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Elektrotherapie gegen Schuppenflechte - Ionto-Comed GmbH

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(hier 10 Hz), ist die jeweilige Zelle in<br />

der Lage zu reagieren. Die Folge kann<br />

beispielsweise sein, dass Fett abgebaut<br />

und die Durchblutung gefördert wird<br />

oder auch Schmerzen gelindert werden.<br />

Der MF-Strom wird schon lange Zeit erfolgreich<br />

in der Orthopädie und der<br />

Physiotherapie eingesetzt, um Schmerzen<br />

zu therapieren und die Mobilität zu<br />

steigern. Auch in der Kosmetik wird er<br />

sehr erfolgreich zur Behandlung von<br />

verschiedenen kosmetischen Problemen<br />

angewendet. Jedoch kam man erst<br />

in den letzten Jahren zu der Erkenntnis,<br />

dass der mittelfrequente Strom<br />

auch auf so genannte nicht erregbare<br />

Zellen – z. B. die Haut – wirkt. So ist<br />

auch sein Einsatz in der Dermatologie<br />

speziell bei der Behandlung der <strong>Schuppenflechte</strong><br />

noch relativ neu.<br />

Wie mittelfrequenter<br />

Strom wirkt<br />

Ansatzpunkt für die Mittelfrequenztherapie<br />

der <strong>Schuppenflechte</strong> ist der schon<br />

seit längerem bekannte Befund, dass in<br />

psoriatischen Hautzellen die Konzentration<br />

des Botenstoffes cAMP (zyklisches<br />

Adenosinmonophosphat) gering<br />

ist. Dieser Botenstoff reguliert u.a. die<br />

Zellteilung (Proliferation) und spielt<br />

bei der Zelldifferenzierung eine Rolle.<br />

Verringert sich beispielsweise die Konzentration<br />

dieses Botenstoffes, wird eine<br />

erhöhte Teilungsaktivität von psoriatischen<br />

Zellen ausgelöst. Schon in<br />

den 70er Jahren machte man sich dies<br />

zu Nutze, als man Patienten mit <strong>Schuppenflechte</strong><br />

erfolgreich durch Injektion<br />

von cAMP-Analoga (synthetisch hergestellte<br />

cAMP-Abkömmlinge) behandelte.<br />

Hiervon leitete man das Wirkungsprinzip<br />

der Mittelfrequenzstrombehandlung<br />

bei Psoriasis ab: Bereits in<br />

den 80er Jahren wurde die Hypothese<br />

aufgestellt, dass der mittelfrequente<br />

Strom an der Zellmembran wirkt. Als<br />

Folge werden in der Zelle Signale aus-<br />

Auch größere Areale sind mittlerweile zu behandeln<br />

gelöst, die komplexe Zellfunktionen<br />

beeinflussen. Durch Modulation des<br />

Stroms lassen sich dabei verschiedene<br />

Parameter in der Zelle verändern, wie<br />

beispielsweise die Konzentration des<br />

cAMP. Dieser Wirkungsmechanismus<br />

wird durch zahlreiche neuere Untersuchungen<br />

untermauert. Je nach Modulationsfrequenz<br />

steigt oder sinkt die<br />

cAMP-Konzentation. So wird sie beispielsweise<br />

bei einer Modulationsfrequenz<br />

von 50 Hz deutlich gesenkt. Bei<br />

Modulationsfrequenzen von 10 Hz und<br />

100 Hz hin<strong>gegen</strong> wird die Konzentation<br />

des cAMP in signifikanter Weise angehoben.<br />

Es gibt aber auch Modulationsfrequenzen<br />

(z.B. 20 Hz), bei welchen<br />

sich die cAMP-Konzentration nicht verändert<br />

(s. Abbildungen S. 26).<br />

Diese Ergebnisse resultieren aus Experimenten<br />

mit Kulturen von Bindegewebszellen<br />

der Maus und menschlichen<br />

Immunzellen (Granulozyten). Die wirksamen<br />

Behandlungsfrequenzen und der<br />

Signalübertragungsweg gelten also<br />

nicht nur für einen Zelltyp und eine<br />

Spezies. Basierend auf diesen Befunden<br />

wurde sogar postuliert, dass eine allgemeine<br />

Unabhängigkeit vom Zelltyp und<br />

der Spezies existiert. Dies müsste aber<br />

durch weitere Untersuchungen noch erhärtet<br />

werden.<br />

An der Hautklinik der Universität<br />

Mannheim wurde eine klinische Pilotstudie<br />

mit zwölf Patienten durchgeführt.<br />

Diese hatten hartnäckige Psoriasis<br />

an den Händen (Psoriasis palmoplantaris).<br />

Sie wurden über einen Zeitraum<br />

von drei Monaten zweimal täglich<br />

für sechs Minuten mit mittelfrequenten<br />

Strömen behandelt. Dabei wurde morgens<br />

Strom mit einer Modulationsfrequenz<br />

von 100 Hz und abends ein solcher<br />

von 10 Hz appliziert. Die Hände<br />

wurden dabei in speziellen mit lauwarmem<br />

Leitungswasser gefüllten Plastikwannen<br />

behandelt. Dieser Ansatz<br />

erinnert an eine Leitungswasseriontophorese<br />

(s. KOSMETISCHE PRAXIS<br />

2/2003, S. 24 ff.), mit welcher eine Hyperhidrose<br />

behandelt werden kann.<br />

Doch im Gegensatz zu dieser Methode<br />

wurde hier kein Gleichstrom, sondern<br />

ein nebenwirkungsfreier mittelfrequenter<br />

Strom verwendet. Die Stromintensität<br />

wurde bei der Psoriasistherapie<br />

mit MF-Strom so gewählt, dass die<br />

Patienten ein leichtes Kribbeln spürten.<br />

Als begleitende Behandlung war lediglich<br />

eine Pflegecreme zugelassen.<br />

Kosmetische Praxis Juni 2003 25

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