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Auszüge aus der Festrede zum 50jährige n
„per Wertewandel gilt auch ins Sport!”
Gedanken des Landessportbund-Vorsitzenden Günther Volke r
„Vor dem Hintergrund der tiefgreifende n
politischen, wirtschaftlichen und sozialen
Ereignisse des Jahres 1945 erschein t
das, was jene 12 Gründungsmitglieder i n
der Baracke an der Reislinger Straße a m
12. September vorhatten, vielleicht unbedeutend,
eine kleine geschichtlich e
Fußnote . Aber sie ist mehr als dies : In de r
50jährigen Geschichte des VfL Wolfsburg,
auf die wir heute zurückblicken ,
spiegelt sich die Rasanz eines Standortes,
die unvergleichlich mit anderen ist .
gemessen an der Erkenntnis, daß die Zeit de s
Urknalls etwa 20 Milliarden Jahre zurückliegt ,
kann die Zeitspanne von 50 Jahren nur in de r
Dimension eines Menschenlebens betrachtet
werden . Aber schon dieser Rückblick vo n
fünf Jahrzehnten erfährt hier in Wolfsburg ei -
ne Entwicklung, die alles Vergleichbare in de n
Schatten gestellt hat . Diese Schubkraft verbindet
sich jetzt schon mit einer Legende -
es ist die Geschichte eines Autos, des Volkswagens.
Im Angesicht vieler unmittelbare r
Zeitzeugen muß ich diese Geschichte nich t
vertiefen .. .” .
Die Herztöne menschliche r
Schwäche n
„Daß in einem auf Freiwilligkeit gegründete n
Verein nicht immerallesvollkommen und perfekt
gelaufen ist oder läuft, läßt das Human e
einer solchen freiwilligen Vereinigung erken -
nen . Der Perfektionismus in unserem gesellschaftlichen
Umfeld überdeckt ja immermeh r
den Wesenskern des Menschen und läßt ih n
schließlich verderben, weil unwillkürlich im -
mer stärkere technische Maßstäbe a n
menschliche Leistungen angelegt werden .
Die „einsame Spitze” äußerster Superlativ e
muß aber zu einer Abwertung der lebendige n
Vielfalt der Menschen führen . Je mehr un s
computergesteuerte Systeme vorgegebe n
werden, desto mehr müssen .die Herztön e
personeller Stärken - und Schwächen - noc h
hörbar bleiben, sonst landen wir ungewollt i n
einem Ameisenstaat, den zu verteidigen sic h
nicht mehr lohnt . ..”. Ein Modewort unsere r
Zeit heißt „Wertewandel” . Und dieser Wande l
hat ja auch vor dem Sport in seiner Entwicklung
nicht Halt gemacht. Die Wertformel fü r
diese neue Entwicklung nennt man Sportlich -
keit. Sie führt für viele Menschen zum Ausdruck
eines neuen Lebensstils . Sie war lang e
genug gekennzeichnet durch den Typ de s
Vereinssportlers, und das ist sie zum Teil heute
noch . Aber sportlich kann man auch sein ,
ohne noch Sportler sein zu müssen oder einem
Verein anzugehören . Viele halten sich fü r
sportlich, ohne dabei Sport zu treiben . Viele n
reicht schon ein sportliches Outfit und das Sit -
zen in VIP-Logen . Diese Art von „Sportlichkeit”
prägt Verhalten, Interessen und Vorlieben
vieler Menschen . Sie alle wollen sportlic h
sein, ob Politiker, Journalisten, Manager, Au -
tofahrer. Urlaubsorte, Autos, Duftstoffe solle n
sportlich sein und so wirken . Die Werbung be -
dient sich dieser Motive im sportlichen Bereich,
manchmal sogar für Produkte, die fü r
das Sporttreiben höchst schädlich sein können
. Zusammengefaßt, was wirklich „sportlich”
heißt, wird durch solche Entwicklunge n
unklar.
Man könnte meinen, daß die alten Vorstellun -
gen, die sportlich vor allem mit Vereinsbin -
dung, Fairness, Kameradschaft und vor alle m
mit Leistung verbunden waren, nur noch be -
grenzt gelten . Und alles, was man im Sport
sucht, muß man nicht unbedingt in Vereine n
finden . Inzwischen treten in wachsender Zah l
andere Anbieter auf, die dieses neue Verständnis
von Sportlichkeit, für das bislang di e
Vereine eine Art Monopol hatten, offerieren .
Da sind die darauf spezialisierten kommerziellen
Anbieter im Sinne von Studios . Aber in -
zwischen tun dies auch im verstärkten Maß e
Gemeinden, Hotels, Volkshochschulen, Kran -
kenkassen, Jugendclubs, Kaufhäuser, Reise -
büros . Es gibt Ultralangläufer, Wildwasserfah -
rer, Extremalpinisten u . a. Beispiele für das ,
was man heute Individualismus nennt . .. . "
Appell Nr. 1
Die Sauna kostet un s
viel Geld
Der VfL wird seine Sauna für den allgemeinen
Betrieb schließen . Bitte lieb e
Leute habt Verständnis, daß der Verei n
nicht für jene etwas unverschämten Zeit -
genossen die Sauna bezahlen kann, di e
für sich in Anspruch nehmen, die Saun a
kostenlos benutzen zu dürfen . Da gibt e s
welche, die treiben weder Sport in unserem
Verein noch hätten sie eine ander e
Berechtigung . Es gibt sogar Abgebrühte ,
die haben dem Personal, das Karten kontrollieren
wollte, Prügel angedroht . A b
sofort können nur noch Gruppen saunieren,
die brav seit jeher ihren Beitrag bezahlen
und sich vorher anmelden . NC-ii