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Demokratieförderung in der Deutschen Außenpolitik - Bibliothek der ...

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<strong>der</strong>spruch zwischen staatlichem Willen und gesellschaftlichem<br />

Wollen konstatieren. „Immer mehr<br />

Bundesbürger s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Ansicht, Deutschland sollte<br />

sich aus den Krisen und Konflikten an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong><br />

möglichst heraushalten und sich stärker auf die Bewältigung<br />

<strong>der</strong> Probleme im eigenen Land konzentrieren.<br />

Immer weniger me<strong>in</strong>en dagegen, dass Deutschland<br />

e<strong>in</strong>e aktive Politik verfolgen und bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

von Problemen, Krisen und Konflikten mithelfen sollte.<br />

Im Jahr 2000 sprachen sich 53 Prozent <strong>der</strong> Bundesbürger<br />

für e<strong>in</strong>e aktive <strong>Außenpolitik</strong> aus;... 2003 ganze<br />

38 Prozent. Heute ist das <strong>in</strong>ternationale Engagement<br />

Deutschlands umstrittener denn je. Nur noch 34 Prozent<br />

s<strong>in</strong>d dafür, an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n zu helfen, 43 Prozent<br />

s<strong>in</strong>d dagegen“. 145 2006 waren nach e<strong>in</strong>er repräsentativen<br />

Umfrage 64% <strong>der</strong> Bevölkerung e<strong>in</strong>gedenk<br />

<strong>der</strong> „angespannten Haushaltslage“ gegen e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />

des F<strong>in</strong>anzmittel für die Bundeswehr, „damit<br />

sie ihren <strong>in</strong>ternationalen Verpflichtungen besser<br />

gewachsen ist“ 146<br />

E<strong>in</strong>e Umkehr <strong>der</strong> E<strong>in</strong>stellungen per se wird eher<br />

nicht e<strong>in</strong>treten, h<strong>in</strong>gegen ist e<strong>in</strong>e weiter abnehmende<br />

Zustimmungsrate wahrsche<strong>in</strong>lich. Und<br />

weil die Regierung – frei nach Bertolt Brecht –<br />

sich ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Volk wählen kann, muss sie <strong>in</strong>tensiver<br />

und nachhaltiger über ihre <strong>in</strong>ternational<br />

erwarteten Beiträge zu den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Sicherung von Stabilität und Frieden „nach<br />

Werteorientierung, nationalen Interessen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Verpflichtungen“ 147 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en breiten gesellschaftlichen<br />

Diskurs treten. Sie muss über die<br />

Expertenzirkel von th<strong>in</strong>k tanks und <strong>der</strong> strategic<br />

community h<strong>in</strong>aus breit und tief <strong>in</strong> die Bevölkerung<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong>formieren, mit Persistenz mehr<br />

Überzeugungsarbeit leisten, erklären und werben,<br />

um die wachsende Glaubwürdigkeitslücke zu<br />

schließen. Nicht zuletzt auch, weil „<strong>in</strong>ternational<br />

viele D<strong>in</strong>ge vere<strong>in</strong>bart worden“ s<strong>in</strong>d, „zum Beispiel<br />

unsere Teilnahme an <strong>der</strong> schnellen E<strong>in</strong>greiftruppe von<br />

NATO und EU o<strong>der</strong> die nukleare Teilhabe, die Verpflichtungen<br />

mit sich br<strong>in</strong>gen, die aber wenig öffentlich<br />

kommuniziert worden s<strong>in</strong>d.“ 148<br />

145 Thomas Bulmann, Sozialwissenschaftliches Institut <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Bevölkerungsumfrage 2005. Ergebnisbericht. S. 8<br />

146 Der Spiegel, Nr. 36/2006, S. 25<br />

147 Entscheidend ist, dass <strong>der</strong> Weg zum Erfolg führt. Interview mit Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

Franz Josef Jung, <strong>in</strong>: Süddeutsche Zeitung, 16./17.<br />

September 2006, S. 6<br />

148 Ebenda<br />

DeMokratieförDerung <strong>in</strong> Der <strong>Deutschen</strong> aussenpoLitik<br />

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