„Chef, schnell, ein Notfall“ - Zahnheilkunde.de
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Lesetipp:<br />
Im DENTAL MAGAZIN<br />
1/2005, berichtete<br />
Prof. Dr. Michael Noack<br />
in s<strong>ein</strong>em Beitrag mit<br />
<strong>de</strong>m Titel „Bekommen<br />
Sie k<strong>ein</strong>en Schock“,<br />
S. 114-115, über anaphylaktische<br />
Notfälle.<br />
Weitere Informationen<br />
über Dr. Müller sowie die<br />
Termine s<strong>ein</strong>er Workshops<br />
für Zahnärzte<br />
fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
www.notfallseminare.<strong>de</strong>.<br />
INTERDISZIPLINÄRES NOTFALLMANAGEMENT IN DER ZAHNÄRZTLICHEN PRAXIS<br />
Dr. Sönke Müller, Neckargemünd, über juristische Aspekte, Risikopatienten und Auslöser von Notfallsituationen<br />
DENTAL MAGAZIN 3/2006<br />
Notfälle in <strong>de</strong>r zahnärztlichen Praxis sind insgesamt selten.<br />
Wenn sie aber auftreten, sollten Sie vorbereitet s<strong>ein</strong>.<br />
Foto: S. Müller<br />
Information<br />
Welche Notfallsituationen sind in <strong>de</strong>r<br />
Zahnarztpraxis zu erwarten?<br />
Komplikationen, hervorgerufen durch die<br />
zahnärztlichen Maßnahmen:<br />
• Orthostatischer Kollaps, ausgelöst durch Angst,<br />
Schmerz<br />
• Hyperventilationstetanie, ausgelöst durch<br />
Angst, Schmerz<br />
• Allergische Reaktionen auf Lokalanästhetika<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Substanzen<br />
• Intoxikationen durch Lokalanästhetika o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>ren Zusätze<br />
Komplikationen, hervorgerufen durch bestehen<strong>de</strong><br />
Vorerkrankungen <strong>de</strong>s Patienten:<br />
• Angina pectoris-Anfall, Herzinfarkt bei Koronarer<br />
Herzkrankheit<br />
• hypertone Krise bei arterieller Hypertonie<br />
• Atemnot durch Herz-Kreislauf-Komplikationen<br />
(z. B. akutes Lungenö<strong>de</strong>m bei Herzinsuffizienz)<br />
• Atemnot durch Aspiration, Bronchospastik,<br />
Asthma bronchiale<br />
• Hypoglykämie bei Diabetes mellitus<br />
• allergische Reaktion bis hin zum anaphylaktischen<br />
Schock<br />
Ihre zahnärztlich-medizinischen Maßnahmen ausgelöst<br />
wer<strong>de</strong>n können. Der Gesetzgeber <strong>de</strong>nkt dabei<br />
sicher in erster Linie z. B. an die Allergischen Reaktionen<br />
auf Medikamente, die Sie applizieren. Er<br />
wür<strong>de</strong> im Einzelfall aber sicher auch <strong>ein</strong>en Asthma-<br />
Anfall o<strong>de</strong>r <strong>ein</strong>e Angina pectoris-Attacke, ausgelöst<br />
durch Angst, Stress und Schmerz, dazuzählen.<br />
Generell erwartet man von Ihnen als Mediziner –<br />
zumin<strong>de</strong>st in Ihrer Praxis, in <strong>de</strong>r Sie ja <strong>ein</strong>e beson<strong>de</strong>re<br />
Fürsorgepflicht für Ihre Patienten übernommen<br />
haben – das grundsätzliche Wissen und die Fähigkeit,<br />
wie man lebensretten<strong>de</strong> Sofortmaßnahmen<br />
durchzuführen hat.<br />
Der Eintritt von Notfallsituationen gehört zwar<br />
grundsätzlich zum allgem<strong>ein</strong>en Lebensrisiko und<br />
muss von je<strong>de</strong>m Patienten selbst getragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Hat <strong>de</strong>r Zahnarzt aber <strong>ein</strong>e Behandlung <strong>ein</strong>geleitet,<br />
die <strong>ein</strong> erhöhtes Risiko für <strong>de</strong>n Patienten mit sich<br />
bringt, welches er aber wie<strong>de</strong>rum nicht beherrschen<br />
kann, so trifft ihn <strong>ein</strong> sog. „Übernahmeverschul<strong>de</strong>n“.<br />
Reagiert er zu<strong>de</strong>m in <strong>ein</strong>er Notfallsituation inadäquat,<br />
z. B.,<br />
• weil er die Notfallsituation als solche gar nicht<br />
erkennt,<br />
• weil er die erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen nicht<br />
beherrscht,<br />
• o<strong>de</strong>r weil er k<strong>ein</strong>erlei <strong>de</strong>m aktuellen Stand entsprechen<strong>de</strong>n<br />
notwendigen Medikamente o<strong>de</strong>r<br />
Geräte besitzt,<br />
so kann ihm dies als Verletzung s<strong>ein</strong>er Hilfeleistungs-<br />
und Sorgfaltspflicht ausgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Risikopatienten erkennen<br />
Die Anamneseerhebung ist die wichtigste und effektivste<br />
Maßnahme zur Erkennung von Risikofaktoren.<br />
Über 99 Prozent aller relevanten Erkrankungen lassen<br />
sich durch diese <strong>ein</strong>fache Maßnahme erkennen.<br />
Die Anamnese-Erhebung ist vom behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Arzt<br />
grundsätzlich mündlich – d.h. im direkten Patienten-Arzt-Gespräch<br />
– durchzuführen; <strong>ein</strong>e schriftliche<br />
Dokumentation hat stets zu erfolgen. Dieses<br />
kann auch mit Hilfe von standardisierten Fragebögen,<br />
die vom Patienten bereits vor Beginn <strong>de</strong>r<br />
Behandlung durchgelesen und ausgefüllt wer<strong>de</strong>n,<br />
geschehen.<br />
Der vorab ausgefüllte Anamnesebogen muss vom<br />
behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Arzt vor Beginn <strong>de</strong>r Behandlung