KINDER-GARTEN-BUCH - Natur im Garten
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c Einleitung e Planung & Vorbereitung - Gestaltung { Normen & Gesetze o Beispielhafte Kinder-G rten A Anhang<br />
{ 50<br />
{<br />
Kinder lernen Schritt<br />
für Schritt, ihr Risikoverhalten<br />
ihren<br />
Fähigkeiten anzupassen.<br />
{<br />
Das sichere Abenteuer<br />
Zum Spannungsfeld von Spielwert und Sicherheit <strong>im</strong> Kinder-<strong>Garten</strong><br />
Spielbereiche <strong>im</strong> Kinder-<strong>Garten</strong> sollten nach den entsprechenden Normen gestaltet<br />
und geprüft sein. Im pädagogischen Alltag wird es jedoch Situationen geben, zum<br />
Beispiel durch den Einsatz von mobilen und veränderbaren Spielelementen, die sich<br />
nicht normieren lassen. Sie liegen <strong>im</strong> persönlichen Verantwortungsbereich der KindergartenpädagogInnen.<br />
Spätestens wenn sich <strong>im</strong> Kinder-<strong>Garten</strong> ein Kind verletzt, wird das<br />
Thema Aufsichtspflicht aktuell und KindergartenpädagogInnen müssen sich nun fragen<br />
lassen, ob sie diese Pflicht verletzt haben. Die Angst vor einer solchen Situation bewirkt<br />
häufig, dass die verantwortlichen PädagogInnen versuchen, Kinder von Aktivitäten<br />
abzuhalten, die zu gefährlich erscheinen. „Geh’ da nicht rauf, sonst fällst du noch runter.“<br />
KindergartenpädagogInnen müssen zwischen Sicherheit und Risiko abwägen. Einerseits<br />
sind sie für die körperliche Unversehrtheit der Kinder verantwortlich, andererseits<br />
sollten sie Sorge tragen, dass „die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und<br />
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten“ gefördert wird (vgl. Deutsches Kinder- und<br />
Jugendhilfegesetz, 22).<br />
Die Entwicklung der Kinder ist jedoch durch ständiges Exper<strong>im</strong>entieren, durch Suche<br />
nach Abenteuer und Nervenkitzel geprägt. Diese Suche kommt einer Entwicklungsaufgabe<br />
gleich, denn nur wenn das Kind an Grenzen kommt, ist es gefordert, diese zu<br />
überwinden und den nächsten Entwicklungsschritt zu machen.<br />
Kinder lernen Schritt für Schritt, ihr Risikoverhalten ihren Fähigkeiten anzupassen. Dazu<br />
braucht es aber Testmöglichkeiten. Ein in Watte gepackter Spielbereich ist dazu<br />
ungeeignet. Wichtig ist die Entschärfung ernsthafter Verletzungsquellen, ein gewisses<br />
Restrisiko muss be<strong>im</strong> Spielen jedoch in Kauf genommen werden.<br />
Sicherheit <strong>im</strong> Kinder-<strong>Garten</strong><br />
Normen zur Planung und Gestaltung von Spielbereichen<br />
Arch. DI Vesna Urlicic<br />
D ie<br />
Norm legt Anforderungen an Spielgeräte fest, um BenutzerInnen bei voraussehbarer<br />
bzw. der Best<strong>im</strong>mung entsprechender Nutzung des Spielgerätes vor<br />
nicht erkennbaren Gefahren zu schützen.<br />
Absolute Sicherheit ist nicht erstrebenswert und wäre auch nicht machbar. Leichtere<br />
Verletzungen wie Schürfungen gehören zum Spielrisiko. Die Norm spricht hier<br />
vom Abwägen zwischen dem Spielwert eines Gerätes und dem Risiko. Allzu sichere<br />
Geräte stellen überdies ein hohes Risiko dar, denn sie sind langweilig und fordern<br />
zum unsachgemäßen Bespielen heraus.