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Metropolregionen im Vergleich: Berlin – London – Wien

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<strong>Metropolregionen</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong>: <strong>Berlin</strong> <strong>London</strong> - <strong>Wien</strong><br />

3 Blick über den Tellerrand 1: <strong>Wien</strong><br />

3.1 Strukturwandel und Arbeitsmarktentwicklung in <strong>Wien</strong> 5<br />

<strong>Wien</strong> war <strong>im</strong> letzten Jahrzehnt durch eine unterdurchschnittliche Arbeitsmarktentwicklung<br />

geprägt. Die Ursachen hierfür dürften mit dem massiven Strukturwandel zusammenhängen.<br />

Zwischen 1995 und 2007 ging die Zahl der Beschäftigten <strong>im</strong> sekundären Sektor um 32,7<br />

Prozent zurück. Gründe hierfür waren:<br />

a) Produktivitätszuwachs und damit einhergehender Stellenabbau<br />

b) Verlagerung von Unternehmen in das <strong>Wien</strong>er Umland<br />

c) Outsourcing von ehemals in Industrieunternehmen integrierte Dienstleistungsberei-<br />

che und -aufgaben<br />

Vor allem in industriellen Wirtschaftsbereichen, die lohnkosten- sowie kapitalintensiv sind,<br />

schrumpften die Beschäftigtenzahlen. Technologie- und wissensintensive Wirtschaftsberei-<br />

che blieben von der Beschäftigtenzahl her relativ konstant, wodurch diese in den letzten Jah-<br />

ren eine <strong>im</strong>mer höhere Bedeutung für die Wirtschaft erhielten.<br />

Im tertiären Sektor verlief die Entwicklung in eine ähnliche Richtung. Wissens- und technolo-<br />

gieintensive Beschäftigungsbereiche nahmen an Bedeutung zu. Allerdings spielen auch wei-<br />

terhin Dienstleistungsbereiche mit niedrigen Qualifikationsanforderungen, die der regionalen<br />

Versorgung dienen, eine bedeutende Rolle.<br />

Die Unternehmensstruktur zeigt sich in <strong>Wien</strong> als sehr dynamisch, wenn auch nicht durchweg<br />

positiv. So wurden zwischen 1996 und 2006 in <strong>Wien</strong> anteilsmäßig die zweitmeisten Unter-<br />

nehmen Österreichs gegründet. Allerdings überlebten nur 58 Prozent dieser Neugründungen<br />

die ersten sieben Geschäftsjahre. In Österreich insgesamt lag die Quote mit 63 Prozent fünf<br />

Prozentpunkte höher. Für den Arbeitsmarkt ergibt sich hieraus ein hoher Umschlag, der die<br />

steigende Arbeitslosenquote mit bedingt. Auffallend ist der Zuwachs an Langzeitarbeitslosig-<br />

keit, die zwischen 2001 und 2006 um 57,6 Prozent anstieg.<br />

Neben dem Strukturwandel kam es <strong>im</strong> letzten Jahrzehnt aber auch zu Änderungen der am<br />

Standort verfolgten Personalstrategie, die durch eine zunehmende Dynamisierung geprägt<br />

war. So werden in <strong>Wien</strong> jährlich über 60 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse neu aufge-<br />

nommen und gleichzeitig eine ähnlich hohe Zahl beendet. Hinzu kommt, dass so genannte<br />

atypische Beschäftigungsverhältnisse und formen in den Jahren zwischen 2003 und 2007<br />

um knapp zehn Prozent zugenommen haben.<br />

5 Vgl. hierzu auch das Papier von Bauer/ Bock-Schappelwein/ Huber 2009<br />

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