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Das Interkulturelle Handlungskonzept der Katholischen ... - Menden

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3.4 Lernen im Spannungsfeld von Vertrautheit und Fremdheit<br />

Die Katholische Grundschule Am Domhof ist geprägt durch eine multikulturelle Schulgemeinschaft. Da<br />

inklusive Wertorientierungen in ihrem Mittelpunkt stehen, stehen verschiedene Sprachen, Religionen<br />

und Kulturen gleichberechtigt nebeneinan<strong>der</strong> und werden erfahren als ebenso vertraut wie fremd.<br />

Die Begegnung mit dem An<strong>der</strong>sartigen, dem Fremden bedeutet nicht nur, dies auszuhalten und so zu<br />

lassen, son<strong>der</strong>n es als Bereicherung zu erfahren und das Eigene wie<strong>der</strong> neu zu reflektieren.<br />

Verschleierte Mütter, Väter in langen Gewän<strong>der</strong>n, eine fremde Sprache und Islamkunde im Unterricht,<br />

all dies musste in einer <strong>Katholischen</strong> Schule erlebt, bewertet und akzeptiert und alltäglich werden.<br />

In <strong>der</strong> koordinierten Alphabetisierung lernen die Kin<strong>der</strong> das Deutsche und Arabische im<br />

Sprachvergleich. Mittlerweile gibt es sogar auf Wunsch <strong>der</strong> Eltern einen Arabischkurs für deutsche<br />

Kin<strong>der</strong> als Fremdsprache.<br />

Die christlichen Kin<strong>der</strong> lernen den Islam ebenso kennen wie umgekehrt die muslimischen Kin<strong>der</strong> das<br />

Christentum. Religiöse Identitäten aber bleiben immer streng gewahrt.<br />

Die Schule ist entsprechend nicht nur Lern-, son<strong>der</strong>n Heimat und Begegnungsraum. Christliche und<br />

muslimische Feste werden miteinan<strong>der</strong> gefeiert. Es gibt eine gemeinsame Pilgerwan<strong>der</strong>ung, einen<br />

interkulturellen Chor, wöchentliches Teetrinken, monatliches Kochen, muslimische Elternabende und<br />

christliche Vortragsabende. Bei Fußballturnieren sind die arabischen Jungen unschlagbar. Diese<br />

positiven soziale Beziehungen zeigen direkte Wirkung auf die Lernleistungen. Nie<strong>der</strong>ländische und<br />

Schweizer Studien zeigen, dass sich ein klarer Bezug herstellen lässt zwischen <strong>der</strong> kulturell und<br />

schichtbezogen gefärbten Lehrererwartung und den Leistungsunterschieden bei Kin<strong>der</strong>n. Auch die<br />

eigene soziale Herkunft <strong>der</strong> Lehrer/innen spielt eine Rolle. Am stärksten verzerrt zeigten sich die<br />

Einschätzungen von Lehrern/innen aus <strong>der</strong> sozialen Oberschicht: Dies müssen sich auch unsere<br />

Lehrer/innen bewusst machen. Aber auch Schüler und Schülerinnen bevorzugen oft Kontakte aus <strong>der</strong><br />

eigenen sozialen Gruppe. Hier ist das kooperative Lernen ebenso wichtig wie die För<strong>der</strong>ung von<br />

Kontakten und Freundschaften. Durch viele gemeinsame Aktivitäten auch unter Eltern und eine<br />

positive Lernleistung unserer Kin<strong>der</strong> mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte hat die Schule bereits zu einem von<br />

allen geschätzten Miteinan<strong>der</strong> beigetragen.<br />

3. 5 Lernen in Gemeinschaft<br />

Der Schulneubau mit einer großen Aula, in <strong>der</strong> sich die ganze Schulgemeinschaft regelmäßig<br />

versammelt, hat ein Gemeinschaftsgefühl und eine positive Schulatmosphäre erst so möglich<br />

gemacht, wie wir es wünschen.<br />

Einmal monatlich werden dort die Kin<strong>der</strong> des Monats ausgezeichnet, beson<strong>der</strong>e Projekte wie die<br />

gemeinsame Gestaltung eines Kreuzes o<strong>der</strong> einer arabischen Kalligrafie für den Schulneubau werden<br />

dort vorgestellt.<br />

Es gibt Einschulungsfeiern, Abschlussfeiern, gemeinsame Adventsfeiern, Weihnachtsfeiern und<br />

Präsentationen, zu denen einzelne Klassen einladen.<br />

Auch wird dort Theater gespielt und es werden Konzerte veranstaltet.<br />

Eine gerade von Kin<strong>der</strong>n aus allen Klassen entwickelte zweisprachige Sprechoper zu Schulregeln<br />

soll dazu beitragen, das soziale Miteinan<strong>der</strong> zu verbessern und sich Regeln über die Musik o<strong>der</strong> den<br />

Rhythmus einzuprägen.<br />

Parallel dazu entwickelt eine Sozialpädagogin ein Streitschlichterprogramm, betreut die<br />

Schulpsychologin in Kooperation mit dem Jugendamt beson<strong>der</strong>s belastete Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schule in<br />

Kleingruppen.<br />

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