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MF_2_2004 - Familienpass

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4<br />

familien Land<br />

In sieben Pilotgemeinden, wo man diese<br />

Initiative gestartet habe, arbeiteten bereits<br />

200 Personen an 37 Projekten, etwa zur<br />

Verbesserung der Betreuungsangebote, zu<br />

Kinderwunsch und Wirklichkeit<br />

In seinem Referat mit der Fragestellung<br />

„Wird der Kinderwunsch noch verwirklicht?“<br />

zog Hofrat Dr. Richard Gisser vom Institut für<br />

Demographie der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften in Wien das eindeutige<br />

Resumée, dass dies nicht der Fall sei. Die<br />

Antworten auf die Frage nach der selbst<br />

erwarteten Familiengröße brächte realistischere<br />

Zahlen.<br />

Die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes<br />

in Österreich habe in Relation, angesichts<br />

der Tatsache, dass aus demographischen<br />

Gründen immer weniger Frauen ins<br />

gebärfähige Alter kämen, eine positive<br />

Auswirkung auf die Fertilitätsrate, wobei die<br />

Für einen „pädagogischen Hausverstand“<br />

meine family<br />

einem besseren Miteinander der Generationen<br />

oder auch zur Bewusstseinsschaffung<br />

über die Bedeutung der Familie. Diese<br />

Familientische wären im Sinne einer moder-<br />

zur Berechnung herangezogene „Generationenfertilität“<br />

nicht so starken Schwankungen<br />

unterworfen wäre, wie die jährlichen<br />

Geburtenzahlen, erläuterte Gisser.<br />

Als „österreichisches Paradoxon“ bezeichnete<br />

der Statistiker die Situation, dass im<br />

Europa-Vergleich hierzulande die Fertilität im<br />

unteren Drittel liege, Österreich bei familienpolitischen<br />

Maßnahmen aber überall sehr<br />

gut, auf dem 3. bis 5. Rang liege. Die Entscheidung<br />

zur Kinderlosigkeit würde in einer<br />

Umfrage vom Institut für Demographie von<br />

80 Prozent negativ beurteilt. Allerdings<br />

würde Kinderkriegen immer weniger als<br />

gesellschaftliche Verpflichtung gesehen.<br />

nen Bürgergesellschaft ein Instrument zur<br />

Wandlung von einer "Politik für die Familien"<br />

zu einer „Politik von den Familien", sagte<br />

Schmidtpeter.<br />

Hofrat Dr. Richard Gisser vom Institut für<br />

Demographie der Österreichischen Akademie<br />

Dr. Heinz Zangerle, Kinderpsychologe aus Erziehung vielfach „kapituliert“. „Eltern dür- Die Enquete zum Auftakt des Inter-<br />

Innsbruck, ging auf Aspekte der Erziehung in fen Ecken und Kanten haben“, betonte er nationalen Jahres der Familie <strong>2004</strong> mode-<br />

der heutigen Gesellschaft ein. Nach einer und sprach sich gegen ein „outsourcing“ der rierte Chefredakteur Richard Grasl vom ORF-<br />

„Zeit der Kuschelpädagogik und des Familie – die Auslagerung von Familien- NÖ. Anschließend wurde eine Wanderaus-<br />

Psychobooms" plädierte er für eine Rückkehr leistungen (etwa an die Schule oder an stellung präsentiert, die im kommenden Jahr<br />

zum pädagogischen Hausverstand in der Betreuungseinrichtungen) – in der Erziehung durch ganz NÖ touren wird: Dargestellt sind<br />

Elternbildung. Die Eltern hätten in der aus. „Gebt der Familie in der Erziehung die sämtliche familienpolitischen Maßnahmen<br />

Kinder wieder zurück“, so der Psychologe<br />

wörtlich.<br />

Im Kinderalltag wäre eine „Pathologisierung“<br />

und „Esoterisierung“ fest zu stellen.<br />

„Die Kinderseele ist zu einem Markt geworden“,<br />

sagte Zangerle. Für den Kinderalltag<br />

sei man blind geworden. Zangerle kritisierte,<br />

dass Kinder heute immer früher für reif<br />

erklärt und ständig Altersgrenzen (etwa für<br />

das Ausgehen am Abend, etc.) herunter<br />

gesetzt würden. Sie bekämen damit ein<br />

Ausmaß an Verantwortung, das sie nicht<br />

des Landes.<br />

Dr. Heinz Zangerle, Kinderpsychologe aus Innsbruck mehr tragen könnten.<br />

René Schmidtpeter MA, Universität Eichstätt-Ingolstadt

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