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Anlage 1 - RIS

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Holstein – für den zeitlichen Preisvergleich stellt dies kein Problem dar. Die Unterschiedlichkeit<br />

der in den Regionen ausgewählten Produkte führt aber dazu,<br />

dass die Daten des Verbraucherpreisindex nicht direkt für einen zwischenörtlichen<br />

Preisvergleich geeignet sind. (…)<br />

Bei der Verwendung von grob umrissenen Warenbeschreibungen wäre die Verwertung<br />

des Datenmaterials aus der Statistik der zeitlichen Preisentwicklung<br />

grundsätzlich möglich, denn auch hier gibt es flexible Güterdefinitionen. Dennoch<br />

können die in der Verbraucherpreisstatistik erhobenen Preise nicht ohne weiteres<br />

für den räumlichen Vergleich eingesetzt werden, da beim räumlichen Preisvergleich<br />

die Ergebnisse wesentlich empfindlicher auf unterschiedliche Produktdefinitionen<br />

reagieren als beim zeitlichen Vergleich. Zum Beispiel dürften sich die Preise<br />

verschiedener Hersteller von Waschmaschinen über die Zeit hinweg relativ parallel<br />

entwickeln. Im Preisniveau gibt es jedoch erhebliche Unterschiede zwischen<br />

den Herstellermarken. Will man also durch weite Produktbeschreibungen regionale<br />

Verbrauchsgewohnheiten abbilden, so muss die Auswahl der jeweils repräsentativen<br />

Produkte sehr viel sorgfältiger vorgenommen werden, als dies für eine<br />

Statistik des zeitlichen Preisvergleichs notwendig ist. Um die Daten der Verbraucherpreisstatistik<br />

für räumliche Vergleiche einzusetzen, wäre eine Modifikation<br />

der Erhebung oder retrospektiv eine Selektion der vergleichbaren Daten notwendig,<br />

was wiederum mit sehr hohem Aufwand verbunden ist.<br />

Der wichtigste Nachteil einer Parallelerhebung von Preisen für den Zweck des<br />

räumlichen Preisvergleichs ist jedoch …, dass sie mit sehr hohen Kosten verbunden<br />

ist und sie sich angesichts der angespannten finanziellen Lage der öffentlichen<br />

Haushalte daher nur für einzelne Sondererhebungen in unregelmäßigen<br />

Zeitabständen eignet. (…) 10<br />

Um die Lücke bei den Daten zur Kaufkraft zu schließen, hat das Bundesinstitut für<br />

Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine ausschließlich auf eigenen Erhebungen<br />

basierende Kaufkraftuntersuchung 2009 veröffentlicht. 11 Dargestellt sind die zwischenörtlichen<br />

Kaufkraftunterschiede als „Preisindex“ auf Kreisebene. 12 Diese sind<br />

auch im Anhang der Untersuchung auf Kreisebene aufgelistet. 13<br />

Die Ergebnisse des BBSR sind in der folgenden Karte als „Preisindex“ (mit Wohnkosten)<br />

dargestellt. Wichtig bei der Interpretation der Karte ist, dass nicht die Abweichungen<br />

von einem Durchschnittsindex dargestellt sind, sondern die Abweichungen<br />

vom Index Bonn, dem der Index 100 zugewiesen wurde. Da Bonn eine vergleichsweise<br />

„teure“ Stadt ist, werden die „teuren“ (west-)deutschen Städte besonders deutlich<br />

hervorgehoben. In Tabelle 2-1 finden sich die Originaldaten des BBSR sowie die<br />

10<br />

Auszüge aus: Statistisches Bundesamt (2004): (Themenkasten aus der Preisstatistik Nr. 15). In:<br />

Wirtschaft und Statistik, H. 9/2004, S. 1050.<br />

11<br />

s. BBSR (2009), a.a.O., S. 60, Abb. 57<br />

12<br />

Anforderungen an eine Untersuchung regionaler Preisunterschiede, Kreisebene: 1. Typische Konsum<br />

muss bei der Untersuchung von Gütern abgebildet werden. 2. Die Gewichtung der einzelnen<br />

Güter im Warenkorb muss bekannt sein. 3. Preise müssen erfasst werden, um räumliche Preisvergleiche<br />

berechnen zu können. Zu den Berechnungsdetails: Kawka, Rupert (2006): Unterschiede in den<br />

Lebenshaltungskosten: ein Ausgleich für regionale Disparitäten? In: Informationen zur Raumentwicklung,<br />

Heft 6/7 (2006), S. 356 f.; Kawka, Rupert (2010): Regionale Preisunterschiede in den alten und<br />

neuen Ländern. In: ifo Dresden berichtet, H. 2/2010, S. 6-8; BBSR (2009), a.a.O., S. 23-30.<br />

13<br />

BBSR (2009), a.a.O., S. 96-100<br />

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