Das Interkulturelle Handlungskonzept der Katholischen ... - Menden
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erfolgreichen Atmosphäre und einer hohen Identifikation mit <strong>der</strong> Schule. An unserer Schule gibt es<br />
wenig Fluktuation unter den Lehrern/ Lehrerinnen, sind Lehrer/innen oft den ganzen Tag über, selbst<br />
am Wochenende präsent. Es fällt kein Unterricht aus, Krankmeldungen sind selten.<br />
Eine eigene Psychologin, Sozialpädagogin und Erziehungsberaterin stehen je<strong>der</strong>zeit zur Seite,<br />
coachen, beraten und entlasten. Die vielen Fallberatungen führen gleichzeitig zu einer steten<br />
Professionalisierung <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Einmal im Monat findet nun anstelle einer Konferenz ein gemeinsames Singen des Kollegiums statt,<br />
das ein professioneller Musiker begleitett.<br />
So schaffen es die Lehrer/innen <strong>der</strong> KGS am Domhof, gesund zu bleiben und sich gut weiter zu<br />
entwickeln. Viele mussten ja auch erst mit <strong>der</strong> interkulturellen Arbeit vertraut werden und nun müssen<br />
wir uns im Bewusstsein neuer Erkenntnisse mit einem neuen Lernbegriff auseinan<strong>der</strong> setzen.<br />
„Lernen findet immer statt und je<strong>der</strong> Lerner konstruiert in unvorhersagbarer Weise sein Wissen um die<br />
Welt." (Antje Tschira in Reinhard Voß, Wir erfinden Schulen neu, 2006, 77)<br />
Auch ein enger Austausch, stete Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen und Tcamteaching<br />
unterstützt eine Weiterentwicklung, auch wenn sich dies bei jedem unterschiedlich vollzieht.<br />
<strong>Das</strong> Fortbildungsinteresse des Kollegiums ist mittlerweile überaus hoch und vielfältig. So gibt es in<br />
unserer Schule ausgebildete Mo<strong>der</strong>atorinnen für das Deutsche als Zweitsprache, für Legasthenie,<br />
Dyskalkulie und Lerntherapie.<br />
1.2.2 Kompetenzorientierung statt Defizitorientierung<br />
Im vierten Jahr <strong>der</strong> neu gegründeten Schule werden die deutschen Kin<strong>der</strong> und die vielen Kin<strong>der</strong> aus<br />
dem arabischen Kulturraum <strong>der</strong> KGS Am Domhof zweisprachig (deutsch-arabisch) alphabetisiert.<br />
Kin<strong>der</strong> mit Migrationserfahrung werden nicht mehr defizitorientiert erlebt, wahrgenommen und<br />
eingeschätzt, son<strong>der</strong>n in ihren beson<strong>der</strong>en sprachlichen Kompetenzen. Die Akzeptanz <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>, die Wertschätzung ihrer Mitschüler steigt. Es entsteht eine gleichberechtigte Anerkennung<br />
unter Kin<strong>der</strong>n und Lehrern. So ist <strong>der</strong> muttersprachliche Unterricht Arabisch eng mit dem deutschsprachigen<br />
Unterricht verzahnt. Klassenlehrer/innen und Muttersprachenlehrerin arbeiten im Team.<br />
Die Alphabetisierung wird didaktisch und methodisch aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt. Gemeinsam mit dem<br />
Leselehrgang im Deutschen wird das Alphabet <strong>der</strong> Herkunftssprache eingeführt. <strong>Das</strong> strukturierte Vorgehen<br />
erleichtert es den Kin<strong>der</strong>n eine Brücke zwischen Erst- und Zweitsprache zu schlagen. Die<br />
sprachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> werden gleichwertig und fachgerecht geför<strong>der</strong>t. Die Kin<strong>der</strong><br />
erleben gemeinsame Erziehungswerte und ähnliche Unterrichtsmethoden des Klassenlehrers/ <strong>der</strong><br />
Klassenlehrerin und <strong>der</strong> Muttersprachenlehrerin. Es entsteht eine gemeinsame Verantwortung für<br />
die Lernfortschritte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in beiden Sprachen. Unsere Kin<strong>der</strong> und Eltern mit Migrationshintergrund<br />
finden schneller Vertrauen in die Schule, weil ihre Sprache, Religion und ihre Muttersprachenlehrerin<br />
vom ersten Schultag an in <strong>der</strong> Klasse präsent sind. Kin<strong>der</strong> ohne Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />
und Lehrer/innen erfahren das beson<strong>der</strong>e Können ihrer Mitschüler und lernen von ihnen. Lehrer<br />
/innen fühlen sich in den heterogenen Klassen nicht allein gelassen, die Muttersprachenlehrerin<br />
ist an ihrer Seite.<br />
1.2.3 Diagnostik als wichtiger und täglicher Bestandteil pädagogischen Geschehens<br />
<strong>Das</strong> selbstorganisierte Lernen und die Stärkung <strong>der</strong> Kompetenzen ist eine Grundvoraussetzung dafür,<br />
auch bei Lernbeeinträchtigungen Lernen zu ermöglichen. Dabei ist es wichtig, in professionellen<br />
diagnostischen Verfahren Hinweise auf eine bestmögliche För<strong>der</strong>ung jedes Kindes zu erhalten.<br />
Wir arbeiten dabei eng mit Kin<strong>der</strong>psychologen, den Jugendämtern und neurologischen Instituten<br />
zusammen. Alle Erstklässler bearbeiten zu Beginn und zum Ende des Schuljahres den Cito-Test, um<br />
dann gezielt sprachlich geför<strong>der</strong>t zu werden. Alle weiteren Klassen arbeiten auf <strong>der</strong> Grundlage des<br />
HSP, des Elfe Lesetests o<strong>der</strong> diagnostischen Verfahren nach Sommer-Stumpernhorst.<br />
1.2.4 Ausblick<br />
<strong>Das</strong> erfolgreiche interkulturelle Konzept <strong>der</strong> KGS Am Domhof wirkt sich deutlich auf die positiven Leistungen<br />
<strong>der</strong> Schule aus. Erst auf <strong>der</strong> Basis eines überzeugten, friedlichen, solidarischen und vertrauensvollen<br />
Miteinan<strong>der</strong>s ist eine ebenso konsequente Unterrichtsentwicklung möglich geworden.<br />
Administrative Vorgaben, wie z. B. die festgelegte Dreizügigkeit, erschweren aber unsere Arbeit,<br />
indem wir Klassenstärken von 30 Kin<strong>der</strong>n haben. Zudem erschwert uns die gesellschaftliche<br />
Radikalisierung und Polarisierung (Pro- NRW) die Arbeit, da viele unserer Kin<strong>der</strong> arabischer Herkunft<br />
sind.<br />
2. Qualitätsbereich: Umgang mit Vielfalt<br />
Die KGS Am Domhof wird als katholischeK3rundschule zu 50 % von Kin<strong>der</strong>n mit Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />
besucht. Die Mehrzahl dieser Win<strong>der</strong> stammt aus dem arabischen Kulturraum. 44% <strong>der</strong><br />
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