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Anlage 1 - RIS

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2. Berechnung der Kaufkraft des Regelsatzes<br />

2.1 Grundsätzliches zum Begriff „Kaufkraft“<br />

Was ist mit dem Begriff „Kaufkraft“ genau gemeint? Das Wort „Kaufkraft“ wird durchaus<br />

unterschiedlich benutzt und weist definitorische Unschärfen auf, die zu Mehrdeutigkeiten<br />

führen können. 3 Im Folgenden werden daher die unterschiedlichen<br />

Gebrauchsweisen des Begriffes „Kaufkraft“ erläutert, nicht zuletzt, um eine terminologische<br />

Klarheit zu erreichen. 4<br />

In Pressemeldungen wie „Kaufkraft in Bayern Spitze“ oder „Kaufkraft wird 2012 stagnieren“<br />

werden zwei unterschiedliche Definitionen vermengt:<br />

(1) Einmal ist davon die Rede, dass „jedem Bundesbürger im Durchschnitt 20.014<br />

Euro für Konsum, Miete oder anderen Lebenshaltungskosten zur Verfügung<br />

stehen (2012)“. Gemeint ist hier demnach i. S. der Marktbeobachtung „Kaufkraft“<br />

als möglicher Konsum von Verbrauchern.<br />

(2) Dieser inzwischen allgemeine Sprachgebrauch entspricht aber nicht der bisherigen<br />

ökonomischen Bedeutung des Begriffs: „Kaufkraft“ wird gebraucht in der<br />

Bedeutung der „Kaufkraft des Geldes“. „Kaufkraft ist der Maßstab für den Wert<br />

des Geldes. Die Kaufkraft des Geldes gibt an, welche Gütermenge mit einer<br />

Geldeinheit oder einem bestimmten Geldbetrag gekauft werden kann.“ 5 Die<br />

vorliegende Untersuchung arbeitet ausschließlich mit dieser Bedeutung des<br />

Begriffs „Kaufkraft“.<br />

Die Veränderung der „Kaufkraft“ wird monatlich durch den vom Statistischen Bundesamt<br />

ermittelten Verbraucherpreisindex („Inflationsrate“) gemessen. Zusätzlich zu<br />

dieser zeitlichen Veränderung der Kaufkraft des Geldes existieren in Deutschland –<br />

wie in anderen Staaten – recht starke regionale Unterschiede der „Kaufkraft“.<br />

In der Alltagssprache wird die Frage „Wie viel ist der Lohn wert?“ durch die Worte wie<br />

„teure Stadt“ oder „teure Gegend“ ausgedrückt. Dahinter steckt die Erfahrung, dass<br />

3<br />

Vgl. Kohlhuber, Franz (2000): Wirtschaftskraft und Kaufkraftdisparität in Bayern. Utz Verlag, München,<br />

S. 3 ff.<br />

4<br />

Fürst, Gerhard (1976): Überblick über die Aufgaben und Probleme der Kaufkraftmessung. In: Messung<br />

der Kaufkraft des Geldes, Gerhard Fürst (Hrsg.), Allgemeines statistisches Archiv, Sonderheft<br />

Bd. 10, S. 5-22.<br />

5<br />

Duden Wirtschaft von A bis Z (2009). Bibliographisches Institut, 4. Aufl., Mannheim<br />

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