Zur Pflege des Stiftungsvermögens - Renditewerk
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+++ Christoph Mecking +++ Institut für Stiftungsberatung +++ Stiftungsfonds gezielt einsetzen +++ Christoph Mecking +++ Institut für Stiftungsbera-<br />
Seite 3<br />
Nr. 02/2011<br />
Nr. 05/2010 01-02/2011<br />
Ziele setzen und umsetzen – auch in Stiftungsfonds<br />
Von Dr. Christoph Mecking, geschäftsführender Gesellschafter <strong>des</strong> Instituts für Stiftungsberatung<br />
Erfolg ist die Summe richtiger<br />
Entscheidungen, so ein beliebter<br />
Sinnspruch. Richtige, also zum<br />
Erfolg führende Entscheidungen<br />
einer Stiftung beziehen sich auf<br />
die wirksame und nachhaltige<br />
Erreichung ihrer gemeinwohlkonformen<br />
Ziele, auf Stiftungszweck,<br />
-organisation und -vermögen. Damit<br />
ein Erfolg festgestellt werden<br />
kann, müssen zunächst Ziele gesetzt<br />
werden.<br />
Nr. 04/2010<br />
Messbare Ziele setzen<br />
Um Art und Grad der Zielerreichung feststellen<br />
zu können, muss das Ziel messbar sein. Ziel der<br />
Substanzerhaltung ist es beispielsweise, die<br />
Leistungsfähigkeit der Stiftung auf Dauer zu<br />
erhalten. So soll die Stiftung auch nach einem<br />
Jahrzehnt noch die notwendigen Gehälter und<br />
Mieten zahlen und gleichzeitig genauso viele<br />
Stipendien vergeben können wie heute. Um<br />
dieses Ziel zu operationalisieren, kann etwa<br />
der Konsumentenpreisindex <strong>des</strong> Statistischen<br />
Bun<strong>des</strong>amtes zugrunde gelegt werden. Der darin<br />
zusammengefasste allgemeine Warenkorb<br />
entspricht aber wahrscheinlich nicht dem Aufgabenspektrum<br />
der Stiftung. Werden Auslandsstipendien<br />
vergeben, müssen eher Preisindizes<br />
in einer internationalen Dimension eingestellt<br />
werden. Die Wirkungen dieses stiftungsspezifischen<br />
Inflationswertes aber sind dann durch die<br />
effiziente Nutzung der Möglichkeiten <strong>des</strong> Kapitalmarktes<br />
aufzufangen. Ein voller Erfolg liegt<br />
vor, wenn dies gelingt.<br />
Um erfolgreich zu sein, müssen die Fähigkeiten<br />
der Stiftung mit den Herausforderungen<br />
Schritt halten. Die meisten<br />
kleineren und mittleren Stiftungen<br />
sind ehrenamtlich geführt; ausgesprochene<br />
Finanzkenntnisse sind eher selten<br />
vorhanden. Zeit und Kraft für einzelne<br />
Anlageentscheidungen fehlen.<br />
Auch können kleinere Vermögen meist<br />
kaum sinnvoll strukturiert werden. Insofern<br />
liegt die Entscheidung nahe, in<br />
einen Investmentfonds zu investieren,<br />
der ausreichend Werte enthält, um den<br />
Substanzanforderungen der Stiftung zu<br />
genügen und dennoch stabile ordentliche<br />
Erträge zu erwirtschaften.<br />
Dr. Christoph Mecking<br />
RenditeWerk<br />
RenditeWerk<br />
Stiftungsfonds können helfen<br />
Seit gut 10 Jahren werden Fonds<br />
angeboten, die sich speziell an<br />
gemeinnützige Stiftungen richten.<br />
Das Angebot an Stiftungsfonds<br />
wächst ständig. Meist handelt es<br />
sich um konservative Mischfonds,<br />
doch gibt es auch reine Aktien-<br />
oder Renten-Stiftungsfonds, solche<br />
die global oder überwiegend in Europa<br />
investieren. Und es gibt Stiftungsfonds,<br />
die auf ethisch-ökologische<br />
Anlagen Wert legen. Auch<br />
unterscheiden sich Managementstile,<br />
der Einsatz von Wertsicherungssystemen<br />
oder weiteren Fondsprodukten. Die Auswahlentscheidung<br />
sollte sich die Stiftung daher nicht zu<br />
leicht machen. Gegebenenfalls muss sie sich von<br />
Das Institut für Stiftungsberatung mit Sitz in Berlin und Ostwestfalen<br />
blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in der Begleitung gemeinnütziger<br />
Initiativen zurück (www.stiftungsberatung.de). 1990 gegründet, ist<br />
das Institut Herausgeber von Stiftung&Sponsoring, dem führenden<br />
Fachmagazin für Nonprofit-Management und -Marketing (www.stiftung-sponsoring.de).<br />
Das Magazin befasst sich seit 1998 mit der Professionalisierung<br />
<strong>des</strong> Nonprofit-Sektors. Das Instrument der - oft marketinggetriebenen<br />
- Stiftungsfonds wurde zuletzt in Ausgabe 2/2011 von<br />
Elmar Peine kritisch betrachtet. Er sieht Ansätze zur Innovation, rechnet<br />
aber mit einer baldigen Bereinigung <strong>des</strong> Marktes. Andere Autoren wie<br />
Jens Güldner, Leiter Treasury beim Evangelischen Johannesstift Berlin<br />
(S&S 6/2009, S. 34 f.) oder Franziska Grüner, Bank Sarasin, plädieren<br />
für den Aufbau und die Bündelung von Finanzkompetenz der Stiftungen,<br />
etwa in Pool-Spezialfonds (S&S 3/2010, S. 40 ff.).<br />
<strong>Zur</strong> <strong>Zur</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>des</strong> <strong>des</strong> <strong>Stiftungsvermögens</strong><br />
<strong>Stiftungsvermögens</strong><br />
unabhängigen Experten beraten lassen. Einige<br />
Min<strong>des</strong>tkriterien für die Auswahl von Stiftungsfonds<br />
sind:<br />
• Stiftungskompatibles Portfolio – Gemeinnützigkeitsrecht,<br />
Zweckorientierung (mission-related-investing);<br />
• Ausgewogenheit von Renten- und Aktienquote;<br />
• Zielrendite, die von den Mitteln ausgeht,<br />
die zur Verwirklichung <strong>des</strong> Satzungszwecks<br />
min<strong>des</strong>tens benötigt werden;<br />
• Weder Ausgabeaufschlag noch Gesamtkostenquote<br />
über 1%;<br />
• Stabilität - min<strong>des</strong>tens 18 Monate Marktpositionierung,<br />
Vorliegen eines Prüfungsberichts;<br />
Fondsvolumen von min<strong>des</strong>tens 15<br />
Mio. €;<br />
• Passende Min<strong>des</strong>tanlagesumme.<br />
Über diesen Ansatz hinausgehend<br />
kann eine Stiftung erfolgreicher<br />
sein, wenn sie kooperiert.<br />
So kann sie Partner mit<br />
gleich gelagerten Interessen<br />
für eine vermögensbezogene<br />
Kooperation zu gewinnen versuchen.<br />
Die Gründung eines<br />
Pool-Spezialfonds kann Vorteile<br />
bei Verwaltungsaufwand,<br />
Transparenz, Mitbestimmung<br />
und Gestaltbarkeit bringen.