2/2009 - Sick

04
: Anwendungen
Innovation N O 02
Ein Umschlagsvolumen von 70 Millionen Stück Fluggepäck erwartet
man am Flughafen Amsterdam Schiphol für 2015. Grund
genug also, sich schon heute um effiziente Lösungen für das
Fluggepäckhandling von morgen zu kümmern. Die Grenzebach
Automation Gmbh zeigt, wie es geht – mit verladerobotern, gesteuert
durch Lasermesssysteme von SICK.
>> ob Business- oder Economy-Klasse:
Künftig wird in vielen Fällen – während
sich der Passagier am Flughafen
Schiphol zum Abflug-Gate begibt – sein
Gepäck mit First-Class-Service verladen.
Möglich machen dies Gepäckverladeroboter
der Karlsruher Grenzebach Automation
Gmbh. Messsysteme von SICK
– am Förderband wie auch direkt am
roboter installiert – erfassen die volumendaten
der bis zu 30 kg schweren Gepäckstücke
und liefern die notwendigen
Informationen für eine automatisierte
Beladung der Gepäckcontainer bzw.
Gepäckwagen und eine entsprechende
Entlastung der Mitarbeiter.
Berührungslose Eignungsprüfung und
Optimierung des Belade-Schemas
Die Daten der lasertechnischen Messsysteme
sind für den Betrieb der Gepäckverladeroboter
unverzichtbar. Bereits auf
dem Förderband wird jedes Gepäckstück
durch zwei SICK-LMS-Lasermesssysteme
Automatische Gepäckverladung
Schonend, ergonomisch, effizient
Fluggepäckverladung
per roboter
vermessen und sowohl Position und orientierung
als auch Länge, Breite und
höhe der Gepäckstücke erfasst. Erreicht
das Gepäckstück den verladeroboter,
kennt dieser längst dessen Konturdaten
und Lage und kann sich somit optimal
für die Übernahme des Gepäckstücks
auf das am roboter befestigte Werkzeug
positionieren. neben den Gepäckkonturen
wird auch der aktuelle Beladezustand
vermessen. hierzu wird ein direkt
am roboterarm installiertes Lasermesssystem
LMS eingesetzt. Basierend auf
den Kofferdaten und dem aktuellen
Beladezustand berechnet das von Grenzebach
entwickelte Softwaresystem die
optimale Position für die Ablage des Gepäckstückes
und die entsprechenden Bewegungsabläufe
des roboters.
Schrittweise Integration in
laufenden Flughafenbetrieb
Die Potenziale der automatischen Gepäckverladung
für die verbesserung
der Prozessabläufe und der Arbeitsbedingungen
wurden am Flughafen
Amsterdam Schiphol frühzeitig erkannt.
Im Rahmen des sogenannten „70 MB“-
Programms – die Bezeichnung steht
für 70 Millionen Bags – wurde daher
ein erster Pilot-roboter im Mai 2005
installiert und im operativen Betrieb
umfassend getestet. nachdem in den
ersten sechs Betriebsmonaten der Proband
bereits 32.000 Gepäckstücke mit
einem Gesamtgewicht von 531.000 kg
in 1250 Ladeeinheiten sicher und
schonend verstaut hatte, beschloss
der Flughafen Amsterdam, auf Basis
der gesammelten Erfahrungen gemeinsam
mit der Firma vanderlande
Industries als Lieferant der gesamten
Gepäckanlage und Grenzebach ein
terminalkonzept zu entwickeln, das
schwerpunktmäßig auf die automatische
Gepäckverladung setzt. hierzu
wurde unter anderem eine weitere, op-
Das Lasermesssystem von SICK setzt
Maßstäbe bei der automatischen
Gepäckverladung
timierte roboterzelle in die bestehende
Gepäckanlage integriert, die seit Mai
2008 im operativen Betrieb arbeitet.
In der Zwischenzeit ist das neue Gepäckterminal
im Aufbau und ab 2012
werden dort sechs Gepäckroboter ihre
Arbeit verrichten.
Bag to the future – die Zukunft der
automatischen Gepäckverladung hat
begonnen.
Weitere Produktinfos:
www.mysick.com/applikationen
Infos zum Kunden unter:
www.schiphol.nl
www.grenzebach.com
www.vanderlande.com
www.sick.com/innovation_marathon
02 2009