Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung II 1 Ausgangslage <strong>und</strong> Fragestellungen 1 2 Methodisches Vorgehen 1 3 Datengr<strong>und</strong>lagen 6 4 Ergebnisse im Rahmen des geltenden Mietrechts 11 4.1 Entwicklung <strong>der</strong> Mietz<strong>in</strong>se 11 4.2 Ausmass <strong>der</strong> Umverteilung 13 5 Ergebnisse bei an<strong>der</strong>en Ausgestaltungen des Mietrechts 14 6 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse 14 7 Literaturverzeichnis 16 I
Zusammenfassung Zusammenfassung Fragestellungen: Die Untersuchung g<strong>in</strong>g von zwei Fragestellungen aus: 1. Wie wirken sich die Hypothekarz<strong>in</strong>sverän<strong>der</strong>ungen auf die Entwicklung des Mietz<strong>in</strong>ses aus? Zur Beantwortung dieser Frage wurde die Periode zwischen Oktober 1989 bis Oktober 1999 untersucht. In dieser Zeit stieg <strong>der</strong> Hypothekarz<strong>in</strong>s zuerst von 5,5 auf 7,0 Prozent <strong>und</strong> sank anschliessend auf 3,75 Prozent. 2. Falls e<strong>in</strong>e zu grosse bzw. zu kle<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>serhöhung stattgef<strong>und</strong>en hat: Welche Geldsumme wurde dadurch zwischen Mieter/<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Vermieter/<strong>in</strong>nen umverteilt? Methoden: In <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>idee ist die Methodik sehr e<strong>in</strong>fach: Auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite soll von Jahr zu Jahr berechnet werden, welche Auwirkungen die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> wichtigsten Kostenfaktoren, die im Mietrecht präzisiert werden, auf die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Mieten</strong> hätten haben sollen. Die wichtigsten Kostenfaktoren s<strong>in</strong>d: die <strong>Hypothekarz<strong>in</strong>sentwicklung</strong>, die Inflation <strong>und</strong> die Unterhaltskosten. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite werden diese Verän<strong>der</strong>ungen mit <strong>der</strong> effektiven Entwicklung nach Miet<strong>in</strong>dex verglichen. Als Kostenfaktoren fallen aufgr<strong>und</strong> ihrer vergleichsweisen ger<strong>in</strong>gen Bedeutung bzw. aufgr<strong>und</strong> fehlen<strong>der</strong> Datengr<strong>und</strong>lagen ausser Betracht: wertvermehrende Investitionen bzw. Orts- <strong>und</strong> Quartierüblichkeit <strong>der</strong> Mietz<strong>in</strong>se. Datengr<strong>und</strong>lagen: Als Datengr<strong>und</strong>lagen werden verwendet: (1) die Hypothekarz<strong>in</strong>ssätze <strong>der</strong> Zürcher Kantonalbank, (2) <strong>der</strong> Landes<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Konsumentenpreise, (3) <strong>der</strong> Mietpreis<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Schweiz, (4) die durchschnittlichen <strong>Mieten</strong> nach <strong>der</strong> nationalen Mietpreiserhebung vor 1993, (5) die Mietpreisstrukturerhebung 1996 <strong>und</strong> (6) die Gebäude <strong>und</strong> Wohnungserhebung von 1990. Ergebnisse bei <strong>der</strong> heutigen Ausgestaltung des Mietrechts: Die Mietz<strong>in</strong>se s<strong>in</strong>d zwischen Oktober 1989 <strong>und</strong> Oktober 1999 <strong>in</strong>sgesamt um 33,0 Prozent <strong>und</strong> um 7,7 Prozentpunkte stärker gestiegen als <strong>der</strong> Landes<strong>in</strong>dex <strong>der</strong> Konsumentenpreise (Gesamtanstieg um 25,4%; vgl. Abbildung 1). Gemäss den wichtigsten, im Mietrecht präzisierten Kostenfaktoren - <strong>Hypothekarz<strong>in</strong>sentwicklung</strong>, Inflation <strong>und</strong> Unterhaltskosten - wäre jedoch <strong>in</strong>sgesamt ke<strong>in</strong>e Erhöhung, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Rückgang des Mietpreisniveaus um 1,1 Prozent erwartet worden. Hauptgr<strong>und</strong> dafür ist <strong>der</strong> Umstand, dass das Hypothekarz<strong>in</strong>sniveau 1999 (3,75%) deutlich unter demjenigen von 1989 (5,50%) liegt. Die <strong>Mieten</strong> s<strong>in</strong>d daher um 34,1 Prozentpunkte (Differenz zwischen +33,0% <strong>und</strong> – 1,1%) stärker gestiegen als dies aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> wichtigsten Kostenfaktoren <strong>und</strong> <strong>der</strong> relativen Methode zu erwarten gewesen wäre. Die überproportionale Steigerung <strong>der</strong> <strong>Mieten</strong> führte zu e<strong>in</strong>er Umverteilung von Mieter/<strong>in</strong>nen zu Vermieter/<strong>in</strong>nen. Diese betrug <strong>in</strong> den betrachteten 10 Jahren <strong>in</strong>sgesamt 18,8 Milliarden Franken bzw. 10‘711 Franken pro Wohnung bzw. 89 Franken pro Monat. 1999 betrug die Umverteilung alle<strong>in</strong>e 5.2 Milliarden Franken (vgl. Abbildung 2). Ergebnisse bei an<strong>der</strong>en Ausgestaltungen des Mietrechts: Zur Zeit stehen vor allem zwei Modifikationen des Mietrechtes zur Diskussion: (1) Der Schweizerische Mieter<strong>in</strong>nen- <strong>und</strong> <strong>Mieterverband</strong> schlägt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Initiative «Ja zu fairen <strong>Mieten</strong>» vor, e<strong>in</strong>en über 5 Jahre geglätteten Hypothekarz<strong>in</strong>s zu verwenden. (2) Der B<strong>und</strong>esrat lehnt die Initiative ab. In se<strong>in</strong>em Gegenvorschlag sieht er vor, dass die <strong>Mieten</strong> im Ausmass von 80 Prozent <strong>der</strong> Inflation steigen sollen. Abbildung 3 zeigt die Auswirkungen aller Modelle, wenn sie bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Periode von 1989 bis 1999 gegolten hätten. Der höchste Indexstand ist <strong>der</strong>jenige, welcher sich nach heute geltendem Mietrecht tatsächlich ergeben hat (unter Berücksichtigung <strong>der</strong> ungenügenden Weitergabe <strong>der</strong> Hypothekarz<strong>in</strong>ssenkungen). Der tiefste Stand entspricht dem erwarteten Miet<strong>in</strong>dex, wenn die wichtigsten Kostenfaktoren nach dem heutigen Recht berücksichtigt worden wären. Die an<strong>der</strong>en Entwicklungen liegen dazwischen. Der Miet<strong>in</strong>dex, welcher sich mit dem geglätteten Hypothekarz<strong>in</strong>s ergeben hätte, lag bis zwischen 1993 <strong>und</strong> 1998 über demjenigen, welcher sich mit dem Modell des B<strong>und</strong>esrates errechnen lässt. Seit e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren würde er darunter liegen. Erwartungsgemäss führt das Modell des B<strong>und</strong>esrates zur stetigsten Entwicklung: Der Miet<strong>in</strong>dex hätte bis 1994 stark <strong>und</strong> dann nur noch <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Schritten zugenommen. Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse: Die Ergebnisse dieser Studie müssen <strong>in</strong> folgendem Rahmen gesehen werden: (1) Elemente <strong>der</strong> Marktmiete: Das geltende Recht basiert nicht nur auf <strong>der</strong> Kostenmiete, son<strong>der</strong>n hat auch zwei Elemente <strong>der</strong> Marktmiete (Quartier- <strong>und</strong> Ortsüblichkeit; Mieter/<strong>in</strong>nen müssen klagen). Diese Elemente könnten dazu führen, dass <strong>der</strong> Miet<strong>in</strong>dex über das aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kostenelemente berechnete «erwartete» Mass h<strong>in</strong>aussteigt. Verschiedene H<strong>in</strong>weise lassen jedoch vermuten, dass diese II