med 11 (PDF) - medalp
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<strong>med</strong>: Herr Dr. Schranz, warum wird es eine neue<br />
<strong>med</strong>alp geben?<br />
Alois Schranz: Aufgrund der räumlichen Platzverhältnisse<br />
in der Medalp in Imst – unserem<br />
Mutterhaus – haben wir in den letzten Jahren<br />
ein neues Konzept in der Milser Au neben der<br />
Trofana Raststätte entwickelt. Es ist insofern<br />
ein innovatives Konzept, als die verkehrsstrategische<br />
Lage des neuen <strong>med</strong>alp-Standortes<br />
im Tiroler Oberland als optimal anzusehen ist<br />
und sogar wahrscheinlich die erste Klinik mit<br />
eigenem Autobahnanschluss in Österreich<br />
darstellt.<br />
<strong>med</strong>: Apropos Infrastruktur: Welche Vorteile<br />
bringt der neue Standort einerseits für die <strong>med</strong>alp,<br />
andererseits für Patienten?<br />
Manfred Lener: Der neue Standort ist strategisch<br />
gesehen der am besten erreichbare<br />
Standort im Tiroler Oberland zwischen Telfs<br />
und St. Anton, er verfügt über eine leichte<br />
verkehrsmäßige Erreichbarkeit über Autobahn,<br />
Bundesstraße, öffentliche Busverbindung<br />
– und sogar über den Radweg. Auch ist<br />
die Hubschrauberthematik in diesem Gebiet<br />
– gerade was Anrainerdiskussionen anbelangt<br />
– kein Thema, einen Hubschrauberlandeplatz<br />
können wir hier ohne Probleme führen.<br />
<strong>med</strong>: Wie wird das Ganze finanziert?<br />
Herbert Köhle: Die Investition – zwölf Millionen<br />
Euro – wird zu 100 Prozent von der <strong>med</strong>alp<br />
– Zentrum für ambulante Chirurgie Betriebs<br />
GmbH getragen. Öffentliche Förderungen<br />
können nicht in Anspruch genommen werden.<br />
Gebaut wird die neue <strong>med</strong>alp übrigens zum<br />
überwiegenden Teil von heimischen Firmen.<br />
<strong>med</strong>: Was wird in der neuen <strong>med</strong>alp geboten<br />
werden?<br />
Alois Schranz: In der neuen <strong>med</strong>alp wird der<br />
gewohnte Standard weiterhin Status quo bleiben<br />
– in Erstversorgung, Diagnostik, konservativer<br />
und operativer Therapie unfallchirurgischer<br />
und orthopädischer Verletzungen und Erkrankungen<br />
des Bewegungsapparates. Sämtliche<br />
Leistungen erfolgen auf höchstmöglichem<br />
fachlichem und apparativem Niveau nach international<br />
anerkannten Richtlinien. Was neu<br />
dazu kommt, ist ein Rehabilitationsbereich mit<br />
großem Schwimmbad – der Grund dafür ist<br />
einfach der, dass Reha nach Verletzungen und<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates einen<br />
sehr wichtigen Bestandteil im Gesamttherapiekonzept<br />
darstellt. Wir wollen alles unter einem<br />
Dach anbieten.<br />
ZUM THEMA: Gesundheits-LR Bernhard Tilg im <strong>med</strong>-Interview<br />
ZUKUNFTSWEISEND: Landesrat Tilg sieht die <strong>med</strong>alp auf einem sehr guten Weg.<br />
Herr Landesrat Tilg, welche Rolle spielen private Gesundheitsdienstleister in Tirol in Hinblick<br />
auf den Tourismus?<br />
LR Bernhard Tilg: Private Gesundheitsdienstleister spielen in Tirol traditionell in tourismusbedingten<br />
intensiven Zeiten eine wichtige Rolle für die Versorgung der Bevölkerung<br />
bzw. der zahlreichen Gastpatienten. In besonderer Weise trifft dies im Wintertourismus<br />
auf die privaten Tageskliniken im Bereich der Unfallchirurgie zu. Die Einrichtungen der<br />
<strong>med</strong>alp nehmen hier eine besondere Versorgungsverantwortung wahr. Die privaten<br />
Anbieter tragen dazu bei, den Ansturm auf die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen<br />
abzufedern; Dadurch wird gewährleistet, dass die öffentlíchen Einrichtungen nicht in<br />
einem Übermaß belastet werden. In der letzten Zeit haben die privaten Ambulatorien<br />
bzw. Tageskliniken, insbesondere im Bereich der Unfallchirurgie, an Bedeutung gewonnen;<br />
Diese Entwicklung ist auf die zunehmenden Anforderungen im Tourismusbereich,<br />
bezogen auf die Gesundheitsversorgung, zurückzuführen.<br />
Welche Unterschiede bestehen zwischen privaten und Landeseinrichtungen im Gesundheits-<br />
und <strong>med</strong>izinischen Bereich?<br />
LR Tilg: Es bestehen natürlich von der Krankenanstaltengesetzgebung und -planung<br />
her gravierende Unterschiede zwischen öffentlichen Krankenanstalten und privaten<br />
Anbietern; Den öffentlichen Krankenanstalten kommt die Verpflichtung zur Sicherstellung<br />
der Versorgungsverantwortung für 24 Stunden rund um die Uhr zu, und<br />
das 365 Tage im Jahr, für Akutfälle und planbare Leistungen in allen in Betracht kommenden<br />
<strong>med</strong>izinischen Fachbereichen. Diesen Anforderungen unterliegen private<br />
Anbieter dagegen nicht; Diese können sich daher auf spezielle Leistungssegmente<br />
und Leistungsschwerpunkte konzentrieren. Ich bekenne mich zu dieser differenzierten<br />
Angebotsstruktur in Tirol. Diese entspricht auch der Erwartungshaltung der Bevölkerung<br />
in Richtung Auswahl zwischen verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten;<br />
Wesentlich ist mir in diesem Zusammenhang nur, dass die Zusammenarbeit zwischen<br />
den verschiedenen Gesundheitseinrichtungen in Tirol vom Prinzip der Zusammenarbeit<br />
und nicht vom Prinzip der Konkurrenz geprägt wird. Die <strong>med</strong>alp-Struktur sehe<br />
ich in diesem Zusammenhang auf einem sehr guten Weg.<br />
Im Winter 20<strong>11</strong> wird die neue <strong>med</strong>alp stehen: Ihre Meinung zu dem Konzept?<br />
LR Tilg: Mit dem sehr ambitionierten Konzept der <strong>med</strong>alp neu wird der bisherige erfolgreiche<br />
Weg fortgesetzt werden. Mir ist wesentlich, dass auch im Zuge der Etablierung der<br />
neuen Einrichtung der Weg der gemeinsamen Versorgungsverantwortung in der Region<br />
gegangen wird; So betrachtet kommt einem starken privaten Anbieter eine wichtige<br />
Unterstützungs- und Ergänzungsfunktion zur öffentlichen Versorgung zu.<br />
Ihre persönlichen Wünsche für die <strong>med</strong>alp neu?<br />
LR Tilg: Ich wünsche den Verantwortungsträgern der <strong>med</strong>alp eine erfolgreiche Fortsetzung<br />
des bisherigen Weges; In besonderer Weise bedanke ich mich bei Herrn Dr.<br />
Alois Schranz als „steten Motor“ für sein unermüdliches Engagement in der Weiterentwicklung<br />
der Gesundheitsversorgung in Tirol.<br />
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