St. Fidelis Blatt Nr. 5/2009 - slw – Soziale Dienste der Kapuziner

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2 Liebe Freunde! Wie schnell scheint auch dieses Jahr zu vergehen. Das Gedenken an die Verstorbenen im Monat November erinnert mich daran, dass auch wir sicher heimgerufen werden. Der urplötzliche Verlust eines großen Freundes unserer Kinder der Bubenburg hat bei mir diese Wirklichkeit wachgerufen. In den Nummern des St. Fidelis Blattes haben wir in diesem Jahr GOTTES liebendes und heilendes WORT aufgezeigt, wie es Heil und Leben spendet in der Hl. Schrift, im Sakrament der Buße, der Firmung und im Ehesakrament. Gottes rettendes Wort stärkt und heilt uns besonders im Sakrament der Krankensalbung, da Jesus uns wie damals die Hände auflegt und die Kranken und Leidenden berührt. Menschen helfen, dass sie für das Leben und das Leiden fähig werden, ist immer Aufgabe des Seraphischen Liebeswerkes gewesen. Auch ihr, liebe Freunde, seid durch euer Gutsein ein „Sakrament“ (auf deutsch:) ein „heil-sames Zeichen“ für viele Menschen geworden. Darüber wollen wir wieder berichten. Gruß und Segen Euch allen! Euer Br. Markus Präg, Kapuziner HILFE IM LEID Wenn Gott zum kranken Menschen spricht Es kann jeden treffen: Eben noch eine fröhliche Fete gefeiert, gestern noch nichts gespürt, – plötzlich findet man sich in der Rolle des Kranken. Und wenn es mehr ist als der jährliche Husten, dann findet man sich im Krankenbett. Leute kommen. Sie schenken Blumen, nehmen sich Zeit, versuchen aufzu muntern. Doch der Kranke spürt bei aller Liebe und Zuwendung: Niemand kann die Krankheit mit mir teilen. Ich habe mein Leben nicht mehr selber in der Hand. Früher sehr aktive Menschen leiden besonders darunter, dass sie die kleinen alltäglichen Dinge – das Waschen, Rasieren Umklei den, Essen – plötzlich nicht mehr ohne fremde Hilfe tun können. An diesem Punkt scheiden sich die Wege. Man kann aufbegehren, sich von innen her in eine Wut steigern, oder man lernt: Viel leicht ist gerade jetzt eine ganz wichtige Zeit angebrochen. Da mag einem das Wort „Mensch, werde wesentlich!“ in den Sinn kommen. Krank heit kann ein innerer Verwandlungsprozess von großer Kostbarkeit sein. Gerade weil ich in den Händen anderer bin, kommt mein Leben an den Punkt, an dem ein anderer mich führt und lei tet. Auf einmal wird der Glaube wichtig. Entweder falle ich in die Hände der Menschen oder in die Hände Gottes. Wer glauben kann, der wird sagen: Gott will alle Wege mit mir gehen. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“, sagt Jesus (Mt 9,13). Sicher werden wir einmal sterben und weggehen aus dieser Welt. Dennoch erfahren wir in der Gemeinschaft mit Gott Heil, Leben, Ret tung und Geborgenheit. Keine Be hinderung, keine Schädigung oder Erkrankung kann seine Liebe mindern oder gar unsere Gemeinschaft mit ihm auslöschen. Krankheit ist und bleibt ein Übel und Unheil. Doch für viele ist Krankheit schon zu einem Stück ihrer ganz persönli chen Heils-Geschichte geworden. In der katholischen Kirche spenden die Priester das Sakrament der Krankensalbung. Das Sakrament der Krankensalbung 5-2009 Wer als Kranker die Krankensalbung wünscht, darf die Gewissheit ha ben: Hier berührt mich Gott selbst. Jesus legt mir die Hand auf. Er nimmt mich an so wie ich bin: in meiner Angst, Hoffnungs -
5-2009 losigkeit, Verdrossenheit. Die Krankheit hat mir vielleicht vieles ge raubt, durch die Salbung aber wird der innere Kern meines Lebens unverwundbar. Das kann sehr froh machen und tiefen Frieden schenken. Die Krankensalbung ist keine „letzte Ölung“ und auch kein Sterbesakrament für die letzte Minute. Sie ist zuerst bestimmt für Menschen, die unter einer schweren Krankheit leiden. Was das heißt, dar über sollte man einmal nachdenken. Fällt nicht z. B. jede größere Operation darunter? Warum also nicht auch in jungen Jahren nach dem Sa - krament verlangen, wenn dieser Fall eintritt? Wie steht es mit der labilen Gesundheit vieler alter Menschen und der ständigen Gefähr dung, der sie ausgesetzt sind? Mit Recht darf ein alter Mensch nach dem Sakrament der Krankensalbung verlangen! Das heißt noch lan ge nicht, dass man dann auch sterben muss. Das Sakrament der Krankensalbung kann man übri gens öfter empfan- HILFE IM LEID 3 Was muss ich tun? Sie bitten einfach, dass ein katholischer Priester Sie besucht: der Pfarrer, ein Priester, den Sie vielleicht kennen, oder im Krankenhaus der Krankenseelsorger. Ihn bitten Sie, dass er Ihnen die Krankensalbung spendet. Er wird Ihnen helfen, dieses Sakrament würdig zu empfangen. Was tut der Priester? Bei der Krankensalbung legt der Priester dem Kranken die Hände auf und spricht bei der Salbung auf die Stirn: Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Wenn der Priester die Hände salbt, spricht er: Der Herr, der dich von den Sünden befreit, rette dich und in seiner Gnade richte er dich auf. gen, auch während der selben Krankheit. Es ist immer dann ange - bracht, wenn eine Krankheit langwierig und schwer zu ertragen ist, wenn sie sozusagen an die mensch- liche Substanz geht, wenn man (z. B. auch seelisch) schwer angeschlagen ist und mit seiner Krankheit nicht mehr fertig wird. Br. Markus
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