” schon so leicht geht.<br />

Damit werden Kapitälchen erst noch leicht gesperrt.<br />

Der Hauptvorteil ist meines Erachtens die komplette Entkopplung <strong>von</strong><br />

Inhalt und Format. So kann ich zum Schluss in der Präambel noch schnell<br />

auf A5 umstellen – so geschehen in meiner Diss. Da die Bildgrösse relativ<br />

definiert ist, reicht wirklich das blosse Ersetzen <strong>von</strong> ”a4paper” durch<br />

”a5paper”, um aus einem A4-Buch ein A5-Buch zu machen; notabene<br />

beide mit perfektem Satzspiegel. OK, ein paar ”Overfull H-Boxes” treten<br />

auf und müssen <strong>von</strong> Hand korrigiert werden. Aber eben trotzdem kein<br />

Vergleich zu Word. Mein Wunsch an Word: Komplette Entkopplung der<br />

Formatvorlagen vom Inhalt. Wie wär das?!<br />

Wer noch mehr zum Thema ”LaTeX vs. Word” wissen möchte, der darf<br />

mal hier vorbeischauen:<br />

• Eine knappe Übersichttabelle gibt’s im ”http://openwetware.org/wiki/Wordvs.-LaTeX”<br />

Wiki des Open WetWares. Sozusagen die Manager-<br />

Version eines LaTeX-Vergleichs.<br />

• Dario Taraborelli lässt sich über ”http://nitens.org/taraborelli/latex”<br />

die Schönheit <strong>von</strong> LaTeX aus, was wirklich lesenswert ist. Er beschreibt<br />

auch schön das falsche Kerning und den Beschiss mit den<br />

Kapitälchen in Word.<br />

• Und die meines Erachtes allerbeste Webseite zum Thema gibt’s<br />

<strong>von</strong> ”http://user.uni-frankfurt.de/ muehlich/tex/wordvslatex.html”<br />

Matthias Mühlich. Er hat einen 1:1-Vergleich angestellt, über den<br />

der Laie staunt und sich der Fachmann wundert.<br />

...und zudem zum Thema passend gibt’s heute was ganz Besonderes:<br />

Einen ”http://www.lugra.ch/blog2latex.php” LaTeX-Parser. Klickt mal<br />

drauf und Ihr werdet staunen! Wer’s lieber kompiliert mag, kann sich auch<br />

das ”http://www.lugra.ch/blog2latex.pdf” PDF anschauen. Das ist nämlich<br />

ein weiterer Vorteil <strong>von</strong> LaTeX: Man kann es problemlos selber einlesen<br />

oder auch erzeugen erzeugen, was lustige Parser-Spielereien ermöglicht.<br />

259


89 100. <strong>Blog</strong>eintrag (So, 16.05.10)<br />

Letztlich handelt es sich um eine leichte Modifikation des HTML-Parsers,<br />

den ich für meinen <strong>Blog</strong> vor Jahren entworfen habe.<br />

...schon verrückt: Mein <strong>Blog</strong> ist länger als meine Diss :-) Na ja, Geschwätz<br />

lässt sich durch nichts ersetzen.<br />

Not that anyone cares, but the restaurant is at the OTHER end of<br />

the universe. Und wer’s nicht mehr bis dorthin schafft, der kann ja am<br />

hammermässigen ”http://speeddating.ethz.ch/” Speeddating des AMIV<br />

teilnehmen.<br />

260


Abbildungsverzeichnis<br />

1.1 12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

2.1 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.1 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4.1 15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5.1 16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

6.1 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

7.1 18 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

8.1 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

9.1 20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

10.1 21 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

11.1 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

12.1 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

13.1 24 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

14.1 25 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

15.1 26 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

16.1 27 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

17.1 28 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

18.1 29 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

261


Abbildungsverzeichnis<br />

262<br />

19.1 30 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

20.1 31 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

21.1 32 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

22.1 33 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

23.1 34 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

24.1 35 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

25.1 36 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

26.1 37 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

27.1 38 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

28.1 39 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

29.1 40 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

30.1 41 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

31.1 42 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

32.1 43 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

33.1 44 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

34.1 45 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

35.1 46 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

36.1 47 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

37.1 48 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

38.1 49 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

39.1 50 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

40.1 51 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95


Abbildungsverzeichnis<br />

41.1 52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

42.1 53 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

43.1 54 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

44.1 55 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

45.1 56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />

46.1 57 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115<br />

47.1 58 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117<br />

48.1 59 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122<br />

49.1 60 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126<br />

50.1 61 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127<br />

51.1 62 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130<br />

52.1 63 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />

53.1 64 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133<br />

54.1 65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137<br />

55.1 66 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139<br />

56.1 67 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143<br />

57.1 68 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145<br />

58.1 69 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147<br />

59.1 70 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152<br />

60.1 71 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155<br />

61.1 72 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158<br />

62.1 73 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161<br />

263


Abbildungsverzeichnis<br />

264<br />

63.1 74 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

64.1 75 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />

65.1 76 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />

66.1 77 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175<br />

67.1 78 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />

68.1 79 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183<br />

69.1 80 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />

70.1 81 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192<br />

71.1 82 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197<br />

72.1 83 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201<br />

73.1 84 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203<br />

74.1 85 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205<br />

75.1 86 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207<br />

76.1 87 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211<br />

77.1 88 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217<br />

78.1 89 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219<br />

79.1 90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221<br />

80.1 91 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225<br />

81.1 92 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230<br />

82.1 93 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233<br />

83.1 94 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237<br />

84.1 95 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239


Abbildungsverzeichnis<br />

85.1 96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243<br />

86.1 97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248<br />

87.1 98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251<br />

88.1 99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255<br />

89.1 100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257<br />

265

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