Doping - Efsport.ch
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<strong>Doping</strong> EF Sport 4. Semester<br />
Nebenwirkungen<br />
Nebenwirkungen können bei unkontrollierter Anwendung von EPO, insbesondere bei<br />
hoher Dosierung über längere Zeit auftreten. Der ständige Anstieg von Erythrozyten<br />
führt zu einer Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung der Strömungseigens<strong>ch</strong>aften des Blutes, Erhöhung<br />
des Blutdruckes und zur Thrombosegefahr.<br />
(Gamper/Mühlethaler/Reidhaar 2000, 215-216)<br />
Na<strong>ch</strong>weis<br />
Das gente<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> produzierte EPO ist fast 100% identis<strong>ch</strong> mit dem mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
EPO, worin au<strong>ch</strong> die Haupts<strong>ch</strong>wierigkeit beim Na<strong>ch</strong>weis besteht.<br />
Na<strong>ch</strong>dem an der Tour de France 1998 bei Trainer und Athleten EPO-Ampullen gefunden<br />
wurden, fors<strong>ch</strong>te man fieberhaft na<strong>ch</strong> einer verlässli<strong>ch</strong>en Methode zum Na<strong>ch</strong>weis<br />
von EPO-<strong>Doping</strong>.<br />
Zu Beginn behalf man si<strong>ch</strong> mit einem<br />
indirekten Verfahren. Die langfristige<br />
Gabe von EPO führt zu einer<br />
Erhöhung der Erythrozytenzahl,<br />
während das Blutvolumen konstant<br />
bleibt. Daraus resultiert ein erhöhter<br />
Hämatokritwert. Als Grenzwert bei<br />
<strong>Doping</strong>analysen galt bei den Männern<br />
50%, bei den Frauen 47%<br />
Erythrozyten rote Blutkörper<strong>ch</strong>en<br />
Hämatokrit Volumenanteil der Erythrozyten<br />
im Blut. Normalwerte sind beim<br />
Mann etwa 46%, bei der Frau<br />
etwa 41%.<br />
Hämoglobin roter Blutfarbstoff der Erythrozyten.<br />
Das Hämoglobin fungiert als<br />
Sauerstoffträger.<br />
Hämatokrit. Zur Verteidigung von Athleten, die mit über 50% Hämatokrit des EPO-<br />
<strong>Doping</strong>s überführt wurden, führten Mediziner allerdings immer an, dass der Hämatokritwert<br />
in Einzelfällen anlagebedingt und ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> EPO verursa<strong>ch</strong>t ansteigen<br />
könne.<br />
Abb. 10 Der Italiener Marco Pantani gewann<br />
1998 als erster Radrennfahrer die Tour de<br />
France und den Giro d’Italia im glei<strong>ch</strong>en Jahr.<br />
Na<strong>ch</strong>dem er im folgenden Jahr wegen eines<br />
überhöhten Hämatokritwerts, den er immer als<br />
natürli<strong>ch</strong>e Veranlagung bezei<strong>ch</strong>net hatte, beim<br />
Giro disqualifiziert wurde, konnte er nie mehr an<br />
seine Glanzleistungen anknüpfen. Er starb am<br />
14. Februar 2004 an einer Überdosis Kokain.<br />
(http://de.wikipedia.org/wiki/Marco_Pantani)<br />
2000 wurde ein direktes Na<strong>ch</strong>weisverfahren entwickelt und bei den Olympis<strong>ch</strong>en<br />
Winterspielen in Salt Lake City 2002 erfolgrei<strong>ch</strong> eingesetzt (s. Seite 5). Es ist bis<br />
heute das gültige Testverfahren.<br />
Aktuelles Testverfahren<br />
Die Analytik auf EPO dauert lange, ist sehr personalintensiv und teuer. Deshalb gibt<br />
der Athlet sowohl eine Blut- als au<strong>ch</strong> eine Urinprobe ab. Die Blutkontrollen werden<br />
als eine Art Voruntersu<strong>ch</strong>ung gema<strong>ch</strong>t, damit man aufgrund der Blutparameter (Hämatokrit,<br />
Hämoglobin) Hinweise erhält, ob ein Verda<strong>ch</strong>t auf EPO-<strong>Doping</strong> besteht oder<br />
ni<strong>ch</strong>t. Diese Ergebnisse aus den Bluttests dienen als Ents<strong>ch</strong>eidungsgrundlage für<br />
Glatzfelder 2009 17