Methodenhandbuch zur Bestandsaufnahme Oberflächengewässer
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Bodenabtrag<br />
Umsetzung der EG – Wasserrahmenrichtlinie<br />
in Niedersachsen/Bremen<br />
<strong>Methodenhandbuch</strong> <strong>Bestandsaufnahme</strong><br />
- <strong>Oberflächengewässer</strong>-<br />
� atmosphärische Deposition<br />
� Erosion (Abtrag von an die Bodenpartikel gebundenem P durch Wasser)<br />
� Dränwasser<br />
� Grundwasser<br />
� Abschwemmung (Transport von gelöstem P mit oberflächig abfließendem<br />
Wasser)<br />
� versiegelte urbane Flächen (BEHRENDT et al. 1999)<br />
Folgende Pfade wurden als die für Norddeutschland wichtigsten diffusen P-<br />
Quellen eingestuft:<br />
� die potentiellen Phosphorausträge aus Ackerflächen durch Wassererosion<br />
� die Phosphorausträge aus Moorböden mit dem Dränwasser<br />
� die Phosphorausträge aus Marschböden mit dem Dränwasser (über<br />
� Rohrdränungen und Grüppen)<br />
Sie werden für die Bearbeitungsgebiete in Form von Karten im 50 m Raster<br />
dargestellt und quantifiziert. Die Berechnung und Methodik für diese drei<br />
Pfade wird im Folgenden erläutert.<br />
Potentielle Phosphorausträge aus Ackerflächen durch Wassererosion<br />
Der potentielle Phosphoraustrag aus Ackerflächen gibt an, wie viel Phosphor<br />
im langjährigen Mittel partikelgebunden durch Wassererosion aus Ackerflächen<br />
ausgetragen werden kann. Drei Faktoren müssen dazu berücksichtigt<br />
werden (Abb. 1).<br />
Bodenabtrag nach<br />
ABAG<br />
×<br />
Phosphorgesamtgehalt<br />
(Pt) im Boden<br />
×<br />
Anreicherungsfaktor<br />
(ER)<br />
P-Austragspotential aus Ackerflächen<br />
[kg P/km² × a]<br />
Abb. 1: Vorgehen bei der Berechnung des Phosphoraustragspotentials<br />
Bearbeitung<br />
Der mittlere, langjährig zu erwartende potentielle Bodenabtrag in t/ha·a wird<br />
mit Hilfe der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) bestimmt<br />
(SCHWERTMANN et al. 1987). Berücksichtigung finden der Regenfaktor,<br />
der Bodenerodierbarkeitsfaktor und die Hangneigung. Als Hanglänge werden<br />
konstant 120 m angenommen, der C-Faktor (Fruchtfolgefaktor) leitet<br />
sich aus der Amtlichen Agrarstatistik auf Gemeindeebene ab. Der Erosionsschutzfaktor<br />
findet keine Berücksichtigung, da auf dieser kleinen Maßstabsebene<br />
keine flächendeckenden Daten vorliegen.<br />
Der Phosphorgesamtgehalt im Oberboden in mg/kg kann mit Hilfe von<br />
Regressionen aus dem pflanzenverfügbaren Phosphorgehalt abgeschätzt<br />
werden (siehe A und B). Dazu wurden Bodenuntersuchungsergebnisse des<br />
pflanzenverfügbaren Phosphorgehaltes (Calcium-Acetat-Lactat oder Doppellactat-Extraktion)<br />
herangezogen und aus Bodenkarten Sand-, Ton-, und<br />
Corg-Gehalte und pH-Werte abgeleitet.<br />
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