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Schmiedeteile im Bergbau spielen eine Schlüsselrolle

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Der Kettenkratzerförderer<br />

bildet die<br />

Maschinenfahrbahn<br />

für den Walzenlader<br />

mit s<strong>eine</strong>r Antriebseinheit.<br />

Er ist auf der<br />

Versatzseite auf dem<br />

Triebstock-Vorschubsystem<br />

und auf der<br />

Kohlenstoßseite mit<br />

Gleit- oder Rollenkufen<br />

gelagert.<br />

Entsprechend der<br />

geologischen Ablagerung<br />

<strong>eine</strong>s Flözes<br />

kann die Lage des<br />

Förderers horizontal<br />

kurvenförmig sein.<br />

Ein Kettenkratzerförderer<br />

besteht aus<br />

1,5 bis 1,75 m langen<br />

Segmentstücken, den<br />

Fördererrinnen, die<br />

über Knebelverbindungen<br />

miteinander<br />

verbunden sind. Die<br />

einzelnen Fördererrinnen<br />

untereinander erlauben horizontale<br />

Abwicklungen von bis zu +/- 5° und vertikale<br />

von bis zu +/- 1,5°. Diesen Abwinkelungen<br />

muß ein Walzenlader über das Triebstocksystem<br />

folgen können.<br />

Die Triebstockelemente, die das Triebstock-Vorschubsystem<br />

bilden, haben <strong>eine</strong><br />

komplizierte Form mit 6 innenliegenden<br />

Zähnen (siehe Bild oben).<br />

Dazu Gerhard Merten: „Ein Triebstockelement<br />

ist dem Element Förderrinne<br />

jeweils fest zugeordnet, während das andere<br />

den Rinnenstoß überbrückt.<br />

Dadurch ist<br />

die Abwinkelung der<br />

Triebstockelemente<br />

untereinander nur<br />

halb so groß wie die<br />

Abwinkelung der Fördererrinnen,<br />

so daß<br />

bei vertretbarem Teilungsfehler<br />

<strong>im</strong> Übergang<br />

von <strong>eine</strong>m Element<br />

zum anderen<br />

<strong>eine</strong> größtmögliche<br />

horizontale und vertikale<br />

Beweglichkeit<br />

des Förderers erhalten<br />

bleibt. Das den Rinnenstoßüberbrückende<br />

Triebstockelement<br />

ist in Langlöchern<br />

gelagert, so daß auch<br />

<strong>eine</strong> Längsverschiebung<br />

der Fördererrinnen<br />

möglich ist.<br />

Die Triebstöcke<br />

sind höchstbelastete<br />

Maschinenelemente,<br />

REPORT<br />

CAD-Bild des Triebstocks Bild: Ruhrtaler Gesenkschmiede<br />

einzelne Zähne werden bis zu 500 kN belastet;<br />

in Längsrichtung müssen Triebstöcke ca.<br />

3 000 kN in ihren Verbindungselementen aufnehmen.<br />

Hohe Anforderungen werden an die<br />

Maßgenauigkeit, an die Toleranz der Zähne<br />

untereinander und an die Festigkeit gestellt.<br />

Wurden die ersten Triebstöcke aufwendig aus<br />

Schweißkonstruktionen mit hohem mechanischen<br />

Fertigungsaufwand hergestellt, ist man<br />

später aus Kostengründen dazu übergegangen,<br />

diese Triebstöcke zu gießen. Erforderliche<br />

Toleranzmaße, gute Oberflächenbeschaffen-<br />

Toleranzen und Zahnauslauf Bild: Ruhrtaler Gesenkschmiede<br />

heit an den Zahnflanken<br />

und an Führungen<br />

konnten<br />

durch den Guß nicht<br />

<strong>im</strong>mer eingehalten<br />

werden.<br />

Die drei wesentlichen<br />

Aspekte: Qualität,<br />

Festigkeit und<br />

Kosten veranlaßten<br />

uns, Überlegungen<br />

anzustellen, diese<br />

Teile schmieden zu<br />

lassen.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Ruhrtaler Gesenkschmiede,<br />

die, wie<br />

auch DBT, mit dem<br />

dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />

Zeichnungssystem<br />

Pro Engineer arbeitet,<br />

wurden funktionstechnische<br />

Untertage-<br />

Erfordernisse mit den<br />

schmiedetechnischen<br />

Möglichkeiten verglichen<br />

und in Rekordzeit<br />

das neue Triebstocksystem „Jumbotrac“ –<br />

wie wir es nennen – aus <strong>Schmiedeteile</strong>n entwickelt.“<br />

Dipl.-Ing. Volkhard Schnitzler, Technischer<br />

Leiter der Ruhrtaler Gesenkschmiede, Witten:<br />

„Der Triebstock mit <strong>eine</strong>m Fertigteilgewicht<br />

von 110 kg ist <strong>eine</strong>s der größten Teile, welches<br />

bei der Ruhrtaler Gesenkschmiede derzeit<br />

hergestellt wird.<br />

Die Fertigung der Triebstöcke beginnt mit<br />

der Massenverteilung. Über ein 3 stufiges<br />

Vorstauchwerkzeug wird jene Querschnittsveränderungherbeigeführt,<br />

die für die<br />

Schmiedung benötigt<br />

wird. Aufgrund der<br />

komplizierten<br />

Massenverteilung an<br />

den Enden des Triebstocks<br />

müssen die 3<br />

Stufen sehr genau<br />

aufeinander abgest<strong>im</strong>mt<br />

sein. Danach<br />

werden die Teile<br />

nochmals speziell entzundert,<br />

da an die<br />

Oberflächenbeschaffenheit<br />

wegen dem<br />

Eingriff des Antriebsrads<br />

in den Triebstock<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf das<br />

Gleiten des Walzenladers<br />

spezielle Anforderungen<br />

gestellt<br />

werden. Die nachfolgendeFertigschmiedung<br />

geschieht auf<br />

<strong>eine</strong>m 200 kJ-Bêché-<br />

Gegenschlaghammer.<br />

13 SCHMIEDE-JOURNAL SEPTEMBER 2000

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