Hypothekarzinsentwicklung und Mieten in der ... - Mieterverband
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4 Ergebnisse im Rahmen des geltenden Mietrechts<br />
■ Die Inflation, die über den betrachteten Zeitraum <strong>in</strong>sgesamt leicht abnimmt, <strong>und</strong> die Unterhaltsko-<br />
sten spielen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle.<br />
Wie hätte sich <strong>der</strong> Mietz<strong>in</strong>s<strong>in</strong>dex gemäss diesen drei Ursachen demnach entwickeln sollen? Dies zeigt<br />
Abbildung 9. Verschiedene Phasen s<strong>in</strong>d zu unterscheiden:<br />
■ Bis Frühjahr 1992 hätten die effektiven <strong>Mieten</strong> stärker steigen können als sie es tatsächlich ge-<br />
macht haben.<br />
■ Im Herbst 1992 <strong>und</strong> im Frühjahr 1993 lag <strong>der</strong> effektive Miet<strong>in</strong>dexstand über dem nach <strong>der</strong> relativen<br />
Methode erwarteten.<br />
■ Nachdem <strong>der</strong> erwartete Index im Herbst 1993 noch e<strong>in</strong>mal leicht über dem effektiven kletterte, sank<br />
er <strong>und</strong> liegt seither deutlich darunter. Die Hypothekarz<strong>in</strong>ssenkungen, die sich stark auf den Verlauf<br />
des «erwarteten» Mietz<strong>in</strong>ses auswirken, sche<strong>in</strong>en auf den effektiven Verlauf kaum e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss ge-<br />
habt zu haben.<br />
Abbildung 9: Landes<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Konsumentenpreise, effektiver Mietpreis<strong>in</strong>dex <strong>und</strong> erwarteter<br />
Mietpreis<strong>in</strong>dex aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wichtigsten Kostenfaktoren zwischen Oktober 1989 <strong>und</strong> Oktober 1999<br />
Index, Oktober 1989 = 100<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
1989 II1990 I<br />
1990 II1991 I<br />
1991 II1992 I<br />
1992 II1993 I<br />
1993 II1994 I<br />
1994 II1995 I<br />
1995 II1996 I<br />
1996 II1997 I<br />
1997 II1998 I<br />
1998 II1999 I<br />
1999 II<br />
Quelle: Eigene Berechnungen<br />
Landes<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Konsumentenpreise<br />
Mietz<strong>in</strong>s<strong>in</strong>dex nach B<strong>und</strong>esamt für Statistik<br />
Erwarteter Mietz<strong>in</strong>s<strong>in</strong>dex aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wichtigsten Kostenfaktoren (heutiges Mietrecht)<br />
Insgesamt führte die Entwicklung über die zehn Jahre zu e<strong>in</strong>em Miet<strong>in</strong>dexstand, <strong>der</strong> 34,1 Pro-<br />
zentpunkte höher ist als er aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> drei wichtigsten Kostenfaktoren, die im Mietrecht bzw. durch<br />
die Rechtssprechung präzisiert s<strong>in</strong>d, hätte erwartet werden können. Dies bedeutet auch, dass die<br />
<strong>Mieten</strong> weniger stark hätten steigen sollen als <strong>der</strong> Landes<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Konsumentenpreise. Von Ungern-<br />
Sternberg (1998) weist zu Recht darauf h<strong>in</strong>, dass dieses Ergebnis erstaunlich <strong>und</strong> ökonomisch kaum<br />
s<strong>in</strong>nvoll ist. Der Gr<strong>und</strong> liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konstruktion des Mietrechts: Die Inflation kann nur zu 40 Prozent<br />
überwälzt werden, dafür hat die Anpassung an den Hypothekarz<strong>in</strong>s e<strong>in</strong>e überragende Bedeutung. Im<br />
«Hypothekarz<strong>in</strong>sabschwung», wie wir ihn bis Ende 1999 erleben haben, kann dies dazu führen, dass<br />
<strong>der</strong> Miet<strong>in</strong>dex unter den Landes<strong>in</strong>dex s<strong>in</strong>ken «sollte». Ökonomische Überlegungen legen aber nahe,<br />
99<br />
133<br />
125<br />
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