Wärmebehandlung von Stahl - Stirnabschreckversuch nach DIN EN ...
Wärmebehandlung von Stahl - Stirnabschreckversuch nach DIN EN ...
Wärmebehandlung von Stahl - Stirnabschreckversuch nach DIN EN ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Praktikum <strong>Wärmebehandlung</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong><br />
Abbildung 5: Apparatur zum definierten Abschrecken der Werkstücke.<br />
Zur Verfügung stehen zylinderförmige Proben eines unlegierten (C45) und eines legierten<br />
(X100CrMoV 5-1) <strong>Stahl</strong>s. Die Proben werden in einem Kammerofen auf 950°C erwärmt und<br />
für je 30 min austenitisiert. In der Zwischenzeit soll die Versuchsapparatur (Abbildung 5) so<br />
eingestellt werden, dass ohne Abschirmblech der aus der Düse mit Durchmesser 12 mm<br />
austretende Wasserstrahl eine freie Steighöhe <strong>von</strong> 55-75 mm hat.<br />
Die Probe muss innerhalb <strong>von</strong> 5 s aus dem Ofen entnommen, in die Abschreckvorrichtung<br />
gehängt und da<strong>nach</strong> an der unteren Stirnseite für 10 min mit Wasser <strong>von</strong> etwa 20°C bespritzt<br />
werden.<br />
Die Probe kühlt sich dabei ausgehend <strong>von</strong> der abgeschreckten Stirnfläche ab. Über die<br />
Probenlänge betrachtet, ergeben sich somit lokal unterschiedliche Abkühlgeschwindigkeiten,<br />
die in verschiedenen Gefügen und Härten resultieren. Nach Erkalten werden an zwei<br />
gegenüberliegenden Mantellinien des Zylinders etwa 8 mm breite Fasen angeschliffen, längs<br />
derer dann die Härte als Funktion vom Abstand <strong>von</strong> der Stirnfläche (Härteverlaufskurve)<br />
gemessen wird. Die Härtemessungen erfolgen dabei jeweils in den folgenden Abständen <strong>von</strong><br />
der abgeschreckten Stirnfläche: 1,5-3-5-7-9-11-13-15-20-25-30-40-60-80 mm. Stirnseitig sind<br />
zur Charakterisierung der Aufhärtbarkeit vier Härtewerte zu bestimmen.<br />
Schliffe mit unterschiedlichen Abkühlgeschwindigkeiten werden am Mikroskop untersucht<br />
und das Gefüge genau betrachtet.<br />
Desweiteren werden kleine Kerbschlagproben aus zwei unterschiedlichen <strong>Stahl</strong>sorten (C45<br />
und V2A) untersucht. Zum einen wird ein Kerbschlagbiegeversuch mit jeweils einer<br />
unbehandelten Probe durchgeführt, zum anderen werden zwei Proben gemessen, die analog<br />
zu den Stirnabschreckproben im Ofen waren und anschließend in Wasser abgeschreckt<br />
wurden.<br />
4. Auswertung<br />
Die gemessenen Härtewerte sollen über die Probenlänge aufgetragen werden. Dadurch kann<br />
ein Vergleich der Auf-/Einhärtbarkeit der Stähle ebenso durchgeführt werden wie eine<br />
Diskussion der entstanden Gefüge.<br />
Anhand der Lichtmikroskopbilder sind die jeweiligen Gefüge, die sich bei unterschiedlichen<br />
Abkühlgeschwindigkeiten ergeben, zu diskutieren.<br />
10