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Das Interkulturelle Handlungskonzept der Katholischen ... - Menden

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diagnostische Verfahren<br />

spezifisches Lernmaterial zur Zweitsprache<br />

spezifische Übungen: generatives Schreiben, Grammatik<br />

2.2.4 KOALA: Koordinierte zweisprachige Alphabetisierung im Anfangsunterricht<br />

Seit 2003 alphabetisieren wir die Kin<strong>der</strong> koordiniert deutsch-arabisch. Unsere bisherigen Erfahrungen<br />

belegen: Koordinierte zweisprachige Alphabetisierung führt zur Verbesserung <strong>der</strong> Deutschkenntnisse<br />

und <strong>der</strong> Schulleistungen unserer Kin<strong>der</strong> aus Migrantenfamilien. Die Erstsprache <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> findet eine<br />

größere Beachtung, die Kin<strong>der</strong> erfahren mehr Selbstbewusstsein und entwickeln Mut sich sprachlich<br />

zu artikulieren. Alle Kin<strong>der</strong> werden zudem angeregt, über Sprache als Medium zu reflektieren. KOALA<br />

setzt bei den vorhandenen Sprachressourcen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an und verfolgt den Ansatz <strong>der</strong> Kompetenz -<br />

Sprache ist ein Schatz - statt des defizitorientierten Ansatzes und trägt dazu bei, dass Kin<strong>der</strong> mit<br />

unterschiedlichen sprachlichen Kenntnissen voneinan<strong>der</strong> profitieren. Durch KOALA wird die Mehrsprachigkeit<br />

<strong>der</strong> Schüler erhalten und ausgebaut. Der Schriftspracherwerb wird in zwei Sprachen<br />

vermittelt. Die Lehrkraft arbeitet mit <strong>der</strong> muttersprachlichen Lehrkraft zusammen in einem sorgfältig<br />

aufeinan<strong>der</strong> abgestimmten und die Eigenheiten bei<strong>der</strong> Sprachen berücksichtigendem Konzept.<br />

2.2.5 Islamkunde<br />

Der Unterricht <strong>der</strong> Islamkunde hat dem Glauben <strong>der</strong> muslimischen Kin<strong>der</strong> und Eltern Raum und<br />

Anerkennung gegeben. <strong>Das</strong> Fach Islamkunde wird in deutscher Sprache in allen Klassenstufen mit<br />

zwei Unterrichtsstunden pro Woche unterrichtet. Der Islamwissenschaftler leistet eine bedeutende<br />

Arbeit, indem er Kin<strong>der</strong> von „Halbwissen" befreit und zwischen den Religionen und Kulturen<br />

vermittelt. Zusammen mit den evangelischen und katholischen Religionslehrern/rinnen arbeitet er<br />

regelmäßig im Team und die Lehrer/innen tauschen die Lerngruppen. So lernen die christlichen<br />

Kin<strong>der</strong> ebensoviel über den Islam wie die muslimischen Kin<strong>der</strong> über das Christentum. Regelmäßig<br />

werden gemeinsam Kirchen und Moscheen besucht und Feste gefeiert.<br />

2.3 Erfolgreiche Elternarbeit, insbeson<strong>der</strong>e bei den Eltern mit Migrationshintergrund<br />

2.3.1 Grundsätze <strong>der</strong> Elternarbeit<br />

In <strong>der</strong> neu errichteten Schule kam von Anfang an neben dem Unterricht und <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />

schulischen Ausstattung <strong>der</strong> Elternarbeit eine ganz wesentliche Rolle zu. Einer <strong>der</strong> ersten Schritte,<br />

um mit Migrantenfamilien ins Gespräch zu kommen, waren die Elternversammlungen. Durch Elternversammlungen<br />

für Migrantenfamilien o<strong>der</strong> für Familien aus dem gleichen Sprachraum wurden<br />

Zugangsbarrieren gegenüber <strong>der</strong> Schule abgebaut und es bot sich die Möglichkeit beson<strong>der</strong>en Anliegen,<br />

Wünschen, Gedanken o<strong>der</strong> Ängsten Raum zu geben. Schon in <strong>der</strong> ersten Elternversammlung<br />

entwickelte sich die Idee eines gemeinsamen Teetrinkens für Mütter. Sowohl die Elternversammlungen<br />

als auch das Müttertreffen sind weiterhin geschätzt und stetig besucht. Neben dem gemeinsamen<br />

Kennen lernen bieten diese Treffen ein Forum für Aufklärungs- und Bildungsarbeit. In einem<br />

weiteren Schritte legten wir Wert darauf gelegt, dass Eltern mit Migrationshintergrund gut in den<br />

schulischen Gremien vertreten sind. Diese Personen nehmen eine vermittelnde Funktion zu den<br />

Eltern ein und dienen als Multiplikatoren, um Migrantenfamilien zu erreichen.<br />

Die Elternarbeit umfasst heute folgende Bereiche:<br />

• Regelmäßige Elternabende für Eltern mit Migrationshintergrund<br />

• Vortragsabende zum Islam und Christentum<br />

• Gemeinsames Feiern aller muslimischen und christlichen Feste<br />

• <strong>Interkulturelle</strong>r Mütterchor<br />

• Gewählte Elternvertreter/innen auch mit Migrationshintergrund<br />

• Klassenfeste zum Kennen lernen, als Brücken zwischen den Kulturen<br />

• Tee trinken für alle Mütter als Brücke zwischen den Kulturen<br />

• Deutschkurse für Mütter/Konversationskurse<br />

• Alphabetisierungskurse für Mütter<br />

Mit den oben beschriebenen Maßnahmen ist es <strong>der</strong> KGS Am Domhof relativ schnell gelungen, fast<br />

alle Eltern mit Migrationshintergrund in das Schulleben mit einzubeziehen. Die Eltern kommen gerne<br />

und fühlen sich von <strong>der</strong> Schule angenommen. Folgende Erfahrungen haben wir dabei gemacht:<br />

•^ /-<br />

1 .'Ob Eltern sich in <strong>der</strong> Schule einbringen, hängt vom Bildungsstand ab und nicht davon, dass sie

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