Regenbogenparade 2008 im Rückblick - LAMBDA-Nachrichten
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Wien-Vorstandsmitglied Jona Solomon.<br />
„Im Oktober 2007 wurde<br />
Österreich vom UNO-Ausschuss<br />
für Menschenrechte genau wegen<br />
dieses unterschiedlichen Diskr<strong>im</strong>inierungsschutzes<br />
kritisiert [vgl. LN<br />
6/07, S. 14]. Gegen diese Hierarchisierung<br />
sind auch viele Nichtregierungsorganisationen<br />
und die<br />
Zivilgesellschaft sowohl auf nationaler<br />
als auch europäischer Ebene<br />
stets vehement aufgetreten. Offenbar<br />
hat jetzt auch die EU-Kommission<br />
– wohl nicht zuletzt durch<br />
die Kritik der UNO an Österreich –<br />
eingesehen, dass die EU-Rechtsvorschriften<br />
die Menschenrechte<br />
verletzen.“<br />
Die jetzt von der EU-Kommission<br />
vorgeschlagene, sogenannte<br />
horizontale Antidiskr<strong>im</strong>inierungsrichtlinie<br />
muss allerdings von allen<br />
27 Mitgliedsstaaten einst<strong>im</strong>mig<br />
beschlossen werden. Die HOSI<br />
Wien fordert daher die österreichische<br />
Bundesregierung auf, sich<br />
auf EU-Ebene für die Verabschiedung<br />
dieses neuen Richtlinienvorschlags<br />
einzusetzen. Allerdings<br />
muss Österreich nicht auf die Beschlussfassung<br />
warten, um die<br />
menschenrechtswidrige Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
be<strong>im</strong> Schutz vor Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
zu beseitigen. Regierung<br />
und Nationalrat könnten<br />
auch jetzt schon unabhängig davon<br />
durch entsprechende Novellierung<br />
der einschlägigen Gleichbehandlungsgesetze<br />
in diesem<br />
Sinne tätig werden.<br />
Das Bundesministerium für Soziales<br />
und Konsumentenschutz hat<br />
jedenfalls bereits interessierte AkteurInnen,<br />
darunter auch die HOSI<br />
Wien, eingeladen, Stellungnahmen<br />
zum Richtlinienentwurf der<br />
EU-Kommission abzugeben. Dieser<br />
Aufforderung wird die HOSI<br />
Wien selbstverständlich nachkommen.<br />
Homophobie-Schwerpunkt<br />
Seit die Europäische Stelle zur<br />
Beobachtung von Rassismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit (EUMC) am<br />
1. März des Vorjahrs zur Agentur<br />
der Europäischen Union für Grundrechte<br />
(FRA) wurde (vgl. LN 2/07,<br />
S. 15), gehört auch die Beobachtung<br />
und Untersuchung von Phänomenen<br />
wie Homophobie zu ihren<br />
Aufgaben. Und dass sie diese<br />
neue Aufgabe ernst n<strong>im</strong>mt, zeigt<br />
sich nicht zuletzt daran, dass der<br />
neue Direktor der Agentur, der<br />
Däne Morten Kjærum, das Thema<br />
Homophobie und Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
aufgrund der sexuellen Orientierung<br />
sowohl bei seiner Vorstellungspressekonferenz<br />
in Wien am<br />
7. März dieses Jahres als auch in<br />
Interviews in Medien, wie etwa <strong>im</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong>magazin profil, stets<br />
als einen Arbeitsschwerpunkt der<br />
Agentur genannt hat.<br />
Überdies hat die Agentur eine<br />
großangelegte EU-weite Studie<br />
in Auftrag gegeben, die – wie berichtet<br />
(vgl. LN 3/08, S. 19) – vom<br />
dänischen Institut für Menschenrechte<br />
(IMR) und der Beraterfirma<br />
COWI durchgeführt wird. Der<br />
erste Teil dieser Untersuchung Homophobia<br />
and Discr<strong>im</strong>ination on<br />
Grounds of Sexual Orientation in<br />
the EU Member States (Part I – Legal<br />
Analysis) umfasst mehr als 160<br />
Seiten und wurde zwei Tage vor<br />
dem oben erwähnten Kommissionsvorschlag<br />
– am 30. Juni <strong>2008</strong> –<br />
veröffentlicht. Der Landesbericht<br />
zu Österreich über die rechtliche<br />
Situation wurde von Manfred Nowak<br />
vom Wiener Ludwig-Boltzmann-Institut<br />
für Menschenrechte<br />
verfasst. Beide Berichte (auf eng-<br />
planet<br />
ZEITUNG DER<br />
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