Marktstrategien für den Erfolg - akomag
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Kanton Schwyz exportiert rund<br />
17 Prozent seines Bruttoinlandprodukts<br />
ins Ausland. Der Schweizer<br />
Franken ist aber trotz der Wechselkursuntergrenze<br />
weiterhin stark<br />
bewertet. Schätzungen zur Kaufkraftparität<br />
gegenüber dem Euro<br />
ergeben derzeit einen langfristigen<br />
«Fair Value» im Bereich<br />
von 1.33 Franken pro Euro.<br />
Noch wichtiger als der Einfluss<br />
von Wechselkursschwankungen<br />
auf die Schweizer Exportwirt -<br />
schaft ist jedoch die Auslandkonjunktur,<br />
die die SNB mit ihren<br />
Massnahmen aber nicht direkt<br />
steuern kann.<br />
FOKUS: WElcHE AUSWiRKUN-<br />
GEN KöNNTE DiE ziNS- UND<br />
WÄHRUNGSpOliTiK DER SNb<br />
AUF DiE KANTONAlE UND<br />
NATiONAlE VOlKSWiRTScHAFT<br />
HAbEN?<br />
Die gegenwärtige Geldpolitik<br />
der SNB ist aussergewöhnlich:<br />
Seit der Einführung der Wechselkursuntergrenze<br />
muss sie neben<br />
der Preisentwicklung auch noch<br />
<strong>den</strong> Wechselkurs kontrollieren.<br />
Im Verlauf der letzten bei<strong>den</strong><br />
Quartale tätigte sie deshalb massive<br />
Devisenkäufe. Zwischen Juni<br />
2011 und Juni 2012 stiegen die<br />
Devisenanlagen der SNB um rund<br />
85 Prozent und der Euro-Anteil<br />
erhöhte sich auf rund 60 Prozent.<br />
FOKUS AusgAbe 2 | november 2012<br />
claude Vautier, leiter Research<br />
Schwyzer Kantonalbank<br />
Dieser Anstieg des Euro-Bestandes<br />
ging mit einer Zunahme der Notenbankgeldmenge<br />
einher, was<br />
mittel- bis langfristig ein gewisses<br />
Inflationspotenzial mit sich bringt.<br />
Aktuell ist die Inflationsgefahr<br />
jedoch inexistent: Wir befin<strong>den</strong><br />
uns praktisch in einer Deflation,<br />
<strong>den</strong>n in der Schweiz sinken die<br />
Konsumentenpreise seit einem<br />
Jahr. Der Grund <strong>für</strong> <strong>den</strong> aktuell<br />
geringen Inflationsdruck liegt darin,<br />
dass ein Grossteil der Notenbankgeldmenge<br />
<strong>den</strong> Weg in <strong>den</strong><br />
Wirtschaftskreislauf noch nicht<br />
gefun<strong>den</strong> hat. Sobald die Inflation<br />
anzuziehen beginnt, ist es <strong>für</strong> die<br />
kantonale und nationale Volkswirtschaft<br />
wichtig, dass die SNB<br />
rasch reagieren kann, um das<br />
Preiswachstum einzudämmen. Die<br />
dazu nötigen Instrumente hat die<br />
SNB. Entschei<strong>den</strong>der ist meines Erachtens<br />
jedoch, wann der richtige<br />
Zeitpunkt da ist, um die Inflation zu<br />
bekämpfen und die Wechselkursuntergrenze<br />
aufzuheben. Derzeit<br />
ist dies allerdings noch kein<br />
Thema: Da die wirtschaftliche<br />
Problem lösung in Europa nur<br />
schlep pend vorankommt, dürfte<br />
die Wechselkursuntergrenze in<br />
<strong>den</strong> nächsten Monaten weiterhin<br />
bestehen bleiben.<br />
MEHR UNTER<br />
liNK www.szkb.ch/anlagepublikationen<br />
GlOSSAR<br />
Wissenswertes<br />
in Kürze<br />
Die bankensprache muss kein buch mit<br />
sieben Siegeln sein. Unter der Rubrik<br />
«Glossar» erfahren FOKUS-leserinnen<br />
und -leser, was bankbegriffe bedeuten.<br />
in dieser Ausgabe:<br />
DEFlATiON<br />
Deflation bezeichnet die Zunahme der allgemeinen<br />
Kaufkraft des Geldes und damit eine<br />
Senkung des allgemeinen Preisniveaus. Die<br />
Deflation wird typischerweise an der Veränderung<br />
(jährlich oder monatlich) der Konsumentenpreise<br />
gemessen.<br />
iNFlATiON<br />
Inflation ist eine Senkung der allgemeinen<br />
Kaufkraft des Geldes und damit eine Steigerung<br />
des allgemeinen Preisniveaus. Die Inflation<br />
wird typischerweise an der Veränderung<br />
(jährlich oder monatlich) der Konsumentenpreise<br />
gemessen.<br />
VOlATiliTÄT<br />
Als Volatilität wird die Schwankungsbreite von<br />
Werten (zum Beispiel Aktienkursen) bezeichnet.<br />
Je höher die Volatilität, desto stärker sind<br />
die Wertschwankungen. Die Volatilität wird im<br />
Finanzbereich oft als Risikomass herangezogen.<br />
Je höher die Volatilität, desto riskanter ist<br />
die Anlage.<br />
bRic-STAATEN<br />
Der Begriff «BRIC» steht als Abkürzung <strong>für</strong> die<br />
aufstreben<strong>den</strong> Volkswirtschaften von Brasilien,<br />
Russland, Indien und China. Diese vier Volkswirtschaften<br />
gelten als besonders wichtige<br />
Schwellenländer und weisen überdurchschnittlich<br />
starke Wachstumsraten auf.<br />
KAUFKRAFTpARiTÄT<br />
Die Kaufkraftparität berechnet <strong>den</strong> theoretischen<br />
Wechselkurs, der nötig wäre, damit ein<br />
i<strong>den</strong>tisches Gut oder ein i<strong>den</strong>tischer Warenkorb<br />
in zwei untersuchten Ländern/Währungsräumen<br />
gleich viel kostet.<br />
MEHR UNTER<br />
liNK www.szkb.ch/glossar<br />
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