CAPITAL Investor 07/2010

Der US-Industriekonzern ist bei der längst fälligen
Modernisierung des amerikanischen Stromnetzes, einem
Kernanliegen der Regierung Obama, in vielen Bereichen
involviert. Cisco-Chef John Chambers ist um Superlative
ebenfalls nicht verlegen. Für ihn wird Smart Grid größer
als das Internet.
Der US-Netzwerkspezialist, der schon beim Aufbau des
Internets federführend war, setzt jetzt voll auf den neuen
Trend und richtet seine Strategie auf Stromnetze aus.
Kleinere Unternehmen wie der Hersteller von
intelligenten Stromzählern Itron oder der Produzent von
Software zur intelligenten Verwaltung von Strom Enernoc
sind bei diesem Trend ebenfalls an Bord.
Auch die großen Software-Player wie Microsoft oder
Google wollen aus der Kombination von Energie- und
Informationstechnik Kapital schlagen. Während Microsoft schon fleißig für das Smart Grid
programmiert, bietet Google eine Gratislösung, mit der sich der private Stromverbrauch ständig
überwachen lässt. Dass der Suchmaschinengigant die dafür erhältlichen Daten wieder zu Geld
machen wird, liegt nicht nur für Verschwörungstheoretiker auf der Hand.
Eingebunden in das Smart Grid wird das Elektroauto. Die Lithium-Ionen-Akkus sollen nicht nur
schadstofffreie Mobilität ermöglichen, sondern werden auch zu wichtigen Speichermedien. Weil die
Energieproduktion gerade bei alternativen Quellen fluktuiert, können die Akkus in Zeiten großer
Produktion Energie billig tanken und damit Netzüberlastungen verhindern.
Doch über Nacht kommt die Wende nicht: Renault rechnet im Jahr 2020 mit einem Anteil der E-
Motoren am Gesamtmarkt von zehn Prozent. Da auch die Hersteller wissen, dass der
Verbrennungsmotor irgendwann zur Geschichte wird, positionieren sie sich und kooperieren mit
Batterieherstellern. Daimler ging mit Evonik ein Joint Venture ein, um seinen Kleinstwagen Smart
in einer E-Version, dem Smart Fortwo Electric Drive, in Serie zu bringen.
VW kooperiert mit Sanyo und ist mit seinem elektrischen Kleinwagen Up beim Trend zur
elektrischen Mobilität dabei. Auch die Telekommunikation wird mobiler. Die Branche befindet sich
im Wandel und verändert unser Leben: Der PC ersetzte die meisten Großrechner, der Laptop gräbt
den stationären Rechnern das Wasser ab. Smartphones nehmen den tragbaren Rechnern
Marktanteile weg. Selbst die Software auf dem eigenen Rechner bekommt mittlerweile Konkurrenz
aus dem Netz.
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