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Das Interkulturelle Handlungskonzept der Katholischen ... - Menden

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<strong>Das</strong> <strong>Interkulturelle</strong> <strong>Handlungskonzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Katholischen</strong> Grundschule Am Domhof in Bonn<br />

1. Schulhistorie<br />

Die katholische Grundschule Am Domhof wird 2003 neu gegründet.<br />

Sie ist eine aus zwei Schulen zusammen gelegte neue Schule. Die Eltern stimmen dafür, dass die neu<br />

gegründete Schule als katholische Bekenntnisschule geführt wird. Ursprünglich gab es auf dem<br />

Gelände zwei Schulen, eine Katholische Grundschule mit 200 Schülern/ Schülerinnen und<br />

einem Migrationsanteil von maximal 20 % und eine Gemeinschaftsgrundschule mit 130<br />

Schülern/Schülerinnen und einem Migrationsanteil von 80 %.<br />

Nach <strong>der</strong> Zusammenlegung erhöhte sich <strong>der</strong> Anteil von Migrationskin<strong>der</strong>n nach den Sommerferien<br />

in allen Klassen auf 50 %. Die Klassen wurden neu zusammen gesetzt. <strong>Das</strong> Lehrerteam war nicht<br />

eingespielt. Der Schulbau war herunter gekommen. Es fehlte ein Schulprogramm. Auch Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

König Fahd Akademie wechselten nach dem Islamismus Vorwurf an die Schule.<br />

2. Angaben zur Schülerschaft<br />

340 Schüler und Schülerinnen besuchen heute die Schule. Unter den 50% Migrantenfamilien<br />

nehmen bildungsorientierte Familien durch die Aufhebung <strong>der</strong> Schulgrenzen zu. Viele von<br />

ihnen waren wegen <strong>der</strong> Akademie nach Bonn Mehlem gezogen. Unter den deutschen<br />

Familien gibt es eine breite Spannweite zwischen bildungsorientierten und bildungsfernen<br />

Familien. Es sind eher Akademikerfamilien, die das Konzept unterstützen.<br />

3. Angaben zum Migrationshintergrund<br />

50 % <strong>der</strong> Schüler/innen haben eine Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte. Die Mehrzahl dieser Kin<strong>der</strong><br />

stammt aus dem arabischen Kulturraum. Die wesentlichen Herkunftslän<strong>der</strong> sind : Libanon,<br />

Marokko, Palästina, Tunesien, Saudi-Arabien, Sudan und Syrien. Die Nachbarschule ist die<br />

König Fahd Akademie Saudi Arabiens.<br />

4. Schulentwicklungsarbeit<br />

Die Schule entwickelt in Kooperation mit <strong>der</strong> Forschungsstelle für <strong>Interkulturelle</strong> Studien <strong>der</strong><br />

Universität Köln ein <strong>Interkulturelle</strong>s <strong>Handlungskonzept</strong> und setzt dieses konsequent um.<br />

Wesentliche Elemente dieser Agenda sind:<br />

Entwicklung interkultureller Kompetenz im Kollegium<br />

Teilnahme am Schulversuch Islamkunde<br />

Einführung <strong>der</strong> koordinierten Alphabestisierung<br />

Intensive Elternarbeit: Deutschkurse für Mütter, Teetrinken<br />

Schulpastorale Arbeit mit dem Erzbistum<br />

Offensive Öffentlichkeitsarbeit, um Positives zu transportieren<br />

Schulneubau in Kooperation mit einer Stiftung<br />

5. Qualitätsbereiche<br />

Qualitätsbereiche <strong>der</strong> <strong>Katholischen</strong> Grundschule Am Domhof, Bonn<br />

1. Qualitätsbereich: Leistung<br />

1.1 Leistung <strong>der</strong> Schule<br />

„Die Schule hat seit ihrer Zusammenlegung 2003/2004 eine bemerkenswerte Entwicklung in <strong>der</strong><br />

interkulturellen Arbeit vollbracht." ( Bezirksregierung Köln, „Qualitätsbericht" 2007, 7) Als Katholische<br />

Grundschule hat sie 2002/03 mit <strong>der</strong> Universität Köln (Professor. Dr. Auernheimer) ein interkulturelles<br />

Gesamtkonzept entwickelt und dieses konsequent und couragiert umgesetzt.<br />

Für dieses interkulturelle Konzept ist sie mehrfach ausgezeichnet worden:<br />

• „Engagement macht Schule", 3. Preis 2004, Berlin ^


• „Mitsprache NRW", eine von 20 Preisträgerschulen 2006-2009<br />

„Die interkulturelle Schulkultur, das Zusammenleben und Zusammenarbeiten haben durch das interkulturelle<br />

Fundament eine neue, beachtliche Qualität erreicht" ( Bezirksregierung Köln, „Qualitätsbericht"<br />

2007, 7).<br />

Von 2007-2009 hat die Schule ihr Konzept auf folgenden Veranstaltungen vorgestellt:<br />

• Didakta, Köln „<strong>Das</strong> interkulturelle Profil <strong>der</strong> Kath. Grundschule Am Domhof"<br />

• Evangelischer Kirchentag, Köln „Schule als Heimat"<br />

• Forschungsstelle für <strong>Interkulturelle</strong> Studien, Köln<br />

• Einladung des Migrationsbeauftragten <strong>der</strong> evangelischen Kirche<br />

• Deutschlandradio Kultur, Berlin „Migration in Ballungsräumen"<br />

• Tag <strong>der</strong> Interreligiösen Begegnung, Bonn „Weißt du, wer ich bin?"<br />

• Interview: Lila Blätter <strong>der</strong> Ev. Kirche Westfalens<br />

• Bericht Deutsche Welle, September 2009<br />

• Bendorfer Forum, September 2009<br />

Die Übergangsquote zum Gymnasium betrug auch 2009 über 50 %.<br />

Auch bei den Vergleichsarbeiten VERA 2009 liegt die Schule wie in jedem Jahr über dem<br />

Landesdurchschnitt.<br />

Niveau 3<br />

Land<br />

Schule<br />

Lesen<br />

19%<br />

35%<br />

Schreiben<br />

37%<br />

56%<br />

Raum und Form<br />

21%<br />

39%<br />

Daten und<br />

Wahrscheinlichkeiten<br />

36%<br />

56%<br />

Die Carl-Richard Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft hat einen neuen Schulbau passend zum<br />

interkulturellen Konzept mit integriertem Kin<strong>der</strong>garten zur engen Kooperation und sprachlichen<br />

Frühför<strong>der</strong>ung geplant (Pädagogische Architektur) und die Planung finanziert. Der Neubau wurde im<br />

Oktober 2008 bezogen (Ansichten im Anhang).<br />

Trotz des hohen Migrationsanteils von 50% und <strong>der</strong> Aufhebung <strong>der</strong> Schulgrenzen lagen die<br />

Anmeldezahlen auch für das Schuljahr 2008/2009 weit über den zur Verfügung stehenden Plätzen.<br />

Die Schule weist unter den Bonner Grundschulen die höchste Klassenfrequenz (28,2) auf.<br />

Der musische Bereich, als gemeinsame Sprache, Verbindung <strong>der</strong> Kulturen und Vermittlung<br />

multikulturellen Wissens findet in <strong>der</strong> Schule eine beson<strong>der</strong>e Beachtung:<br />

• Seit 3 Jahren arbeiten ein Musikwissenschaftler und Tanzpädagoge in <strong>der</strong> Schule.<br />

• In Kooperation mit dem Beethovenhaus werden in diesem Schuljahr alle 2. Klassen im Singen<br />

geschult (Projekt SingMit).<br />

• Eine ausgebildete Künstlerin leitet eine Ganztagsgruppe.<br />

• Es gibt einen großen Schülerchor.<br />

• Es gibt einen interkulturellen Mütterchor.<br />

• Regelmäßig finden musikalische Workshops zur Musik an<strong>der</strong>er Kulturen statt. (Sept.2009: Lie<strong>der</strong><br />

und Geschichten aus 1001 Nacht).<br />

• In Kooperation mit dem Animax Theater Godesberg wurde im September 2009 eine Oper zu<br />

Schulregeln auch in arabischer Sprache entwickelt.<br />

• Die Schirmherrin <strong>der</strong> Schule, Frau Hempel-Soos, leitet das Haus <strong>der</strong> Sprache und Literatur.<br />

Preise im literarisch-künstlerisch-musischen Bereich 2007-2009:<br />

• Kultur und Schule des Landes NRW: 2007<br />

• Abrapalabra „Geschichtenwettbewerb" 2008 : 1. Preis<br />

• Kunstwettbewerb <strong>der</strong> Sparkasse: jährliche Preisträger<br />

Wettbewerbe von 2007-2009:<br />

/ • Teilnahme an Känguru ,


• Teilnahme am Mathematikwettbewerb des Landes NRW: 4 Schüler und Schülerinnen<br />

in Stufe 2<br />

• Teilnahme am Wettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Thema<br />

„Ohr liest mit"<br />

• Wettbewerb <strong>der</strong> Salesianer: „Discover sudan"<br />

• Wettbewerb zum Welttag des Buches „Die magische Fe<strong>der</strong>"<br />

1.2 Leistung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>: Solidarität und Selbstkonzept, Identität in Solidarität<br />

Der hohe Migrationsanteil <strong>der</strong> KGS Am Domhof bietet Kin<strong>der</strong>n eine beson<strong>der</strong>e Möglichkeit ihrer<br />

sozialen Entwicklung als Grundlage einer späteren gesellschaftliche Verantwortung. Die Kin<strong>der</strong><br />

unserer Schule lernen von Anfang an, Unterschiede zu akzeptieren, sich in an<strong>der</strong>e hineinzuversetzen,<br />

zu achten und differenzierte Kenntnisse über Kulturen, Sprachen und Religionen zu entwickeln.<br />

In einer Praxis eines solidarischen Voneinan<strong>der</strong>-Lernens und Miteinan<strong>der</strong>-Teilens kann sich so eine<br />

eigene Identität entwickeln.<br />

In <strong>der</strong> koordinierten Alphabetisierung lernen Kin<strong>der</strong> die Muttersprache ihrer Mitschüler/innen<br />

kennen, im Religionsunterricht und beim gemeinsamen Feiern <strong>der</strong> Feste an<strong>der</strong>e Religionen und bei<br />

Besuchen o<strong>der</strong> Vorträgen ihrer Mitschüler/innen o<strong>der</strong> Eltern an<strong>der</strong>e Kulturen. So sind Klassengemeinschaften<br />

entstanden, die Kin<strong>der</strong> in ihrer Identität achten, dabei Bildungsgerechtigkeit,<br />

Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.<br />

In dieser positiven Atmosphäre, die Verschiedenheiten als Ressourcen nutzt, können alle Kin<strong>der</strong><br />

etwas leisten. Auch bei uns freuen sich alle auf die Einschulung, um sich - endlich - mit Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

auseinan<strong>der</strong> zu setzen.<br />

Dabei haben auch unsere Kin<strong>der</strong> beim Thema Leistung und Leistungsbewertung ihre eigenen<br />

Sichtweisen. Sie unterscheiden, wie Heckhausen es beschreibt, erst am Ende <strong>der</strong> Grundschulzeit<br />

zwischen Anstrengung und Fähigkeit. Mehr Fähigkeit ist ihres Erachtens mit mehr Anstrengung<br />

verbunden. Dies ist eine in sich geschlossene Ordnung und bei Migrantenkin<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s zu<br />

beachten.<br />

Aus dieser Hervorhebung <strong>der</strong> Anstrengung und dem Fehlen eines noch überdauernden fähigkeitsbezogenen<br />

Selbstkonzeptes unserer Kin<strong>der</strong> ergeben sich für uns nachfolgende pädagogische Zielsetzungen:<br />

1. Die Migrantenkin<strong>der</strong> werden von Anfang an in ihren muttersprachlichen Kompetenzen und<br />

entsprechend in ihrer Anstrengungsbereitschaft wahrgenommen. So lernen alle Kin<strong>der</strong>, ihren Erfolg<br />

o<strong>der</strong> Misserfolg immer mehr auf ein sich entwickelndes positives Selbstbild, auf den Erwerb<br />

eines wachsenden Fähigkeitsprofils zu beziehen. Gleichzeitig geben wir Kin<strong>der</strong>n, ob in <strong>der</strong> Ersto<strong>der</strong><br />

Zweitsprache, immer Gelegenheit, sich selbst einzuschätzen, ihre Sichtweise zu artikulieren<br />

und im Gespräch weiter zu entwickeln.<br />

2. Da leistungsschwächere Schüler und Schülerinnen ihre Ergebnisse stetig auf eine fehlende Anstrengungsbereitschaft<br />

zurückführen, ist es uns vor allem auch in den Anfangsklassen sehr wichtig,<br />

individuelle Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen zu stellen sowie das Erlernen <strong>der</strong> Erst- und Zweitsprache<br />

in speziellen Konzepten zu för<strong>der</strong>n. Jedes Kind, auch jedes Migrantenkind, macht die Erfahrung,<br />

dass es sich anstrengt und Leistung erbringen kann. Dies gilt auch für Kin<strong>der</strong>, die beson<strong>der</strong>s leistungsfähig<br />

sind. Auch sie lernen, sich zunehmend realistisch einzuschätzen und sich in herausfor<strong>der</strong>nden<br />

Aufgaben anzustrengen.<br />

3. Eine intensive Anerkennungskultur und Partizipation als Klassensprecher/in, im<br />

Schülerparlament und als ein Kind des Monats sowie eine stete Präsentation von<br />

Arbeitsergebnissen unterstützen zudem ebenso ein positives Selbstbild wie es Leistungen<br />

anerkennt und eine positive Selbstwirksamkeit spüren lässt.<br />

Leistung <strong>der</strong> Lehrer/innen<br />

1.2.1 Lebenslanges Lernen, Psychohygiene und innere Haltung<br />

Eine Schule mit einem hohen Anteil von Kin<strong>der</strong>n mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte muss eine stetig hohe<br />

Anstrengungsbereitschaft zeigen und immer wie<strong>der</strong> beweisen, dass alle Kin<strong>der</strong> hier gute Lernchancen<br />

vorfinden. Die Unterrichtszeit muss effektiv genutzt werden, damit alle Kin<strong>der</strong> ein möglichst<br />

gutes Leistungsniveau erreichen. Dies ist unseres Erachtens nur möglich in einer guten, ^


erfolgreichen Atmosphäre und einer hohen Identifikation mit <strong>der</strong> Schule. An unserer Schule gibt es<br />

wenig Fluktuation unter den Lehrern/ Lehrerinnen, sind Lehrer/innen oft den ganzen Tag über, selbst<br />

am Wochenende präsent. Es fällt kein Unterricht aus, Krankmeldungen sind selten.<br />

Eine eigene Psychologin, Sozialpädagogin und Erziehungsberaterin stehen je<strong>der</strong>zeit zur Seite,<br />

coachen, beraten und entlasten. Die vielen Fallberatungen führen gleichzeitig zu einer steten<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Einmal im Monat findet nun anstelle einer Konferenz ein gemeinsames Singen des Kollegiums statt,<br />

das ein professioneller Musiker begleitett.<br />

So schaffen es die Lehrer/innen <strong>der</strong> KGS am Domhof, gesund zu bleiben und sich gut weiter zu<br />

entwickeln. Viele mussten ja auch erst mit <strong>der</strong> interkulturellen Arbeit vertraut werden und nun müssen<br />

wir uns im Bewusstsein neuer Erkenntnisse mit einem neuen Lernbegriff auseinan<strong>der</strong> setzen.<br />

„Lernen findet immer statt und je<strong>der</strong> Lerner konstruiert in unvorhersagbarer Weise sein Wissen um die<br />

Welt." (Antje Tschira in Reinhard Voß, Wir erfinden Schulen neu, 2006, 77)<br />

Auch ein enger Austausch, stete Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen und Tcamteaching<br />

unterstützt eine Weiterentwicklung, auch wenn sich dies bei jedem unterschiedlich vollzieht.<br />

<strong>Das</strong> Fortbildungsinteresse des Kollegiums ist mittlerweile überaus hoch und vielfältig. So gibt es in<br />

unserer Schule ausgebildete Mo<strong>der</strong>atorinnen für das Deutsche als Zweitsprache, für Legasthenie,<br />

Dyskalkulie und Lerntherapie.<br />

1.2.2 Kompetenzorientierung statt Defizitorientierung<br />

Im vierten Jahr <strong>der</strong> neu gegründeten Schule werden die deutschen Kin<strong>der</strong> und die vielen Kin<strong>der</strong> aus<br />

dem arabischen Kulturraum <strong>der</strong> KGS Am Domhof zweisprachig (deutsch-arabisch) alphabetisiert.<br />

Kin<strong>der</strong> mit Migrationserfahrung werden nicht mehr defizitorientiert erlebt, wahrgenommen und<br />

eingeschätzt, son<strong>der</strong>n in ihren beson<strong>der</strong>en sprachlichen Kompetenzen. Die Akzeptanz <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, die Wertschätzung ihrer Mitschüler steigt. Es entsteht eine gleichberechtigte Anerkennung<br />

unter Kin<strong>der</strong>n und Lehrern. So ist <strong>der</strong> muttersprachliche Unterricht Arabisch eng mit dem deutschsprachigen<br />

Unterricht verzahnt. Klassenlehrer/innen und Muttersprachenlehrerin arbeiten im Team.<br />

Die Alphabetisierung wird didaktisch und methodisch aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt. Gemeinsam mit dem<br />

Leselehrgang im Deutschen wird das Alphabet <strong>der</strong> Herkunftssprache eingeführt. <strong>Das</strong> strukturierte Vorgehen<br />

erleichtert es den Kin<strong>der</strong>n eine Brücke zwischen Erst- und Zweitsprache zu schlagen. Die<br />

sprachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> werden gleichwertig und fachgerecht geför<strong>der</strong>t. Die Kin<strong>der</strong><br />

erleben gemeinsame Erziehungswerte und ähnliche Unterrichtsmethoden des Klassenlehrers/ <strong>der</strong><br />

Klassenlehrerin und <strong>der</strong> Muttersprachenlehrerin. Es entsteht eine gemeinsame Verantwortung für<br />

die Lernfortschritte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in beiden Sprachen. Unsere Kin<strong>der</strong> und Eltern mit Migrationshintergrund<br />

finden schneller Vertrauen in die Schule, weil ihre Sprache, Religion und ihre Muttersprachenlehrerin<br />

vom ersten Schultag an in <strong>der</strong> Klasse präsent sind. Kin<strong>der</strong> ohne Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />

und Lehrer/innen erfahren das beson<strong>der</strong>e Können ihrer Mitschüler und lernen von ihnen. Lehrer<br />

/innen fühlen sich in den heterogenen Klassen nicht allein gelassen, die Muttersprachenlehrerin<br />

ist an ihrer Seite.<br />

1.2.3 Diagnostik als wichtiger und täglicher Bestandteil pädagogischen Geschehens<br />

<strong>Das</strong> selbstorganisierte Lernen und die Stärkung <strong>der</strong> Kompetenzen ist eine Grundvoraussetzung dafür,<br />

auch bei Lernbeeinträchtigungen Lernen zu ermöglichen. Dabei ist es wichtig, in professionellen<br />

diagnostischen Verfahren Hinweise auf eine bestmögliche För<strong>der</strong>ung jedes Kindes zu erhalten.<br />

Wir arbeiten dabei eng mit Kin<strong>der</strong>psychologen, den Jugendämtern und neurologischen Instituten<br />

zusammen. Alle Erstklässler bearbeiten zu Beginn und zum Ende des Schuljahres den Cito-Test, um<br />

dann gezielt sprachlich geför<strong>der</strong>t zu werden. Alle weiteren Klassen arbeiten auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />

HSP, des Elfe Lesetests o<strong>der</strong> diagnostischen Verfahren nach Sommer-Stumpernhorst.<br />

1.2.4 Ausblick<br />

<strong>Das</strong> erfolgreiche interkulturelle Konzept <strong>der</strong> KGS Am Domhof wirkt sich deutlich auf die positiven Leistungen<br />

<strong>der</strong> Schule aus. Erst auf <strong>der</strong> Basis eines überzeugten, friedlichen, solidarischen und vertrauensvollen<br />

Miteinan<strong>der</strong>s ist eine ebenso konsequente Unterrichtsentwicklung möglich geworden.<br />

Administrative Vorgaben, wie z. B. die festgelegte Dreizügigkeit, erschweren aber unsere Arbeit,<br />

indem wir Klassenstärken von 30 Kin<strong>der</strong>n haben. Zudem erschwert uns die gesellschaftliche<br />

Radikalisierung und Polarisierung (Pro- NRW) die Arbeit, da viele unserer Kin<strong>der</strong> arabischer Herkunft<br />

sind.<br />

2. Qualitätsbereich: Umgang mit Vielfalt<br />

Die KGS Am Domhof wird als katholischeK3rundschule zu 50 % von Kin<strong>der</strong>n mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />

besucht. Die Mehrzahl dieser Win<strong>der</strong> stammt aus dem arabischen Kulturraum. 44% <strong>der</strong><br />

4


Kin<strong>der</strong> sind muslimischen Glaubens. Die KGS Am Domhof hat sich 2003 mit <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

interkulturellen Gesamtkonzepts auf den Weg gemacht, eine gute interkulturelle Schule zu sein. Dabei<br />

wurde sie unterstützt von Professor Dr. Auernheimer <strong>der</strong> Forschungsstelle für <strong>Interkulturelle</strong><br />

Studien <strong>der</strong> Universität Köln. Die interkulturelle Schulkultur, das Zusammenleben und Zusammenarbeiten<br />

haben nun 2009 eine sichtbare Qualität erreicht und werden weitergeführt durch das<br />

Schulentwicklungsprogramm „Index für Inklusion", an dem Vertreter <strong>der</strong> gesamten Schulgemeinschaft<br />

mitwirken.<br />

2.1 Leitbild<br />

Die KGS Am Domhof orientiert sich an einem Leitbild, um herauszustellen, wo die Schule steht und<br />

welchen Weg sie geht. Sie versteht sich als eine Schule:<br />

• des Kindes, für Kin<strong>der</strong> aller Nationen<br />

• des Kindes, für Kin<strong>der</strong> aller Fähigkeiten<br />

• lebendigen Glaubens, für Kin<strong>der</strong> aller Religionen in Gemeinschaft, Achtung und<br />

Verständigung<br />

Grundlage des interkulturell geprägten Leitbildes und Schulprogramms sind für uns das Verfassungsgebot,<br />

die Menschenrechte, die christlich-soziale Verantwortung, <strong>der</strong> soziale Frieden, die Chancengleichheit<br />

und Anerkennung aller Kin<strong>der</strong> unabhängig von Herkunft und Glaube.<br />

2.2 Ziele des Gesamtkonzeptes: Grundlagen für ein erfolgreiches Lernen aller Schüler/innen<br />

unterschiedlicher sozialer, religiöser und kultureller Herkunft<br />

2.2.1 Balance zwischen For<strong>der</strong>n und För<strong>der</strong>n<br />

Wir bemühen uns, eine gute Balance zwischen dem För<strong>der</strong>n und For<strong>der</strong>n zu schaffen. Auch in heterogenen<br />

Klassen gilt es, hohe Anfor<strong>der</strong>ungen zu stellen und viel Übungszeit einzuräumen. Zugleich<br />

muss den individuellen Voraussetzungen Rechnung getragen werden und es müssen zusätzliche<br />

Anschauungen und Hilfen angeboten werden. Dazu haben wir die Schule gut mit individuellen<br />

Lernmaterialien und Diagnoseverfahren ausgestattet und setzen nach Möglichkeit Lehrer im<br />

Team ein.<br />

2.2.2 Optimale Klassenzusammensetzungen<br />

Die Bildungsforschung stellt heraus, dass heterogene Zusammensetzungen von Klassen, die<br />

kognitive, kulturelle, sozioökonomische und geschlechtsspezifische Aspekte berücksichtigen, für das<br />

schulische Lernen beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>lich sind, ebenso für die Selbstkonzeptentwicklung <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler (Peter Rüesch, Gute Schulen im multikulturellen Umfeld, 1999, 37). Dies wird bei<br />

<strong>der</strong> Bildung von Klassen beson<strong>der</strong>s beachtet, um angestrebte Lernerfolge zu ermöglichen.<br />

2.2.3 Erst- und Zweitsprache<br />

Mit <strong>der</strong> Aufnahme <strong>der</strong> Migrantenkultur und auch <strong>der</strong> Erstsprache in den Schulalltag hat die<br />

Schule positive Erfahrungen gemacht. Da bei Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund das Beherrschen<br />

<strong>der</strong> Zweitsprache Deutsch über den Erfolg bzw. Misserfolg <strong>der</strong> schulischen Laufbahn entscheidet,<br />

ist uns die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zweitsprache Deutsch für die Bildungskarriere <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> von großer<br />

Bedeutung.<br />

Eine Fixierung auf Fehler in <strong>der</strong> Zweitsprache übersieht viele Kompetenzen von mehrsprachigen<br />

Kin<strong>der</strong>n und Eltern. Zudem ist die „Schulsprache" nicht vergleichbar mit <strong>der</strong> „Alltagssprache". Die<br />

Schulsprache erfor<strong>der</strong>t ein hohes Maß an Textkompetenz und primär zeichenhaften Handelns. Diese<br />

spezifische Sprache wird in vielen Schulen zwar geübt, aber gleichzeitig auch vorausgesetzt. So genügt<br />

formaler Sprachunterricht nicht, um Kin<strong>der</strong>n eine Zweitsprache beizubringen. Es bedarf jahrelanger<br />

textbezogener Arbeit, ein möglichst früher und bis zu 6 Jahren dauern<strong>der</strong> Unterricht in <strong>der</strong><br />

Zweitsprache.<br />

In <strong>der</strong> KGS Am Domhof ist die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zweitsprache Deutsch in die Unterrichtskonzeption<br />

eingebettet durch die zweisprachige Alphabetisierung, regelmäßiges Teamteaching und eine zur<br />

Unterrichtszeit geöffnete mehrsprachige Bibliothek.<br />

Sie umfasst:<br />

eine Kompetenzorientierung durch das Einbeziehen <strong>der</strong> Muttersprache<br />

die Kenntnis sensibler Phasen des Spracherwerbs<br />

eine intensive Leseför<strong>der</strong>ung ^<br />

eine intensive För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schriftsprache


diagnostische Verfahren<br />

spezifisches Lernmaterial zur Zweitsprache<br />

spezifische Übungen: generatives Schreiben, Grammatik<br />

2.2.4 KOALA: Koordinierte zweisprachige Alphabetisierung im Anfangsunterricht<br />

Seit 2003 alphabetisieren wir die Kin<strong>der</strong> koordiniert deutsch-arabisch. Unsere bisherigen Erfahrungen<br />

belegen: Koordinierte zweisprachige Alphabetisierung führt zur Verbesserung <strong>der</strong> Deutschkenntnisse<br />

und <strong>der</strong> Schulleistungen unserer Kin<strong>der</strong> aus Migrantenfamilien. Die Erstsprache <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> findet eine<br />

größere Beachtung, die Kin<strong>der</strong> erfahren mehr Selbstbewusstsein und entwickeln Mut sich sprachlich<br />

zu artikulieren. Alle Kin<strong>der</strong> werden zudem angeregt, über Sprache als Medium zu reflektieren. KOALA<br />

setzt bei den vorhandenen Sprachressourcen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an und verfolgt den Ansatz <strong>der</strong> Kompetenz -<br />

Sprache ist ein Schatz - statt des defizitorientierten Ansatzes und trägt dazu bei, dass Kin<strong>der</strong> mit<br />

unterschiedlichen sprachlichen Kenntnissen voneinan<strong>der</strong> profitieren. Durch KOALA wird die Mehrsprachigkeit<br />

<strong>der</strong> Schüler erhalten und ausgebaut. Der Schriftspracherwerb wird in zwei Sprachen<br />

vermittelt. Die Lehrkraft arbeitet mit <strong>der</strong> muttersprachlichen Lehrkraft zusammen in einem sorgfältig<br />

aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten und die Eigenheiten bei<strong>der</strong> Sprachen berücksichtigendem Konzept.<br />

2.2.5 Islamkunde<br />

Der Unterricht <strong>der</strong> Islamkunde hat dem Glauben <strong>der</strong> muslimischen Kin<strong>der</strong> und Eltern Raum und<br />

Anerkennung gegeben. <strong>Das</strong> Fach Islamkunde wird in deutscher Sprache in allen Klassenstufen mit<br />

zwei Unterrichtsstunden pro Woche unterrichtet. Der Islamwissenschaftler leistet eine bedeutende<br />

Arbeit, indem er Kin<strong>der</strong> von „Halbwissen" befreit und zwischen den Religionen und Kulturen<br />

vermittelt. Zusammen mit den evangelischen und katholischen Religionslehrern/rinnen arbeitet er<br />

regelmäßig im Team und die Lehrer/innen tauschen die Lerngruppen. So lernen die christlichen<br />

Kin<strong>der</strong> ebensoviel über den Islam wie die muslimischen Kin<strong>der</strong> über das Christentum. Regelmäßig<br />

werden gemeinsam Kirchen und Moscheen besucht und Feste gefeiert.<br />

2.3 Erfolgreiche Elternarbeit, insbeson<strong>der</strong>e bei den Eltern mit Migrationshintergrund<br />

2.3.1 Grundsätze <strong>der</strong> Elternarbeit<br />

In <strong>der</strong> neu errichteten Schule kam von Anfang an neben dem Unterricht und <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

schulischen Ausstattung <strong>der</strong> Elternarbeit eine ganz wesentliche Rolle zu. Einer <strong>der</strong> ersten Schritte,<br />

um mit Migrantenfamilien ins Gespräch zu kommen, waren die Elternversammlungen. Durch Elternversammlungen<br />

für Migrantenfamilien o<strong>der</strong> für Familien aus dem gleichen Sprachraum wurden<br />

Zugangsbarrieren gegenüber <strong>der</strong> Schule abgebaut und es bot sich die Möglichkeit beson<strong>der</strong>en Anliegen,<br />

Wünschen, Gedanken o<strong>der</strong> Ängsten Raum zu geben. Schon in <strong>der</strong> ersten Elternversammlung<br />

entwickelte sich die Idee eines gemeinsamen Teetrinkens für Mütter. Sowohl die Elternversammlungen<br />

als auch das Müttertreffen sind weiterhin geschätzt und stetig besucht. Neben dem gemeinsamen<br />

Kennen lernen bieten diese Treffen ein Forum für Aufklärungs- und Bildungsarbeit. In einem<br />

weiteren Schritte legten wir Wert darauf gelegt, dass Eltern mit Migrationshintergrund gut in den<br />

schulischen Gremien vertreten sind. Diese Personen nehmen eine vermittelnde Funktion zu den<br />

Eltern ein und dienen als Multiplikatoren, um Migrantenfamilien zu erreichen.<br />

Die Elternarbeit umfasst heute folgende Bereiche:<br />

• Regelmäßige Elternabende für Eltern mit Migrationshintergrund<br />

• Vortragsabende zum Islam und Christentum<br />

• Gemeinsames Feiern aller muslimischen und christlichen Feste<br />

• <strong>Interkulturelle</strong>r Mütterchor<br />

• Gewählte Elternvertreter/innen auch mit Migrationshintergrund<br />

• Klassenfeste zum Kennen lernen, als Brücken zwischen den Kulturen<br />

• Tee trinken für alle Mütter als Brücke zwischen den Kulturen<br />

• Deutschkurse für Mütter/Konversationskurse<br />

• Alphabetisierungskurse für Mütter<br />

Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist es <strong>der</strong> KGS Am Domhof relativ schnell gelungen, fast<br />

alle Eltern mit Migrationshintergrund in das Schulleben mit einzubeziehen. Die Eltern kommen gerne<br />

und fühlen sich von <strong>der</strong> Schule angenommen. Folgende Erfahrungen haben wir dabei gemacht:<br />

•^ /-<br />

1 .'Ob Eltern sich in <strong>der</strong> Schule einbringen, hängt vom Bildungsstand ab und nicht davon, dass sie


eine Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte haben.<br />

2. Häufig wissen Eltern nicht, dass <strong>der</strong> kontinuierliche Kontakt zur Schule von Bedeutung ist.<br />

Hier spielen an<strong>der</strong>e Erfahrungswerte aus den Herkunftslän<strong>der</strong>n eine Rolle.<br />

3. Vorhandene schlechte Erfahrungen <strong>der</strong> Eltern mit deutschen Behörden durch institutionelle<br />

Benachteiligungen und Diskriminierungen erschweren oftmals die Kontaktaufnahme und den<br />

Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.<br />

4. Familien mit Migrationshintergrund sollten immer als gleichberechtigte Gesprächspartner<br />

akzeptieren werden, dazu gehört eine Kommunikation auf gleicher Augenhöhe. In einer<br />

Kommunikation spielt die Beziehungsebene neben <strong>der</strong> Sachebene immer eine vorrangige Rolle.<br />

Ist die Beziehungsebene nicht stimmig, so führt das zu Problemen auf <strong>der</strong> Sachebene.<br />

5. Sprachliche Probleme spielten bei <strong>der</strong> Elternarbeit in <strong>der</strong> KGS keine entscheidende Rolle, da viele<br />

Eltern mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache gut beherrschen. Kin<strong>der</strong> aber werden in den<br />

Elterngesprächen grundsätzlich nicht als Übersetzungskräfte eingesetzt, ganz beson<strong>der</strong>s nicht,<br />

wenn sie ihren Eltern dabei ihren eigenen Leistungsstand o<strong>der</strong> mögliche Schulprobleme vermitteln<br />

müssen. Dies stört das Vertrauensverhältnis zwischen Lehrkräften und Schüler/innen und führt zu<br />

Rollenkonflikten.<br />

6. Bei unterschiedlichen Interessen hat sich die Suche nach einem dritten Weg bewährt. Es wird nach<br />

Lösungen gesucht, die beide Seiten gut annehmen können, in <strong>der</strong> nicht eine Seite mit ihren Interessen<br />

dominiert und in <strong>der</strong> es nicht zu Entscheidungen kommt, die durch Machtverhältnisse bestimmt<br />

sind. So haben wir in den Bereichen des Schwimmens, <strong>der</strong> Sexualerziehung und <strong>der</strong><br />

Klassenfahrten einvernehmliche Lösungen gefunden. Diese früheren „Reizthemen" nehmen nun<br />

keinen Raum mehr ein.<br />

2.3.2 Mit Menschen unterschiedlichen Glaubens im Dialog des Lebens stehen.<br />

In <strong>der</strong> KGS Am Domhof leben Christen und Muslime im „Dialog des Lebens" (Kardinal Arinze,<br />

Begegnung mit Menschen an<strong>der</strong>en Glaubens, 1999). Tägliche Belange, Sorgen, Hoffnungen und<br />

Freuden werden geteilt. Dabei ist es nicht nötig, über Religion zu sprechen. Im Miteinan<strong>der</strong> kommt die<br />

innere Haltung zum Ausdruck.<br />

Im „Dialog des Handelns" gilt eine für alle gemeinsame Ethik in Respekt, Achtung und Freiheit. Es<br />

gibt ein gemeinsam getragenes humanitäres Projekt: Eine Partnerschule in Khartoum, die die Schule<br />

davon abhält, sich zuviel mit sich selbst zu beschäftigen und die an gemeinsame ethische Werte<br />

erinnert.<br />

Im „Dialog des theoretischen Austausches" bieten wir Vortrags- und Diskussionsabende zu<br />

Themen des Islam o<strong>der</strong> Christentums an. Dabei soll die Religion <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en verstanden und nach<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschieden gesucht werden. Auch werden Lösungen heutiger politischer<br />

Probleme und Entwicklungen reflektiert und formuliert.<br />

2.4 Ein positives Bild einer heterogen zusammengesetzten Schule in die Öffentlichkeit zu<br />

transportieren.<br />

Die 2002/2003 über ein Jahr auch intensiv in <strong>der</strong> Presse geführte Diskussion um eine Zusammenlegung<br />

<strong>der</strong> beiden Mehlemer Schulen hatte unter den Eltern, vor allem durch die Darstellung <strong>der</strong><br />

Ge-meinschaftsgrundschule als einer nicht mehr entwicklungsfähigen „Auslän<strong>der</strong>schule", zu<br />

großer Ver-unsicherung mit Blick auf eine überhaupt mögliche Integrationsmöglichkeit und<br />

För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund geführt. <strong>Das</strong> Ansehen bei<strong>der</strong> Mehlemer<br />

Schulen und das Vertrauen in gute Lernbedingungen deutscher Kin<strong>der</strong> waren deutlich gesunken.<br />

Umso wichtiger erschien von Anfang an eine ebenso offensive wie positive Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um dem Ruf einer „Brennpunktschule" ent-gegen zu wirken und wie<strong>der</strong> Vertrauen herzustellen.<br />

Ein zentraler Punkt im Rahmen <strong>der</strong> positiven Öffentlichkeitsarbeit ist seither die Pressearbeit.<br />

Regelmäßig, zeitnah und vor allem positiv berichtet die Presse über die Entwicklung <strong>der</strong> neu<br />

errichteten Schule (s. Anhang).<br />

2.5 Ausblick<br />

Die Unterstützung <strong>der</strong> Universität Köln bei <strong>der</strong> Entwicklung eines interkulturellen Schulkonzeptes war<br />

sehr konstruktiv. Gleichwohl brauchten wir Lernbereitschaft, Courage, Nachhaltigkeit, Vertrauen,<br />

Anstrengung und Geduld, um dieses konsequent umzusetzen. Die Ereignisse vom 11. September<br />

machten es <strong>der</strong> Schule nicht leicht, da die meisten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aus dem arabischen Kulturraum<br />

stammen.<br />

Zur Weiterentwicklung des interkulturellen Konzepts, nimmt die Schule seit Januar 2008 am Schulentwicklungsprogramm<br />

„Index für Inklusion", entwickelt im Centre for Studies on Inclusive Education<br />

(UK), teil. ^


Die Steuergruppe des Index setzt sich zusammen aus Kin<strong>der</strong>n, Erziehern <strong>der</strong> Offenen Ganztagsschule,<br />

Kin<strong>der</strong>garten, Arabischlehrerin, Islamwissenschaftler, Eltern und Lehrern/-Lehrerinnen und<br />

wird begleitet und finanziert von <strong>der</strong> Carl Richard Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft.<br />

3. Qualitätsbereich: Unterrichtsqualität<br />

Sinnstiftung und Beziehung<br />

Freiheit und Bindung<br />

Als bekenntnisorientierte und interkulturelle Schule weist unser Lehren und Lernen immer auch über<br />

den Menschen hinaus in <strong>der</strong> Frage nach dem Sinn des Lebens und <strong>der</strong> Schöpfung. So ist das<br />

Erwerben sicherer Kenntnisse und Kompetenzen immerauch verbunden ist mit einer werteorientierten<br />

Selbst- und Welterkenntnis.<br />

Wir vermitteln kein isoliertes Wissen, son<strong>der</strong>n bemühen uns darum, Lernzusammenhänge, Erkenntnisse<br />

und ethische Grundlagen zu schaffen sowie das kindliche Staunen und Wahrnehmen zu<br />

erhalten. Dies ist in interreligiösen und interkulturellen Klassen und einer Gesellschaft ohne kulturellreligiöser<br />

Orientierung von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

Von uns Lehrerinnen/Lehrern erfor<strong>der</strong>t dies eine verän<strong>der</strong>te pädagogische Haltung, die unseren<br />

gesamten Unterricht prägt: Nur in enger sozialer und sensibler menschlichen Beziehung und Bindung<br />

können wir die Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung begleiten, bei <strong>der</strong> sie oft überraschend<br />

an<strong>der</strong>e Wege gehen als unsere geplanten.<br />

Der eigenständigen Lerntätigkeit geben wir dabei ebenso viel Raum wie wir Grenzen setzen.<br />

Respekt heißt für uns, Grenzen zu achten, seien es die <strong>der</strong> Lehrer/innen, <strong>der</strong> Eltern, Mitschüler/innen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sachen.<br />

So sind uns in unseren heterogenen Klassen zur ganzheitlichen För<strong>der</strong>ung unserer Kin<strong>der</strong> neben<br />

neuen Lern- und Unterrichtsformen religiöse und traditionelle Werte wie Respekt, Gesprächskultur,<br />

eine motivierte Lernarbeit, eine effiziente Nutzung <strong>der</strong> Lernzeit sowie Stille, Gemeinschaft und<br />

Spiel sehr wichtig.<br />

In diesem Bewusstsein neuer und traditioneller Erkenntnisse <strong>der</strong> Bildung und Erziehung prägen<br />

folgende Elemente den Unterricht:<br />

3.1 Lernen im Spannungsfeld von Offenheit und Geschlossenheit,<br />

Bereits um 7.15 h kommen die ersten Schüler/innen in unsere Schule, betreten leise ihre Klassenzimmer<br />

und beginnen zu verweilen, sich zu orientieren, zu beschäftigen, ohne Anstoß zu lernen. Nach<br />

und nach kommen immer mehr Kin<strong>der</strong> dazu, um alleine, in Partner- o<strong>der</strong> Gruppenarbeit zu arbeiten.<br />

Dazu suchen sie sich geeignete Räumlichkeiten. Die Lehrer/innen bieten diese Lernzeit auf freiwilliger<br />

Basis, ohne Anrechnung auf ihre Arbeitszeit an.<br />

Ein bestimmen<strong>der</strong> Teil unserer Unterrichtszeit ist geprägt durch Wochenplan-, Projekt- o<strong>der</strong> Freiarbeit.<br />

Dabei arbeiten die Kin<strong>der</strong> selbstbestimmt in Einzel-, Partner- o<strong>der</strong> Gruppenarbeit. Dieser Lernorganisation<br />

liegt die Erkenntnis zugrunde, dass jede Erkenntnis vom Individuum selbst konstruiert<br />

wird. Jedes Kind eignet sich das Wissen auf individuell unter-schiedlicher Weise an. So hat sich die<br />

Schule von einer belehrenden zu einer lernenden Schule weiter entwickelt. Die Lernenden sind<br />

selbst Akteure ihres Lernprozesses. Dabei entwickeln die Kin<strong>der</strong> Handlungskompetenz im fachlichen,<br />

personalen, methodischen und sozialen Bereich. Sie sind selbstbewusst und aktiv. Lesemütter,<br />

Praktikanten und Studenten unterstützen stetig das individualisierte Lernen.<br />

Diese offene Arbeit zeigt gleichzeitig Geschlossenheit, als eine selbsttätige Lerntätigkeit immer auch<br />

eine vorbereitete Operationsstruktur voraussetzt. Auch in einem offenen System eignet sich ein Kind<br />

einen Lerngegenstand in <strong>der</strong> Wechselwirkung von Selbstbestimmtheit und Bestimmt werden an.<br />

Neben <strong>der</strong> formalen Eignung bilden dabei emotionale Bewertungen ein wesentliches Kriterium.<br />

Ein immer wie<strong>der</strong> motiviertes Lernen erfor<strong>der</strong>t zudem eine lebendige Rhythmisierung, so dass das<br />

offene Lernen ergänzt wird durch Unterrichtsgespräche, Stille, Vorträge, gemeinsames Reflektieren,<br />

Singen und auch Bewegen.<br />

Ein lehrerzentrierter Unterricht (direkte Instruktion) zeigt sich in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n aus<br />

unteren sozialen Schichten und auch bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Migrantenkin<strong>der</strong>n vor allem in den<br />

Anfangsklassen als auch erfolgreich. Die von Peter Rüesch beschriebene Wirksamkeit <strong>der</strong> direkten<br />

Instruktion können wir bestätigen.<br />

(Peter Rüesch, Gute Schulen im multikulturellen Umfeld 1999, Seite 66)<br />

3.2 Lernen im Spannungsfeld von Gespräch und Stille<br />

Die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> KGS Am Domhof lernen das 2tahören als Schlüsselkompetenz wie das Lesen, Rechen<br />

und Schreiben. Die Kin<strong>der</strong> lernen Stille auszuhallen sowie die akustische Welt bewusst wahrzu-<br />

8


nehmen und wertzuschätzen. Seit 2007 wurde die Schule in diesem Bereich für 3 Jahre als<br />

Projektschule geför<strong>der</strong>t durch die West-LB und das Schulministerium. Wissenschaftlich begleitet<br />

wurde das Projekt zudem durch die Universität Köln. Auch Eltern wurden an speziellen Abenden in<br />

diesem Bereich geschult.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zuhörkompetenz haben alle Klassen Gesprächsregeln erarbeitet. Dies<br />

ist ein wichtiger Teil sozialen Lernens, da Wirklichkeiten nur über Sprache zu verän<strong>der</strong>n sind.<br />

Schule ist ein Ort <strong>der</strong> Gespräche und gleichwohl ist es In vielen Klassenzimmern sehr laut.<br />

<strong>Das</strong> gegenseitige Zuhören ist die Voraussetzung für ein gutes Verhältnis zwischen Kin<strong>der</strong>n und<br />

Lehrern/Lehrerinnen. <strong>Das</strong> Zuhören ist unerlässlich für eine erzieherische Tätigkeit. Der Lehrer/die<br />

Lehrerin muss zuhören, <strong>der</strong> Schüler/die Schülerin muss lernen zuzuhören. Wenn jemand nicht bereit<br />

ist, zu sagen, was er weiß und sich zu zeigen, dann ist keine Erziehung möglich (Torralba, 2006)<br />

Die Vermittlung von Sprachkompetenz als kultureller Grundfertigkeit und Basisqualifikation für alle<br />

Wissensbereiche gilt als unbestrittenes Bildungsziel von Schule und Unterricht.<br />

Dabei sind das Hören und Zuhören Können Voraussetzungen für den Spracherwerb und die erste<br />

Sprachfähigkeit. Und da Wissen ja sprachlich gespeichert wird, sind diese sogar Voraussetzungen für<br />

das Lernen allgemein.<br />

<strong>Das</strong> Zuhören Können aber wird immer noch vorausgesetzt und nicht als wesentliche pädagogische<br />

Aufgabe erkannt. Dabei wird das Zuhören von allen Sprachfertigkeiten am allermeisten im Unterricht<br />

verlangt.<br />

Gerade für Kin<strong>der</strong>, die das Deutsche als Zweitsprache lernen, beeinträchtigt dies ihr Verstehen und<br />

Zuhören.<br />

Und nicht nur für die Sprache und das Sprechen hat das Zuhören den beson<strong>der</strong>en Stellenwert,<br />

son<strong>der</strong>n auch für die Verständigung im sozialen und im interkulturellen Dialog.<br />

Bereit zu sein, zuzuhören, dem an<strong>der</strong>en Aufmerksamkeit zu schenken, in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Welt Anregungen<br />

zu suchen, an<strong>der</strong>e Sprachen, Traditionen und Religionen kennen zu lernen, nur so kann sich<br />

unsere geistige, emotionale und gesellschaftliche Weltweiter entwickeln.<br />

3.3 Lernen im Spannungsfeld von Anstrengung und Spiel<br />

Auch in heterogenen Klassen verschlechtert eine Orientierung am repräsentativen Durchschnitt die<br />

Unterrichtsqualität. Und auch in heterogenen Klassen müssen die Anfor<strong>der</strong>ungen hoch sein. So<br />

nutzen unsere Klassen immer bewusster die wertvolle Lernzeit, um sich mit herausfor<strong>der</strong>nden Aufgaben<br />

aus höherer Klassenstufen und eigenen Lösungswegen zu beschäftigen. Die Lehrer/innen<br />

tauschen sich hier im Rechnen auf eigenen Wegen o<strong>der</strong> im Bearbeiten schwerer Mathematik aus.<br />

Hier unterscheiden die Kin<strong>der</strong> oft nicht zwischen Lernen und Spiel, denn sie bewegen sich in einem<br />

Spannungsfeld von schulischem System und kindlicher Lebenswelt. Dieser Gleichaltrigen-Kultur und<br />

Lebenswelt geben wir Raum, indem wir bei aller Anstrengung dem Spiel und dem spielerischen<br />

Lernen viel Raum geben. Die Teilnahme an vielen Wettbewerben und das Durchführen eigener<br />

Wettbewerbe unterstützt dies und gibt den Kin<strong>der</strong>n Motivation und Sicherheit.<br />

Vor allem bei authentischen Lerninhalten erfahren die Kin<strong>der</strong> das Lernen als lustvolle und<br />

lohnenswerte Herausfor<strong>der</strong>ung. Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schule nehmen unermüdlich an Wettbewerben<br />

(Malwettbewerbe, Kultur und Schule, Mathematikwettbewerb NRW, Känguru, Abrapalabra, Ohr<br />

liest mit) teil, bereiten Festprogramme vor, gestalten Gottesdienste, halten Fachvorträge in an<strong>der</strong>en<br />

Klassen, lesen in den Kin<strong>der</strong>gärten, besuchen Altenheime, sammeln für ihre Partnerschule in<br />

Khartoum, singen auf Weihnachtsmärkten, halten den Stadtteil sauber und unterstützen sich<br />

gegenseitig beim Lernen.<br />

Viel freie Lernzeit und forschendes Lernen verlangt auch nach anregenden Lernorten.<br />

Diese finden wir:<br />

• in den vielen Museen <strong>der</strong> Stadt Bonn<br />

• in Kooperation mit den Bonner Kunstschulen<br />

• in Kooperation mit dem Beethovenhaus<br />

• in Kooperation mit einer Musikschule<br />

• In Kooperation mit dem Animax Theater<br />

• in Kooperation mit Bibliotheken<br />

• in Kooperation mit den Kirchen im Stadtteil<br />

• im Schullandheim und bei Exkursionen.<br />

Die vielfältigen kostengünstigen (2 Euro pro Stunde) Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag (Druckgrafik,<br />

Kunst, Theater, Rhythmik, Töpfern, Trommeln, Holzwerken, Tanz, Handarbeit, Englisch,<br />

Französisch, Polnisch, Arabisch Hockey, Meditation) auch für nicht Ganztagskin<strong>der</strong> unterstützen<br />

unser Anliegen einer ganzheitlichen För<strong>der</strong>ung auch für Kin<strong>der</strong> bildungsferner Familien. Die Arbeit<br />

einer Theaterpädagogin, und eines Musikwissenschaftlers sind hjer zukunftsweisend.


3.4 Lernen im Spannungsfeld von Vertrautheit und Fremdheit<br />

Die Katholische Grundschule Am Domhof ist geprägt durch eine multikulturelle Schulgemeinschaft. Da<br />

inklusive Wertorientierungen in ihrem Mittelpunkt stehen, stehen verschiedene Sprachen, Religionen<br />

und Kulturen gleichberechtigt nebeneinan<strong>der</strong> und werden erfahren als ebenso vertraut wie fremd.<br />

Die Begegnung mit dem An<strong>der</strong>sartigen, dem Fremden bedeutet nicht nur, dies auszuhalten und so zu<br />

lassen, son<strong>der</strong>n es als Bereicherung zu erfahren und das Eigene wie<strong>der</strong> neu zu reflektieren.<br />

Verschleierte Mütter, Väter in langen Gewän<strong>der</strong>n, eine fremde Sprache und Islamkunde im Unterricht,<br />

all dies musste in einer <strong>Katholischen</strong> Schule erlebt, bewertet und akzeptiert und alltäglich werden.<br />

In <strong>der</strong> koordinierten Alphabetisierung lernen die Kin<strong>der</strong> das Deutsche und Arabische im<br />

Sprachvergleich. Mittlerweile gibt es sogar auf Wunsch <strong>der</strong> Eltern einen Arabischkurs für deutsche<br />

Kin<strong>der</strong> als Fremdsprache.<br />

Die christlichen Kin<strong>der</strong> lernen den Islam ebenso kennen wie umgekehrt die muslimischen Kin<strong>der</strong> das<br />

Christentum. Religiöse Identitäten aber bleiben immer streng gewahrt.<br />

Die Schule ist entsprechend nicht nur Lern-, son<strong>der</strong>n Heimat und Begegnungsraum. Christliche und<br />

muslimische Feste werden miteinan<strong>der</strong> gefeiert. Es gibt eine gemeinsame Pilgerwan<strong>der</strong>ung, einen<br />

interkulturellen Chor, wöchentliches Teetrinken, monatliches Kochen, muslimische Elternabende und<br />

christliche Vortragsabende. Bei Fußballturnieren sind die arabischen Jungen unschlagbar. Diese<br />

positiven soziale Beziehungen zeigen direkte Wirkung auf die Lernleistungen. Nie<strong>der</strong>ländische und<br />

Schweizer Studien zeigen, dass sich ein klarer Bezug herstellen lässt zwischen <strong>der</strong> kulturell und<br />

schichtbezogen gefärbten Lehrererwartung und den Leistungsunterschieden bei Kin<strong>der</strong>n. Auch die<br />

eigene soziale Herkunft <strong>der</strong> Lehrer/innen spielt eine Rolle. Am stärksten verzerrt zeigten sich die<br />

Einschätzungen von Lehrern/innen aus <strong>der</strong> sozialen Oberschicht: Dies müssen sich auch unsere<br />

Lehrer/innen bewusst machen. Aber auch Schüler und Schülerinnen bevorzugen oft Kontakte aus <strong>der</strong><br />

eigenen sozialen Gruppe. Hier ist das kooperative Lernen ebenso wichtig wie die För<strong>der</strong>ung von<br />

Kontakten und Freundschaften. Durch viele gemeinsame Aktivitäten auch unter Eltern und eine<br />

positive Lernleistung unserer Kin<strong>der</strong> mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte hat die Schule bereits zu einem von<br />

allen geschätzten Miteinan<strong>der</strong> beigetragen.<br />

3. 5 Lernen in Gemeinschaft<br />

Der Schulneubau mit einer großen Aula, in <strong>der</strong> sich die ganze Schulgemeinschaft regelmäßig<br />

versammelt, hat ein Gemeinschaftsgefühl und eine positive Schulatmosphäre erst so möglich<br />

gemacht, wie wir es wünschen.<br />

Einmal monatlich werden dort die Kin<strong>der</strong> des Monats ausgezeichnet, beson<strong>der</strong>e Projekte wie die<br />

gemeinsame Gestaltung eines Kreuzes o<strong>der</strong> einer arabischen Kalligrafie für den Schulneubau werden<br />

dort vorgestellt.<br />

Es gibt Einschulungsfeiern, Abschlussfeiern, gemeinsame Adventsfeiern, Weihnachtsfeiern und<br />

Präsentationen, zu denen einzelne Klassen einladen.<br />

Auch wird dort Theater gespielt und es werden Konzerte veranstaltet.<br />

Eine gerade von Kin<strong>der</strong>n aus allen Klassen entwickelte zweisprachige Sprechoper zu Schulregeln<br />

soll dazu beitragen, das soziale Miteinan<strong>der</strong> zu verbessern und sich Regeln über die Musik o<strong>der</strong> den<br />

Rhythmus einzuprägen.<br />

Parallel dazu entwickelt eine Sozialpädagogin ein Streitschlichterprogramm, betreut die<br />

Schulpsychologin in Kooperation mit dem Jugendamt beson<strong>der</strong>s belastete Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schule in<br />

Kleingruppen.<br />

10


3.6 Lernen in Gesundheit und Bewegung<br />

Seit einem Jahr organisieren Elternschaft und Kollegium regelmäßig Projektwochen „Fit für die<br />

Schule" zu folgenden Themen:<br />

Gesunde Ernährung<br />

Bewegung<br />

Umgang mit Medien<br />

Sexualerziehung<br />

Gleichzeitig nimmt eine Jahrgangsstufe über 4 Jahre hinweg am Gesundheitsprojekt „Klasse 2000",<br />

finanziert durch den Lions- Club, teil.<br />

Seit einem halben Jahr erhalten unsere Schülerinnen und Schüler zudem kostenlose Schulmilch<br />

durch das Land NRW.<br />

So erwerben unsere Kin<strong>der</strong> eine umfassende Lebenskompetenz und Lebensbewusstheit.<br />

3.10 Ausblick<br />

Die seit Jahren guten Ergebnisse und Übergangsquoten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> liegen unseres Erachtens darin<br />

begründet, dass unser Unterricht ausbalanciert, reformpädagogisch und ganzheitlich geprägt ist sowie<br />

die aktuelle Kognitionswissenschaft beachtet.<br />

Freies Lernen und Lektion, Reden und Zuhören, Vertrautheit und Fremdheit, Anstrengung und Spiel,<br />

Individualität und Gemeinschaft sowie Ruhe und Bewegung bilden für uns keine unterschiedlich<br />

bewerteten Gegensätze, son<strong>der</strong>n werden als ganzheitliches Zusammenwirken betrachtet.<br />

So lernen die Kin<strong>der</strong> rhythmisiert und harmonisch.<br />

In einer intensiven Lernzeit, einer Beachtung emotionaler und sozialer Aspekte sowie einem hohen<br />

Bedeutungsgehalt <strong>der</strong> Inhalte werden zudem aktuelle kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse<br />

umgesetzt.<br />

4. Qualitätsbereich: Verantwortung<br />

4.1 Beachtung <strong>der</strong> Menschenrechte auf lokaler Ebene<br />

Nach Dr. Heiner Bielefeldt findet <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Menschenrechte in <strong>der</strong> bildungspolitischen Diskussion<br />

und Gestaltung lei<strong>der</strong> noch wenig Beachtung. Die Regelungen und Vorgaben des Menschenrechts<br />

auf Bildung sind in Deutschland noch nicht sehr bekannt. So werden sie auch im Hinblick auf<br />

eine Gewährleistung des Diskriminierungsschutzes nicht umgesetzt (vgl. Mona Motakef, „<strong>Das</strong><br />

Menschenrecht auf Bildung und <strong>der</strong> Schutz vor Diskriminierung", Berlin, 2006). Die Schulzusammenlegung<br />

und das daraufhin entwickelte umfassende <strong>Interkulturelle</strong> Konzept <strong>der</strong> KGS Am Domhof<br />

wurden in diesem Bewusstsein <strong>der</strong> Achtung von Menschenrechten und des Schutzes vor Diskriminierung<br />

auf dieser lokalen Ebene realisiert. Die Umsetzung erfolgt in täglicher Arbeit:<br />

• Es ist in unserer Schule normal, verschieden zu sein.<br />

• Die Ganztagsschule bietet bildungsfernen Kin<strong>der</strong>n neue Orientierungen und För<strong>der</strong>ungen.<br />

• Der För<strong>der</strong>verein finanziert sozial schwachen Familien zusätzliche För<strong>der</strong>ungen und ermöglicht<br />

die Teilnahme an allen schulischen Veranstaltungen.<br />

• Ehemalige Schüler/innen geben unseren Schülern/Schülerinnen kostengünstig För<strong>der</strong>unterricht.<br />

• Der För<strong>der</strong>verein finanziert ein Coaching und eine Beratung durch eine Psychologin für<br />

Lehrer/innen und Erzieherinnen, da diese steigende Kompensationsleistungen erbringen müssen.<br />

• Übergangsempfehlungen wie auch För<strong>der</strong>schulverfahren werden vor allem bei Migrantenkin<strong>der</strong>n<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Arabischlehrerin und dem Islamwissenschaftler sorgfältig reflektiert und<br />

geprüft.<br />

• Die beson<strong>der</strong>en Lernbedürfnisse <strong>der</strong> Migrantenkin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Muttersprache und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Zweitsprache finden Berücksichtigung in den Unterrichtskonzepten.<br />

• Der Religionsunterricht beachtet die religiöse Pluralität <strong>der</strong> Schule.<br />

• In allen Klassen finden sich leistungsstarke muslimische Jungen, um auf diese Gruppe bezogene<br />

gesellschaftliche Vorurteile abzubauen.<br />

• Die Schule transportiert eine positives Bild einer interkulturellen Schule. Dies stärkt die personalen<br />

Kompetenzen unserer Kin<strong>der</strong>, Eltern und Lehrer/innen.<br />

4.2 Partizipation und demokratische Beteiligung<br />

Eine Wertevermittlung und ethische Erziehung sowie Demokratisierung wie sie in unserer<br />

bekenntnisorientierten und interkulturellen Schule stattfinden soll, ist ohne authentische /-<br />

Mitverantwortung nicht zu realisieren. /<br />

11


Erst eine hohe Partizipation <strong>der</strong> Schüler/Schülerrinnen, <strong>der</strong> Eltern, Lehrer/innen und aller<br />

Mitarbeiter/innen sowie <strong>der</strong> Kooperationspartner schafft ein hohes lebendiges Interesse an <strong>der</strong> Schule<br />

und eine hohe Identifikation.<br />

In unserer Schule hat das Schulentwickiungsprogramm „Index für Inklusion" diese Strukturen<br />

grundgelegt.<br />

Es gibt ein monatliches Kin<strong>der</strong>parlament, das in unterrichtlichen und außerunterrichtlichen<br />

Entscheidungen mitwirkt.<br />

Es gibt Elternteams.<br />

In <strong>der</strong> Index-Arbeitsgruppe arbeiten Kin<strong>der</strong>, Eltern, Lehrer/innen, Muttersprachenlehrer, Islamlehrer<br />

und schulische Mitarbeiter mit. Bisher wurden folgende Themen evaluiert und bearbeitet: die<br />

Unterrichts- und Lernqualität, die Bedeutung sozialen Lernen, Schulhof und Pausengestaltung,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, die Anerkennungskultur: Kin<strong>der</strong> des Monats.<br />

4.3 Ausblick<br />

<strong>Das</strong> Schulentwickiungsprogramm „Index für Inklusion" hat die Partizipationskultur <strong>der</strong> Schule neu<br />

grundgelegt und in <strong>der</strong> gesamten Schulgemeinschaft zu einer hohen Mitarbeitsmotivation geführt.<br />

Ein Selbstwirksamkeitserleben aber ist hier dringend notwendig. So müssen Ideen und Vorschläge,<br />

auch wenn sie mit Mehrarbeit und Verän<strong>der</strong>ung verbunden sind, offen und anerkennend aufgenommen<br />

werden. Unsere Aula ist auf Vorschlag unserer Kin<strong>der</strong> zum Beispiel in den Pausen als<br />

Ruheraum geöffnet. Dies erfor<strong>der</strong>t natürlich zusätzliche Aufsichten, entspannt aber die Atmosphäre.<br />

Der durch die Carl Richard Montag entwickelte Schulneubau, <strong>der</strong> im Oktober 2009 bezogen wurde,<br />

umfasst auch einen interkulturellen Kin<strong>der</strong>garten. Diese räumliche Nähe werden wir nutzen, um ein<br />

neues Konzept eines umfassenden „Bildungszentrums mit dem Schwerpunkt <strong>der</strong> Sprachför<strong>der</strong>ung"<br />

zu entwickeln. So werden wir unsere Verantwortung mit Blick auf Bildungsgerechtigkeit<br />

gezielt weiter entwickeln können.<br />

5. Qualitätsbereich: Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner<br />

5.1 Identifikation und Kooperation<br />

Im Qualitätsbericht 2007 <strong>der</strong> Bezirksregierung Köln erhält die Schule im Kriterium „Identifikation mit<br />

<strong>der</strong> Schule" die höchste Bewertungsstufe (Bezirksregierung Köln, „Qualitätsbericht" 2007, 23).<br />

Demzufolge gehen Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern gerne in die Schule.<br />

Sie ist Lern-, Heimat- und Begegnungsraum.<br />

Für den Umgang miteinan<strong>der</strong> gibt es gemeinsam entwickelte Regeln in Form einer Sprechoper. Die<br />

Eltern bewerten den Umgang ihrer Kin<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> als gut. Im Jahreskreis werden vielfältige<br />

Feste miteinan<strong>der</strong> gefeiert: Opferfest, Karneval, Ostern, Sommerfest, Erntedank, St. Martin,<br />

Ramadan, Advent und Weihnacht. Die Zuständigkeiten und Aufgaben sind klar geregelt. Es gibt einen<br />

Geschäftsverteilungsplan, alle Gremien fühlen sich gut informiert und an wichtigen Entscheidungen<br />

beteiligt. Die Eltern identifizieren sich stark mit <strong>der</strong> Schule und beteiligen sich aktiv im Index für<br />

Inklusion und vielen Elternteams am Schulleben ( Lesemütter, mehrsprachige Bibliothek,<br />

interkultureller Chor, Teetrinken für Mütter, Kochen für Mütter, Sprachkurse, Arbeitsgemeinschaften,<br />

För<strong>der</strong>verein u.a.). Auch die Schüler beteiligen sich am Schulleben im Schülerparlament,<br />

gestalten den Schulhof, die Flure und Räume, halten Vorträge und sind Klassensprecher. Intensiv<br />

gestaltet sich <strong>der</strong> interkulturelle und interreligiöse Dialog mit Imam und Islamwissenschaftlern. Im<br />

Rahmen des aktuellen Projektes „Schulpastorale Arbeit" wurde die Kooperation mit den Kirchen und<br />

<strong>der</strong> Schulsozialberatung verstärkt. So ist das Christentum durch den Islam lebendiger geworden.<br />

Kennzeichnend für unsere Schule ist zudem die enge Zusammenarbeit mit Stiftungen (Hoesch,<br />

Montag, West LB) und Universitäten (Köln, Essen, Hannover, Fulda, Dortmund). <strong>Das</strong> interkulturelle<br />

Konzept, <strong>der</strong> Schulneubau, die vielfältigen Projekte (Klassische Musik, Komposition, Index für<br />

Inklusion, Zuhörkompetenz) und Arbeitsgemeinschaften wären ohne die Unterstützung externer<br />

Partner nicht möglich. Frau Hempel-Soos, die Leiterin des Hauses <strong>der</strong> Sprache und Literatur, ist<br />

Schirmherrin <strong>der</strong> Schule.<br />

5.2 Ausblick<br />

<strong>Interkulturelle</strong> Schulen wie die Mehlemer Schule brauchen beson<strong>der</strong>e Unterstützung und Anerkennung<br />

ihrer beson<strong>der</strong>en Arbeit. Ohne Beachtung, Unterstützung und finanzielle För<strong>der</strong>ung durch Stiftungen<br />

wäre eine entsprechende Schulentwicklung hin zu einer guten interkulturellen Schule nicht<br />

zu erreichen gewesen. Die Kooperation mit den Universitäten hat Eltern Vertrauen und Lehrern/innen<br />

Orientierung gegeben. So konnte erreicht werden, dass das Verhältnis zwischen deutschen Kin<strong>der</strong>n<br />

und Kin<strong>der</strong>n mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte ausgewogen geblieben ist. <strong>Das</strong> nun zu ent-<br />

/<br />

12


wickelnde Konzept „Kooperation Schule-Kin<strong>der</strong>garten" wird die Schule ebenso interessiert und<br />

verantwortlich in wissenschaftlicher Begleitung durchführen.<br />

6. Qualitätsbereich: Schule als lernende Institution<br />

6.1 Professionalisierung <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

Auch die Professionaiisierung im Lehrberuf korrespondiert mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen.<br />

Bei <strong>der</strong> Schulzusammenlegung war das Kollegium deutlich und abrupt <strong>der</strong> Erfahrung ausgesetzt,<br />

dass sich gesamtgesellschaftlich Gewissheitsstrukturen auflösen und es zu einer Diversifizierung<br />

von Lebenslagen, zu einer Pluralisierung familiärer Lebensformen und kultureller Lebensstile<br />

gekommen ist. Von einem zum an<strong>der</strong>en Tag arbeitete ein nicht eingespieltes Team mit Klassen, die<br />

neu zusammengesetzt waren und zur Hälfte aus mehrsprachigen Kin<strong>der</strong>n bestanden. Überkommene<br />

Orientierungsmuster, Routinen und Werte mussten neu geprüft und neue Handlungsmöglichkeiten<br />

wie Perspektiven erprobt und entwickelt werden. <strong>Das</strong> gemeinsame mit <strong>der</strong> Universität Köln<br />

entwickelte <strong>Interkulturelle</strong> Gesamtkonzept als innovative Zielperspektive und Planung einer guten,<br />

erfolgreichen interkulturellen Schule wurde nach und nach umgesetzt und immer wie<strong>der</strong> bestätigt durch<br />

aufeinan<strong>der</strong> folgende Preise und Anerkennungen. Die Gestaltung einer integrativen, positiven Arbeitsatmosphäre<br />

durch die Schulleitung unterstützte das kooperative und teamorientierte Lernen des<br />

Kollegiums. Regelmäßige Fortbildungen haben die Notwendigkeit eines verän<strong>der</strong>ten Lernbegriffs<br />

verdeutlicht. Eine erfahrene Psychologin und Sozialpädagogin erhöht die Professionalisierung des<br />

Kollegiums und <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen in <strong>der</strong> Beratung von Eltern und lässt diese in ihren steten<br />

Kompensationsleistungen nicht alleine.<br />

6.2 Index für Inklusion<br />

Seit 2008 wird das mit <strong>der</strong> Universität Köln entwickelte Gesamtkonzept durch den „Index für Inklusion"<br />

weitergeführt. Alle Schüler/innen und Schüler, alle Eltern und Mitarbeiter/innen sind nun an dem<br />

inklusiven Schulprogramm beteiligt. Der Index für Inklusion wurde entwickelt und herausgegeben vom<br />

Centre for Studies on Inclusive Education (UK).<br />

Der Planungsrahmen umfasst 3 Dimensionen:<br />

Inklusive Kulturen schaffen<br />

Inklusive Strukturen etablieren<br />

Inklusive Praktiken entwickeln<br />

Für das Schuljahr 2009/2010 wurde <strong>der</strong> Arbeitsschwerpunkt auf eine Inklusive Öffentlichkeitsarbeit<br />

und eine bessere Anbindung <strong>der</strong> OGS an die inklusiven Strukturen gelegt.<br />

Die Mitarbeit im Index für Inklusion weist eine außergewöhnlich hohe Motivation aller beteiligten auf<br />

Und wird finanziert von <strong>der</strong> Carl Richard Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft.<br />

6.3 Ausblick<br />

Die Qualitätsanalyse 2007 hat die Schule durch eine strenge Evaluation weiter gebracht. Ein Kerncurriculum<br />

liegt nun vor, ein Leistungskonzept wird erstellt. <strong>Das</strong> Schulentwicklungsprogramm „Index<br />

für Inklusion" wird ihr in den nächsten Jahren auf <strong>der</strong> Basis einer steten Selbstevaluation dabei helfen,<br />

die interkulturelle Schule in den genannten 3 Dimensionen weiterzuentwickeln.<br />

Dabei ist unser Blick vor allem auf die Offene Ganztagsschule gerichtet.<br />

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