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Doping - Efsport.ch

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<strong>Doping</strong> EF Sport 4. Semester<br />

2 Meilensteine der <strong>Doping</strong>bekämpfung<br />

2.1 1967 Erstes <strong>Doping</strong>verbot des IOC<br />

<strong>Doping</strong> im grossen Umfang wurde erst na<strong>ch</strong> dem Zweiten Weltkrieg und vor allem im<br />

Radsport bekannt. „Die Einnahme von stimulierenden Mitteln, zum Teil in Verbindung<br />

mit stark wirksamen Narkotika, war im Berufsradrennsport so verbreitet, dass in den<br />

Jahren 1960 – 67 bei wi<strong>ch</strong>tigen Radrennen kein Berufsradrennfahrer ungedopt an<br />

den Start ging. Vielfa<strong>ch</strong> wurde s<strong>ch</strong>on im Training ges<strong>ch</strong>luckt, um si<strong>ch</strong> an die „Renndosis“<br />

zu gewöhnen.“ (Prof. Dr. Manfred Donike, deuts<strong>ch</strong>er <strong>Doping</strong>-Experte)<br />

Der Missbrau<strong>ch</strong> von Stimulantien im Sport blieb aber ni<strong>ch</strong>t ohne gesundheitli<strong>ch</strong>e<br />

Konsequenzen. Na<strong>ch</strong> dem spektakulären Tod des britis<strong>ch</strong>en Radrennfahrers Tom<br />

Simpson verbot das IOC (Internationale Olympis<strong>ch</strong>e Komitee) den Gebrau<strong>ch</strong> von<br />

Stimulantien und Narkotika. Zudem wurde die Medizinis<strong>ch</strong>e Kommission des IOC<br />

gegründet, um die <strong>Doping</strong>bekämpfung voranzutreiben und international zu vereinheitli<strong>ch</strong>en.<br />

Erste <strong>Doping</strong>kontrollen (für das Stimulanzmittel Amphetamin) erfolgten<br />

s<strong>ch</strong>on an den Olympis<strong>ch</strong>en Spielen 1968 in Mexico-City.<br />

(Gamper/Mühlethaler/Reidhaar 2000, 202)<br />

Tom Simpson 1967 Tour de France<br />

Es ist heiss am 13. Juli 1967, sehr heiss. S<strong>ch</strong>atten gibt es<br />

keinen, die „Helden der Landstrasse“ müssen leiden im<br />

steilen Anstieg am Mont Ventoux, der im Volksmund der<br />

„Riese der Provence“ heisst. Einer der Tour-de-France-<br />

Teilnehmer leidet ganz besonders und für jeden si<strong>ch</strong>tbar:<br />

Tom Simpson fährt in S<strong>ch</strong>langenlinien den Berg hinauf.<br />

Plötzli<strong>ch</strong> fällt der Brite vom Velo. „Hebt mi<strong>ch</strong> wieder aufs<br />

Rad“, befiehlt der Weltmeister von 1965. Der sportli<strong>ch</strong>e Leiter<br />

seines Teams tut, wie ihm geheissen. Simpson bewältigt<br />

no<strong>ch</strong> einige hundert Meter, kollabiert erneut – und fällt ins<br />

Koma.<br />

Weder die Mund-zu-Mund-Beatmung dur<strong>ch</strong> einen<br />

Me<strong>ch</strong>aniker no<strong>ch</strong> die Herzmassage des Tour-Arztes nützt:<br />

Tom Simpson erwa<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t mehr. Am frühen Abend wird im Spital von Avignon sein Tod festgestellt.<br />

Als offizielle Todesursa<strong>ch</strong>e wird ein Sonnensti<strong>ch</strong> angegeben, aber bei der Obduktion stellt man fest,<br />

dass Aufputs<strong>ch</strong>mittel (Amphetamine) zum Ableben des Engländers beigetragen haben. Die glei<strong>ch</strong>en<br />

Mittel werden im T-Shirt des Ex-Weltmeisters gefunden.<br />

(„Der kleine Bund“, 7.8.2004, S. 3)<br />

Glatzfelder 2009 3

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