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Skriptum Pharmazeuten 2011

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5.2. Mund/Rachen<br />

Die Mundhöhle bietet ein breites Spektrum verschiedenster Bakterien, Pilze und Protozoen.<br />

Äußere Einflüsse, wie zB Alter, Ernährung oder z.B. die Einnahme von Antibiotika führen zu<br />

einer dauernd wechselnden Transientflora. Aber auch die Residentflora ist vielgestaltig.<br />

Keime der normalen Mund/Rachenflora sind:<br />

vergrünende Streptokokken, apathogene Neisserien, diphtheroide Stäbchen, Bacteroides sp.,<br />

Staphylococcus epidermidis.<br />

In geringer Menge als normal zu betrachten sind Hämophilus influenzae, Streptococcus<br />

pneumoniae und Candida sp.<br />

Eine Sonderstellung im Mund/Rachenraum weisen ß-hämolysierende Streptokokken und<br />

Neisseria meningitidis auf. Diese Bakterien können sich zur Normalflora gesellen, ohne dass es<br />

zu einer Erkrankung kommt (asymptomatische Keimträger).<br />

Ebenfalls eine Sonderstellung im Nasen/Rachenraum nimmt Staphylococcus aureus ein, der im<br />

Gebiet von Nase bzw. Perineum (Damm) als Haftkeim vorkommen kann. Da S. aureus auch<br />

häufig bei nosokomialen Infektionen beteiligt ist, werden beim Auftreten nosokomialer<br />

Infektionen durch S. aureus bei Personal und Patienten Nasenabstriche durchgeführt, um Keimträger<br />

zu erfassen und gegebenenfalls zu sanieren.<br />

Praktische ÜBUNG - RACHENABSTRICH<br />

Blut-Agar (B): festes Universalmedium („blutrot“)<br />

Kochblut-Agar (KB): festes Nährmedium zum Nachweis sehr empfindlicher Keime<br />

(„schokoladenbraun“)<br />

1.) Die Probenentnahme erfolgt unter Zuhilfenahme eines Spatels mit einem sterilen Abstrichtupfer<br />

durch eine drehende Bewegung am Ort der Infektion. Unbedingt notwendig ist eine gute<br />

Lichtquelle. Eine Kontamination durch andere Strukturen im Mund- Rachenraum sollte dabei<br />

vermieden werden. (Hinweis: vor der Probennahme sollte der Patient seinen Mund mit klarem<br />

Wasser spülen Reduktion der Begleitflora)<br />

2.) Das entnommene Material wird mit dem Abstrichtupfer auf die Nährmedien Blutagar (B)<br />

und Kochblutagar (KB) übertragen, indem der Abstrichtupfer im oberen Drittel des Nährbodens<br />

über die gesamte Fläche gleichmäßig verteilt wird. Mit einer sterilen Öse wird aus<br />

diesem Areal Material in den unteren Anteil gebracht und in einer fortlaufenden Zick-Zack-Linie<br />

aufgetragen. Dadurch kommt es zu einer kontinuierlichen Verringerung der Keimzahl, sodass die<br />

Möglichkeit zur Bildung von Einzelkolonien nach der Bebrütung besteht.<br />

3.) Die beimpften Platten werden beschriftet (Plattenboden!) und für 24h bei 37°C inkubiert.<br />

Unterscheidung der verschiedenen Streptokokkenarten<br />

Die Differenzierung der verschiedenen Streptokokkenarten basiert auf<br />

a) Einteilung nach Lancefield (Einteilung nach antigenen Eigenschaften in der Zellmembran von<br />

Streptokokken) und<br />

b) Unterscheidung nach dem Hämolyseverhalten der Streptokokken auf Blut bzw. Kochblutagar.<br />

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