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CAPITAL Investor 07/2010

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ingen, ist Potash mehr als dreimal so groß. Der Branchenprimus kämpft aber ebenso mit der Krise.<br />

Im vierten Quartal musste das Unternehmen einen Gewinnrückgang von knapp 70 Prozent auf 244<br />

Millionen Dollar einstecken. Potash geht allerdings davon aus, dass die Nachfrage nach<br />

Düngemitteln dieses Jahr wieder kräftig anziehen wird. Eine Verbesserung der Fundamentaldaten<br />

spiegelt sich im aktuellen Kurs aber noch nicht wider. Derzeit wird der Titel, ähnlich wie K+S, mit<br />

dem knapp 15-Fachen der für 2011 erwarteten Gewinne gehandelt. Die Analysten von Credit Suisse<br />

verleihen Potash ein "Outperform"-Rating.<br />

Ebenfalls auf der Kaufliste vieler Analysten stehen die Titel von Mosaic und Agrium. Mosaic hat<br />

sich große Ziele gesetzt: Bis 2020 plant der US-Düngemittelhersteller seine Kalikapazitäten von<br />

derzeit 10,4 auf 16,8 Millionen Tonnen zu steigern. Zudem möchte der Konzern seine Kosten weiter<br />

senken. Der Konkurrent Agrium setzt dagegen auf Übernahmen. Allerdings ist den Kanadiern der<br />

jüngste Streich bislang noch nicht gelungen. Das Zielobjekt, die US-Firma CF Industries, hat in das<br />

Angebot bis dato nicht eingewilligt. Aber auch wenn das Geschäft scheitern sollte, spricht die relativ<br />

niedrige Bewertung für die Agrium-Aktie: Das für 2011 erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt<br />

knapp unter elf.<br />

Übrigens drängen auch die großen internationalen Rohstoffkonzerne ins Kaligeschäft. Nahezu<br />

zeitgleich haben Ende Januar Vale, der weltgrößte Eisenerzproduzent, sowie der australische<br />

Bergbaugigant BHP Billiton zugeschlagen. Während die Südamerikaner das Düngemittelgeschäft<br />

von Bunge für 3,8 Milliarden Dollar kauften, verleibte sich BHP Athabasca Potash ein. Den<br />

Australiern wird auch Interesse an K+S nachgesagt. Anlegern, die diesen Sektor beobachten, wird so<br />

schnell also nicht langweilig werden.<br />

Anlegerschutz: Keine Wache für die Wächter<br />

Im "Schwarzbuch Börse" geißeln Aktionärsschützer Firmen, die bei der<br />

Publizität pennen. Bei Firmen ihrer Vorstandsmitglieder drücken sie<br />

dagegen ein Auge zu.<br />

Eigentlich muss man der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) dankbar sein. Trotz<br />

überschaubarer Stärke mit 2500 Mitgliedern vertritt sie auf Hauptversammlungen und in ihrem<br />

jährlichen "Schwarzbuch Börse" die Interessen der <strong>Investor</strong>en. Prangert an, wo geschlampt und<br />

betrogen wird. Manchmal überspannt sie den Bogen - wie 2008, als ein SdK-Vorstand einem<br />

Unternehmen öffentlich irreführende Bilanzierung vorwarf, nachdem er privat auf fallende Kurse<br />

der Aktie gesetzt hatte.<br />

Was schon damals die Frage aufwarf: Wer bewacht Aktionärsschützer? Auch in ihrem neuen<br />

"Schwarzbuch Börse" bekommen wieder Unternehmen ihr Fett weg, weil sie viel zu spät<br />

Geschäftsberichte vorlegten. So beispielsweise die Klosterbrauerei Königsbronn, die ihren<br />

Geschäftsbericht 2008 im Dezember veröffentlichte - wenige Minuten vor Beginn der<br />

<strong>CAPITAL</strong> <strong>Investor</strong> <strong>07</strong>/<strong>2010</strong> www.capital.de 20

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