Doping - Efsport.ch
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<strong>Doping</strong> EF Sport 4. Semester<br />
6 Verbotene Wirkstoffgruppen<br />
6.1 Stimulantien<br />
Die Gruppe der Stimulantien umfasst im wesentli<strong>ch</strong>en Wirkstoffe vom Amphetamintyp.<br />
Daneben werden zahlrei<strong>ch</strong>e Substanzen in dieser Gruppe aufgeführt, die <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong><br />
gesehen ni<strong>ch</strong>t zum Amphetamintyp zu re<strong>ch</strong>nen sind, aber au<strong>ch</strong> stimulierende<br />
Wirkung haben, wie z.B. Coffein, Cocain und Ephedrin.<br />
Das klassis<strong>ch</strong>e Amphetamin wurde in<br />
den Dreissigerjahren in den USA zur<br />
Behandlung von Asthma entwickelt.<br />
Asthma bewirkt eine Verengung der<br />
Blutgefässe in den Bron<strong>ch</strong>ien, was<br />
anfallartig zur Atemnot bis hin zum Tod<br />
führen kann. Amphetamin erweitert die<br />
Blutgefässe in den Bron<strong>ch</strong>ien, so dass<br />
der Betroffene wieder normal atmen<br />
kann. Na<strong>ch</strong> der anfängli<strong>ch</strong>en<br />
Vermarktung von Amphetamin wurde<br />
bald festgestellt, dass Amphetamin eine<br />
ermüdete Person aufputs<strong>ch</strong>t. Die<br />
Substanz war deshalb in den Vereinigten<br />
Coffein<br />
Coffein ist 2004 wieder aus der Verbotsliste<br />
gestri<strong>ch</strong>en worden, weil es ein allgemein verbreitetes<br />
Genussmittel ist und, in vernünftigem<br />
Mass konsumiert, keine Wettbewerbsvorteile<br />
zur Folge hat.<br />
Der festgelegte Grenzwert von 12mg/l Urin wird<br />
bei allen <strong>Doping</strong>proben untersu<strong>ch</strong>t. Selbst starke<br />
Kaffeetrinker errei<strong>ch</strong>en im Urin nur Spiegel<br />
von 3-4 mg/l Blut. Der Grenzwert kann fast nur<br />
übers<strong>ch</strong>ritten werden, wenn Coffein in reiner<br />
Form (z.B. in Tabletten) zugeführt wird. Empfehlungen<br />
an Sportler betra<strong>ch</strong>ten 6-8 Tassen<br />
Kaffee (und au<strong>ch</strong> Cola!) als obere Grenze.<br />
(Gamper/Mühlethaler/Reidhaar 2000, 32)<br />
Staaten gerade unter Studenten besonders beliebt, um während der Vorbereitung<br />
auf Prüfungen die S<strong>ch</strong>läfrigkeit zu unterdrücken.<br />
Stimulantien können die Leistungsbereits<strong>ch</strong>aft steigern, indem sie Müdigkeit vers<strong>ch</strong>eu<strong>ch</strong>en<br />
und das körperli<strong>ch</strong>e Warnsystem auss<strong>ch</strong>alten. Der Sportler wird befähigt,<br />
in die so genannten „autonom ges<strong>ch</strong>ützten Reserven“ (Abb. 8) seiner Leistungsfähigkeit<br />
einzudringen, was zu s<strong>ch</strong>weren Ers<strong>ch</strong>öpfungszuständen und im Extremfall<br />
zum Tod führen kann (Tom Simpson 1967).<br />
Nebenwirkungen<br />
• Angstzustände, Halluzinationen<br />
• Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Abhängigkeit: Das Na<strong>ch</strong>lassen der Wirkung verlangt na<strong>ch</strong> immer höherer<br />
Dosis.<br />
• Wärmestau und Überhitzung: An der Körperperipherie (Haut) kommt es zu einer<br />
Verengung der Blutgefässe. Dadur<strong>ch</strong> wird die bei der Arbeit entstehende Wärme<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr genügend abgeleitet. Der Körper kann diesen Zustand ni<strong>ch</strong>t ausglei<strong>ch</strong>en<br />
und wird überhitzt. Diese Überhitzung führte bei Tom Simpson – neben der<br />
s<strong>ch</strong>weren Ers<strong>ch</strong>öpfung – 1967 zum Tod.<br />
(Gamper/Mühlethaler/Reidhaar 2000, 205)<br />
Glatzfelder 2009 11